My City, Marco Polo II, Rune Stones … Brettspiel-Ersteindrücke

Draußen ist wunderschönes Frühlingswetter und dennoch haben wir in der Familie einiges gespielt. Aber auch solo habe ich in letzter Zeit häufig Brettspiele gespielt und deshalb enthält mein heutiger Artikel Brettspiel-Ersteindrücke ganz unterschiedlicher Art.

Ich gehe darauf ein, wie mir My City, Marco Polo II: Im Auftrag des Khan und Rune Stones gefallen hat. Zudem habe ich das schon ältere Einsteiger-Wargame Memoir ’44 in diesem Jahr kennengelernt und schildere auch da meine ersten Eindrücke.

Viel Spaß und ich freue mich über eure Meinungen und Erfahrungen zu diesen Spielen in den Kommentaren.

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My City, Marco Polo II, Rune Stones … Brettspiel-Ersteindrücke

Natürlich habe ich in den letzten Wochen nicht so viel Neues gespielt, weil meine regelmäßigen Spielrunden derzeit nicht stattfinden. In der Familie wird zwar auch viel gespielt, aber schon eine etwas andere Spieleauswahl. Und auch das eine oder andere etwas ältere Brettspiel kommt in letzter Zeit häufiger auf den Tisch, was ein schöner Nebeneffekt ist.

My City – Ersteindruck

Von Reiner Knizia ist bei KOSMOS das Familien-Legacy-Stadtbauspiel My City in diesem Jahr erschienen. Ich habe vom Verlag ein Rezensionsexemplar erhalten und mit meiner Familie schon halb durchgespielt.

Wir alle starten hier mit dem selben Spielertableau, welches ein Raster zeigt. Darauf sind freie Grünflächen, Bäume, Steine, Wald und Hügel zu sehen. Außer den letzten beiden kann man diese bebauen.

Im Grunde ist es ein Puzzle-Spiel, da alle dieselben Häuser-Tetris-Teile in 3 Farben haben und durch einen Kartenstappel immer ein Gebäude von allen auf den Spielplan gelegt werden muss. Dafür gibt es ein paar Anlegeregeln und man kann solange bauen, bis man nicht mehr kann oder will. Aussetzen ist möglich, kostet aber einen Siegpunkt.

My City – Ersteindruck

In den ersten Partien gibt es nur wenige Regeln. So bringen sichtbare Bäume am Ende Siegpunkte, während sichtbare Steine und freie Grünflächen Minuspunkte bedeuten. Aber nach und nach kommen neue Regeln hinzu, die in 8 Umschlägen drin sind. Alle 3 Partien öffnet man einen neuen Umschlag und darin können zudem auch neue Puzzle-Teile und andere Dinge sein.

Thematisch wird das Fortschreiten auch in den Texten begleitet, aber eine große Story darf man hier nicht erwarten. Das ist aber auch vollkommen okay.

Natürlich verändern wie Legacy-mäßig unser Spielertableau durch Überkleben. So bekommt der Gewinner der letzten Partie eher etwas nachteiliges zum Aufkleben, während die weiter hinten Platzierten etwas positives erhalten. Dieser Mechanismus wird vor allem genutzt, um zurückliegenden Spielern die Möglichkeit zu geben aufzuholen. Das finde ich gut gelöst und so unterscheiden sich die Spielertableaus von Partie zu Partie mehr voneinander.

Wir haben My City wie gesagt noch nicht durch, es macht mir aber schon viel Spaß muss ich sagen. Die Optik des Spielertableaus und der Puzzleteile ist zwar etwas dröge, aber dafür übersichtlich.

Zudem hat das Spiel nun keinen besonders hohen Anspruch, aber mir macht es dennoch Spaß. Das Puzzeln hat seinen Reiz und später muss man sich dann oft entscheiden, welche Strategie man für eine gute Punktzahl gehen will. Alles ist in der Regel nicht möglich. Zudem ist immer wieder die Aufregung groß, wenn eine neue Karte aufgedeckt wird. Selten ist es das Puzzle-Teil, was man gerade gebraucht hätte.

Nach 24 Partien ist die Kampagne von My City dann durchgespielt, aber danach ist es weiterhin spielbar. Wie groß der Reiz dann noch ist das Spiel zu spielen, werde ich euch berichten, wenn wir es durchgespielt haben.

My City

(KOSMOS)
Eindruck gutEin Stadtbau-Spiel, bei dem wir gegeneinander um die schönste Stadt kämpfen. Dabei gibt es einen Legacy-Element, wo wir 24 Level durchspielen.
Autor: Reiner Knizia
Grafiker: Michael Menzel
2 - 4
Spieler
ab 10
Jahren
ca. 30
Minuten
7.7 von 10
BGG Bewertung
Pos. 220
BGG Position
Schöne familientaugliches Stadtbauspiel mit einfachem Einstieg und interessanten Veränderungen mit der Zeit.
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72

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2020

Marco Polo II: Im Auftrag des Khan – Ersteindruck

Als bekannt wurde, dass es eine Fortsetzung zu Auf den Spuren von Marco Polo geben würde, war ich gespannt. Dann hieß es, dass man noch nicht weiß, ob es eine Erweiterung oder ein zweiter Teil wird. Da war ich dann eher skeptisch.

Nun konnte ich Marco Polo II: Im Auftrag des Khan mehrmals spielen und muss sagen, dass ich sehr begeistert bin. Auch hier geht es wieder in den Osten und wir reisen von Stadt zu Stadt, um Niederlassung zu gründen, Aktionen nutzen zu können und Rundenboni zu sammeln. Die 7 neuen Charaktere bringen wieder interessante Sonderfähigkeiten mit, auch wenn diese nicht ganz so extrem ausfallen, wie beim Erstling..

Auch das Spielbrett kommt einem im ersten Moment bekannt vor, bietet aber auf den zweiten Blick auch einiges Neues. Wir würfeln am Anfang einer Runde wieder unsere Würfel und setzen diese dann nach und nach auf dem Spielplan ein.

Mein Ersteindruck ist zum Beispiel, dass man hier deutlich mehr unterwegs ist, da dies wichtiger und einfacher geworden ist. Man kann unterwegs Wappen sammeln, die einem am Ende Siegpunkte bringen. Und auch Spielende-Karten spielen hier eine Rolle und bringen wichtige Punkte.

Marco Polo II: Im Auftrag des Khan – Ersteindruck

Gildensiegel bieten Vorteile im Spiel bzw am Spielende, müssen aber erst freigeschaltet werden. Variantenreicher ist ebenfalls die Aktion für Ressourcen geworden, da sich diese jede Runde ändern und Jade hinzugekommen ist. Natürlich gilt es auch wieder Aufträge zu erfüllen, um vor allem Siegpunkte zu machen.

Mir gefallen die Veränderungen bei Marco Polo II sehr. Es gibt mehr Abwechslung auf dem Spielfeld und auch die Gildensiegel und Wappen machen es in meinen Augen noch spannender. Natürlich erinnert einiges an den Vorgänger und mit den guten Erweiterungen ist auch Auf den Spuren von Marco Polo immer noch ein großartiges Spiel. Beide sind sehr gut und sehr zu empfehlen.

Aber derzeit spiele ich lieber Marco Polo II: Im Auftrag des Khan, da es hier noch viel zu entdecken gibt. Da bin ich noch nicht an dem Punkt angekommen, dass ich alles gesehen und probiert hätte.

Marco Polo II: Im Auftrag des Khan

(Hans im Glück)
Eindruck sehr gutDer Nachfolger des beliebten Marco Polo. Auch wenn einiges an den Vorgänger erinnert, ist einiges neu. Natürlich gibt es wieder Worker Placement und Point-to-Point Movement, wobei wir diesmal in Peking starten und im Auftrag des Kahn nach Westen reisen.
Autoren: Simone Luciani, Daniele Tascini
Grafiker: Dennis Lohausen
2 - 4
Spieler
ab 12
Jahren
60 - 120
Minuten
8 von 10
BGG Bewertung
Pos. 153
BGG Position
Sehr schöne Fortsetzung, die viel Neues mitbringt, aber auch die Qualitäten des Vorgängers beibehält.
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31

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2019

Rune Stones – Ersteindruck

Queen Games hat mit Rune Stones zur letzten SPIEL in Essen ein Deckbau-Spiel veröffentlicht. Optisch wirkt es recht generisch, es bringt aber durchaus eine interessante Mechanik mit.

Karten können entweder zum Kaufen weiterer Karten genutzt werden oder zum Ausspielen, um die aufgedruckten Boni zu bekommen. Nutzt man die zweite Möglichkeit, dann spielt man 2 Karten aus, wovon man jene mit der höheren Nummer aber anschließend entsorgen muss. Das heißt, die stärkere Karte kommt aus dem Deck raus, während die andere auf den eigenen Ablagestapel wandert. Man muss sich in Rune Stones also immer wieder neue Karten kaufen, da man sonst irgendwann keine mehr hat.

Durch die Effekte der Karten erhält man vor allem Edelsteine, die man gegen Artefakte eintauscht, die wiederum Siegpunkte und Runensteine bringen. Von den letzteren kann man maximal 4 haben und die bringen Vorteile im Spiel, wie mehr Handkarten, ein zusätzliche Joker-Edelsteinart und so weiter. Auf den Karten selbst stehen teilweise ebenfalls Siegpunkte.

Rune Stones – Ersteindruck

Die Umtauschmechanismen sind allerdings nicht wirklich neu und mit der Zeit wirkt das doch schon etwas repetitiv. Man macht immer wieder dasselbe.

Allerdings ist das Ausspielen von zwei Karten und das Entsorgen der stärkeren Karte schon etwas neues und spannendes. Zudem gefiel mir, dass man sich durchaus gut überlegen muss, welche neuen Karten man sich holt und wie lange man Artefakte sammelt, was aber nur am Anfang interessant ist, da die einzelnen Runensteine nicht für alle Spieler reichen.

Später im Spiel sammelt man dann immer 5 Runensteine, da dies einfach die meisten Siegpunkte bringt. Deshalb fand ich das letzte Drittel auch eher etwas langweilig im Ersteindruck, oder sagen wir besser gleichförmig. Dennoch möchte ich noch weitere Partien spielen, da eine Partie relativ schnell geht und ich hier noch mehr ausprobieren möchte. Dann werde ich auch die erste Erweiterung mitnutzen.

Dennoch ist mein Ersteindruck von Rune Stones eher etwas durchwachsen.

Rune Stones

(Queen Games)
Eindruck okayVon Queen Games kommt ein interessantes Deck-Building Brettspiel. Wir spielen immer 2 Karten , wobei die mit der höheren Nummer aus dem Deck entfernt wird. Wir sammeln Edelsteine, fertigen Artefakte und kombinieren die in Runensteine. Set-Collection ist ein weiterer wichtiger Baustein.
Autor: Rüdiger Dorn
Grafiker: Dennis Lohausen
2 - 4
Spieler
ab 10
Jahren
ca. 60
Minuten
7.3 von 10
BGG Bewertung
Pos. 1551
BGG Position
Der interessante Mechanismus beim Ausspielen der Karten steht dem etwas langweiligen Ressourcen-Umtauschen gegenüber.
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28

(Like)
2019

Memoir ’44 – Ersteindruck

Zu guter Letzt kam vor einer Weile das erste mal ein recht altes Wargame auf den Tisch. Bei Memoir ’44 treten 2 Spieler im 2. Weltkrieg gegeneinander an. Das Spiel ist übrigens nie auf deutsch erschienen, auf Grund des Themas.

Im Grundspiel gibt es 16 Szenarien in Europa und es sind eine Menge Miniaturen der Achsenmächte und der Alliierten dabei. Das Spielbrett wird je nach Szenario mit Geländeteilen belegt, so dass immer wieder andere Gegebenheiten herrschen.

Zudem gibt es oft Sonderregeln für jedes Szenario oder besondere Einheiten, die durch Marker gekennzeichnet werden. Die Einheiten haben natürlich unterschiedliche Fähigkeiten, wie Bewegungs- oder Angriffsreichweite.

Gesteuert wird das Spiel per Karten, die man von einem gemeinsamen Deck nachzieht. Damit aktivieren wir Einheiten, die wir dann auf den Sechseck-Feldern bewegen und angreifen lassen. Dabei sind die 2 Spieler abwechselnd an der Reihe.

Memoir ’44 – Ersteindruck

Wer als erster eine bestimmte Anzahl Siegpunkte erreicht hat (vor allem durch abgeschossene Einheiten der Gegner), gewinnt die Partie. Dabei werden in der Regel 2 Partien gespielt, damit jeder mal eine Seite steuert. Das liegt daran, dass sich die Szenarien an realen Gefechten orientieren und diese selten komplett balanciert waren.

Für Memoir ’44 sind viele Erweiterungen mit weiteren Szenarien und Miniaturen erschienen. Allerdings bekommt man derzeit nur das Grundspiel und die neueste Erweiterung problemlos zu kaufen. Viele andere Erweiterungen sind Out of Print und nur recht teuer im Zweitmarkt zu erhalten.

Memoir ’44 bietet einen leichten Wargame-Einstieg und viel Abwechslung. Es sind schnelle Partien und man muss den Zufall im Kampf mögen, aber ich finde das thematisch passend. Für ein Brettspiel hat es tolle Miniaturen und insgesamt ein sehr spannendes taktisches Spielgefühl. Das liegt mir ja sehr.

Mir hat das Spiel auf jeden Fall in den ersten Partien so gut gefallen, dass ich mir diverse Erweiterungen (teilweise auf spanisch, aber die deutschen Regeln gibt es online) besorgt habe und in Zukunft hier sicher noch ein paar mal darüber schreiben werde.

Memoir '44

(Days of Wonder)
Eindruck sehr gutIm zweiten Weltkrieg spielen wir hier kleine und größere Gefechte nach. 2 Spieler stehen sich dabei gegenüber und steuern per Karten 144 Miniaturen. Die 15 Missionen bieten Abwechslung und die Spieldauer ist angenehm.
Autor: Richard Borg
Grafiker: Cyrille Daujean, Julien Delval, Don Perrin, Claude Rica
2 - 8
Spieler
ab 8
Jahren
30 - 60
Minuten
7.5 von 10
BGG Bewertung
Pos. 174
BGG Position
Ein Klassiker, der nie auf deutsch erschien, aber eine treue Fanbase hat. Schöne Ausstattung und taktische Tiefe.
81,23 € *
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Days of Wonder - Memoir'44 - Board GameWerbung/Bild:Amazon



 
8

(Like)
2004

Fazit

Das waren meine Brettspiel-Ersteindrücke für dieses mal. Während Marco Polo II: Im Auftrag des Khan und Memoir ’44 einen sehr guten Ersteindruck hinterlassen haben und My City ebenfalls positiv ankam, war Rune Stones nur mittelmäßig bisher.

Welches dieser Brettspiele habt ihr auch schon gespielt und welche Erfahrungen und Meinungen könnt ihr dazu teilen? Seid ihr mit My City vielleicht schon durch oder kennt ihr Memoir ’44 bereits seit langem?

Hinterlasst einfach einen Kommentar. Das würde mich freuen.

2 Kommentare

  1. Daniel

    Ich habe ein frage die mich schon länger beschäftigt:

    Gibt es irgendwo ein liste zu finden wo alle spiele 2019 (nur deutschsprachig) aufgelistet sind, am besten nach kategorien: würfelspiele, kartenspiele, solospiele ect.

    Danke im voraus und bitte mach weiter so :-)

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