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Mit Nova Luna hat Uwe Rosenberg ein spannendes abstraktes Spiel veröffentlicht und ich gehe im Folgenden darauf ein, warum es mein Spiel des Monats August geworden ist.
Wie sich Nova Luna spielt und was mir daran besonders gefällt, erfahrt ihr in diesem Review.
Nova Luna
Uwe Rosenberg arbeitet sich weiterhin an kreativen Umsetzung von Puzzle-Mechanismen ab und mit Nova Luna ist 2019 ein weiteres interessantes Brettspiel von ihm in diesem Bereich erschienen.
Es handelt sich um ein abstaktes Legespiel, welches zum Spiel des Jahres 2020 nominiert wurde, aber nicht gewonnen hat. Dennoch ist es sehr gut und mein Spiel des Monats August 2020 geworden.
Grundsätzlich wählen wir, wenn wir am Zug sind, aus einer Auslage ein farbiges Plättchen aus und puzzlen dieses an die bestehenden Plättchen vor uns an. Dabei muss es an die Kante eines schon liegenden Plättchens gelegt werden.
Ziel des Ganzen ist, dass man die (0-3) Aufträge, die auf den Plättchen angegeben sind, erfüllt. Ein roter und ein blauer Punkt in so einem Auftragskreis auf einem Plättchen heißt z.B., dass der Auftrag erfüllt ist, wenn an diesem Plättchen direkt angrenzend ein anderes rotes und ein anderes blaues Blättchen anliegt.
Man puzzelt die Plättchen also so aneinander, dass deren Aufträge erfüllt werden und immer wenn das der Fall ist, kann man einen seiner Marker auf den Auftragskreis legen. Hat man alle eigenen Marker als erster auf die eigenen Plättchen gelegt, hat man gewonnen.
Nova Luna(Edition Spielwiese) |
In diesem abstrakten Tile Placement Spiel wählen wir ein neues Plättchen vom Mondrad. Diese bringen Aufträge mit, die wir erfüllen müssen. Dafür gibt es dann Punkte. |
Autoren: Uwe Rosenberg, Corné van Moorsel Grafiker: Lukas Siegmon |
1 - 4 Spieler ab 8 Jahren 30 - 60 Minuten 7.3 von 10 BGG Bewertung Pos. 569 BGG Position |
Ein tolles abstraktes Legespiel, dass durchaus das Zeug dazu hat langfristig seine Fans zu finden. |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Der Letzte ist dran
Wie man die Plättchen aus der Auslage nimmt, erinnert ein wenig an Patchwork. An einem Rondel liegen 11 zufällige Plättchen und es gibt einen Mondmarker, der zu Anfang auf der 12 steht.
Der aktive Spieler hat nun die Auswahl aus den nächsten 3 Plättchen im Uhrzeigersinn. Davon wählt er eines aus, nimmt es und bewegt den eigenen Marker auf der Zeitleiste, die ebenfalls auf diesen Rondel ist, um so viele Schritt vorwärts, wie auf dem gerade genommenen Plättchen angegeben.
Gute Plättchen mit 3 Aufträgen (und damit der Möglichkeit 3 eigene Marker loszuwerden) kosten natürlich mehr Schritte auf der Zeitleiste, als Plättchen mit weniger Aufträgen (oder gar keinen).
Am Zug ist immer der Spieler, der auf dieser Zeitleiste ganz hinten ist, was wir, wie gesagt, schon von Patchwork kennen.
Liegen nur noch 1 oder 2 Plättchen am Rondel, kann der aktuelle Spieler sich dafür entscheiden, dass erstmal wieder alle freien Plätze mit zufälligen Plättchen aufgefüllt werden. Liegt kein Plättchen mehr als Rondel, wird automatisch aufgefüllt.
So nehmen die Spieler nach und nach immer weitere Plättchen und versuchen diese so in die eigene Auslage zu platzieren, dass möglichst viele Aufträge erfüllt werden.
Warum ist Nova Luna mein Spiel des Monats?
Abstrakte Spiele sorgen meist nicht für viel Interesse bei mir im Vorfeld. Sie sehen einfach nicht so spannend aus, wie große Eurogames oder Ameristyle-Brettspiele.
Doch durch die Nominierung von Nova Luna wurde ich dann doch neugierig und so habe ich es mir zugelegt und es nicht bereut. Es ist ein interessantes und einfaches Puzzlespiel, welches wieder sehr reduziert ist. Da ist kein unnötiges „Fett“ dran.
Man muss hier natürlich gut planen und überlegen, aber da man immer nur die Auswahl aus 3 Plättchen hat, sind die Züge kurz, aber dennoch sehr interessant. Dazu kommt, dass man dann noch überlegen muss, wie man es optimal einpuzzelt.
Belohnend ist das Spiel sehr oft. Jedes mal wenn man einen Auftrag erfüllt freut man sich. Teilweise klappt es sogar, mehrere Aufträge durch ein neues Plättchen gleichzeitig erfüllen, was ziemlich cool ist.
Auch wenn ich mir von Uwe Rosenberg wieder öfter etwas komplexere Brettspiele wünschen würde, so ist es wirklich interessant, wie er bei Nova Luna mit sehr einfachen Mitteln ein richtig gutes, schlankes und elegantes Knobel-Spiel geschaffen hat.
Spiel des Monats – Checkliste
Einstiegshürde | Niedrig, da sehr wenige Regeln. Da man immer nur aus 3 Plättchen wählen kann, ist die Bedenkzeit nicht zu lang. |
Anspruch | Eine gute Spieltiefe, da man versucht optimal die eigenen Plättchen zu platzieren und am schnellsten die Aufträge zu erfüllen. |
Besonderheiten | Die Plättchen enthalten sowohl die Aufträge, sind aber auch für deren Erfüllung notwendig. |
Qualität | Die Materialen haben eine sehr gute Qualität. Die Gestaltung der Mondgesichter auf dem Rondel ist sicher Geschmackssache. |
Wiederspielwert | Das Spiel bietet durch die zufällige Plättchenauslage einen sehr hohen Wiederspielreiz. |
Spielzeit | Die Spielzeit ist sehr angenehm und es spielt sich flott runter, wenn keine starken Grübler dabei sind. |
Fazit – Nova Luna
Die Box von Nova Luna ist einfach und schlicht und auch das Material wirkt am Anfang nicht sehr aufregend. Umso positiver war ich von diesem Legespielt überrascht, als ich es dann doch endlich mal gespielt habe.
Das Thema ist natürlich egal, aber ich habe jedesmal Lust noch eine Partie zu spielen, um noch schneller die Aufträge zu erfüllen und zu gewinnen. Der Platzbedarf hält sich in Grenzen und auf- und abgebaut ist das Spiel auch sehr schnell.
Lediglich mit grübelanfälligen Spielern würde ich es nicht zu viert spielen, da es durch die Zeitleiste sein kann, dass man länger nicht dran ist und lange Spielzüge der anderen sich noch negativer auswirken.
Alles in allem aber ein tolles abstraktes Legespiel, dass durchaus das Zeug dazu hat langfristig seine Fans zu finden. Ähnlich wie Azul ist er Einstieg leicht, aber das Spiel bietet eine ordentliche Spieltiefe, um richtig gut darin zu sein.
Nova Luna (Edition Spielwiese)
Vorteile
- schlank und elegant
- viele interessante Enscheidungen
- einfacher Einstieg
- taktische Tiefe
Nachteile
- aufgesetztes Thema
- Grübel-anfällig
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