Auf der SPIEL in Essen sind viele spannende neue Brettspiele erschienen und ich habe eine Menge mit nach Hause gebracht, wie ihr in diesem Video sehen könnt. Einige davon konnte ich bereits spielen, unter anderem die Neuheiten Arche Nova, Witchstone, Schichtwechsel und Golem.
Wie ich diese Brettspiele bisher finde und was mein Ersteindruck ist, erfahrt ihr im Folgenden.
Arche Nova, Golem, Witchstone & Schichtwechsel … SPIEL-Neuheiten
Die SPIEL in Essen liegt nun schon wieder etwas zurück und nun geht es ans Spielen der Neuheiten. Ich konnte einige davon bereits auf den Tisch bringen und möchte deshalb im Folgenden schildern, wie mir Arche Nova, Golem, Witchstone und Schichtwechsel bisher gefallen.
Das sind noch keine endgültigen Bewertungen, sondern Ersteindrücke, da ich noch nicht genug Partien für ein Review gespielt habe. Die Reviews folgen dann demnächst.
Ich freue mich natürlich sehr über eure Meinungen und erste Erfahrungen zu diesen SPIEL-Neuheiten in den Kommentaren.
Arche Nova – SPIEL-Neuheit Ersteindruck
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Arche Nova war sicherlich einer der Hype-Titel auf der SPIEL ’21 und entsprechend schnell ausverkauft.
Ich habe von Feuerland Spiele freundlicherweise ein vergünstigtes Rezensionsexemplar erhalten und konnte das umfangreiche Brettspiel nun auch schon spielen, nachdem ich es ja auf der Berlin Con bereits kennenlernen durfte.
In Arche Nova gilt es einen eigenen Zoo aufzubauen und mit einer guten Mischung aus Attraktion und Artenschutz viele Punkte zu machen. Dazu gibt es 2 Siegpunkteleisten, die wie bei Rajas of the Ganges gegeneinander laufen.
Das Spiel ist kartengesteuert. Zum einen gibt es 5 Aktionskarten, die unter unserem Tableau liegen und bestimmte Aktionen, wie Karten nachziehen, Sponsorenprojekte ausspielen oder Gehege bauen ermöglich. Je nachdem, von welcher Position wir eine Aktionskarte nehmen, zwischen 1 und 5, bietet diese eine unterschiedlich starke Aktion.
Während der Partie können wir unsere Aktionskarten zudem verbessern und dadurch umdrehen, um ab dann stärkere Aktionen zu nutzen.
Zum anderen gibt es rund 250 Karten im Spiel, darunter Tiere, Sponsorenkarten und Artenschutzprojekte. Diese Karten holen wir uns auf unterschiedliche Arten auf die Hand und können diese dann ausspielen. So ziehen dadurch bestimmte Tiere in Gehege unseres Zoos oder wie erfüllen lukrative Sponsorenprojekte. All das gibt uns Attraktivität, aber auch Ansehen und Ruf als artengerechter Zoo.
Zudem gibt es Endwertungskarten, von denen wir zu Beginn 2 bekommen und eine behalten. So machen wir vor allem während der Partie Punkte, aber noch ein paar zusätzliche an Ende.
Auf diese Weise bauen wir unseren Zoo mit neuen Gehegen aus, werben Sponsoren für Boni an, gehen Kooperationen mit Zoos auf anderen Kontinenten ein, arbeiten mit Universitäten zusammen und vieles mehr. Am Ende wollen wir natürlich möglichst die erste Person sein, bei der sich beide Leisten überschneiden. Wenn das mehrere SpielerInnen im gleichen Zug schaffen, dann gewinnt diejenige mit der größten Überschneidung, was hier bei guter Planung in wirklich großem Maße möglich ist.
Die Karten, das eigene Tableau und der Spielplan enthalten viele Symbole, weshalb man erstmal reinkommen muss. Die Karten sind dabei recht voll und bieten zudem noch jeweils eigene Effekte, aber eigentlich ist das alles schnell klar.
Thematisch finde ich Arche Nova sehr gut, da ich vor allem die positiven Aspekte von Zoos sehe. Moderne Zoos sind sehr artgerecht und leisten gute Arbeit beim Artenschutz, der Nachzucht etc.. So ist zum Beispiel das Auswildern eine Mechanik im Spiel, die belohnt wird.
Und so gibt es bei Arche Nova viele Möglichkeiten, auf was man gehen kann und keine Partie läuft gleich ab. Eine Spezialisierung ist schon sinnvoll, aber dennoch holt man sich Punkte aus verschiedenen Bereichen.
Der Zufall ist beim Nachziehen von Karten durchaus dabei, denn wenn man viele neue Artenschutzprojekte zieht, kann man damit eher Punkte machen, als die anderen. Dennoch hält sich dieser Zufall im Grenzen und andere können diese Projekte dann auch nutzen.
Ich finde die stärkeren (weil aufgewerteten) Aktionskarten toll, da man damit einfach viel mehr machen kann. Ebenfalls interessant ist der Pause-Mechanismus, da dadurch die Runden unterschiedlich lang sind und man deren Ende (und damit zum Beispiel die Einkommensphase) als Spieler beeinflussen kann.
Insgesamt hinterlässt Arche Nova bisher einen sehr guter Eindruck und ich habe große Lust auf weitere Partien. Es bietet eine tolle Mischung aus strategischer Planung, aber auch taktischen Überlegungen, was ich ja sehr mag.
Arche Nova(Feuerland Spiele) |
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Deutscher SpielePreis 2022 - |
Abenteuer Brettspiele Awards - Bestes Brettspiel 2021 |
Autor: Mathias Wigge Grafiker: Steffen Bieker, Loïc Billiau, Dennis Lohausen, Christof Tisch |
1 - 4 Spieler ab 14 Jahren 90 - 150 Minuten 8.5 von 10 BGG Bewertung Pos. 4 BGG Position |
Die Mechaniken und die vielen Karten (255) gefallen mir sehr gut, da das Spiel eine Menge Abwechslung und spannende Entscheidungen bietet. |
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Golem – SPIEL-Neuheit Ersteindruck
Werbung/Bild:Amazon
Auch von der SPIEL-Neuheit Golem habe ich ein vergünstigtes Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten.
Dabei handelt es sich um den neuen Titel der Macher von Grand Austria Hotel, Alma Mater, Wasserkraft, Marco Polo, Lorenzo der Prächtige und anderen Top-Spielen. Aus Italien kommen immer wieder tolle anspruchsvolle Spiele.
Allerdings hatte mich Golem optisch erstmal gar nicht abgeholt. Sowohl die Box, als auch die Fotos vom Spielbrett fand ich nicht so toll. Dennoch habe ich mich auf Grund der AutorInnen darauf gefreut.
In Golem geht nach Prag im 16.Jahrhundert. Hier wird die Legende vom Golem aufgegriffen, der von Rabbi Loew erschaffen wurde, um die Bürger zu schützen. So ein religöses Thema hier aufzugreifen ist evtl. schon etwas problematisch, auch wenn es im Spiel nicht weiter ausgeführt wird und eher Setting, als viel Thema ist.
Im Spielverlauf erschaffen wir aus Lehm Golems, erschaffen Artefakte aus Gold und erweitern mit Wissen unsere Bibliothek. Das alles bringt uns dann Ressoucen oder Siegpunkte.
Die Golems müssen aber auch gut gemanaged werden, da diese zwar mehr Punkte und Boni bringen, je weiter sie in die Stadt laufen, aber auch Siegpunkte kosten können, wenn sie außer Kontrolle geraten. Auf dem eigenen Tableau ist es dabei möglich diverse Upgrades freizuschalten, was eine gewisse Spezialisierung ermöglicht und dadurch unterschiedliche Strategien.
Die stärkeren Aktionen im Verlauf des Spiels erlauben bessere Spielzüge und man hat wirklich das Gefühl besser zu werden.
Die Aktionen werden hier unter anderem durch Murmeln genutzt, die zufällig aus einem Turm kullern. Ähnlich wie bei Grand Austria Hotel bemisst sich die Stärke der Aktionen durch die Anzahl der Murmeln, die dort liegen. Aber auch die Farbe der genutzten Murmel ist wichtig. Das Spiel ist schon recht stark verzahnt.
Golem hinterlässt einen sehr guten Ersteindruck bei mir und ich muss sagen, dass das Spiel auf dem Tisch besser aussieht, als auf Fotos. Es bietet viele Möglichkeiten, interessante Entscheidungen, starke Kombizüge und mehr. Ich finde den Aktionswahl-Mechanismus mit den Murmeln sehr interessant. Lediglich der verwendete Murmelturm ist nicht ideal, da man durch die Art, wie man die Murmeln reinwirft durchaus beeinflussen kann, bei welcher Aktion wahrscheinlich mehr Murmeln rausfallen.
Abgesehen davon finde ich Golem bisher aber großartig und habe große Lust auf weitere Partien, da es sich wirklich gut und schnell spielt, aber dennoch eine große Herausforderung bietet.
Golem(Cranio Creations) |
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Autoren: Flaminia Brasini, Virginio Gigli, Simone Luciani Grafiker: Roberto Grasso (I) |
1 - 4 Spieler ab 14 Jahren 90 - 120 Minuten 7.6 von 10 BGG Bewertung Pos. 730 BGG Position |
Toller Mechanik-Mix und viel Abwechslung bringt das Spiel mit. Verschiedene Strategien sind hier möglich. |
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Witchstone – SPIEL-Neuheit Ersteindruck
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Witchstone vom Verlag HUCH! ist bereits kurz vor der Messe erschienen, war aber dennoch eine der großen Messeneuheiten in diesem Jahr. Die Autoren Martino Chiacchiera und Reiner Knizia haben hier ein spannendes Kennerspiel veröffentlicht.
Thematisch sind wir Hexen, die in ihrem Kessel etwas zusammenbrauen, um verschiedene Aktionen auf dem Spielbrett zu nutzen.
So bauen wir Energieverbindungen zwischen Orten auf, senden andere Hexen an diese Orte aus, sammeln Boni bei Ritual-Beschwörungen, verbessern unsere eigenen Zauberstabfähigkeiten und sammeln Schriftrollen mit Endwertungen.
Das Spielbrett ist dabei optisch sehr schön umgesetzt und es entsteht durch das Legen von „Verbindungs-Kristallen“ einiges während des Spiels. Das sieht schön aus, ähnlich wie bei Zug um Zug.
Man ist zudem schnell drin bei Witchstone und dann läuft es rund. Wenn man am Zug ist, wählt man eines von 5 verfügbaren Plättchen hinter dem eigenen Sichtschirm aus und legt es in den eigenen Hexenkessel. Diese Plättchen bestehen quasi aus 2 Sechseck-Plättchen und zeigen 2 unterschiedliche Symbole. Diese beiden Aktionen können wir dann machen.
Am besten legen wir das Plättchen aber so im eigenen Kessel an bereits aufgedruckte Symbole und vorher schon gelegte Plättchen an, dass man dieses Plättchen mit gleichen schon liegenden Symbolen verbindet. Entsprechend stärkere Aktion sind dadurch möglich.
Das ist sehr schöner Mechanismus und dadurch gibt es eine Art Engine Building, was uns im Spielverauf immer stärkere Aktionen erlaubt. Das fühlt sich gut an.
Und so versucht man möglichst viele Punkte durch die verschiedenen Aktionen zu machen. Ganz wichtig sind dabei aber die Schriftrollen, die zum Teil Endwertungen zeigen, denn diese bringen viele Punkte.
Witchstone bietet ein sehr schönes Spielgefühl, auch wenn thematisch nicht so viel rüberkommt. Warum wir mit einem Marker auf einem riesigen Zauberstab langlaufen oder im Kreis um ein Pentagram laufen, erschließt sich thematisch nicht. Spielerisch funktioniert das aber sehr gut.
Zudem gibt es sehr schönes Spielmaterial und wie gesagt gefällt mir das Spielbrett (im Gegensatz zum Box-Cover) sehr gut. Insgesamt hinterlässt Witchstone bisher einen guten Eindruck und macht Lust auf mehr. Nur die Tatsache, dass man ohne die Endwertungskarten anscheinend keine Chance hat zu gewinnen, trübt den Eindruck ein klein wenig.
Witchstone(HUCH!) |
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Autoren: Martino Chiacchiera, Reiner Knizia Grafiker: Mariusz Gandzel |
2 - 4 Spieler ab 12 Jahren 60 - 90 Minuten 7.6 von 10 BGG Bewertung Pos. 898 BGG Position |
Sehr interessante Mechaniken und tolles Spielmaterial sorgen dafür, dass es immer wieder auf den Tisch kommt. |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Schichtwechsel – SPIEL-Neuheit Ersteindruck
Bild: Verlag
Schon vom Thema her habe ich mich auf das neue Spiel des Verlages Spielefaible sehr gefreut, denn hier geht es zurück in die 50er Jahre im Ruhrpott. Ich habe freundlicherweise ein Rezensionsexemplar vom Verlag erhalten.
Autor Thomas Spitzer hat mit Schichtwechsel ein weiteres „Kohle“-Spiel auf der Markt gebracht, welches viele Möglichkeiten bietet.
In dem Eurogame hat jede SpielerIn eine eigene Zeche, in der wir Kohle fördern, Abraum und Kohle transportieren, in Koks umwandeln und verkaufen. Dabei findet vieles auf dem eigenen Tableau statt, denn hier ist diese Produktionskette dargestellt.
Es gibt einen sehr schönen Mechanismus am Rundenanfang. Der Startspieler zieht 3 Würfel je Spieler aus dem Beutel und verteilt diese. Neben Kohle gibt es auch Abraum-Cubes und evtl. später auch einen Grundwasser-Cube. Man will zwar vor allem Kohle, aber der Abraum ist nicht pauschal schlecht. Durch genug Abraum auf der Halde kann man starke Sonderaktionen nutzen.
Dabei muss man aber auch immer den Grundwasserstand der eigenen Zeche im Auge behalten, da dieser Vor- und Nachteile mitbringt.
Auf dem Spielbrett ist aber auch viel los. Es gibt unter anderem 3 Leisten, auf denen wir uns vorwärts bewegen und neben Boni am Ende auch Siegpunkte erhalten. Eine weitere Laufleiste in der Mitte bietet verschiedene Zusatzaktionen und ebenfalls Siegpunkte.
Des Weiteren gibt es einen Einsetzbereich für unsere Fördertürme. Dort bekommt man weitere Boni. Und es gibt verschiedene Häuser-Bereiche, die vor allem für die Endwertung wichtig sind und dadurch schalten wir zusätzliches Einkommen und andere Vorteile auf unserem eigenen Tableau frei.
Die Aktionen selbst werden in Worker Placement Manier ausgeführt. Dabei sind die Einsetzfelder Karten, die um das Spielbrett ausgelegt werden. Die meisten davon werden blockiert, wenn eine Spielerin diese nutzt, aber einige sind beliebig oft nutzbar.
Schichtwechsel hat mir bisher sehr gut gefallen. Es gibt viele knifflige Entscheidungen und eine sorgfältige Planung des eigenen Zuges und ein gutes Ressourcen-Management ist wichtig.
Im Regelheft waren uns allerdings ein paar Dinge nicht ganz so klar, so dass ich mal den Verlag angeschrieben hatte. Am Ende haben wir aber alles richtig gespielt und der Verlag will dazu eine FAQ herausgeben, um ein paar Dinge klarzustellen.
Ich habe auf jeden Fall große Lust auf weitere Partien von Schichtwechsel: Die Förderung liegt in deiner Hand und werde dann in einem Review meine endgültige Meinung schildern.
Schichtwechsel: Die Förderung liegt in deiner Hand(Spielefaible) |
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Autor: Thomas Spitzer Grafiker: Christoph Clasen |
2 - 4 Spieler ab 12 Jahren 60 - 90 Minuten 7.3 von 10 BGG Bewertung Pos. 7062 BGG Position |
Das Thema ist zwar nicht mehr zeitgemäß, aber es ist ein Stück Geschichte und deshalb gefällt es mir. |
2 Euro Rabatt-Code: HT6R3A |
SPIEL-Neuheiten Ersteindruck
Das war also nun mein erster Blick auf die SPIEL Neuheiten Arche Nova, Golem, Witchstone und Schichtwechsel. Insgesamt kamen diese bei mir gut bis sehr gut an und ich freue mich bei allen Spielen auf weitere Partien.
Nun aber bin ich auf eure Meinungen zu diesen Spielen gespannt, falls ihr sie schon spielen konntet.
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