Die Website BoardGameGeek ist DIE Anlaufstelle für viele Brettspieler weltweit. Es ist die größte Brettspiel-Community mit mehrere hunderttausend Spielen in der Datenbank, riesigen Foren und vielem mehr.
Unter anderem gibt es dort eine Bewertungsmöglichkeit und darauf basierend ein Ranking der Brettspiele und damit natürlich auch eine Top 100.
Wie diese entsteht, welche Bedeutung sie hat und was ich davon halte, erfahrt ihr im Folgenden. Natürlich freue ich mich auch über euer Feedback dazu.
Was ist die BoardGameGeek Top 100?
Wie entsteht die Liste der Top 100 Brettspiele auf BoardGameGeek? Hauptsächlich basiert das Ranking der Spiele auf den Bewertungen der Nutzer. Diese können zwischen 1-10 Punkten vergeben.
Die sich daraus ergebende Durchschnittsbewertung der Nutzer (Avg. Rating) ist aber nicht das eigentliche Geek Rating, welches für das Ranking entscheidend ist. Es werden noch ein paar Anpassungen vorgenommen. Die genaue Kalkulation ist geheim, damit sie nicht manipuliert werden kann.
Unter anderen werden aber bei neuen Spielen mittlere „Dummy“-Bewertungen (5.5) hinzugeführt, die dafür sorgen, dass wenige hohe oder niedrige Votings nicht so große Auswirkungen haben. Sonst würden z.B. Spiele mit wenigen hohen Bewertungen ja sofort ganz hoch klettern. Diese „Dummy“-Bewertungen werden immer unwichtiger, je mehr Bewertungen von Nutzern kommen.
Zudem spielt die Menge der Bewertungen (Num Voters) und wahrscheinlich auch das Alter der Bewertungen eine Rolle beim eigentlichen Ranking. Viele ältere Spiele sinken nämlich und fallen aus der Top 100 raus, während aktuellere Brettspiele oft nach oben steigen.
Die aktuellen Veränderungen in den BGG Top 100 sieht sehr schön aufbereitet auf dieser Seite.
Über die Bedeutung der BoardGameGeek Top 100 wird gern diskutiert. Schaut man sich Auswertungen an, dann funktioniert das Ranking vor allem für weit verbreitete Spiele, die viele Bewertungen erhalten, sehr gut.
Dagegen ist das Geek Rating und damit das Ranking nicht so aussagekräftig bei Nischenspielen, die nicht so viele Bewertungen bekommen. Gerade kleine Perlen aus dem Eigenverlag oder kleinere Kickstarter werden nie in die Nähe der Top 100 kommen, egal wie gut die Spieler, die das Spiel kennen, es bewerten. Es sind dann einfach zu wenige Bewertungen.
Darüber gibt es viele interessante Auswertungen und z.B. Vergleiche zwischen der Anzahl Bewertungen, den reinen Nutzer-Bewertungen und den BGG-Ratings und Rankings.
Auch alternative Berechnungen werden immer wieder diskutiert, wobei diese ebenfalls ihre Stärken und Schwächen haben. Wie z.B. die Bewertung nach der Peak Position, also der höchsten Position, die ein Spiel mal bei BGG inne hatte.
Wie wichtig ist die BGG Top 100 für Brettspieler?
Hier gehen die Meinungen auseinander und für verschiedene Spieler ist das Ranking bzw. die Bewertung auf BGG unterschiedlich wichtig.
Wir haben es hier mit der größten Brettspiel-Community der Welt und Millionen Nutzern zu tun, da ist es ganz normal, dass es unterschiedliche Ansichten gibt. Das wird auch in deutschen Foren, wie spielen.de oder unknowns.de immer wieder diskutiert.
Einsteiger ins Hobby finden in der BGG Top 100 schon einen guten Anhaltspunkt für lohnende Brettspiele. Die darin enthaltenen Brettspiele sind auf breiter Basis beliebt und sehr häufig bewertete Brettspiele. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass diese oft auch vielen unterschiedlichen Spielertypen gefallen.
Allerdings kommt es dennoch stark auf den Geschmack des Spielers/der Spielerin an, denn schließlich ist in der Top 100 von allem etwas dabei. Die aktuelle Nummer 1 Gloomhaven ist dafür ein gutes Beispiel. Es ist ein tolles Spiel, aber sicher nicht für jeden Spieler das richtige.
Das ist ein Grund, warum die Gesamt Top 100 vielleicht auch eher nicht so gut geeignet ist. Viele Spieler haben bestimmte Vorlieben, was Brettspiel-Genres und Mechaniken angeht. Deshalb gibt es viele, die sich eher die Top 100 der einzelne Brettspiel-Kategorien anschauen.
Wie viele Brettspiele aus der Top 100 habe ich gespielt?
Ich fand die Top 100 auf BoardGameGeek sehr interessant, als ich vor einigen Jahren wieder stärker ins Brettspiel-Hobby eingestiegen bin. Es sind dort eigentlich nur Top-Spiele zu finden, wobei aber wie gesagt, der Spielegeschmack natürlich anders sein kann.
Heute schaue ich natürlich auch noch auf BGG nach Bewertungen, aber die Gesamt Top 100 ist für mich nicht mehr so wichtig. Ich habe die meisten Spiele daraus, die was für mich sind, eh schon in meiner Sammlung. Wenn mir ein Spiel gefällt, was da oben drin steht, dann ist das okay, aber ich wähle neue Spiele nicht mehr nach der Top 100 aus.
Ich habe derzeit 54 Brettspiele aus der BGG Top 100 in meiner Sammlung und eine Reihe weiterer Spieler habe ich bereits gespielt, aber nicht selber gekauft.
Das kann z.B. daran lieben, dass ich sie vielleicht nicht so gut fand, oder weil in der Spielegruppe schon jemand das Brettspiel hat und ich es deshalb nicht auch noch in meinem Regal stehen haben muss.
Ich schaue mir mittlerweile häufiger Unterkategorien (einzelne Brettspiel-Genres) an, die man in der erweiterten Suche über „Filter on Board Game Category“ findet. Ich suche dann eher kleinere Perlen und etwas ungewöhnlichere Spiele. Über die Top 100 Spiele wird ja mehr als ausgiebig berichtet.
Die Top 100 einzelner Brettspiel-Mechaniken finde ich inzwischen spannendet und für mich hilfreicher.
Am Ende ist es mir einfach wichtig, dass das Spiel mir gefällt und Spaß macht. Da ist die Bewertung anderer dann eher unwichtig.
Was haltet ihr von der BoardGameGeek Top 100?
Mich würde zum Ende nun interessieren, was ihr von der BoardGameGeek Top 100 haltet. Ist diese für euch ein wichtiger Anhaltspunkt, welche Spiele ihr euch kauft oder zumindest spielen wollt?
Oder hat die Gesamt-Top 100 eher keine Bedeutung für euch und ihr schaut euch z.B. eher die Top-Rankings einzelner Brettspiel-Karegorien an?
Vielleicht meidet ihr BoardGameGeek ja sogar komplett, weil ihr von Bewertungen generell nichts haltet?
Ich freue mich über euer Feedback.
Die Ranglisten sind grundsätzlich nicht schlecht. Jedoch müsste dringend an der Bewertungsmethode gearbeitet werden. Ein Rating sollte erst ab Release möglich sein, denn es nervt mittlerweile nur noch die ganzen KS Spiele schon vorab mit 9+ Wertungen in den Datenbanken zu haben. Diese fließen Gott sei Dank eh nicht in die Ranglisten mit ein, aber spiegeln überhaupt nicht die Qualität/Bewertung wieder.
Für mich ist das Rating ein Gradmesser was mich erwarten könnte und mehr auch nicht und es ist eher unwahrscheinlich das alle neuen KS Games so gut sind, dass sie eine 9+ Bewertung gerechtfertigen würden. ;)
Da gebe ich Dir Recht,Patric!!!Es gibt aber auch sehr schlechte Bewertungen für KS,weil die viel zu spät gekommen sind bzw.die Verleger nicht mit den KS*n reden.Bsp.The faceless mit 5.8.Was hat das mit dem Spiel zu tuen?Das war eine Abstrafung der KSförderer.
Wenn ich jetzt nur die Zahl lesen würde-was bestimmt einige Personen machen,würde ich denken,das Spiel ist total schlecht :( .
Ich wünsche mir eine Änderung beim BGG,sonst würde ich kaum noch Wert darauf legen,weil man die Bewertung zu sehr manipulieren kann.
Schau dir das mal an im Bezug auf die bgg Top 100:
http://dvatvani.github.io/BGG-Analysis-Part-2.html
Ich bin noch nicht so lange in der Brettspielszene, merkte jedoch schnell, dass die Rangliste von BGG mir überhaupt nichts nutzt und auch leider keine Orientierung gibt. Es ist auch wirklich eher für Geeks, die auch gefallen an Merch bzw. Fangservice wie Star Wars finden. Auch entsteht wie gesagt der Eindruck, dass neuere Spiele stärker in die höheren Ränge gepusht werden unabhängig davon, ob sie wirklich in der Breite beliebt sind. Es existieren scheinbar auch keine Filter, um bestimmte Spieltypen oder -Inhalte auszuschließen wie z.B. kooperative Story- und Kampagnen-Spiele. Insgesamt gefällt mir die Umsetzung eher nicht, aber als Datenbank und für den gemeinschaftlichen Austausch ist diese Plattform mittlerweile unentbehrlich.
In der erweiterten Suche kann man unter anderem nach Board Game Mechanic filter, wo es z.B. „Cooperative Game“ und „Storytelling“ als Kriterien gibt.