In den letzten Jahren sind kooperative Brettspiele immer populärer geworden, doch die meisten Brettspiele sind kompetitiv.
Was die Unterschiede sind, welche Vor- und Nachteile beide Varianten haben und ob ich kompetitiv oder kooperativ besser finde, erfahrt ihr im Folgenden.
Mich würde natürlich sehr interessieren, wie ihr Kompetitiv vs. Kooperativ seht und welche Art Brettspiele ihr besser findet. Oder liebt ihr beide?
Kompetitiv vs. Kooperativ
Früher waren Brettspiele eigentlich nur kompetitiv, denn es ging schließlich um das gegeneinandern Spielen und Gewinnen.
Mit dem Boom der Brettspiele wurden immer neue kreative Ideen umgesetzt und kooperative Brettspiele waren eine dieser Ideen, die sich durchgesetzt hat und bis heute viele Fans findet.
Was sind kompetitive Brettspiele?
Kompetitiv bedeutet gegeneinander. Hier geht es den einzelnen Spielern und Spielerinnen um das Gewinnen gegen die anderen.
Dabei ist das Spielziel meist auch sehr klar und neuen Spielern schnell erklärt. Einfach vor den anderen irgendwo ankommen bzw. am Ende einfach mehr Siegpunkte als die anderen haben.
Die meisten Spiele sind auch heute noch kompetitiv, und die vielen Klassiker sind es ebenfalls. Sucht man bei BGG nach diesen beiden Brettspiel-Arten, dann findet die Brettspiel-Datenbank für 2020 511 kooperative Spiele, während es über 4.000 Einträge von kompetitiven Spielen gibt.
Diese sind aber in ihrer Ausführung auch sehr unterschiedlich. Während manche sehr interaktiv sind, wie z.B. Blood Rage, sind andere eher Solitär.
Blood Rage(CMON Limited) |
In Blood Rage kämpfen wir mit unserem Wikinger Clan gehen andere Clans, um die Vorherrschaft und Ruhm im Kampf. Dabei können wir unseren Clans ausrüsten, Monster anheuern und die richtigen Entscheidungen treffen. |
Autor: Eric M. Lang Grafiker: Henning Ludvigsen, Thierry Masson, Mike McVey, Adrian Smith |
2 - 4 Spieler ab 14 Jahren 60 - 90 Minuten 7.9 von 10 BGG Bewertung Pos. 44 BGG Position |
Tolles Eurogame mit abwechslungsreichen Karten und Fähigkeiten. Sehr konfrontativ, was mir hier aber auch sehr gefällt. |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Ein Großteil meiner Lieblingsspiele sind kompetitive Spiele, wie Great Western Trail, Viticulture oder auch Lewis & Clark.
Great Western Trail(eggertspiele) |
Verschiedene Rinder auf die eigene Hand zu bekommen ist hier das Ziel. Dabei können wir auch neue Rinderkarten kaufen oder unseren Zug weiterfahren lassen. Die Möglichkeiten sind vielfältig. |
Deutscher SpielePreis 2017 - |
Autor: Alexander Pfister Grafiker: Andreas Resch |
2 - 4 Spieler ab 12 Jahren 75 - 150 Minuten 8.2 von 10 BGG Bewertung Pos. 15 BGG Position |
Viticulture Essential Edition(Feuerland Spiele) |
Der Ausbau unseres Weingutes steht hier auf dem Plan. Dafür errichten wir Gebäude, nutzen Personen, bauen Wein ab und ernten die Trauben. Darauf machen wir Weine und erfüllen Aufträge. |
Autoren: Jamey Stegmaier, Alan Stone Grafiker: Jacqui Davis, David Montgomery, Beth Sobel |
1 - 6 Spieler ab 13 Jahren 45 - 90 Minuten 8 von 10 BGG Bewertung Pos. 34 BGG Position |
Tolles Wohlfühlspiel mit einem sehr schönen Thema. Die Tuscany-Version bringt schon einige weitere Module mit, was das Spiel auf jeden Fall aufwertet. |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Lewis & Clark(Ludonaute) |
Mittels Karten bewegen wir uns auf dem Missouri durch den Westen der USA. Dabei gilt es mittels Deck-Building neue Karten mit stärkeren Fähigkeiten zu erwerben, um als erster am Ziel anzukommen. Aber auch Worker Placement ist hier ein wichtiges Element. |
Autor: Cédrick Chaboussit Grafiker: Vincent Dutrait |
1 - 5 Spieler ab 14 Jahren ca. 120 Minuten 7.5 von 10 BGG Bewertung Pos. 270 BGG Position |
Toller Mechanik-Mix in einem sehr interessanten Setting mit wunderschöner Optik. |
Hier ist für mich und viele andere schon das Gewinnen das Ziel, auch wenn ich einfach das Spielerlebnis genieße. Ich bin vor allem selbst für das Gewinnen und Verlieren verantwortlich.
Ich versuche bei jeder Partie etwas zu optimieren und besser zu werden und habe Spaß dabei.
Was sind kooperative Brettspiele?
Dagegen geht es bei kooperativen Brettspielen um das miteinander Spielen, gegen das Spiel selbst.
Durch verschiedene Mechanismen stellt uns das Spiel vor eine Herausforderung und ist entweder darauf aus vor uns ein bestimmtes Ziel zu erreichen oder uns direkt zu besiegen. Beispiele für kooperartive Spiele sind unter anderem Eldritch Horror, Marvel United, Cthulhu: Death May Die oder auch der Klassiker Pandemic.
Marvel United(CMON Limited) |
In diesem Miniaturenspiel übernehmen wir die Rolle von Marvel-Superhelden und versuchen gemeinsam die Welt zu retten. |
Autoren: Andrea Chiarvesio, Eric M. Lang Grafiker: Édouard Guiton |
1 - 4 Spieler ab 14 Jahren ca. 40 Minuten 7.6 von 10 BGG Bewertung Pos. 292 BGG Position |
Dieses Koop-Familienspiel ist sehr zugänglich, bietet aber mit den Gegner einiges an Abwechslung und ist solo sehr angenehm zu spielen. |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Es gibt natürlich auch Varianten, wie z.B. One vs. Many, bei der ein Spieler gegen die anderen antritt. City of Angels ist hier ein aktuelles Beispiel.
City of Angels(Pegasus Spiele) |
Im Los Angeles der 40er Jahre sind wir als Polizisten unterwegs und versuchen Morde aufzuklären. Dabei ist unter anderem das Verhör von Verdächtigen ein wichtiger Teil des Spiels. Wir bewegen uns zudem über die Karte und haben nicht unendlich Zeit. |
Autor: Evan Derrick Grafiker: Vincent Dutrait |
1 - 5 Spieler ab 14 Jahren 30 - 150 Minuten 7.9 von 10 BGG Bewertung Pos. 680 BGG Position |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Semi-Kooperative Brettspiele vereinen Teile beider Welten, wobei ich diese nur teilweise gut finde, teilweise halte ich diese eher für problematisch. Crisis, Nemesis und Battlestar Galactica gehören auf jeden Fall zu den Semi-Kooperativen Brettspielen.
Nemesis(Awaken Realms) |
Ein Survival Spiel, bei dem 1 bis 5 Spieler auf einem Raumschiff in einer Notsituation überleben und das Schiff reparieren müssen. Semi-kooperativ geht es hier zu, was einen zusätzlichen Reiz bietet. |
Autor: Adam Kwapiński Grafiker: Piotr Foksowicz, Patryk Jędraszek, Ewa Labak, Andrzej Półtoranos |
1 - 5 Spieler ab 12 Jahren 90 - 180 Minuten 8.3 von 10 BGG Bewertung Pos. 21 BGG Position |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Was kooperative Spiele sind, habe ich schon mal ausführlich erläutert.
Während mir hier die Welt und die Story teilweise schon recht wichtig sind, muss man eben auch oft Kompromisse eingehen oder es gibt andere Nachteile.
Welche Brettspiele sind besser? Kompetitiv oder Kooperativ?
Die Frage ist nun, was ist besser? Kompetitiv vs. Kooperativ.
In meinen Spielerunden werden meist kompetitive Spiele auf den Tisch gebracht. Gerade bei längeren Spielen kommen sehr selten kooperative Spiele zum Zug. Wir sind aber auch Vielspieler, die neben dem Spaß eben auch die persönliche Herausforderung suchen.
Hin und wieder spielen wir auch mal ein gutes kooperatives Spiel, wie Just One, Spirit Island oder Die Crew. Hier bemerke ich hin und wieder aber durchaus Probleme mit Alphagamern bzw. dem sogenannten Quarterbacking. Ein erfahrener Spieler sagt allen, was sie machen müssen.
Bei anderen Titeln sind manche erfahrene Spieler durchaus ungehalten, wenn man selbst nicht so gut spielt. Bei Die Crew kam das schon vor. Häufig liegt es einfach an einer unterschiedlichen Erfahrungsbasis bei dem konkreten Spiel.
Aber selbst meine Frau und meine Tochter spielen lieber kompetitive Brettspiele. Mit kooperativ können sei nicht so viel anfangen. Brettspiele sind für sie etwas, wo es darum geht gegen die anderen zu gewinnen.
Ich persönlich mag kompetitive Brettspiele auch lieber, auch wenn es natürlich immer wieder kooperative Spiele gibt, die mir gefallen.
Wie seht ihr das?
Zum Schluss würde mich natürlich sehr interessieren, welche Art Brettspiele euch besser gefallen? Kompetitiv oder Kooperativ?
Ich freue mich über eure Meinung und Erfahrungen in den Kommentaren.
An sich mag ich kompetitive Spiele lieber, z.B. Terraforming Mars.
Aber mein absolutes Lieblingsspiel (Spirit Island) ist allerdings ein kooperatives Spiel. Und gerade wenn es darum geht meine Frau an den Tisch zu bringen, sind da kooperative Spiele besser geeignet. Ich finde, da ist die gemeinsame Erfahrung/Spaß viel größer als bei kompetitiven Spielen.