Die SPIEL.digital ist vorbei und es waren spannende 4 Tage, über die ich in diesem Rückblick berichten werde. Dabei werde ich zum einen natürlich meine eigenen Erfahrungen, Highlights und mein Messe-Fazit schildern.
Aber ich werde auch schauen, was andere über die erste digitale SPIEL denken und wie es bei den Verlagen angekommen ist.
Ich freue mich zudem sehr auf eure Erfahrungen und Meinung zur SPIEL.digital in den Kommentaren.
SPIEL.digital 2020 Rückblick
Dieses Jahr war (und ist) alles anders und recht früh war klar, dass es keine SPIEL in Essen geben kann. Schaut man sich die derzeitigen Covid_19 Zahlen an, dann war das natürlich auch die vollkommen richtige Entscheidung.
Dennoch habe ich mich auch in diesem Jahr sehr auf die SPIEL gefreut und war gespannt, wie die digitale Ausgabe umgesetzt werden wird.
Im Vorfeld habe ich viel über die SPIEL.digital berichtet, Vorschau-Top-Listen aufgestellt, Neuheiten ausgepackt, einige Neuheiten-Reviews veröffentlicht, Interviews mit Verlagen geführt, meine große SPIEL-Umfrage durchgeführt und einiges mehr. Auch im Podcast gab es den einen oder anderen Vorbericht.
Ich habe in diesem Jahr wirklich viel vor der Messe gemacht und mich selbst auch sehr darauf gefreut durch die virtuellen Messehallen zu streifen.
Holpriger Start
Fast zu erwarten waren die Server-Probleme der SPIEL.digital Website in den ersten Stunden, die dann aber doch recht schnell behoben wurden. Der Ansturm der Besucher war sicher größer, als erwartet. Ich habe etwas von über 100.000 Besuchern allein am Donnerstag gelesen, aber von der Messe gibt es dazu sicher bald auch noch konkrete Zahlen.
Wie die Website der SPIEL.digital aussehen soll, war ja vorher schon zu großen Teilen bekannt. Auf der Startseite konnte man unter anderem zum Media Hub gelangen, wo alle Streams und sonstigen Events zu sehen waren.
Ich fand die Idee der Themenwelten sehr gut, aber leider wurde diese nicht ganz zu Ende gedacht. Wenn dann in einer Themenwelt (z.B. Kinderspiele) auf einen Verlag geklickt hat, dann wurden dennoch alle Spiele des Verlages und eben nicht nur die Kinderspiele angezeigt. Das hätte man anders machen sollen, wenn man schon Themenwelten anbietet.
Dennoch war das ein guter Einstieg und dann kam man zu den Messeständen, die in einer futuristischen Gestaltung daherkamen.
Das ist sicher Geschmackssache, aber ich bin mir nicht sicher, ob das die beste optische Gestaltung war, die man dafür finden konnte. Die Anordnung der Sechsecke wirkte etwas willkührlich und unübersichtlich. Hier hat sich meiner Meinung nach gezeigt, dass der Versuch eine Messe 1:1 digital umzusetzen nicht ganz so funktioniert hat. Aber es war okay und man konnte es nutzen.
Dort fand man dann die Neuheiten (oder auch ältere Titel) und Infos dazu. Bei einem Teil der Verlage gab es hier auch Videos, Artikel, Podcasts und natürlich die digitalen Spieltische.
Bei anderen herrschte dagegen eher gähnende Leere.
Verlagsangebote
Viele, gerade deutsche, Verlage haben sich aber wirklich Mühe gegeben die Messe mit Leben zu erfüllen. Neben dem offiziellen Livestream der Messe und einigen Streams von YouTubern gab es auch Live-Programm von Pegasus Spiele, der Spiele-Offensive, Asmodee und ein paar anderen Verlagen. Diese Angebote fand ich sehr gut und habe da einiges geschaut.
Dagegen sah das Online-Angebot vieler anderer Verlage, gerade aus dem Ausland, nicht so prall aus. Teilweise hatten diese sogar große „Stände“, aber kein Programm, keine Videos, gar nichts.
Sicher ist es mit viel Aufwand verbunden, wenn man selbst Videos macht oder Spieltische bei Tabletopia anbietet, aber manch einer hat außer ein paar Produktinfos und ein Bild des Spiels nichts in den eigenen Stand eingestellt. Das ist natürlich zu wenig.
Keine Verkaufsmesse
Die SPIEL.digital wurde in nur wenigen Monaten aus dem Boden gestampft und das merkte man natürlich. Einige wünschenswerte zusätzliche Möglichkeiten fehlten noch.
Die SPIEL ist vor allem eine Verkaufsmesse, wo gerade kleinere Verlage einen nicht unbeträchtlichen Anteil ihres Jahresumsatzes machen. Das kam bei der SPIEL.digital leider zu kurz.
Das ist allerdings kein Vorwurf an die Messe selbst, denn in der kurzen Zeit und mit dem vorhandenen Budget war der Aufwand eines eigenen Shops einfach nicht machbar. Zumal es mit einem Shop ja nicht getan ist. Die Spiele müssen dann auch weltweit versendet werden.
Der Spontankauf und das „sofort mitnehmen“-Gefühl fehlte deshalb auf der SPIEL.digital fast komplett. Nur die Titel der größeren deutschen Verlage konnte man relativ problemlos bestellen.
Die kleineren Verlage bringen sonst ihre Neuheiten mit auf die SPIEL und verkaufen diese dort. In diesem Jahr hätte man diese aber dann bestellen müssen und da sind die Versandkosten aus dem Ausland oft ein großes Problem.
Zudem sind es diverse Shops, wo man jeweils einzelne Titel bestellen müsste und da schlägt das Versandkosten-Problem noch stärker zu. Eine Kooperationen pro Land (oder Region) wäre hier gut, so dass man z.B. die Neuheiten der japanischen (oder gar asiatischen) Verlage alle im selben Shop bestellen könnte.
Pegasus Spiele hat hier schon einiges gemacht. Im Pegasusshop wurden viele SPIEL-Neuheiten aus aller Welt angekündigt und sind dort bestellbar, wobei die Auslieferung meist erst im November oder Dezember läuft, da die Spiele noch gar nicht fertig sind.
Das liegt aber auch daran, dass viele Verlage ihre Spiele gar nicht pünktlich zur SPIEL fertig gemacht haben, weil es diesmal eben nicht den Druck gab pünktlich zu Essen fertig zu sein und teilweise gab es auch Verzögerungen durch Corona.
1.400 Neuheiten?
Die Messe selbst hatte vor dem Start verkündet, dass 1.400 Neuheiten auf der SPIEL.digital präsentiert werden. Schaut man allerdings genauer hin, dann sind viele Dopplungen (Lokalisierungen, Vertrieb) und auch ältere Spiele vorhanden. Realistisch betrachtet waren es vielleicht 500 Neuheiten, was ja auch schön ist.
Allerdings haben diese Dooplungen und die alten Spiele dafür gesorgt, dass die Spiele-Liste auf der SPIEL.digital Website doch recht schlecht nutzbar war. Die wirklichen Neuheiten zu finden wurde hier erschwert.
Nun muss man sagen, dass dies bei der normalen SPIEL ja auch so ist. Auch da gibt es dieselben Spiele bei verschiedenen Verlagen und in unterschiedlichen Sprachen. Und auch ältere Spiele werden da präsentiert, genauso wie Spiele, die noch nicht erhältlich sind.
Dennoch würde ich mir für die Neuheiten-Liste auf der Website das nächste mal mehr Pflege wünschen, um es einfach übersichtlicher zu machen.
Gemischte Gefühle hat unter anderen die Wieder im Spiel-Aktion von Asmodee bei mir hinterlassen. An sich ist es ja sehr löblich, dass man seine Neuheiten den lokalen Händlern bereitgestellt hat, so dass diese über die Messetagen diese verkaufen konnten.
Allerdings war laut Asmodee-Website der nächste teilnehmende Händler an dieser Aktion rund 90 Kilometer von mir entfernt. Nicht mal in Leipzig war ein Händler bei dieser Aktion dabei. So gut gemeint diese Aktion auch war, es wurden halt leider mal wieder Spieler aus dem ländlichen Raum außen vor gelassen.
Die Verlage selbst haben, soweit ich das bisher gehört habe, gemischte Erfahrung gemacht. Ein Teil hat recht positive Reaktionen gepostet (z.B. Board Game Circus und Frosted Games). Dort war wohl einiges los an den Ständen, was natürlich schön ist. Ich freue mich auf die nächsten Podcast-Episoden dieser beiden Verlage, wo es sicher weitere Einblicke in deren Erfahrungen auf der SPIEL.digital geben wird.
Viele andere Verlage scheinen aber auch eher ein ruhiges Wochenende gehabt zu haben und es fehlen eben die Verkäufe bei vielen kleinen Verlagen. So äußert sich z.B. Uli von Spielworxx recht kritisch zur Messe.
Teilweise kann ich seine Kritikpunkte nachvollziehen und wahrscheinlich hätte man von Messe-Seite gerade den „Verkaufs“-Aspekt noch stärker angehen sollen, aber teilweise finde ich die Kritik auch ungerechtfertigt. Mag sein, dass kleinere Verlage nicht so viele Ressourcen haben, aber viele davon haben halt gar nichts gemacht, nicht mal ein Video zu ihrer Neuheit. Auch ein Tisch auf Tabletopia anzubieten wäre sicher möglich gewesen. Aber da scheinen manche Verlage auch einfach nicht gewillt zu sein, sich digital mehr zu engagieren.
Unter dem Strich war es sicher auch für die Verlage eine interessante und leerreiche Erfahrung und man muss sehen, was diese davon mitnehmen.
Digital spielen
Ein wichtiger Bestandteil der SPIEL.digital waren die digitalen Spieltische bei Tabletopia (wobei der eine oder andere Verlag auch eine andere digitale Lösung genutzt hat).
Bei vielen Verlagen konnte man zumindest ein paar Neuheiten auf Tabletopia nicht nur anspielen, sondern sich auch erklären lassen. Das hat auch erstaunlich gut funktioniert. Allerdings ist die Bedienung von Tabletopia erstmal gewöhnungsbedürfdig.
Zudem war die Kombi aus Tabletopia und Discord für viele nicht so technikaffine Spieler sicher nicht gerade einfach. Hinzu kommt, dass Tabletopia gerade für schnelle Kartenspiele etc. nicht ideal ist. Auch Roll and Writes funktionieren da meiner Erfahrung nach nicht so toll.
Dennoch wurde es wohl recht gut angenommen und z.B. Discord ist für die Verlage auch langfristig interessant, hinsichtliche Community-Building. Hier hat man sicher einige Nutzer mehr gewonnen.
Dagegen war das Angebot der BoardGameArena (die ich ja ansonsten sehr gern nutze) wie erwartet enttäuschend, da es dort so gut wie keine Neuheiten gab. Aber das hat mich auch schon bei der Ankündigung gewundert, denn der Aufwand dort ein Spiel mitsamt den Regeln einzubauen ist viel höher, als bei Tabletopia einfach nur das Material zu digitalisieren.
Streams und Podcast
Wie vor der Messe schon vermutet habe ich viel Zeit mit dem Schauen der Messe-Streams verbracht. Neben dem Stream des offiziellen Livestream-Teams, der sehr gut gemacht und echt unterhaltsam war, habe ich auch in anderen Streams reingeschaut.
Die Zuschauerzahlen waren gut. So hatte das Livestream-Team allein auf der SPIEL-YouTube-Seite oft um die 2.000 Zuschauer und zudem wurde der Stream auch auf einige anderen YouTube-Kanälen übertragen und auch auf Twitch.
Brettspielerunde, Cliquenabend, Brettspielsuchties, Hunter und Cron und andere haben ebenfalls mehr oder weniger viel gestreamt und gute Zuschauerzahlen gehabt, wie ich finde. Und auch Pegasus Spiele, Spiele-Offensive, BoardGameGeek und andere haben viel Programm geliefert.
Alles in allem war das Streaming-Angebot wirklich vielfältig und man hatte die Auswahl. Aber dadurch konnte man auch nicht alles sehen und die Zuschauerzahlen haben sich auf die Angebote aufgeteilt. Allerdings kann man diese Streams ja im Nachhinein auch noch schauen, was ich auch machen werde.
Hinzu kamen noch die Streams in anderen Sprachen, die wohl auch gut angenommen wurden.
Ein echt tolles Programm haben die Podcaster des Beeple Netzwerkes aufgestellt. 4 Tage lang gab es von 8 Uhr bis zum frühen Abend Radio-Programm und das fand ich besonders toll.
Unterwegs im Auto oder beim Einkaufen dennoch die Messe zu verfolgen war eine schöne Sache und hat für Messe-Feeling gesorgt.
Und wie die Livestreams kann man auch die Audio-Beiträge des Messe-Radios nun auch nochmal im Beeple-Podcast nachhören.
Wie ich die Messe erlebt habe
Ich habe vor allem von Donnerstag bis Samstag relativ viel Zeit online verbracht, ohne dabei allerdings 12 Stunden am Stück vor dem Rechner zu sitzen.
Ich habe die Messe-Stände besucht, einige Spiele digital angespielt und bei vielen Regelerklärungen zugeschaut. Auch wenn ich mit Tabletopia wohl nicht mehr so richtig warm werde, ist das mehr, als ich normalerweise in Essen mache. Durch die Lautstärke in den Hallen spiele ich da nur sehr wenig.
Ich habe zudem die Messe-Streams intensiv verfolgt und wenn ich unterwegs war auch das Messe-Radio des Beeple-Netzwerkes gehört.
Am Freitag gab es dann meinen normalen Spieleabend, wo ich unter anderem Anno 1800 gespielt habe, also auch eine Neuheit. Lost Ruins of Arnak habe ich solo am Messewochenende gespielt.
Sonntag habe ich dann nur noch kurz reingeschaut, denn in gewisser Weise war ich etwas gesättigt. Selbst bei der normalen Messe bin ich nicht an allen Tagen in Essen, sondern schalte auch mal ab. Zudem war an dem Wochenende nochmal erstaunlich gutes Wetter, so dass ich etwas mit der Familie unternommen habe.
Mein Fazit Zur SPIEL.digital
Es wurde also zur SPIEL.digital einiges geboten und auch wenn die genannten Kritikpunkte vielleicht etwas negativ klingen und für die Zukunft noch einiges verbessert werden sollte, hat mir insgesamt die SPIEL.digital gut gefallen.
Erstmal muss ich ein großes Lob an den Friedhelm Merz Verlag senden, denn was man da mit wenigen Leuten in relativ kurzer Zeit auf die Beine gestellt hat, ist wirklich toll. Schließlich hätte man auch den leichten Weg gehen und einfach nur einen Stream anbieten können. Aber man hat viel Geld in die Hand genommen und zum Glück haben viele Verlage mitgezogen, wenn auch nicht alle.
Natürlich war nicht alles toll und nicht jeder konnte mit so einer digitalen Messe etwas anfangen, aber das ist ganz normal. Auch die normale SPIEL in Essen ist nicht für jeden das richtige.
Unter dem Strich ist diese digitale Plattform aber eine gute Alternative zum Messebesuch, gerade für all jene, die es sonst nicht nach Essen schaffen. Ich habe öfter gelesen, dass es für viele die erste SPIEL war, vielleicht weil sie neu im Hobby sind oder weil sie einfach zu weit weg wohnen.
Die Livestreams waren toll, da sie richtiges Messe-Feeling versprüht haben und es dadurch auch zu einem Community-Gefühl kam. Für mich kam das Messe-Feeling insgesamt schon auf, vor allem durch die Live-Streams und Podcast-Programm.
Ingesamt fehlte dennoch etwas der persönliche Kontakt und auch wenn die Lautstärke, die Hitze und der Lärm nerven, so machen diese Sachen die SPIEL eben auch aus.
Gefehlt hat mir persönlich zudem das Shopping auf der Messe. Es gab keinen Messe-Loot im klassischen Sinne. Dafür bekam ich diesmal aber schon kurz vorher und während der Messe viele Neuheiten per Post und konnte einiges real spielen. Auch das ist anders als sonst.
Ich habe es mir dennoch nicht nehmen lassen ein Loot-Foto von ein paar der Neuheiten zu machen, die ich vorher schon bekommen habe. :-)
Nächstes Mal würde ich mich etwas mehr Übersichtlichkeit, eine bessere Nutzerführung, ein Überdenken des Messehallen-Konzeptes und vor allem einen problemloseren Kauf von Spielen wünschen.
Vielleicht ist bei der SPIEL.digital weniger auch mehr. Insgesamt vielleicht weniger Streams, aber dafür mehr Vorstellungsmöglichkeiten für kleine Verlage und Spiele. Und eben einen zentralen Shop auch für kleinere Spiele. Mal schauen, was da kommt.
Die SPIEL.digital hat in meinen Augen aber auch gezeigt, dass eine physische Messe einfach noch wichtig und gut ist. Gerade für ein analoges Hobby, wie Brettspiele. Deshalb werde ich das digitale Angebote sicher weiter nutzen, freue mich aber schon jetzt sehr darauf nächstes Jahr wieder nach Essen fahren zu können (hoffentlich).
Nächste Woche kommt dann sicher noch eine Pressemitteilung der SPIEL, in der es noch mehr Infos zu Besucherzahlen und so weiter geben wird.
Wie fandet ihr die SPIEL.digital?
Vor der SPIEL.digital habe ich eine Umfrage durchgeführt, deren Ergebnis ihr hier seht:
Ist eine digitale SPIEL ein wirklicher Ersatz für dich?
- Nein, mir fehlt es durch die Hallen zu laufen, Spiele zu spielen und einzukaufen. (61%, 278 Stimmen)
- Keine Ahnung. Mal schauen, wie das umgesetzt wird. (34%, 154 Stimmen)
- Ja, ich schaue sowieso lieber Live-Streams von Messen. (5%, 23 Stimmen)
Anzahl Teilnehmer: 455
Der große Teil der Teilnehmer hatte vor der Messe angegeben, dass es ihnen fehlen wird durch die Messehallen zu laufen. Ein gutes Drittel war zumindest gespannt, wie die SPIEL.digital wird. Nur ein kleiner Teil fand es besser, dass es nun eine digitale Messe geben wird.
Mich würde nun natürlich sehr interessieren, wie ihr die SPIEL.digital erlebt hat und welche Meinung ihr dazu habt und wie sich diese vielleicht auch verändert hat gegenüber vorher.
Guter Artikel.
Ich persönlich fand die Tabletopia Bedienung auch nicht so gut und hab es dann sein lassen. Ich hab dann lediglich ein paar YouTube-Streams geschaut und ein bisschen geshoppt.
Bin auf auf Reviews von Fort & Pan Am gespannt.
Viele Grüße
Ich war noch nie auf der Spiel in Essen, weil ich noch nicht so lange sooo intensiv im Hobby drin bin. Ich hatte tatsächlich Anfang des Jahres mit dem Gedanken gespielt, mir das mal „anzutuen“ – aber diese Überlegung hat sich erübrigt.
Mich hätten insbesondere die Einkaufs- und die Spielmöglichkeiten gereizt.
Erstere waren bei der Spiel.digital nicht großartig anders als sonst beim Online-Shopping – allerdings haben H&C ihre Spiele etwas günstiger verkauft und die Spiele-Offensive hatte ein paar gute Angebote – also zweimal zugeschlagen…
Neuheiten anspielen über Tabletopia habe ich auch ausprobiert und fand es ganz okay – es hat mir schon einen guten Eindruck vermittelt, ob das Spiel was für mich ist oder nicht, aber ich fand es schon etwas umständlich (sowohl die Bedienung als auch das Regellesen), sodass ich nicht so viel gespielt habe, wie ich es mir eigentlich gewünscht habe. Und alles konnte man natürlich auch nicht anspielen…
Absolut klasse fand ich wirklich das Streaming- und Podcast-Angebot – das werde ich auch definitiv noch weiter konsumieren. Dadurch kam in der Tat ein „ich bin dabei“-Gefühl auf.
Den Aufbau der Seite mit den Sechsecken fand ich etwas eigenwillig. Die Hotness-Anzeige, die im Vorfeld groß angepriesen wurde, litt mE unter der fehlenden Übersichtlichkeit.
Ich denke auch, dass einige Anbieter hier eine gute Chance verpasst haben, sich und ihre Spiele einem breiten Publikum zu präsentieren, weil sie zu wenig geboten haben.
Alles in allem fand ich das Angebot gut und ich habe mich mehrere Stunden gut unterhalten gefühlt – und ein paar werden auch noch hinzu kommen…
Mal gucken, ob ich nächstes Jahr das Abenteuer Spiel in Essen in Angriff nehme..