Social Distancing ist derzeit angesagt und das hat bei uns in der Familie dazu geführt, dass wir noch mehr spielen, als sonst. Aber auch das eine oder andere Solo-Brettspiel kam bei mir in letzter Zeit häufiger auf den Tisch.

In meinem heutigen Ersteindruck-Artikel geht es um Cooper Island, It’s a wonderful World, Parks und Spicy. Eine bunte Mischung, die aber spannend ist.

Viel Spaß mit meinen Brettspiel-Ersteindrücken und ich freue mich natürlich sehr über euer Feedback zu diesen Spielen.

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Cooper Island, It’s a wonderful World, Parks … Brettspiel-Ersteindrücke

Einmal im Monat schildere ich in einem Artikel meine Ersteinsdrücke von ein paar Brettspielen. Diesmal habe ich eine interessante Mischung aus Schwergewichten und Familienspielen.

Zusätzliche Erfahrungen mit weiteren Brettspielen könnt ihr in meinem Podcast hören.

Parks – Ersteindruck

Ich bin ja selbst ein großer USA-Fan und habe im Urlaub schon einige US-Nationalparks besucht. Das Thema war einer der Gründe, warum ich auf den Kickstarter von Parks aufmerksam geworden bin. Zudem liebe ich diesen 50/60er Jahre Stil der Zeichnungen und beides zusammen war einfach unwiderstehlich.

Parks ist ein Familienspiel, bei dem wir auf einem modularen Wander-Pfad mit 2 Wanderern pro Spieler laufen. Das machen wir insgesamt viermal, wobei der Pfad jedes mal um ein Feld länger und in einer zufälligen Reihenfolge ausgelegt wird.

Mit unseren Wanderern gehen wir auf freie Felder des Weges und nutzen dort jeweils eine Aktion, vor allem, um Ressourcen zu sammeln. Mit diesen Ressourcen wiederum können wir am Ende des Pfades (oder beim passenden ausliegenden Pfadteil auch zwischendurch) eine der 3 ausliegenden Nationalpark-Karten „bezahlen“. Thematisch besuchen wir den Park dadurch, was uns Siegpunkte bringt.

Cooper Island, It's a wonderful World, Parks ... Brettspiel-Ersteindrücke

Wir können unterwegs aber auch ein Foto machen (für einen Siegpunkt), Ausrüstung kaufen, die bestimmte Dinge vereinfacht oder Ressourcen tauschen. Auch das Reservieren von Parkkarten ist möglich.

Parks basiert auf einem einfachen Spielprinzip. Das sorgt für schnelle Züge, so dass das Spiel auch mir 5 Spielern zügig läuft. Dennoch gibt es immer wieder knifflige Entscheidungen zu treffen, wie weit man auf dem Pfad vorwärts geht. Und wann man das eigene Lagerfeuer einsetzt, um sich zu anderen Spielerfiguren mit auf ein Feld zu setzen (was sonst nicht möglich ist).

Am Ende meiner Partien gab es meist enge Punktzahlen. Es kommt also auf jede einzelne Aktion an. Gerade am Ende der Partie alle Aktionen noch so hinzubekommen, dass man auch den letzten reservierten Park noch bezahlen kann, ist schon befriedigend.

Mir hat Parks auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht und die modularen Pfad-Teile sorgen immer wieder für einen anderen Ablauf, zudem nicht jedes Pfad-Teil in jedem Spiel dabei ist.

Die tolle Optik und Ausstattung tragen ihren Teil zum Vergnügen bei. Gern wieder.

PARKS

(Feuerland Spiele)
Eindruck sehr gutIn Parks wandern wir durch amerikanische Nationalparks. Über 4 Jahreszeiten sammeln wir Erinnerungen und versuchen dadurch die meisten Punkte zu bekommen. Herausragend sind die Illustrationen der Karten.
Autor: Henry Audubon
Grafiker: Fifty-Nine Parks Print Series
1 - 5
Spieler
ab 10
Jahren
30 - 60
Minuten
7.7 von 10
BGG Bewertung
Pos. 130
BGG Position
Sehr schönes Familienspiel welches Abwechslung bietet und immer wieder interessante Entscheidungen erfordert.
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174

(Like)
2020

Cooper Island – Ersteindruck

Cooper Island habe ich bisher vor allem solo gespielt, da man bei Frosted Games das Automa-Deck dafür recht günstig erwerben kann.

In diesem anspruchsvollen Brettspiel landen wir mit 2 Schiffen auf einer Insel. Diese beiden Schiffe umrunden entgegengesetzt die eigene Insel und im Mehrspielerspiel auch die Inseln der anderen Spieler.

Auf der Insel selbst legen wir unter anderem durch Aktionen, die per Worker Placement in der Mitte des Spielplans ausgewählt werden, Landschaftslättchen und gehen somit in die dritte Dimension nach oben. Anschließend platzieren wir darauf die passenden Resourcen. Je weiter oben die Ressourcen dort liegen, umso wertvoller sind sie.

Cooper Island - Brettspiel Ersteindruck

Mit diesen Ressourcen bauen wir z.B. Gebäude, Statuen oder Boote. Letztere bringen uns Rundeneinkommen, was schon recht hilfreich ist. Wir können auch weitere Arbeiter dazubekommen bzw. Auftragskarten für uns reservieren, die zusätzliche Punkte versprechen.

Solo wird mit einem Automa-Deck gespielt, welches wirklich hart ist, aber nach einer gewissen Eingewöhnung zumindest recht flott funktioniert. Ich habe bisher noch nicht gegen den Automa gewonnen, auch wenn es sehr knapp war.

Der virtuelle Gegner ist sehr herausfordernd, wirkt aber auch etwas unfair. Er hat immer eine Aktion mehr und fängt zudem bei einer bestimmten Punktzahl an. Man hat also nur wenig Einfluss auf diesen.

Das Spiel dauert nur 5 Runden und man fängt mit 2 Arbeitern an. Man hat also insgesamt relativ wenige Aktionen und muss diese gut abstimmen. Die Auftragskarten sind interessant, aber auch schwer zu erfüllen.

Cooper Island ist ein wirkliches Grübelspiel, was mir dennoch sehr viel Spaß gemacht hat bisher. Es ist teilweise etwas kleinteilig (z.B. Ressourcen in den Markt oder ins Lager), aber alles in allem kommt man nach 1-2 Partien gut zurecht.

Allerdings ist das nichts für grübelanfällige Spieler, die schon bei anderen Spielen lange für ihre Züge brauchen. Das dauert hier dann noch länger.

Ich möchte mich auf jeden Fall weiter der Solo-Herausforderung stellen, aber freue mich auch schon auf mehr Partien mit anderen, wo ich das Gefühl habe, dass bessere Siegchancen bestehen. ;-)

Cooper Island

(Frosted Games)
Eindruck gutWir kolonisieren eine fremde Insel indem wir Landschaftsplättchen aufdecken. Mit den gesammelten Ressourcen bauen wir u.a. Statuen, wobei Worker Placement zum Einsatz kommt.
Autor: Andreas "ode." Odendahl
Grafiker: Javier González Cava
1 - 4
Spieler
ab 12
Jahren
60 - 120
Minuten
7.6 von 10
BGG Bewertung
Pos. 611
BGG Position
Sehr anspruchsvolles Grübelspiel, welches aber einen hohen Reiz bietet. Sehr (zu?) starker Automa, der aber gut funktioniert.
zur Spiele-Offensive*



 
80

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2019

It’s a wonderful World – Ersteindruck

Engine Building gehört zu meinen Lieblingsmechaniken und bei It’s a wonderful World handelt es sich um einen fast reinen Engine Builder.

Über 4 Runden draften wir jeweils 7 Karten. Dabei geht es in 2 Runden linksherum und zweimal rechtsherum. Die gedraftete Karte wird sofort vor einem ausgelegt, aber damit noch nicht gebaut.

Wenn alle Spieler 7 Karten gedraftet haben, muss man sich entscheiden, welche Karten man abwirft für einen Rohstoff, der auf der jeweiligen Karte angegeben ist. Und man entscheidet sich für Karten, die man bauen will.

Je nach Wert der Karte (wie viel und was sie produziert, bzw. wie viele Siegpunkte sie bringt) sind verschieden viele Rohstoffe notwendig. Manche Karten sind sehr günstig, andere benötigen deutlich mehr Ressourcen.

It's a wonderful World - Brettspiel Ersteindruck

Neben den abgeworfenen Karten bekommen wir die 5 Ressourcen vor allem am Ende der 4 Runden in jeweils einer Produktionsphase. Dabei ist die Reihenfolge der Produktion wichtig. Man kann nur mit fertig gebauten Karten etwas produzieren. Es ist aber durchaus möglich erst etwas bestimmtes zu produzieren und damit ein Gebäude fertigzustellen, das dann später in dieser Produktionsphase noch zum Einsatz kommt und ebenfalls produziert.

It’s a wonderful World bringt einfach Regeln mit, sorgt aber immer wieder für schwere Entscheidungen. Zudem braucht es eine Weile, bevor man auch die Produktionsreihenfolge in seine Planung mit einbezieht und das ist wichtig. Und dann später überlegt man beim Drafting auch, was man dem nächsten Spieler nicht geben will. Zudem kennt man dann die Karten besser.

Die Partien dauern nicht sehr lange, aber es ist ein gutes Gefühl, wenn man eine gut laufende Engine aufbaut. Die hübschen Illustrationen der Karten sorgen immer wieder für Schmunzler, aber später schaut man diese nicht mehr wirklich an, sondern achtet nur noch auf die Werte.

Es handelt sich nach meinem Ersteindruck um einen schönen Engine Builder, bei dem man durch das Drafting aber natürlich auch das Pech haben kann, dass die Person vor einem alles rauszieht, was man selbst sammelt.

Zudem ist in der ersten Runde nur schwer eine Strategie planbar, da man sich erstmal für irgendwas entscheiden muss. Dabei ist es dann nicht garantiert, dass man in den späteren Runden die passenden Karten bekommt, da zudem nicht alle Karten im Spiel sind.

Dennoch hinterlässt It’s a wonderful World einen sehr guter Ersteindruck und ich freue mich schon darauf die Kampagnen zu spielen, die beim Kickstarter mit dabei waren.

Auf deutsch wurde es kürzlich in der Spieleschmiede sehr erfolgreich finanziert und dürfte dann im Laufe des Jahres im Handel erhältlich sein. Aber man kann auch eine anderssprachige Version kaufen, da das Material sprachneutral ist.

Eine Wundervolle Welt

(Kobold Spieleverlag)
Eindruck gutMittels Card Drafting und Engine Building bauen wir uns die Stadt der Zukunft auf und produzieren Waren. Inklusive Solo-Modus.
Abenteuer Brettspiele Awards - Bestes Brettspiel 2020
Autor: Frédéric Guérard
Grafiker: Anthony Wolff
1 - 5
Spieler
ab 14
Jahren
30 - 60
Minuten
7.7 von 10
BGG Bewertung
Pos. 145
BGG Position
Sehr guter Engine Building mit Drafting, welcher schnell gespielt ist, aber immer wieder Spaß macht.
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Kobold Spieleverlag Eine wundervolle Welt Brettspiel deutschWerbung/Bild:Amazon



 
134

(Like)
2020

Spicy – Ersteindruck

Zu guter Letzt möchte ich meinen Ersteindruck von Spicy schildern. Es handelt sich um ein kleines Kartenspiel von Heidelbär Games, welches auf der Nürnberger Spielwarenmesse Ende Januar präsentiert wurde.

Was auf jeden Fall sofort auffällt, ist die sehr schöne Gestaltung. Sowohl die „vergoldeten“ Karten, als auch die interessanten asiatischen Illustrationen gefallen mir persönlich sehr.

In einer Partie Spicy spielen wir verdeckt Karten aus der eigenen Hand (6 Karten am Anfang). Diese haben Zahlen zwischen 1 und 10 und eine von drei Farben (Pfeffer, Wasabi, Chili). Der erste Spieler spielt eine Karte verdeckt aus (1-3 einer Farbe). Die anderen Spieler müssen ringsum die Farbe bedienen und eine höhere Zahl legen. Wenn eine 10 liegt, dann fängt es wieder mit 1-3 derselben Farbe an.

Da wir die Karten verdeckt spielen, können wir hier natürlich auch lügen oder man passt und zieht stattdessen einen Karte vom Stapel nach.

Spicy - Brettspiel Ersteindruck

Jederzeit können die anderen Spieler eine gespielte Karten anzweifeln. Dabei muss man sich aber entscheiden, ob man die Farbe oder die Zahl anzweifelt. Sage ich z.B., dass ich eine 7 Chili spiele, es ist aber eine 3 Chilli, dann verliere ich beim Zweifeln nur, wenn die zweifelnde Person die Zahl anzweifelt. Zweifelt sie dagegen Chili an, dann gewinne ich.

Der Gewinner bekommt den aktuell gespielten Ablagestapel und das sind ein Punkt pro Karte. Diese legt man neben sich. Der Verlierer muss 2 Karten vom Nachziehstapel nachziehen und fängt einen neuen Ablagestapel an.

Übrigens gibt es auch Joker-Karten, die entweder für jede Zahl oder jede Farbe zählen. Für das jeweils andere sind sie aber immer falsch.

Wer alle Karten von der Hand abgespielt hat, bekommt eine 10 Punkte Karte und zieht wieder 6 Karten auf die Hand nach. Wenn jemand zwei solche 10 Punkte Karten bekommt oder der Nachziehstapel bis zu einem bestimmten Punkt heruntergespielt ist, endet die Partie sofort.

Bei Spicy muss man natürlich ein Pokerface haben, aber Lügen liegt nicht jedem. Man sollte zudem die Mitspieler gut einschätzen können. Auch der Kniff des Zweifelns gefällt mir sehr gut.

Dennoch wollte der Funke noch nicht so richtig überspringen. Man spielt viel runter und hin und wieder gibt es etwas Spannung beim Zweifeln.

Am Ende der Partie fand ich es zudem unbefriedigend, dass das Spiel beim Auftauchen der Endkarte sofort endet und man nicht mal den letzten Kartenhaufen noch fertig spielt.

Es ist ein gutes schnelles Spiel, was auf jeden Fall von mehr Mitspielern profitiert. Aber so hundertprozentig gefesselt hat es uns noch nicht. Dennoch wird es noch weiter auf den Tisch kommen und dann werden wir sehen.

Spicy

(HeidelBÄR Games)
Eindruck okayIn diesem Kartenspiel müssen wir dieselbe Farbe bedienen und eine höhere Zahl spielen. Dabei können wir aber auch Bluffen. Als Mitspieler kann man entweder die Farbe oder die Zahl anzweifeln.
Autor: Győri Zoltán Gábor
Grafiker: Jimin Kim
2 - 6
Spieler
ab 10
Jahren
15 - 20
Minuten
7.2 von 10
BGG Bewertung
Pos. 1054
BGG Position
Schnelles Bluff-Kartenspiel, welches eine interessanten Zweifel-Mechanismus hat, aber dennoch noch nicht so richtig zündet.
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Heidelberger Spieleverlag HG006 HeidelBÄR Games - SpicyWerbung/Bild:Amazon



 
10

(Like)
2020

Fazit

Parks ist wirklich toll und deshalb habe ich auch die Erweiterung auf Kickstarter unterstützt. Es ist zwar etwas englischer Text auf der Ausrüstung, aber da alle Informationen offen sind, war das auch mit meiner Tochter kein Problem. Die deutsche Version müsste bei Feuerland bald erscheinen und hat die gleiche sehr gute Ausstattung.

Cooper Island und It’s a wonderful World haben mir ebenfalls sehr gut gefallen und nach der Corona-Krise werde ich diese dann hoffentlich wieder in der Spielrunde spielen können. Zumindest ersteres ist nichts für die Familie.

Von Spicy bin ich ein wenig enttäuscht. Es hat mir optisch gut gefallen, bisher aber noch nicht so richtig gezündet. Es macht schon Spaß, aber es ist auch nicht so, dass es alle ständig nochmal spielen wollen. Mal schauen, ob dass noch kommt, wenn es dann bei besserem Wetter öfter auf den Tisch kommt.

Was haltet ihr von den vorgestellten Spielen? Was ist euer Ersteindruck und welche Brettspiele könnt ihr aktuell empfehlen?