Im Folgenden erfahrt ihr meine Ersteindrücke für Aeon’s End, Nova Luna, Short List und Palm Island.
Dabei gehe ich kurz darauf ein, wie diese funktionieren, was sie besonders macht und wie sie mir in den ersten Partien gefallen haben.
Meine Ersteindrücke von Aeon’s End, Nova Luna, Short List und Palm Island
Dank der Corona-Lockerungen konnte ich wieder mehr spielen, vor allem natürlich in meinen wöchentlichen Spielrunden. Entsprechend viele spannende Brettspiele sind auf den Tisch gekommen. Aber auch im Urlaub wurde einiges gespielt.
Aeon’s End ist frisch vom Drucker vor ein paar Tagen gekommen und ich konnte einige Solo-Partien bisher spielen. Dagegen sind Nova Luna, Short List und Palm Island schon etwas länger in meinem Besitz, so dass ich schon ein paar mehr Partien spielen konnte, unter anderem mit meiner Frau und einigen Freunden.
Bei allen vier Brett- bzw. Kartenspielen sind es aber nur Ersteindrücke und noch keine endgültige Bewertung. Dazu muss ich diese noch öfter und in anderen Besetzungen spielen.
(Hinweis: Das Spiel Aeon’s End wurde mir vom Verlag vergünstigt bereitgestellt.)
Aeon’s End – Ersteindruck
Auf Aeon’s End haben ja viele Spieler lange gewartet und endlich ist bei Frosted Games die deutsche Version erschienen. Ich hatte es vorbestellt und mich sehr darauf gefreut
Es handelt sich um ein kooperatives Deckbauspiel, bei dem 1-4 Spieler gegen einen Endgegner antreten. Wie bei Deckbuilding-Spielen bekannt, haben die Spieler ein Startdeck. Das besteht auf einer Starthand und einem Nachziehdeck, wobei die Karten darin je nach Charakter anders sind.
Ebenfalls wie bei anderen Vertretern dieses Genres, kaufen wir im Spiel neue Karten aus einer Auslage und verbessern so unser Deck, wobei immer nur ein Teil der verschiedenen Kartenarten im Spiel ist.
Es gibt in Aeon’s End 3 Kartenarten:
- Kristalle für Ätherium, um andere Karten zu kaufen (und Energie zu bekommen)
- Artefakte für Sonderaktionen, z.B. Karten aus dem Deck entfernen
- Zauber, vor allem um Schaden zu verursachen
Eine Besonderheit bei Aeon’s End ist, dass die eigene Ablage nur umgedreht und nie gemischt wird, wenn der Nachziehstapel alle ist. Deshalb ist es hier sehr wichtig, in welcher Reihenfolge man die Karten auf dem Ablagestapel ablegt.
Eine weitere Besonderheit ist, dass man Zauber nicht einfach aus der Hand wirken kann. Diese müssen erst an einen von 4 eigenen Rissen (Dimensionstore) gebunden werden und können bzw. werden erst am Anfang der nächsten Runde gewirkt. Hier ist deshalb gutes Timing wichtig.
Es gibt in der Grundbox 4 Endgegner mit eigenen Deckkarten und Mechaniken. Zudem gibt es ein allgemeines Gegner-Kartendeck, welches immer dazu kommt. Allerdings werden unterschiedlich viele Gegner-Karten je nach Anzahl der Mitspieler genutzt, weshalb auch hier nicht immer alle dabei sind. Die Gegner sind zudem unterschiedlich schwer und bringen eigene Mechaniken mit.
Der Aufbau von Aeon’s End dauert deshalb ein wenig, denn man muss sowohl die Kartenauslage und Startdecks der Spieler vorbereiten, als auch das Deck des Gegners. Dank der tollen Regel und der Spielhilfe ist der Aufbau und Ablauf aber sehr klar und das Spiel schnell gespielt.
Nach jeder Partie die eigenen Karten und die Karten vom Gegner wieder neu sortieren dauert allerdings ein wenig.
Man ist sehr schnell drin im True Solo, den ich bisher nur gespielt habe. Dabei hat man nur einen Charakter. Man könnte natürlich auch mit 2 Charakteren solo spielen. Das probiere ich sicher auch mal aus.
Das Gegnerdeck bzw. dessen Aktionen sind leicht handhabbar und es geht recht schnell. Auch deshalb fühlt es sich wie ein richtiger Gegner an, der einem richtig einheizt. Das Spiel ist auf jeden Fall herausfordernd, was toll ist.
Mir machten die bisherigen Partien großen Spaß, denn einerseits ist das Material und die Kartenanzahl überschaubar, aber gerade die Gegnerdecks bieten so viel Abwechslung und WTF-Momente. Durch verschiedene Karten in der Auslage und dass man jedesmal mit einer anderen Kombi aus Kristall-, Artefakt- und Zauber-Karten spielen kann, ist noch mehr Abwechslung geboten.
Bisher macht Aeon’s End einen sehr, sehr guten Ersteindruck und ich freue mich schon auf weitere Partien. Ich muss nur noch den bzw. die eine/n oder andere/n in meinen Spielrunden davon überzeugen, ein kooperatives Spiel zu spielen. Da sind doch viele immer noch eher skeptisch.
Aeon's End(Frosted Games) |
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Autoren: Jenny Iglesias, Nick Little (I), Kevin Riley Grafiker: Gong Studios |
1 - 4 Spieler ab 14 Jahren ca. 60 Minuten 7.9 von 10 BGG Bewertung Pos. 79 BGG Position |
Sehr guter Ersteindruck und viel Spielspaß in diesem besonderen Deckbuilder. |
2 Euro Rabatt-Code: SE2NK8 |
Nova Luna – Ersteindruck
Ein neues Uwe Rosenberg-Spiel sorgt immer für Aufmerksamkeit, aber ich freue mich meist mehr auf die größeren Titel, wie das kommende Hallertau, als auf die kleinen abstrakten Spiele, die auf den ersten Blick nicht so spannend klingen.
Nova Luna ist ein abstaktes Legespiel, dass es sogar zu einer Nominierung für das Spiel des Jahres 2020 geschafft hat. Das hat mich dann doch aufhören lassen und so habe ich Nova Luna nun endlich gekauft und gespielt.
Vom Grundmechanismus erinnert es ein wenig an Patchwork. An einem Kreis liegen elf Auftragsplättchen an Aussparungen und an der zwölften der Mond-Marker (auf der 12). Wir wählen, wenn wir dran sind, eines der nächsten 3 im Uhrzeigersinn ausliegenden Plättchen (vom Mond-Marker ausgehend) aus.
Darauf ist zum einen eine Zahl angegeben. Dabei handelt es sich um Zeitkosten. Wir müssen mit unserem Marker so viele Schritte vorwärts gehen. Dran ist in diesem Spiel immer der Spieler oder die Spielerin, die mit ihrem Marker auf der Zeitleiste hinten ist. Der Mond-Marker wandert auf das Feld, wo gerade noch das Plättchen lag. Also ziemlich ähnlich wie in Patchwork.
Auf den Plättchen sind neben den Zeitkosten 0-3 Aufträge drauf. Hier beginnt das Puzzeln, denn diese Aufträge zeigen Plättchen bestimmter Farben, die angrenzend an das Plättchen mit dem Auftrag gelegt werden müssen.
Man muss also entsprechend viele andere Plättchen entwedern direkt angrenzend legen (an der Kante), oder in einer Kette (wenn gleiche Farbe).
Steht auf einem Plättchen also z.B. ein Auftrag von 2 roten Punkten, dann muss man entweder 2 rote Plättchen direkt angrenzend platzieren, oder zumindest eines, während das andere rote wiederum daran angrenzend ist.
Sobald ein Auftrag auf diese Art erfüllt ist, legt man einen eigenen Marker auf diese Aufgabe und deckt diese ab. Das Ziel des Spiels ist es, alle eigenen Marker loszuwerden, indem man genug Aufträge erfüllen. Wer das als erstes schafft, gewinnt.
Nova Luna ist ein interessantes und einfaches Puzzlespiel, in welchem man dennoch gut planen und überlegen muss. Man sollte nicht nur die Zeitkosten einbeziehen, sondern idealerweise erfüllt man gleich mehrere Aufträge mit einem Plättchen, was ziemlich cool ist.
Ich finde Nova Luna wirklich interessant, weil es mal wieder mit sehr einfachen Mitteln ein richtig gutes Knobel-Spiel geworden ist. Hier ist kein Gramm Fett zu viel dran. Es gefällt mir sehr gut, auch weil es dadurch recht schnell geht und die Plättchen und die Marker einen angenehmen haptischen Eindruck hinterlassen.
Ich werde Nova Luna auf jeden Fall noch weiter spielen und mit anderen Spielerzahlen ausprobieren. Zu zweit war es schon mal toll.
Nova Luna(Edition Spielwiese) |
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Autoren: Uwe Rosenberg, Corné van Moorsel Grafiker: Lukas Siegmon |
1 - 4 Spieler ab 8 Jahren 30 - 60 Minuten 7.3 von 10 BGG Bewertung Pos. 568 BGG Position |
Cooles kleines Legespiel mit viel Anspruch und schnell gespielt. |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Palm Island – Ersteindruck
Palm Island ist ein kleines Solo-Spiel, welches zwar auch eine 2-Spieler Variante hat, aber ich habe es bisher nur solo gespielt.
Hier haben wir 17 Karten auf der Hand, davon ist eine die Rundenkarten. Die anderen 16 Karten werden gemischt und die Rundenkarte mit der 1. von 8 Runden dahinter gelegt. Die 16 Karten sind recht unterschiedlich, aber grundsätzlich gibt es 3 Varianten: Ressourcen, Marktplatz und Siegpunktebringer.
Gesteuert wird das Spiel durch einen ziemlich coolen Mechanismus, denn man hält alles in der Hand die ganze Zeit. Perfekt für das Flugzeug oder am Pool.
Die 2 oberen Karten vom Deck sind immer aktiv und nutzbar. Man kann eine Karte z.B. nutzen, indem man diese nach rechts um 90° dreht, wenn oben eine oder mehrere Ressourcen stehen. Auf diese Weise hat man diese Ressourcen dann zur Verfügung.
Eine zweite Option ist, dass man die Karten um 180°, also den unteren Teil der Karte nach oben dreht. Das kostet wiederum Ressourcen, die man dann wieder um 90° nach links dreht, um sie auszugeben. Auf diese Weise haben die Karten dann stärkere Aktionen.
Zu guter Letzt kann man eine Karten auf die Rückseite drehen (ebenfalls gegen Ressourcen). Sie werden dann meist noch stärker und bringen oft auch Siegpunkte.
Nach jeder dieser Aktionen steckt man die genutze Karten übrigens nach hinten und so geht man nach und nach durch das Deck. Kommt man zur Rundenkarte, wird diese so gedreht, dass die nächste Rundenummer angezeigt wird. So spielt man insgesamt 8 Runden.
Palm Island ist ein sehr kleines Spiel, was aber spannend ist. Man muss gut abwägen, welche Karten man wie upgraded oder nutzt, wobei durch das Mischen am Anfang natürlich immer eine andere Reihenfolge der 16 Karten vorliegt und man jedes mal neu schauen muss, was man am besten machen kann.
Am Anfang lohnt es sich eher die Ressourcen-Karten aufzuwerten, was auch günstiger ist. So bekommt man z.B. statt einem Holz dann 2 Holz. In den späten Runden lohnt es sich dann eher die Tempel und Wohnhütten aufzuwerten, da diese nur Siegpunkte bringen (was sich am Anfang nicht lohnt und meist auch noch zu teuer ist).
Das Prinzip klingt einfach, ist aber schon ein anspruchsvolles Spiel. Oft gilt es knifflige Entscheidung zu treffen.
Der Hand-Mechanismus funktioniert insgesamt, aber wenn 3 oder 4 Ressourcen-Karten gleichzeitig um 90° gedreht sind, dann wird es etwas fummelig. Und ich habe keine kleinen Hände.
Wer schon einige Partien gespielt hat, kann später noch Errungenschaften als zusätzliche Karten mit ins Spiel nehmen.
Palm Island ist schnell gespielt und funktioniert wirklich schön solo. Es macht Spaß und ich werde auch mal den Koop-Modus ausprobieren.
Palm Island(KOSMOS) |
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Autor: Jon Mietling Grafiker: Jon Mietling, Mirko Suzuki |
1 - 2 Spieler ab 10 Jahren ca. 15 Minuten 7.1 von 10 BGG Bewertung Pos. 944 BGG Position |
Kleines Solo-Spiel, das man überall spielen kann und taktisch herausfordernd ist. |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Short List – Ersteindruck
Zu guter Letzt noch eine Art Quiz-Spiel. Top Ten Listen sind out, weshalb es in Short List eben diese Short Lists gibt.
Darauf gibt es jeweils eine Frage, die Menschen gestellt wurde und hinten auf der Karte gibt es unterschiedliche viele Antworten. Dabei kommen die Fragen aus allen möglichen Themenbereichen. Das erinnert ein wenig an Familienduell, falls das noch jemand kennt.
Die anderen Spieler sind reihum dran und müssen eine Antwort auf die Frage geben. Falls diese auf der Liste drauf ist, gibt es einen Kristall (die Punkte, davon gibt es in jeder Runde 7). Der aktive Spieler, der die Frage stellt und die Antworten kennt, bekommt für falsche Antworten einen Kristall vom betreffenden Spieler. Sind alle Spieler ausgeschieden, bekommt er den Rest der Kristalle aus der Mitte.
Und so ist jeder mal Quizmaster und die Spieler sammeln Kristalle. Nach einer bestimmten Anzahl an Runden (je nach Spielerzahl) endet die Partie und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Das Spiel ist Stand Anfang 2019 und damit relativ aktuell. Die Fragen sind vielfältig und während man bei manchen relativ einfach alle Antworten errät, ist es bei anderen deutlich schwieriger. Ich finde aber, dass die meisten der 190 Fragen (= Karten) schon recht interessant sind.
Nur die Karte „Vordrängeln“ ist nervig, denn so kann ein anderer Spieler eine Frage beantworten, obwohl er gar nicht dran ist. Das kam in unseren Runden eher nicht so gut an und generell fühlt sich bei dem Spiel nach meiner Erfahrung nicht jeder so wohl. Wissens-Spiele sind halt so eine Sache. Zwar kann man oft zumindest eine Antwort geben, aber Menschen mit guter Allgemeinbildung haben hier einen Vorteil. Da ist ein Spiel wie Kneipenquiz besser, da man im Team gegen das Spiel spielt.
Insgesamt ist es ein relativ kurzes Vergnügen und uns wurde doch recht schnell langweilig. So richtig begeistern konnte es uns nicht. Quizspielfans können es sich aber mal anschauen.
Short List(moses. Verlag GmbH) |
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Autor: Martin Nedergaard Andersen Grafiker: Kreativbunker |
3 - 8 Spieler ab 14 Jahren ca. 25 Minuten 7.1 von 10 BGG Bewertung Pos. 14478 BGG Position |
Guten Quizfragen, aber insgesamt mit eher etwas langweiligem Ablauf. |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Fazit
Auch diesmal überwiegen wieder die positiven Ersteindrücke, was natürlich toll ist.
Aeon’s End ist wirklich ein tolles Spiel, welches ich so schnell wie möglich wieder auf dem Tisch haben möchte. Die beiden ersten kleinen Erweiterungen sollten auch bald bei mir ankommen und nächstes Jahr soll schon der nächste großen Teil der Serie lokalisiert werden.
Nova Luna ist ein ganz anderes Spiel, aber auch das hat mir sehr gut gefallen. Das wird gerade bei uns zu Hause sicher noch häufig auf den Tisch kommen und hier plane ich ebenfalls zeitnah ein Review.
Palm Island ist ein nettes kleines Solo-Spiel, welches aber gewisse „Handling-Herausforderungen“ hat. Dennoch toll und weitere Partien werden kommen, zumal es ja sehr schnell gespielt ist.
Short List war dagegen nur nett und viele weitere Partien wird es wohl nicht geben.
Ich würde mich über eure Meinungen zu diesen Spielen freuen.
Danke für Deine Ersteindrücke. Die Daumenpiktogramme sind nicht so richtig intuitiv von der Bedeutung her.
Meiner Meinung nach würde ich bei einer Farbe bleiben und dann den Winkel des Daumen je nach Güte des Spiels verändern. Ich hoffe das war verständlich:-)
Danke Florian für deinen Kommentar.
Mal schauen, wie sich die Daumen entwickeln. Würde mich noch über weiteres Feedback zu den Ersteindruck-Daumen freuen.
Hallo AB Team
Sehr gute Idee vom vorherigen Kommentator den Daummen in verschiedenen Winkeln statt der verwirrenden (auch mein Empfinden) zusäzlichen Farbgebung.
Dann wäre
12 Uhr eine glatte 1+++
1 Uhr eine glatte 1
2 Uhr glatt 2
usw.
Steht der Daumme auf 6 Uhr
ist nicht das Spiel nicht nur durchgefallen sonder auch nicht Spielbar. ?
Und 6-7 Bewertungsstufen reichen voll aus.
Grüsse
Rick