Auch wenn so langsam die Spielerunden wieder anlaufen, so habe ich in letzter Zeit auf Grund des Wetters vor allem kleinere Spiele gespielt, aber auch das eine oder andere größere Brettspiel.
Deshalb schildere ich heute meine Ersteindrücke von Caylus 1303, Mutabo, Perfect Match und PUSH.
Was ich von diesen Spielen bisher halte, erfahrt ihr im Folgenden. Über eure Meinung zu den Spielen freue ich mich in den Kommentaren.
Caylus 1303, Mutabo, Perfect Match, und PUSH – Brettspiel-Ersteindrücke
Während Caylus 1303 frisch vom Drucker gekommen ist und ich meine allerersten Eindrücke schildere, sind die anderen 3 Titel schon etwas älter.
Ich konnte diese in den letzten Monaten spielen. Damit sind es zwar nicht mehr meine ganz frischen Ersteindrücke, aber ich möchte dennoch über diese eher kleinen Partyspiele sprechen, gerade jetzt, wo man sich wieder mit anderen Menschen zum Spielen treffen kann.
(Hinweis: Das Spiel Caylus 1303 wurde mir vom Verlag kostenlos bereitgestellt.)
Caylus 1303 – Ersteindruck
Los geht es aber erstmal mit Caylus 1303, welches eine Neuauflage des Klassikers Caylus von 2005 ist. Während sich bei der Aussprache des Titels die Geister scheiden, sind sich die Spieler bei der Qualität des Originalspiels einig. Es gilt als eines der ersten (und besten) Worker Placement Spiele und rangiert noch heute in den Top 100 bei BGG.
Gegenüber der Originalversion hat sich nicht nur die Optik das Spiels, sondern auch die Spielregel geändert. So gibt es unter anderem nun eine feste Rundezahl, nur noch den Vogt und nicht mehr den Seneschall, verdeckte Siegpunkt-Chips, Charaktere und einiges mehr.
Der Spielablauf ist aber ähnlich. Wir setzen unsere Arbeiter auf Gebäude oder andere Einsetzfelder des Spielplan, bauen damit neue Gebäude, liefern Produkte, bekommen Gunst und mehr.
Ich habe das alte Caylus nie gespielt, aber immer nur gutes darüber gehört. Umso mehr habe ich mich auf Caylus 1303 gefreut und mein Ersteindruck ist sehr positiv. Die Regeln sind angenehm übersichtlich und es gibt es ein paar Besonderheiten, die man so selten gesehen hat.
Wie den Vogt, der von den Spielern auf der Strecke vor- und zurück bewegt werden kann und angibt, welche Aktionen wirklich gewertet werden. Das bietet einen gewissen Ärgerfaktor. Insgesamt ist aber der Worker Placement Mechanismus mit den zusätzlich baubaren Gebäuden etwas, was ich sehr mag. Und dass man die eingesetzten Arbeiter abgibt und erst am Rundenende (oder durch bestimmte Gebäude) wieder neue bekommt, finde ich gut.
Die neuen Charaktere bringen nicht nur mehr Abwechslung und kleine Sonderfähigkeiten mit ins Spiel, sondern man kann diese auch den Gegnern wegnehmen, was die Sache noch abwechslungsreicher und noch etwas interaktiver macht.
Vorausplanung ist hier sehr wichtig, denn die Einsetzfelder werden der Reihe nach abgehandelt und man muss gut planen, damit man zum richtigen Zeitpunkt die notwendigen Ressourcen besitzt.
Alles in allem wirkt Caylus 1303 sehr rund und die ersten Partien haben mir viel Spaß gemacht. Ich werde das Spiel auf jeden Fall weiterspielen und sicher gibt es dann bald ein Review.
Das Spielen der neuen Version hat mich aber auf jeden Fall nochmal neugierig auf das Original Caylus gemacht, so dass ich dieses auch mal spielen will. Es wurde doch einiges angepasst, so dass die alte Version sicher ein eigentständiges Spielgefühl bietet.
Caylus 1303(HUCH!) |
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Autor: William Attia Grafiker: Andrew Bosley |
2 - 5 Spieler ab 12 Jahren 60 - 90 Minuten 7.5 von 10 BGG Bewertung Pos. 945 BGG Position |
Sehr schönes Worker Placement Spiel mit hinzukommenden Gebäuden, variablen Fähigkeiten und mehr. |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Mutabo – Ersteindruck
Bei Mutabo handelt es sich um eine Abwandlung von Stille Post, was man gerade als Kind gern gespielt hat. Hier flüstern wir allerdings nicht, sondern zeichnen bzw. schreiben etwas auf.
Dabei spielen alle gleichzeitig, was ein großer Pluspunkt ist. Jeder Spieler bekommt ein Blatt vom mitglieferten Block. Nun wird je eine Karte von den beiden Stapeln (Satzanfang und Satzende) an jeden Spieler verteilt.
Anschließend müssen alle Spieler den Satz (der sich aus den 2 Karten ergibt) auf ihren Zettel schreiben. Danach gibt man das Blatt zum linken Nachbarn weiter und dieser muss den Satz auf dem Blatt aufmalen. Anschließend faltet jeder sein Blatt so, damit man nur den letzten Abschnitt sieht. Also in dem Fall nur das Gemalte.
Der nächste Nachbar muss dann wiederum aus dem Gemalten erkennen, was gemeint sein könnte und einen passenden Satz aufschreiben. Das geht so langen, bis 2 mal gezeichnet wurde und zum Schluss nochmal ein Satz aufgeschrieben wurde.
Der große Spaß bei diesem Partyspiel kommt nicht nur durch die Anfangssätze, die schon lustig sind, sondern natürlich durch den Wandel, den dieser Satz durch den Wechsel von Malen und Schreiben durchmacht. Am Ende kommen meist sehr lustige Sätze dabei heraus, aber auch die Zeichnungen sorgten bei uns für viele Lacher.
Mutabo ist ein reines Partyspiel, bei dem es nicht auf das Gewinnen ankommt. Das sollte einem bewusst sein. Wer spielt, um zu gewinnen, für den ist Mutabo nicht das richtige.
Wer aber mit Freunden oder der Familie eine lustige Zeit haben möchte, sollte sich Mutabo auf jeden Fall mal anschauen. Bei uns kommt Mutabo sicher bald wieder auf den Tisch.
Mutabo(Drei Hasen in der Abendsonne) |
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Autoren: Kathi Kappler, Johann Rüttinger Grafiker: Kathi Kappler, Johann Rüttinger, Rolf Vogt |
3 - 6 Spieler ab 12 Jahren 25 - 45 Minuten 7.5 von 10 BGG Bewertung Pos. 3647 BGG Position |
Sehr lustiges Partyspiel frei nach Stille Post, bei dem man sich die Blätter gern aufhebt. |
2 Euro Rabatt-Code: SE2NK8 |
Perfect Match – Ersteindruck
Ein weiteres Partyspiel ist ebenfalls schon ein paar mal mit Freunden auf den Tisch gekommen. Perfect Match heißt im Original Wavelength und da ist eher zu erahnen, worum es geht. Wir müssen mit den Mitspielern unseres Teams möglichst auf gleicher Wellenlänge liegen.
In diesem Partyspiel treten 2 Teams gegeneinander an. Dabei kommt eine Plastikscheibe zum Einsatz, auf der ein Zielbereich eingezeichnet ist. Zu Beginn der Runde wird die Schreibe verdeckt gedreht, so dass keiner sieht, wo der Zielbereich nach dem Aufdecken der Hälfte der Scheibe liegt.
Nur der Tippgeber des aktiven Teams darf sich anschauen, wo der Zielbereich liegt. Das kann ganz links, in der Mitte, ganz rechts oder irgendwo dazwischen sein. Dann wird die Scheibe wieder abgedeckt und eine Karte aufgedeckt. Darauf steht ein Gegensatz, wie z.B. „heiß <-> kalt“ oder „hell <-> dunkel“. Dabei ist ganz links auf der Scheibe z.B. heiß und ganz rechts kalt.
Der Tippgeber muss sich nun ein Wort ausdenken, dass zu diesem Gegensatz und zur Position des Wertungsbereichs zwischen diesen beiden Extremen passt.
Wäre der Zielbereich ganz links (also z.B. bei „heiß“), dann könnte der Tippgeber „Sonne“ sagen. Wäre er ganz links, würde evtl. „Antarktis“ passen. Die Herausforderung ist aber besonders dann groß, wenn der Zielbereich irgendwo zwischen den beiden Extremen liegt, und man dem eigenen Team einen Tipp geben muss, der sie genau auf diese Stelle tippen lässt.
Die eigenen Mitspieler müssen dann einen Zeiger auf dem noch immer verdeckten Halbkreis einstellen und damit schätzen, wo der Zielbereich liegt. Die Gegner-Mannschaft kann dann noch angeben, ob sie eher weiter links oder weiter rechts den Zielbereich vermutet.
Dann wird die Abdeckung der Scheibe entfernt und man sieht, wie gut der Tipp der eigenen Mannschaft war. Wurde des Zielbereich getroffen, dann gibt es 2-4 Punkte. Die Gegner bekommen einen Punkt, wenn sie mit ihrer Tendenz (mehr links oder mehr rechts) richtig lagen.
Zugegeben, die Erklärung ist zu Beginn nicht so leicht. Aber wenn man das Prinzip einmal verstanden hat, dann ist es wirklich ein interessantes Partyspiel.
Beim Spielen gibt es viele Diskussionen und das kann sehr interessant sein. Aber oft gibt es auch danach noch einige Diskussionen, was man mögen muss. Schüchterne Menschen könnten hier vielleicht schnell beleidigt sein, wenn die Mitspieler den Tipp nicht gut fanden.
Zudem war es bei unseren Partien so, dass die aktive Mannschaft oft daneben lag und die Gegner regelmäßig einen Punkt bekommen haben. Teilweise bekam ein Team passiv mehr Punkte, als durch die eigenen Tipps.
Alles in allem halte ich Perfect Match aber für ein schönes Partyspiel, welches viel Wiederspielreiz hat, weil man sich ja selber Begriffe ausdenkt und auch gut dazu geeignet ist, sich besser kennenzulernen. Allerdings sollte man such auch schon relativ gut kennen. Mit Fremden im eigenen Team zu spielen, funktioniert hier nicht so gut.
Perfect Match(Schmidt Spiele) |
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Autoren: Alex Hague, Justin Vickers, Wolfgang Warsch Grafiker: Sofie Hannibal, Nan Na Hvass |
2 - 12 Spieler ab 14 Jahren 30 - 45 Minuten 7.3 von 10 BGG Bewertung Pos. 440 BGG Position |
Etwas anspruchsvolleres Partyspiel mit vielen Diskussionen und hohem Wiederspielreiz. |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
PUSH – Ersteindruck
Bei PUSH handelt es sich um ein relativ kleines Kartenlege-Spiel, dass ein Push your Luck Mechanismus hat, wie der Name ja schon vermuten lässst.
Reihum sind die Spieler am Zug. Wenn man am Zug ist, deckt man nach und nach Karten vom verdeckten Kartenstapel auf und legt sie in bis zu 3 Reihen in die Tischmitte. Dabei können Farben und Nummern nur einmal in einer Reihe vorkommen. Zieht man also z.B. eine grüne 5, dann kann man diese Karte in keine Reihe legen, in der bereits eine grüne Karte oder eine 5 liegt.
Dadurch steigt mit der Zeit natürlich die Gefahr, dass man eine Karte zieht, die in keine der 3 Reihen gelegt werden darf. Das will man als aktiver Spieler aber nicht, denn dann bekommt man gar nichts und muss auch noch den Farbwürfel würfel und alle ungesicherten eigenen Karten der gewürfelten Farbe abwerfen. Deshalb kann man jederzeit aufhören, wenn einem das Risiko zu groß wird.
Hat man es nicht übertrieben und von selber aufgehört, dann wählt der aktive Spieler eine der ausliegenden Reihen und die linken Nachbarn müssen dann eine der noch vorhandenen Reihen nehmen. Die Punkte auf den Karten sind Siegpunkte, die aber noch nicht sicher sind.
Denn es gibt auch Sonderkarten. So z.B. die Würfelkarte. Nimmt ein Spieler eine Reihe mit einer Würfelkarte, dann muss er einen Farb-Würfel werfen und alle ungeschützten schon gewonnenen Karten der gewürfelten Farbe abgeben. Das kann man verhindern, in dem man in seinem Zug auf das Legen von neuen Karten verzichtet und stattdessen alle schon gewonnenen Karten einer Farbe sichert (verdeckt auf einen eigenen Stapel legen). Diese Punkte sind dann wirklich sicher und können nicht mehr verloren werden.
Wenn der Nachzugstapel alle ist, endet das Spiel und der Spieler mit den meisten Punkten auf den vor ihm liegen Karten (gesichert und ungesichert) gewinnt.
PUSH hat einen sehr einfachen Mechanismus, funktioniert aber sehr gut. Man muss ständig die Entscheidung treffen, ob man mehr Risiko geht und noch eine Karte zieht. Zudem muss man immer, wenn man drankommt, entscheiden, ob man bereits gewonnene Karten sichert oder lieber vom Stapel zieht um weitere Punkte zu bekommen.
Man kann hier die Mitspieler zudem gut ärgern. Wenn man Würfelkarten zieht, diese in eine Reihe legt und man selbst dann eine andere Reihe nimmt, muss der Nachbar ggf. die Reihe mit der Würfelkarte nehmen und würfeln. Meist verliert er dadurch bereits gewonnene Karten.
Alles in allem ist PUSH schnell gespielt und für einige Partien gut. Die Entscheidungen sind interessant, aber es ist natürlich auch viel Glück dabei. Zudem kann es bei relativ vielen Spielern (5 oder 6) etwas dauern, bis man selbst wieder am Zug ist. Allerdings ist man ja dennoch involviert, wenn man vom Nachbarn etwas nehmen muss.
Mir macht PUSH hin und wieder Spaß, auch wenn es nicht ganz der große Kracher ist, wie z.B. L.A.M.A, welches eleganter und schneller ist. Zudem habe ich hier das Gefühl, dass es relativ schnell den Reiz für mich verliert. Manch Mitspieler fand es zudem nicht so toll, dass man Karten wieder verlieren kann.
PUSH(Ravensburger Spieleverlag GmbH) |
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Autor: Prospero Hall Grafiker: Prospero Hall |
2 - 6 Spieler ab 8 Jahren 20 - 25 Minuten 6.8 von 10 BGG Bewertung Pos. 2104 BGG Position |
Vom Prinzip her ein gutes kleines Spiel, welches mich aber bisher noch nicht so wirklich mitgerissen hat. |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Fazit
Meine Ersteindrücke von Caylus 1303, Mutabo, Perfect Match und PUSH waren insgesamt positiv, auch wenn ich von letzterem noch nicht so überzeugt bin.
Caylus 1303 ist jedenfalls eine tolle Neuauflage bekommen, die ich auf jeden Fall noch öfter spielen werde und Mutabo ist einfach lustig in der richtigen Runde.
Perfect Match funktioniert in größerer Partyrunde auch sehr gut, während ich PUSH noch einige male spielen muss, um mir ein endgültiges Urteil zu bilden.
Was haltet ihr von den vorgestellen Brett-, Karten- und Partyspielen?
Mutabo kommt bei uns auch in jeder Gruppe super an. Hätte ich echt nie gedacht.