In den letzten Wochen konnte ich wieder viel spielen und zu vier Brettspielen möchte ich heute meine Ersteindrücke schildern. Das sind Furnace, Komplize gesucht!, Excavation Earth und All-Star Draft.
Wie diese Brettspiele funktionieren, was daran besonders ist und wie sie mir bisher gefallen, erfahrt ihr im Folgenden.
Furnace, Komplize gesucht!, Excavation Earth & All-Star Draft – Brettspiel-Ersteindrücke
Wie immer sind die folgenden Ausführungen Ersteindrücke nach ein paar Partien und noch keine Rezensionen. Dazu muss ich diese noch öfter spielen.
Aber ich habe zumindest schon mal einen guten ersten Eindruck zu Furnace, Komplize gesucht!, Excavation Earth und All-Star Draft, den ich gern mit euch teile.
Furnace – Ersteindruck
W. Eric Martin (CC3.0)
Als erstes möchte ich über meinen Ersteindruck von Furnace sprechen. Dabei handelt es sich um ein relativ kleines Spiel, welches in der Spieleschmiede lokalisiert wurde und das ich dort unterstützt habe.
Es handelt sich um ein Engine Building Spiel, welches uns in die Zeit der russischen Industrialisierung versetzt. Wir sind also Kapitalisten, die das Ziel haben nach 4 Ruden das meiste Geld erwirtschaftet zu haben. Soweit, so bekannt.
In jeder der 4 Runden gibt es jeweils 2 Phasen.
Bietphase
In der ersten Phase liegen Fabrikkarten aus, die wir haben wollen. Jeder Spieler startet mit einer etwas anderen Startfabrik, aber natürlich wollen wir weitere bekommen, um mehr zu produzieren und Geld zu verdienen. Dabei gibt es einen Bietmechanismus auf die ausliegenden Fabriken. Es liegen immer 4 Fabriken mehr aus, als Spieler dabei sind.
Jeder hat zum Bieten Scheiben mit den Zahlen 1 bis 4 in seiner Spielerfarbe. Reihum beginnend bei der Startspielerin legt man dann eine Scheibe auf eine Fabrik. Dabei gilt es 2 Legeregeln zu beachten.
Man darf nicht dieselbe Zahl und nicht dieselbe Farbe auf eine Fabrik legen, wenn es diese dort schon gibt. Hat also z.B. jemand schon eine rote 3er Scheibe auf eine Fabrik gelegt, darf diese Person keine weitere eigene rote Scheibe darauf legen und kein anderer Spieler eine 3er Scheibe.
Wenn alle Scheiben gelegt wurden, werden diese von links nach rechts abgehandelt. Der Spieler, der die höchste Scheibe auf eine Fabrik gelegt hat, bekommt diese. Man legt sie dann in die eigene Auslage, so dass diese dann in der 2. Phase jeder Runde produzieren kann.
Wenn man ebenfalls eine Scheibe geboten hat, aber die Fabrik nicht bekommt, gibt es eine Kompensation. Oben auf jeder Karte sind entweder Ressourcen oder eine Umwandlungs-Aktion von einer Ressource zu einer anderen abgebildet. Man bekommt als Unterlegene dann diese Kompensation so oft, wie die eigene Scheibe angibt.
Habe ich also mit der 3er Scheibe gegen eine 4er verloren, bekomme ich die Kompensation dreimal.
Es gibt übrigens 3 Ressourcen: Kohle, Eisen, Öl. Zudem gibt es natürlich noch Geld und Zahnräder, die zum Aufwerten der Fabriken benötigt werden. Denn auf der normalen Kartenseite gibt es nur eine aktive Ressourcen-Produktion oder Umwandlungsaktion. Hat man eine Fabrik allerdings aufgewertet, dann hat 2 Aktionen auf einer Fabrik zur Verfügung.
Produktionsphase
Wenn alle Scheiben gelegt wurden und die Fabriken und Kompensationen verteilt wurden, geht es zu Phase 2 der Runde. Hier produzieren alle parallel, wobei man das in der ersten Partie auch noch nacheinander machen kann. Die eigenen Fabriken kann man dabei in beliebiger Reihenfolge abhandeln, muss aber eine Fabrik komplett abschließen, bevor man eine weitere abhandelt.
Idealerweise wird man erstmal die Fabriken nutzen, die Ressourcen produzieren. Später dann jene, die diese Ressourcen dann in bessere Ressourcen oder Geld umwandeln. Allerdings ist das teilweise auch kombiniert auf aufgewerten Fabrikkarten, so dass man immer gut überlegen muss, in welcher Reihenfolge man diese Fabriken produzieren lässt.
Mit den schon erwähnten Zahnrädern kann man eigene Fabriken upgraden, also umdrehen und dann produzieren sie mehr. Wertet man eine Fabrik auf, die in der aktuellen Produktionsphase noch nicht produziert hat, kann man die aufgewertete Seite dann natürlich nutzen.
Das macht man 4 Runden lang und wer am Ende das meiste Geld produziert hat, gewinnt.
Abwechslung
Es gibt für alle SpielerInnen leicht unterschiedliche Startfabriken und als Variante kann man unterschiedliche Chraktere bekommen, mit sehr starken Fähigkeiten.
So hat ein Charakter die Fähigkeit eine eigene Fabrik gegen 2 Kohle nochmal in der Produktion zu aktivieren. Ein anderer Charakter kann die oben genannten zwei Legeregeln ignorieren oder man bekommt eine fünfte Biet-Scheibe. Die Charakter-Fähigkeiten sind alle sehr stark, was ich toll finde.
Es kommen auch nie alle Fabrikkarten ins Spiel und wann sie in den 4 Runden ausliegen, ist auch reiner Zufall. Deshalb läuft jedes Spiel anders. Zudem sind die Fabrikkarten sehr unterschiedlich.
Ersteindruck zu Furnace
Furnace ist relativ schnell gespielt und bietet spannende Überlegungen, um die Ressourcen möglichst optimal zu nutzen. Auch die Frage, ob man ggf. Ressourcen übrig lassen sollte, um beim Bieten in der nächsten Runde etwas zum Unwandeln zu haben, ist spannend.
Genauso wie die Abwägung, ob man eine Fabrik wirklich haben will oder doch lieber die Kompensation. Doch überbietet mich noch jemand oder bekomme ich die Fabrik dann doch, obwohl ich sie gar nicht wollte? Hier entsteht eine sehr tolle Dynamik beim Bieten. So muss man natürlich beim Bieten nicht immer gleich mit der 4er Schreibe loslegen, sondern kann diese zurückhalten.
Insgesamt also ein echt toller Auktionsmechanismus, aber auch die Produktion mit der interessanten Abhandlung der Fabriken finde ich toll. Hier überlegt man immer, wie man am besten vorgeht und ob und was man aufwertet.
Dabei gibt es noch eine Variante. Dabei muss man die Fabriken sofort beim Nehmen an eine Stelle in der eigenen Produktionskette legen und und da bleibt sie auch liegen. Die Fabriken handelt man in der Produktion dann von links nach rechts ab. Da muss man beim Nehmen von neuen Fabriken also sehr gut überlegen, welche Produktionsreihenfolge am besten ist.
Zudem hat Furnace schöne Illustrationen und erinnert mich beim Engine-Building/Produzieren ein wenig an Eine wundervolle Welt.
Leider wurde das Thema verwestlicht. Es war ursprünglich komplett in der russischen Geschichte verankert, aber man hat z.B. nun viele westliche Charaktere. Das finde ich sehr schade und heute muss das doch nicht mehr sein. Ich hätte es besser gefunden, wenn man das Thema so belassen hätte.
Spielerisch hat mir Furnace aber sehr gut gefallen und ich freue mich auf weitere Partien.
Furnace(Kobold Spieleverlag) |
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Autor: Ivan Lashin Grafiker: Sergey Dulin, Marta Ivanova, Ilya Konovalov, Vadim Poluboyarov, Oleg Yurkov, Egor Zharkov |
2 - 4 Spieler ab 12 Jahren 30 - 60 Minuten 7.4 von 10 BGG Bewertung Pos. 377 BGG Position |
Sehr interessantes Kartenspiel, welches Engine Building mit Produktion kombiniert. Das mag ich ja sehr. |
2 Euro Rabatt-Code: SE2NK8 |
Komplize gesucht! – Ersteindruck
Werbung/Bild:Amazon
Kommen wir zu einem Krimi-Partyspiel. Komplize gesucht! habe ich als Rezensionsexemplar vom Verlag bekommen.
Das Spiel bringt nur ein kleines Blatt mit den Regeln mit, weshalb es schnell auf den Tisch gebracht und erklärt ist.
Es sind hier nur Karten dabei und das Thema lautet: „Mit wem würdest du ein bestimmtes Verbrechen begehen?“ Also zum Beispiel eine Bank überfallen oder einen Wettbetrug durchführen.
Es gibt 55 doppelseitige Coup-Karten, also insgesamt 110 Verbrechen. Zudem gibt es 110 Personenkarten, wobei das bekannte aktuelle und ältere Persönlichkeiten sind, wie z.B. Marilyn Monroe, Otto Walkes, Martin Luther oder auch Angela Merkel.
Rundenablauf in Komplize gesucht!
Der aktive Spieler liest in Komplize gesucht! die Frage der obersten Coup-Karte vor. Die Mitspieler suchen nun eine ihrer 4 Personenkarten aus der eigenen Hand aus, die ihrer Meinung nach dazu am besten passt, und schieben diese verdeckt zu dem aktiven Spieler.
Dieser mischt alle erhaltenen Personenkarten und geht diese dann alle durch. Nach und nach wirft er/sie Personenkarten raus, die ihrer Meinung nach nicht passen, bis am Ende noch eine Personenkarte übrig bleibt.
Der Spieler, der diese Karte gespielt hat, erhält die Coup-Karte, was einem Siegpunkt enstspricht. Dann wird dieser zum aktiven Spieler und zieht eine neue Coup-Karte usw.. Alle Spieler ziehen auf 4 Personenkarten auf.
Wenn alle Coupkarten gespielt wurden (man legt vorher fest, wie viele), dann gewinnt der Spieler oder die Spielerin, die die meisten gewonnen hat. Aber wir spielen es meist ohne Punkte, denn auch wenn es nicht so spannend bei der Beschreibung klingt, es ist sehr lustig.
Ersteindruck von Komplize gesucht!
Bei der Abhandlung der gelegten Personenkarten gibt es immer viele Diskussionen und die betreffenden SpielerInnen verteidigen ihre gespielte Personenkarte natürlich. Hier fand bei uns immer sehr viel Kommunikation statt, inkl. gespielter Empörung, wirren Argumenten und mehr.
Schließlich kann man manchmal wirklich erst nach der Begründung nachvollziehen, warum jemand eine bestimmte Person gespielt hat. Man will aber auch nicht unbedingt, dass jeder sofort weiß, wer welche Karte gespielt hat, wenn man z.B. mit den Siegpunkten vorn liegt.
Komplize gesucht! hat uns sehr gut gefallen und ist am späteren Abend auf jeden Fall ein großer Spaß. Durch die vielen Verbrechen und die vielen Personenkarten gibt es immer andere und neue Kombinationen.
Zwar kommt es manchmal vor, dass keine eigene Personenkarte so richtig passt, aber in der nächsten Runde dagegen dann wieder eine perfekt.
Wir hatten bei Komplize gesucht! auf jeden Fall viel Spaß und ich hole es in einer Partyrunde gern wieder raus. Mal schauen, wie lange der Spaß dann wirklich anhält.
Komplize gesucht!(Gmeiner-Verlag) |
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Autor: Reiner Knizia Grafiker: keine Angabe |
3 - 8 Spieler ab 14 Jahren ca. 30 Minuten 7.5 von 10 BGG Bewertung - BGG Position |
Sehr einfache regeln, aber sehr unterhaltsam, da jeder natürlich seinen vorgeschlagenen Komplizen verteidigt. Sehr gut. |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Excavation Earth – Ersteindruck
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Ebenfalls ein Rezensionsexemplar ist Excavation Earth. Das Expertenspiel hatte ich letztes Jahr als Kickstarter schon gesehen, wollte es aber lieber auf deutsch.
Um so froher war ich, als Asmodee es angekündigt hat, auch wenn es ein wenig gedauert hat.
Setting von Excavation Earth
Excavation Earth bietet ein cooles Setting. Irgendwann in der Zukunft finden verschiedene Alienvölker die Erde. Diese ist verlassen und Menschheit anscheinend ausgestorben.
Die Aliens suchen nach Artefakten, und finden welche, wie z.B. Plüschtiere, Kostüme, Getränkedosen und anderen „Müll“.
Wir spielen diese Außerirdischen und sind Archäologen. Wir sammeln diese Artefakte auf der Erde ein und verkaufen diese dann an Händler von 6 verschiedenen Fraktionen oder auf dem Schwarzmarkt. Zudem stellen wir Proben gefundener Artefakte in unserer eigenen Galerie aus.
Unser Ziel ist es natürlich möglichst viel Geld damit zu verdienen.
Kartengesteuertes Expertenspiel
Mechanisch ist Excavation Earth recht anspruchsvoll. Zum einen ist es ein Point to Point Movement Spiel auf der Erde. Wir haben 2 Aktionen pro Zug und müssen Karten für unsere Aktionen ausspielen.
Diese Karten draften wir am Anfang jeder Runde und diese bieten 3 Effekte (Reisen, Farbe und Symbol). Es sind also Multi-Use-Karten, was ich ja sehr mag.
So können wir unsere 3 Archäologen zum Beispiel auf der Erde bewegen und es gibt noch 6 weitere Aktionen, plus Passen.
Viele Möglichkeiten
Vor allem graben wir natürlich nach Artefakten. Bis zu 2 Artefakte derselben Region können wir ausgraben, wenn wir unsere Meeple gut platziert haben.
Wir können zum Schwarzmarkt reisen, um fehlende Artefakte zu kaufen oder natürlich gegen Geld zu verkaufen.
Es gibt eine Forschungsleiste aus Karten, die wir beeinflussen können. Schließlich richtet sich danach am Ende der Runde 1 und 2, was in Runde 2 und 3 an neuen Artefakten auf der Welt ausliegt.
Auch die 6 Alien-Märkte sind spannend, denn sie sind dynamisch. Was man dort für wie viel Geld verkaufen kann, ändert sich durch getätigte Verkäufe bzw. Marketing-Maßnahmen, die man ebenfalls ausführen kann.
Zudem gibt es eine separate Raumstation, auf die u.a. die belieferten Händler kommen (daraus werden Gesandte). Es gibt hier eine Mehrheitenwertung am Ende der 3 Runden und es gibt in Runde 2 und 3 zudem Kommandokarten, die starke Effekte bieten. Dafür muss man aber eigene Gesandte rausnehmen, was wiederum schlecht für die Mehrheitenwertung ist.
Herausfordernd
Natürlich sind die Spieler-Fraktionen in Excavation Earth unterschiedlich und haben starke Sonderfähigkeiten. Das gefällt mir sehr.
Die erste Partie hat locker 3 Stunden gedauert, denn man muss erstmal reinkommen. Z.B. dauert es etwas, bis man problemlos die Einahmen beim Verkauf berechnen kann, die etwas komplexer, weil dynamisch sind.
Die eigenen Holz-Cubes sind begrenzt und man muss immer abwägen, ob man diese lieber für die eigene Galerie (Bonus-Geld am Ende für Set Collection), als Händler (für Verkäufe) oder als Gesandte (für Mehrheitenwertung und Kommandokarten) nutzt.
Excavation Earth ist schon recht anspruchsvoll, da es viele Möglichkeiten bietet und eine gute Vorausplanung benötigt, um z.B. möglichst effektive Verkaufsaktionen durchzuführen. Dadurch gibt es relativ viel Interaktion, denn Märkte ändern sich z.B. deutlich, wenn jemand vor einem dort etwas verkauft.
Ersteindruck von Excavation Earth
Das Material ist sehr schön und hochwertig, nimmt aber auch viel Platz auf dem Brettspieltisch ein. Die Illustrationen und das ganze Setting gefallen mir sehr gut.
Die Spielerhilfen sind zu Beginn erst nicht so klar, wenn man diese dann aber besser kennt, helfen sie während der Partie. 1-2 Boni sind aber leider nicht auf Spielerhilfen angegeben. Die muss man sich merken.
Das Thema kommt ganz gut rüber, aber am Ende schaut man aber dann doch nur auf die Einnahmen, was ja aber auch im Thema verankert ist. Die Mechaniken gefallen mir sehr gut und wollen gemeistert werden.
Der Solo-Modus gegen die Fraktion der Zu wird über ein Kartendeck geregelt und es ist ein harter Gegner.
Ich würde aber den Multiplayer bevorzugen, da Excavation Earth doch sehr von der Interaktion lebt. Bisher ein wirklich guter Ersteindruck.
Excavation Earth(Mighty Boards) |
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Autoren: Gordon Calleja, Dávid Turczi, Wai Yee Grafiker: Philipp Kruse |
1 - 4 Spieler ab 14 Jahren 30 - 120 Minuten 7.2 von 10 BGG Bewertung Pos. 2262 BGG Position |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
All-Star Draft – Ersteindruck
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Zu guter Letzt möchte ich meine ersten Eindrücke zu All-Star Draft schildern, was ich ebenfalls freundlicherweise vom Verlag als Rezensionsexemplar erhalten habe.
Es handelt sich bei All-Star Draft um ein Drafting-Spiel, was wenig überraschend ist, da es schon im Titel steht.
Das Thema ist hier Eishockey, allerdings mit Tiermannschaften. Dabei sind die Teamnamen und Tiere anscheinend an deutsche Eishockey-Teams angelehnt, obwohl ich nicht der größte Eishockey-Fan bin.
Es geht hier über 3 Runden der Regular Season, also der normalen Saison. Dabei wird erst in einem, dann 2 und am Ende in 3 Stadien „gespielt“.
Danach kommen die Playoffs und wer am Ende die meisten Fans (aka Siegpunkte) hat, gewinnt.
Teams draften
Wir draften am Anfang der ersten Runde von All-Star Draft Karten und behalten immer eine. Wenn man dann 6 Karten gedraftet hat, wählt man 5 davon für das erste Team aus. Ein Spielerkarte legt man auf die Reservebank.
Dabei versucht man Sets zu bilden aus gleicher Farben, gleichen Symbolen oder gleichen Zahlen.
Anschließend vergleicht man die Teams miteinander. Hierbei ist Teamstärke am wichtigsten. Ein Set aus 5 gleichen Tieren ist also z.B. mehr wert, als 4 gleiche Symbole. Wenn allerdings Gleichstand in der Set-Größe besteht, kommen die Tiebreaker ins Spiel. Hier sind Symbole besser als Zahlen und diese wiederum besser als die Tierart.
Allerdings gibt es dann innerhalb dieser 3 Kategorien ebenfalls eine Reihenfolge. So ist z.B. ein Set aus vier 9er Karten besser, als ein Set aus vier 8er Karten.
Durch diesen Vergleich steht dann fest, wer erster, zweiter usw. in einer Arena wird und je nach Stadion gibt es unterschiedlich viele Fans für die Platzierungen. Diese trägt man auf einem Scoreboard ab.
Normalweise gibt es mehr Fans, wenn man weiter vorn landet, aber es gibt fortgeschrittene Arenen, wo der erste nicht die meisten Fans bekommt. Das ist taktisch natürlich sehr interessant.
In Runde 2 draften man dann wieder Karten und bildet ein zweites Team, wobei man beim ersten Team dann eine Karten tauschen kann, um es zu verbessern. In Runde 3 draftet man dann ein drittes Team.
Erstmal reinkommen
Die Regeln von All-Star Draft sind nicht ganz so ideal. So ist die Zuordnung der Teams zu den Arenen ist nicht ganz so eindeutig erklärt. Man hat Bus-Marker, die man legen kann, aber irgendwie war uns das nicht so klar. Wir haben es dann später etwas anders zugeordnet, was auch ging.
Auch beim Austausch mit der Reservebank gab es eine kleine Unklarheit, die im Netz nicht eindeutig geklärt werden konnte.
Die Übersicht über die 3 Teams zu behalten ist ebenfalls nicht so einfach. Ständig schaut man wieder drunter, was man da drin hat, denn man draftet eben nicht nur für das aktuelle Team, sondern auch zur Verbesserung der vorherigen Teams.
Aber wie so oft ist man nach ein paar Partien gut drin.
Playoffs
Nach den 3 Spieltagen geht es in die Playoffs, dann gibt es kein Drafting mehr.
Man bildet aus den eigenen Karten (18 Stück) dann ein erstes 5er Team für die erste Playoff-Runde. Hier ist man natürlich noch relativ frei, sollte aber nicht gleich das ganze Pulver verschießen, denn die Playoffs können dauern.
So hat bei 4 Spielern jeder 2 Playoff-Tickets und wenn man das zweite verliert, ist man raus. Der letzte jeder Playoff-Runde verliert ein Ticket. Punkte (Fans) bekommt man enstprechend der Platzierung in den Playoffs und der Sieger auch für die Tickets, die er noch übrig hat.
Man muss 2-4 Karten zwischen jeder Playoff-Runde austauschen. Die herausgenommenen Karten kommen aus dem Spiel, so dass man immer weniger Karten zur Verfügung hat. Das ist spannend. Am Ende bleibt dann noch ein Spieler übrig und man schaut, wer am Ende die meisten Fans hat.
Der Playoff Modus ist interessant, da man hier durchaus taktieren muss und auch mal auf den zweiten Platz spielt.
Coaches
Übrigens gibt es noch Coaches, die man in späteren Partien nutzen kann. Diese sind entweder für die Regular Season oder die Playoffs.
Sie bieten bestimmte Boni, wie die Tierart einer Karte temporär ändern, zusätzliche Bonusfans erhalten oder dass man in den Playoffs mehr Spieler austauschen kann.
Ersteindruck von All-Star Draft
Insgesamt ist All-Star Draft ein schönes Drafting-Spiel, dass ein sehr passendes Thema hat.
Das Set Collection in der Regular Season ist allerdings nicht ganz so interessant, da man hier nicht so viele Möglichkeiten hat. Ja man draftet, aber man kann dann später nur eine Karte bei einem älteren Team austauschen. So viel kann man da dann nicht mehr im Nachhinein ändern.
Der taktische Anspruch in den Playoffs ist dann schon deutlich spannender. Allerdings kommt man teilweise schon mit großem Fan-Rückstand aus der Regular Saison und das ist in den Playoffs, selbst wenn man diese gewinnt, manchmal nicht mehr aufholbar. Das ist natürlich ein thematischer Bruch, zumal der Playoff-Sieger am Ende nicht die meisten Fans haben muss und nicht gewinnt.
Mir hätte es viel besser gefallen, wenn man nach den 3 Spielen der Regular Season anhand der Punkte (Fans) Playoff-Tickets verteilt hätte. Der mit den meisten Fans nach der normalen Saison bekommt z.B. 4 Ticket, der zweite 3 Tickets und so weiter.
Dann hätte man einfach in den Playoffs ein wirklich K.O. System spielen können, bis nur noch ein Spieler übrig ist, der dann gewinnt. Das wäre in meinen Augen die deutlich thematischere Playoff-Umsetzung gewesen.
Vielleicht kommt ja nochmal eine neue Version mit Football-Thema (was mir besser gefallen würde) und solchen richtigen Playoffs. Das wäre toll. Dennoch spiele ist All-Star Draft immer mal wieder gern.
All-Star Draft(SunCoreGames) |
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Autor: Marco Schaub Grafiker: Malte J. Zirbel |
2 - 6 Spieler ab 10 Jahren ca. 45 Minuten 7.1 von 10 BGG Bewertung Pos. 5761 BGG Position |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Fazit
Das waren also meine Ersteindrücke zu Furnace, Komplize gesucht!, Excavation Earth und All-Star Draft.
Hinterlasst gern eine Meinung und Erfahrungen zu diesen Spielen in den Kommentaren. Das würde mich sehr freuen.
Excavation Earth ist bei uns leider durchgefallen. Ich fand es auch grundsätzlich interessant, aber irgendwie wirken die einzelnen Aktionen teilweise sehr unintuitiv. Auch die kartenvorabwahl wirkte sehr willkürlich, da durch die hohe Interaktion schnell Karten die man ausgewählt hat unbrauchbar werden und man dann Probleme kriegt überhaupt noch irgendwie aufzuholen. Die spielerübersichten sind auch echt ein Witz, die helfen irgendwie nur sehr wenig…. Leider leider, hab hier auf einen großen Wurf gehofft, vor allem weil das Thema und auch die Optik echt toll sind