Sleeves – Sinnvoller Kartenschutz oder Umweltverschmutzung?

Ich spiele seit einer Weile ja wieder Magic: The Gathering und da sind Sleeves ein fast unverzichtbarer Bestandteil des Hobbys. Aber auch in Brettspielen und normalen Kartenspielen werden Sleeves von vielen genutzt.

Doch sind Sleeves wirklich ein sinnvoller Kartenschutz oder doch eher Umweltverschmutzung? Dieser Frage gehe ich im Folgenden nach und schaue dabei, wie ich Sleeves nutze und wie sich das ggf. in den letzten Jahren verändert hat.

Dieser Artikel ist Teil der #BG2GETHER Aktion und ich freue mich sehr über eure Meinung dazu in den Kommentaren.

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Was sind Sleeves?

Sleeves sind Plastikhüllen für Karten, die meist komplett durchsichtig sind, oder bei denen die Rückseite undurchsichtig ist.

In diese Hüllen, die in der Regel an einer der kurzen Seiten offen sind, steckt man dann jeweils eine Karte rein und diese ist dann geschützt vor Umwelteinflüssen.

So gelangt kein Fett oder anderer Schmutz direkt auf die Karte, wenn man diese anfasst. Aber auch sonstige Verschmutzung werden damit zum großen Teil vermieden und ebenfalls der typische Abrieb, der durch häufiges Mischen und Anfassen verursacht wird, wird damit verhindert.

Mehr zu Sleeves und deren Funktion habe ich im Artikel To Sleeve or not to Sleeve geschrieben.

Sleeves – Sinnvoller Kartenschutz oder Umweltverschmutzung?

Nun hat Christian bei der #BG2GETHER Aktion gefragt, ob Sleeves ein sinnvoller Kartenschutz oder doch eher eine Umweltverschmutzung sind.

Das ist nicht so einfach zu beantworten. Natürlich ist es ein zusätzliches Produkt, was aus Erdöl hergestellt wird. Aber damit schützt man eben auch Karten und das wiederum sorgt dafür, dass diese länger halten.

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Werterhalt

Ein sehr wichtiger Aspekt für viele Menschen ist bei der Nutzung von Sleeves sicher der Werterhalt.

Teure Kickstarter, alte seltene Spiele, Out of Print Brettspiele, Magic-Karten, andere CCGs und LCGs. Diese Spiele haben alle gemeinsam, dass diese recht teuer und ggf. schwer wiederbeschaffbar sind.

Das ist für viele ein wichtiger Grund, warum Sleeves zum Einsatz kommen. Dagegen nutzen die meisten, die ich kenne, keine Sleeves bei einfachen Kartenspielen oder auch Brettspielen, die günstig normal im Handel zu bekommen sind und im Zweifel recht leicht wiederbeschafft werden können.

Kartenqualität

Ebenfalls ein Kriterium ist bei mir die Kartenqualität. Es gibt einfach Spiele, da sind die Karten mittlerweile so hochwertig und stabil, dass man da keine Sleeves braucht.

Bei vielen anderen Spielen wird dagegen bei den Karten gespart und man hat schon beim normalen Anfassen Angst, dass man diese knicken oder sonst irgendwie beschädigen könnte. Da nimmt man dann lieber Sleeves.

Spielbarkeit

Hinzu kommt der Punkt Spielbarkeit. Gerade bei Kartenspielen, in denen viel gemischt wird, haben sich Sleeves als sehr nützliches erwiesen. Diese vereinfachen das Mischen ungemein und tragen damit direkt zum Spielspaß bei.

Immer wieder kommt es zudem vor, dass eine Erweiterungen einen farblich leicht abweichenden Hintergrund hat im Vergleich zum Grundspiel. Hier sind Kartenhüllen mit undurchsichtiger Rückseite hilfreich.

Und auch im Print and Play Hobby sind Kartenhüllen sehr beliebt, denn wenn man Karten auf normalem Papier ausdruckt, sind diese natürlich sehr dünn und nicht immer gleich groß. Dann steckt man diese in stabile Sleeves und schon kann man damit spielen.

Ist das Umweltverschmutzung?

Die Frage, die sich nun aber stellt lautet: Sind Sleeves eine Umweltverschmutzung?

Sleeves zu produzieren kostet sicher Energie und erzeugt Abfall bei der Produktion. Das ist wie bei jedem anderen Produkt auch.

Aber wenn man diese dann nutzt, dann schaden diese ja erstmal nicht der Umwelt. Man sleeved damit Karten und diese bleiben dann in der Box. Es kann aber natürlich später mal vorkommen, dass man Sleeves austauscht, weil sie vielleicht abgenutzt sind. Das kommt bei mir aber nicht so oft vor.

Aber dafür halten solche gesleevten Karten oft deutlich länger und man wirft das Spiel nicht weg bzw. ersetzt es nicht durch ein neues. Das ist dann ja wieder positiv für die Umwelt.

Dennoch würde ich unter dem Strich sagen, dass Sleeves schon eine zusätzliche Umweltbelastung sind, wobei ich jeden größeren Miniaturen Dungeon Crawler als die größere Umweltsünde sehen würde. Aber das ist ein anderes Thema. ;-)

Wie ich mittlerweile zu Sleeves stehe

Ich selber habe früher sehr viele Spiele gesleeved. Ich war da grundsätzlich sehr vorsichtig mit meinen Spielen und wollte sicherstellen, dass deren Qualität erhalten bleibt.

Und auch heute noch sleeve ich einen Teil meiner Spiele. Das sind dann vor allem teure Kickstarter und ähnliches. Viele normale Retail-Spiele sleeve ich dagegen nicht mehr, einfach weil sie sowieso nicht 50 mal auf den Tisch kommen. Zudem gibt es viele Spiele, bei denen man die Karten nicht in der Hand hält oder viel mischt, sondern sie liegen die meiste Zeit auf dem Tisch. Auch da brauche ich keine Sleeves.

Und bei normalen Kartenspielen bin ich ebenfalls kein Freund von Sleeves. Wizard und Co. fühlt sich mit Sleeves einfach komisch an.

Ein weiterer Grund, warum ich mittlerweile weniger sleeve sind die Kosten. Ich nutze nur noch hochwertigere Sleeves, aber da kosten 100 Stück auch 4 oder 5 Euro. Da ist es mir einfach zu teuer jedes Spiel zu sleeven.

Kann man es übertreiben mit Sleeves?

Auch das war eine Frage zu diesem Thema.

Hier würde ich grundsätzlich erstmal sagen, dass es die Entscheidung der Person ist, ob und in welchem Umfang sie sleeved. Das muss man respektieren. Schließlich hat das Spiel Geld gekostet und wer es mit Sleeves schützen möchte, soll das tun.

Aber ich kenne da auch die eine oder andere Person, die wirklich alles sleeved, sogar jedes 5 Euro Kartenspiel. Das finde ich persönlich übertrieben und brauche das wirklich nicht bei jedem Spiel.

Oder der große Dungeon Crawler mit mehr als 1.000 Karten, die aber größtenteils nur einmal zum Einsatz kommen oder gar nicht. Auch sowas muss ich nicht sleeven oder maximal nur die Karten, die man wirklich ständig nutzt.

Teilweise werden auch Double-Sleeves genutzt. Hier steckt man eine Karte erstmal in eine Hülle (den Innersleeve) und das dann nochmal in eine äußere Hülle. Das wird vor allem bei sehr teuren Sammelkartenspiel-Karten gemacht. Finde ich aber auch übertrieben.

Wie steht ihr zu Sleeves?

Ich hatte eine Umfrage unter meinen Lesern gemacht, an der 78 Personen teilgenommen haben: „Nutzt ihr Karten-Hüllen bei euren Brettspielen?“

63% der Teilnehmer sleeven zumindest manche Spiele, während es 26% gar nicht machen. Immerhin 6% sleeven alles und 5% laminieren sogar anderes Spielmaterial.

Diese Umfrage möchte ich nun nochmal starten und schauen, wie sich das ggf. verändert hat. Nehmt also bitte an der folgenden Umfrage teil.

Nutzt ihr Sleeves für eure Karten aus Brettspielen ?

Ergebnis

Bei Jamey Stegmaier habe ich eine Umfrage gefunden, die er durchgeführt hat. Bei 166 Teilnehmern haben nur 3% dort geantwortet, dass sie wirklich alles sleeven. 13,9% sleeven das meiste, 21,1% einige Spiele, 41% nur wenig und immer 21,1% gar nicht. Das deckt sich so halbwegs mit den Ergebnissen meiner ersten Umfrage.

Zum Abschluss würde ich mich sehr über eure Meinung zu der Eingangsfrage freuen: Sleeves – Sinnvoller Kartenschutz oder Umweltverschmutzung?

Hinterlasst gern einen Kommentar, das würde mich freuen.

Hier sind weitere Blogs, die sich im Rahmen des #BG2GETHER im November diesem Thema angenommen haben:
Spielstil.net, Fjelfras.de, Die Brettspielgilde, Brett & Pad und Die Spielenerds

Live-Streams auf Twitch

4 Kommentare

  1. Andreas

    Ich sleeve meine Spiele. Warum? Ich hasse Fingerabdrücke oder verknickte Karten und der Wiederverkaufswert ist höher.

  2. Markus S.

    Dwellings of Eldervale ist das einzige Spiel, dass ich selber gesleevt habe (wenigen gebrauchten, mit Sleeves gekauften Spielen). Ich spiele einzelne Spiele nicht oft genug, um aus dem Schutzfaktor der Sleeves wirklich nutzen zu ziehen und finde das daher unnötig, zumal viele Inserts nicht dafür ausgelegt sind.

  3. Rheinwuerfeler

    Keines meiner sehr vielen Spiele hat Plastikhüllen. Ich mag auch das Spielgefühl überhaupt nicht, empfinde es als störend und nicht normal. Es wäre für mich auch eher ein Manko und kein Vorteil so ein gebrauchtes Spiel zu kaufen. Ich müsste alle Karten auspacken und in den gelben Sack packen.

  4. Chestnutspread

    Das ist wirklich ein sehr schwieriges Thema. Für mich gibt es sehr gute Gründe zu sleeven und noch mehr es sein zu lassen. Wenn man damit anfängt, müssen es Premium Sleeves sein, die nicht spiegeln und gleichzeitig einen sehr gut eng passen, sonst wird das Handling Mist.
    Viele Spielekartons sind mit ihrem idR sehr dürftigen Inlay aber gar nicht dafür ausgelegt die größere Kartendimension aufzunehmen, sprich ich müsste oftmals auch noch das Inlay teuer überarbeiten. Wenn ich das mache, dann nur bei einem Spie, das den Schrank nie verlassen wird. ich denke das trifft auf die meisten hier zu. Wer Spiele liebt, wird am Tisch auch keine Chips oä haben, das das Material entsprechend leiden würde. Die Bier und Bretzel Spiele dürfen auch so aussehen und haben idR auch keine große Halbwertszeit

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