Corrosion, Glow, Imperial Steam & Khôra … Brettspiel-Ersteindrücke

Trotz Weihnachtszeit und Jahreswechsel kamen wieder einige Brettspiele auf den Tisch und darunter auch diverse Brettspiel-Neuheiten. In meinem heutigen Ersteindruck-Artikel stelle ich meine ersten Erfahrungen mit den Neuheiten Corrosion, Glow, Imperial Steam & Khôra: Aufstieg eines Imperiums vor.

Dabei gehe ich mehr oder weniger kurz darauf ein, wie diese Spiele funktionieren, was sie Besonders macht und natürlich was mir daran gefallen hat und was nicht. Zudem gibt es eine Ersteindruck-Bewertung.

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Corrosion, Glow, Imperial Steam & Khôra: Aufstieg eines Imperiums … Brettspiel-Ersteindrücke

Es gab so viele tolle Neuheiten in diesem Jahr, aber auf diese vier hier habe ich mich ganz besonders gefreut. Teilweise konnte ich sie schon vorher auf der Berlin Con anspielen oder es haben mich einfach das Thema und die Optik sehr angesprochen. Deshalb habe ich mich sehr auf die ersten Partien von Corrosion, Glow, Imperial Steam & Khôra: Aufstieg eines Imperiums gefreut.

Glow und Khôra: Aufstieg eines Imperiums wurden mir vergünstigt bzw. kostenlos von den jeweiligen Verlagen bereitgestellt.

Corrosion – Ersteindruck

Pegasus/DeepPrint 57805G Corrosion (Deep Print Games)Werbung/Bild:Amazon

Corrosion ist ein Engine Builder aus dem Hause Deep Print Games und das erste wirklich komlexere Brettspiel des neuen Verlages. Da hier einige bekannte Namen der Brettspiel-Szene vertreten sind, war ich gespannt.

Etwas abgeschreckt hat mich allerdings schon im Vorfeld das fehlende Thema, denn alles was hier thematisch dazu gesagt wird, ist schon sehr augesetzt.

Mechanisch klang es allerdings sehr interessant. Wir haben hier ein sogenanntes Rostrad mit vier Seiten, an die wir 2 Arten von Maschinen anlegen können. Manche halten eine ganze Umdrehung des Rades und können bis zu vier mal aktiviert werden. Andere nur einmal, dann sind sie verrostet. Eine dritte Art von Maschine (Chrome) kann dauerhaft auf ein extra Tableau platziert werden.

Aktionen werden mittels Aktionskarten ausgelöst, die verschiedene Farben und Stärken haben, was zudem einen interessanten Kopieren-Mechanismus erlaubt. Hier muss man gut abwägen, ob es Sinn macht die Aktion mitzumachen, aber schwächer. Das habe ich allerdings eher selten genutzt. Damit bekommt man unter anderem die wichtigen Zahnräder, um Maschinen zu reparieren.

Ebenfalls interessant sind die Wasser-Tropfen und der daraus entstehende Dampf. Diesen braucht man unter anderem für das Anheuern von Ingenieurinnen der Stufe 4, das Erneuern der Auslage, das Aktivieren von Chromemaschinen oder um Maschinen oder Ingenieure gegen den Uhrzeigersinn zu verschieben. Das Dampfmanagement ist sehr wichtig.

Das Manipulieren der Elemente rund um das Rostrad ist übrigens ein Kernelement, das Spaß macht. Die gespielten Aktionskarten liegen ebenfalls an unserem Tableau und wir nutzen immer wieder Möglichkeiten diese Auslage zu manipulieren, um unter anderem die Karten schneller wieder aufzunehmen.

Corossion - Rostrad

Corrosion gewinnt, wer die meisten Punkte macht und dafür können wir uns unter anderem Endwertungskarten (Auszeichnungen) sichern, die teilweise Boni mitbringen.

Das Spielende wird eingeleutet, wenn davon eine bestimmte Zahl genommen wurde oder wenn die Sonder-Punkte alle sind.

Corossion - Maschinen

Wo ist das Thema?

Corrosion war thematisch eine Enttäuschung, aber mechanisch erstaunlich interessant. Es sind gute Kombinationen möglich, die viele Punkte bringen, aber dafür muss man auch gut vorausdenken.

Bei manchen Maschinen ist die Möglichkeit drauf eine Zielkarten zu holen. Diese sind natürlich sehr begehrt und keiner wollte den anderen da was gönnen. Das war eher nicht so toll und hat das Spiel etwas gebremst.

Das ist ein Grund dafür, dass sich das Spielende ein wenig ziehen kann, wenn keiner stärker darauf spielt. Das ist ein wenig so wie bei Anno 1800 und ich bin mittlerweile ein wenig skeptisch bei Spielen, die keine feste Rundenzahl haben. Das kann funktionieren, aber bei dem einen oder anderen Spiel kann es dazu führen, dass es sich zieht. Weitere Spielendebedingungen finde ich da meist hilfreich.

Allerdings war das in meinen Runden kein großes Problem, da wir da eher auf Sieg spielen. Aber bei anderen, was ich so gehört habe, wohl schon, so dass der Verlag eine Mini-Erweiterung machen will, die hier etwas Abhilfe schafft.

Insgesamt ist mein Ersteindruck von Corrosion ganz gut. Es ist „Puzzle“ mit vielen Möglichkeiten. Ich bin derzeit aber noch unentschlossen und der Daumen geht auch wegen des fehlenden Themas nach rechts und nicht nach schräg nach oben. Kein Problem habe ich damit, dass es hier nur Ingenieurinnen gibt. Das finde ich sogar super, anders als manch merkwürdige Leute da draußen. Leider gibt es aber sonst thematisch nichts darum herum, was mich schon etwas stört und es zu einem sehr abstrakten Spiel macht.

Meine Einschätzung von Corrosion kann aber durchaus noch nach oben gehen, wenn die Spielmechanik auf Dauer Spaß macht.

Corrosion

(Deep Print Games)
Eindruck okayIn diesem Expertenspiel verwalten wir Fabriken. Wir bekommen neue Maschinen oder reparieren sie. Benutze Maschinen rosten allerdings. Die Produktion neuer Zahnräder ist deshalb wichtig.
Autor: Stefan Bauer (I)
Grafiker: Dennis Lohausen
1 - 4
Spieler
ab 12
Jahren
60 - 120
Minuten
7.1 von 10
BGG Bewertung
Pos. 2583
BGG Position
Das Thema ist nicht vorhanden und optisch ist es nicht ganz so meins. Spielerisch aber interessant.
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17

(Like)
2021

Glow – Ersteindruck

Strohmann Games | Glow | Familienspiel | Kartenspiel | 2-4 Spieler | Ab 10+ Jahren | 45+ Minuten |...Werbung/Bild:Amazon

Bei Glow hat mich natürlich als erstes die Optik begeistert.

In diesem Familienspiel geht es in einen Fantasywelt. Diese ist dunkel und wir müssen wieder Licht(splitter) in zurückbringen.

Dazu haben wir jeweils einen Helden, der oder die bringt meist 2 Würfel und einen Effekt mit. Ein Held hat dagegen 3 Würfel, aber dafür keinen Effekt.

Wir draften in jeder der 8 Runden zusätzlich einen Gefährten. Dieser bringt temporäre Würfel für die Runde mit. Zudem haben diese natürlich einen Effekt und evtl. noch Boni oder eine Endwertung auf der Karte. Ein paar Gefährten bringen auch einen dauerhaften Würfel mit, andere wenigen haben ganz spezielle Effekte. Manche will man vor dem Ende sogar wieder loswerden.

Glow - Karten

Optisch ist Glow eine Wucht, aber mechanisch dann doch recht einfach gehalten und wirkt wie ein etwas aufgebohrtes Yahtzee. Wir versuchen mit den Würfeln (unseren dauerhaften großen und den temporären kleinen) möglichst viele positive Effekte auf unserem Helden und unseren Gefährten auszulösen.

Dabei können wir zum einen 2 Würfel erneut werfen durch die Abgabe entsprechender Neuwürfel-Plättchen oder durch Zurückgehen auf der Siegpunkteleiste. Gerade am Anfang gibt es viele Felder auf der Siegpunkteleiste, die ein Neuwurf von bis zu 2 Würfeln erlauben. Das „bezahlen“ wir natürlich mit Siegpunkten, durch das Zurückgehen. Ein interessanter Mechanismus auf jeden Fall.

Die Effekte bringen uns dann vor allem Lichtsplitter, also Siegpunkte, aber z.B. auch Fußplättchen, Glühwürmchen und andere Dinge.

In der letzten Phase einer Runde bewegen wir uns dann mit denselben Würfelergebnissen auf dem Spielplan vorwärts. Dieser hat 2 Seiten.

Auf der Land-Seite sind wir mit 1 Figur unterwegs. Die Würfelergebnisse geben wir ab, um über passende Felder zu Laufen. Fußplättchen können dabei als Joker abgegeben werden. Das machen wir, um unterwegs Boni einzusammeln und zu einem der weit entfernten Dörfer zu gelangen, die am Ende bis zu 20 Siegpunkte geben.

Glow - Spielbrett

Die andere Spielplan-Seite zeigt Inseln. Hier fahren wir jede Runde mit einem unserer vier Schiffe. Dafür müssen wir eine bestimmte Anzahl unterschiedlicher Würfel-Symbole haben.

Optisch hui

Glow sieht wirklich toll aus. Das wunderschöne Cover und die extrem schönen Illustrationen auf den Karten gefallen mir sehr. Es sind sogar geprägte Karten, bzw. sieht man von der Seite, dass Teile des Zeichnungen „abstehen“.

Die Würfel leuchten und sind ein sehr schöner Kontrast zum Spielplan und den Karten.

Auch das Draften der Gefährten ist interessant. Man muss immer wieder abwägen, welche Gefährten und welche kleinen Würfeln gerade ausliegen.

Glow - Karten und Würfel

Am besten sollte man natürlich passende Gefährten sammeln, um gleiche Würfelseiten mehrmals für Effekte unterschiedlicher Gefährten zu nutzen. Das gefällt mir ebenfalls gut.

Dagegen ist die Bewegung auf dem Spielplan etwas ernüchternd. Die Land-Seite mit der einen Figur ist noch okay, aber man kommt eigentlich immer beim besten Dorf an und das keine wirkliche Herausforderung.

Die Insel-Seite mit den Schiffen war dagegen von Anfang ziemlich langweilig an und hat uns keinen Spaß gemacht.

Glow - Spielbrett Schiffe

Leider hinterlässt Glow bei mir einen eher enttäuschenden Ersteindruck. Es sieht toll aus und das Draften und Würfeln macht schon Spaß, aber die Bewegung auf dem Spielplan hätte es nicht gebraucht.

Insgesamt dauert es etwas zu lange für das, was es ist und gerade die Bewegung auf dem Spielplan bietet keine spannenden Entscheidungen. Wenn man das weggelassen hätte und ähnlich wie bei Furnace nur die Effekte ausgelöst und Siegpunkte gesammelt hätte, wäre es wohl deutlich besser für uns.

Ich werde es natürlich nochmal spielen und dann in einem Review mein endgültiges Fazit ziehen.

Glow

(Strohmann Games)
Eindruck okayWir reisen durch eine Landschaft und draften uns dabei eigene Charaktere. Zudem erstellen wir einen eigenen Würfelpool und versuchen Punkte durch gute Kombinationen zu erzielen.
Autor: Cédrick Chaboussit
Grafiker: Ben Basso, Vincent Dutrait
2 - 4
Spieler
ab 10
Jahren
ca. 45
Minuten
7 von 10
BGG Bewertung
Pos. 1763
BGG Position
Wunderschönes Spiel, welches spielerisch sehr zugänglich ist und interessantes Drafting bietet, aber die Bewegung auf dem Spielplan finde ich recht belanglos.
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Strohmann Games | Glow | Familienspiel | Kartenspiel | 2-4 Spieler | Ab 10+ Jahren | 45+ Minuten |...Werbung/Bild:Amazon



 
53

(Like)
2021

Imperial Steam – Ersteindruck

Frosted Games FRG00060 Imperial Steam - Die österreichische Südbahn 1839-1857Werbung/Bild:Amazon

Ich habe unter anderem eine Schwäche für Eisenbahn-Brettspiele und deshalb habe ich mir natürlich Imperial Steam auf der SPIEL in Essen gekauft.

Hier geht es zur Kaiserzeit nach Österreich und wir bauen Eisenbahnstrecken, auch in angrenzende Nachbarländer.

Wir fangen alle in Wien mit einem Bahnhof an. Ein Ziel des Spiels ist die Stadt Triest ganz im Süden, denn das sorgt dafür, dass Aufträge am Spielende überhaupt Punkte bringen.

Imperial Steam - Stadt

Das Spiel kann aber auch ohne eine Verbindung nach Triest enden, denn spätestens nach 8 Runden ist hier Schluss. Dann gibt es aber keine Punkte für Aufträge. Sehr interessant.

Wie es sich für ein Expertenspiel gehört, liegen sind viele Aktionen möglich (hier sind es 11). Wir setzen unsere Aktionssteine (Hände) darauf und führen die Aktionen aus. Am Anfang haben wir 2 Aktionssteine und in den Runden 2, 3, und 4 gibt es jeweils einen weiteren dazu.

Auf diese Weise legen wir Strecken, bauen Gebäude, heuern Arbeiter an, produzieren Güter, kaufen Güter, kaufen bzw.verbessern unsere Züge, nehmen Aufträge an, Spenden Geld und mehr.

Imperial Steam - Aktionen

Imperial Steam ist ein sehr komplexes Spiel mit einem 32 seitigen Regelheft, weshalb ich hier gar nicht so sehr ins Detail gehen will und kann. Jede Aktion ist hier wichtig und man muss gut vorausplanen, um genug Ressourcen, aber auch andere Voraussetzungen zu haben, um Punkte zu machen.

Ein Expertenspiel-Kracher

Mir hat Imperial Steam bisher sehr gut gefallen. Das Cover sieht toll aus und macht Lust auf das Spiel.

Die Möglichkeiten sind vielfältig, aber eigentlich gar nicht so kompliziert. Man hat halt sehr viele Möglichkeiten und muss gut vorausplanen, um effizient Punkte zu machen. So kann man z.B. Güter bestellen, die man dann erst am Anfang der kommenden Runde erhält, was ein cooler Mechanismus ist.

Die Arbeiter kann man einsetzen, um z.B. Strecken zu bauen. Setzt man sie nicht ein, dann trainieren sie und steigen eine Stufe auf. Auch immer wieder eine sehr interessante Entscheidung. Für Fabriken muss man sie aber wieder abgeben.

Imperial Steam - Arbeiter

Imperial Steam hat einen variablen Spielaufbau durch viele Ortsplättchen, die man verteilen kann. Auch andere Dinge sind variable. Man kann und sollte am Anfang aber mit dem Start-Setup spielen. Später ist dann jede Partie etwas anders.

Die Interaktion auf dem Spielplan gibt es durch den Streckenbau, aber auch beim Liefern von Gütern und bei den Business-Token gibt es Konkurrenz. Die liegen auf ein paar Städten und wer zuerst dort ankommt, kann mehr Bonusaktionen damit nutzen.

Des Weiteren gibt es interessante Märkte für Arbeiter und Fabriken. Diese sind zwar nicht dynamisch, aber verändernd sich. Auch die Einflussleiste ist spannend und kann manipuliert werden.

Imperial Steam - Spielplan

Im Verlaufe des Spiels kann man Aktien verkaufen, was dringend benötigtes Geld bringt. Aber jeder Aktionär bekommt vom Endbetrag, den man verdient hat (und Geld ist hier gleich Siegpunkte), 10%.
Da sollte man sich gut überlegen, wie viele Aktien man verkauft.

Insgesamt ist Imperial Steam ein wirklich tolles Expertenspiel, das nicht nur sehr gut aussieht, sondern extrem viel Spaß bisher gemacht hat. Man braucht zwar etwas um reinzukommen und danach raucht erstmal der Kopf, aber in diesem Fall liebe ich es. Gerade auch weil das Thema meiner Meinung nach so gut rüberkommt.

Imperial Steam - Eisenbahn

Klar, es gibt auch den einen oder anderen Kritikpunkt. So lagert man unter anderem Waren auf Waggons seiner Züge. Liefern funktioniert dagegen anders, was thematisch schon ein kleiner Bruch ist. Insgesamt stört mich das hier aber gar nicht.

Gut finde ich auch das evtl. frühere Spielende, bin aber auch sehr froh, dass es maximal 8 Runden gibt. Warum dieses Runden-Maximum in irgendeiner Form nicht auch andere Spiele mit Open End nutzen, verstehe ich nicht.

Imperial Steam gibt es bisher leider nur auf englisch und ob hier eine deutsche Version geplant ist, kann ich bisher nicht sagen. Würde mich aber sehr freuen.

Imperial Steam

(Frosted Games)
Eindruck sehr gutZu Beginn der industriellen Revolution bauen wir Fabriken und ein Eisenbahnnetz auf. Zudem liefern wir Produkte in Städte und müssen öffentliche Aufträge erfüllen.
Autor: Alexander Huemer
Grafiker: Andreas Resch
2 - 4
Spieler
ab 12
Jahren
ca. 120
Minuten
7.8 von 10
BGG Bewertung
Pos. 1011
BGG Position
Tolles Expertenspiel mit vielen Optionen und Möglichkeiten, so dass der Kopf qualmt. Gern mehr davon.
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Frosted Games FRG00060 Imperial Steam - Die österreichische Südbahn 1839-1857Werbung/Bild:Amazon



 
42

(Like)
2022

Khôra: Aufstieg eines Imperiums – Ersteindruck

IELLO Khora Strategiespiel, NeuheitWerbung/Bild:Amazon

Als letztes Spiel geht es heute um Khôra: Aufstieg eines Imperiums. Darauf habe ich mich lange gefreut, seit ich es vor ein paar Jahren in Nürnberg das erste mal gesehen habe.

Es geht in die Antike. Wir sind Stadtstaaten in Griechenland, die gegeneinander antreten und die Vorherrschaft gewinnen wollen.

In jeder Runde würfeln wir 2 eigene Würfel (einen weiteren Würfel können wir später hinzubekommen) und weisen diesen jeweils eine Aktions-Karte zu. Die 7 Aktionen haben Werte von 0 bis 6 darauf.

Ist der Würfel kleiner als die zugewiesene Aktions-Zahl, dann müssen wir Bevölkerung in Höhe der Differenz abgeben, um die Aktion machen zu können. Soweit, so gut.

Khora Aktionen

Mit den Aktionen heuern wir zum Beispiel neue Truppen an und kämpfen, bekommen Siegpunkte in Höhe unseres Kulturwertes, nehmen Politikkarten bzw. spielen diese aus, bekommen Geld und mehr.

Das sind alles bekannte Aktionen aus Zivilisationsspielen, in Khôra ist das allerdings recht abstrakt gehalten. Es gibt keine Landkarte, sondern eine Menge Leisten, sowohl auf dem eigenen Tableau, als auch dem zentralen Spielplan.

So rücken wir auf unserem Tableau auf den Leisten für Wirtschaft, Kultur und Militär hoch. Auf dem Spielplan sieht man dagegen in verschiedenen Leisten, wie viele Bevölkerung wir jeweils haben, wie viele Truppen, welches Einkommen und welchen Ruhm (wichtig für Endwertung).

Khora Leisten

Zudem gibt es 5 Meilensteine, die es als erste (oder in den gleichen Runde) zu erreichen gilt. Dafür kann man sich dann einen Bonus nehmen.

Ein großer Bereich auf dem zentralen Spielbrett ist für Eroberungs-Plättchen in 3 Farben und jeweils 2 Stufen reserviert. Da dauert auch der Aufbau ein wenig. Diese stellen einzelne Regionen dar, die man erobern kann.

Das funktioniert ganz einfach. Man muss die Militär-Aktion wählen, bei der man erst zusätzliche Truppen rekrutiert und dann sucht man sich eines dieser Plättchen aus, für das man genug Truppen hat.
Allerdings verliert man je nach Plättchen eine bestimmte Anzahl Truppen, bekommt neben dem Plättchen aber auch zusätzliche Belohnungen, wie Siegpunkte oder Geld.

Khora Plättchen

Der Rundenablauf ist sehr gut auf dem Spielertableau dargestellt, so dass sich das Spiel recht flott spielt. Am Anfang jeder Runde wird übrigens ein Event aufgedeckt, der dann am Ende der Runde abgehandelt wird.

Und so spielt man über 9 Runden und versucht die meisten Siegpunkte zu machen.

Zu militant?

Khôra sieht sehr gut aus, angefangen beim Cover, den Double Layer Boards, den Illustrationen auf den Karten etc..

Khora Tableau

Das Kämpfen ist zwar abstrakt, aber das ist okay. Man muss dennoch taktisch gut überegen, wie viele Truppen man verlieren will. Schließlich beziehen sich viele der Eventkarten auf die Truppenstärke.

Dabei bekommt meist der erste einen Bonus, während der letzte etwas verliert. Letzteres mag ich nicht, da man den Spieler mit den wenigsten Truppen auch noch zusätzlich bestraft. Zudem sind diese Events viel zu militärlastig für meinen Geschmack.

Schließlich gibt es Stadtstaaten (jede Spielerin hat einen eigenen Stadtstaat mit indivdiuellen Sonderfähigkeiten), die gar nicht so auf das Militär ausgerichtet sind. Man kann ja z.B. durch Handel die farbigen Plättchen bekommen, sowie durch Kultur und Politikkarten Siegpunkte machen. Warum nicht also ausgewogenere Events?

Eine weitere Sache, bei der ich noch nicht so sicher bin, wie sie mir gefällt, sind die Würfel. Warum nicht einfach Aktionen wählen und ausführen? Der Zufallsfaktor beim Würfeln ist ärgerlich und kann schon mal eine Partie mitentscheiden. Schließlich hat man nicht unendlich Bevölkerung, um das Würfelpech auszugleichen.

Zudem ist es in Khôra eigentlich zwingend notwendig den dritten Würfel freizuschalten, um 3 Aktionen machen zu können. Das ist nicht nur stärker, sondern man ist auch flexibler.

Gut finde ich die Politikkarten, für die man Geld und Plättchen bestimmter Farben braucht. Einige werden bereits am Anfang gedraftet, weitere kann man später dazubekommen. Diese bringen im Spiel einmalige oder dauerhafte Boni. Eine dritte Art enthält Endwertungen.

Khora - Karten

Bei den Politikkarten ist aber auch Glück dabei, denn man zieht immer 2 verdeckt und behält eine. Da kam es schon öfter vor, dass ich nie die zog, die ich gesucht habe. Warum gibt es hier keinen offenen Markt?

Die eigenen 4 Fraktionsfähigkeiten sind interessant und recht unterschiedlich. Eine hat man schon zu Beginn, 3 weitere kann man freischalten. Das bringt schöne Boni und oft auch Siegpunkte am Ende.

Khôra bietet einige sehr gut Ansätze und das eigene Tableau und die Karten gefallen mir sehr gut. Auch das Erobern ist okay, wenn auch etwas unspektakulär. Aber ein paar Dinge stören mich und gefallen mir nicht so gut, wie die militärlastigen und bestrafenden Events, das Würfelglück oder die fehlende Kartenauslage.

Deshalb bin ich derzeit noch sehr hin- und hergerissen, wie ich Khôra am Ende finde. Ich hätte hier richtig Lust neue Regeln zu schreiben und ein paar Dinge in dem Spiel zu ändern. Da bin ich anscheinend nicht der einzige, denn Fans haben bereits neue Event-Karten (die sich nicht auf das Militär beziehen) designed, die man bei BGG findet.

Mal schauen, ob ich dazu komme das Spiel zu „modden“, da ich das Thema, die Ausstattung und so weiter toll finde. Wäre mal interessant, wie gut das funktioniert. Ihr könnt ja mal eure Meinung dazu in den Kommentaren hinterlassen.

Khôra: Aufstieg eines Imperiums

(IELLO)
Eindruck okayAls Herrscher eine griechischen Stadt der Antike versuchen wir in Politik, Kultur, Handel und Militär Fortschritte zu erzielen. In diesem strategischen Spiel wählen wir Aktionskarten und versuchen unsere Fähigkeiten zu optimieren.
Autor: Head Quarter Simulation Game Club
Grafiker: David Chapoulet, Jocelyn 'Joc' Millet
2 - 4
Spieler
ab 14
Jahren
ca. 75
Minuten
7.5 von 10
BGG Bewertung
Pos. 855
BGG Position
Das Thema und die Gestaltung reizt mich sehr, aber die Mechaniken sind teilweise nicht ideal umgesetzt.
43,99 € (-12%) Amazon Prime *
Bei Amazon ab
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IELLO Khora Strategiespiel, NeuheitWerbung/Bild:Amazon



 
39

(Like)
2021

Wie gefallen euch Corrosion, Glow, Imperial Steam & Khôra?

Insgesamt sind meine Ersteindrücke zu den 4 Brettspielen etwas durchwachsen heute, bis auf eine Ausnahme.

Hinterlasst gern eure Meinung zu Corrosion, Glow, Imperial Steam und& Khôra: Aufstieg eines Imperiums in den Kommentaren.

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2 Kommentare

  1. Michael Maschke

    Khôra habe ich gestern das erste Mal zu viert gespielt. Super Spiel. Macht nicht viel neu, aber cool komponiert und die Würfel stören mich null. Bilden gut die Unwägbarkeiten des Regierens ab, finde ich.
    Imperial Steam soll bei Skellig Games erscheinen.

    • Peer

      Danke für die Info zu Imperial Steam. Wusste ich noch nicht.

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