Gefallen euch eher Brettspiele mit einer variablen oder mit einer festen Rundenzahl? Genau darum geht es in meinem heutigen Artikel.

Ich schaue mir an, wie sich diese beiden Varianten unterscheiden, welche Beispiele es gibt, was das für die Siegbedingungen bedeutet und so weiter.

Zudem gehe ich darauf ein, was mir an diesen beiden Varianten gefällt und was nicht. Zudem möchte ich von euch wissen, was ihr bevorzugt.

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Variable Rundenzahl vs. feste Rundenzahl

Schaut man sich Brettspiele an, dann geht es ja meist ums gewinnen, selbst bei kooperativen Spielen. Doch über wie viele Runden das geschieht, ist nur bei einem Teil der Spiele im Vorfeld klar. Dabei kann man 2 große Lager unterscheiden.

Da gibt es Spiele, die eine feste Rundenzahl besitzen und damit meist auch nach einer gewissen Zeit vorbei sind. Anschließend wird der Gewinner nach bestimmten Kriterien ermittelt.

Auf der anderen Seite gibt es Brettspiele, die eine variable Rundenzahl aufweisen und da kann oft nicht so genau gesagt werden, wie lange das Spiel dauert. Dafür gibt es hier meist eine (oder mehrere) klare Siegbedingung, die das Spielende einläutet.

Variable Rundenzahl

Zug um Zug Europa:Fangen wir mit den Brettspielen an, die keine feste Rundenzahl haben. Diese gehen aber oft mit einer festen Endbedingung einher, damit klar ist, was das Spiel beendet.

Das ist in vielen Spielen eine bestimmte Siegpunktezahl. Wird diese erreicht, endet die Partie. Andere Siegbedingungen sind aber ebenfalls anzutreffen. So gibt es Brettspiele, die enden, wenn der Kartenstapel leer oder der erste Spieler durchs Ziel gelaufen ist.

Oft sind sogar mehrere Endbedingungen vorhanden, von denen mindestens eine eintreten muss, damit das Spielende eingeläutet wird.

Und es gibt sogar Spiele, bei denen entscheidet der Würfel, ob das Ende erreicht ist.

Beispiele für Brettspiele mit variabler Rundenzahl

  • In Stone Age endet das Spiel, wenn der Kartenstapel leer ist oder alle Häuser eines Stapels gekauft wurden.
  • Zug um Zug Europa geht in die letzte Runde, wenn ein Spieler nur noch 2 oder weniger Wagons vor sich liegen hat.
  • Rajas of the Ganges hat nicht nur eine, sondern zwei Punkteleisten, die gegeneinander laufen. Das Spiel endet, wenn sich die beiden Marker eines Spielers treffen.
  • In Pioneers gibt es 2 Endbedingungen. Zum einen wenn die Straßen eines Spielers verbaut sind, zum anderen wenn der Kutschenstapel leer ist.
  • Im modernen Klassiker Catan endet das Spiel, wenn einer der Spieler 10 Punkte erreicht hat.

Es gibt hier sehr viele Variationen, wann das Spielende eintritt.

Von den Mechanismen her, ist die variable Rundenzahl in sehr vielen davon anzutreffen. Zum Beispiel bei Set Collection, Worker Placement und Deck Building. Aber kein Mechanismus ist allein darauf festgelegt, sondern auch bei Spielen mit fester Rundenzahl anzutreffen.

Was gefällt mir daran und was eher nicht?

  • Die variable Rundenzahl ermöglicht es, das Spiel schnell zu machen und es eher zu beenden. Das bringt mehr strategische Möglichkeiten mit. Oder man zieht das Spieleende länger hinaus, was aber oft nicht so einfach und sinnvoll ist.
  • Die variable Rundenzahl ermöglicht unterschiedliche Strategien, die wiederum starken Einfluss auf die Spiellänge haben.
  • Es kann aber auch nervig sein, wenn das Spiel nicht enden will. So gibt es durchaus Spiele, die nicht von sich aus einen Fortschritt erzwingen und wenn die Spieler nicht für Fortschritt sorgen, kann das Spiel theoretisch ewig dauern. Da wird es als moderner angesehen, wenn das Spiel von sich aus für Fortschritt sorgt, weil vielleicht automatisch Karten vom Nachziehstapel aufgedeckt werden oder ähnliches.

Unterschiede bei der letzten Runde

Übrigens gibt es bei der variablen Rundenzahl unterschiedliche Regelungen für das Ende. Bei vielen Brettspielen sind alle Spieler noch einmal dran, wenn das Spielende eingeläutet wurde. So z.B. beim tollen Worker Placement Brettspiel Architekten des Westfrankenreichs.

Es gibt aber auch Spiele, da sind nur noch die dran, die in der aktuellen Runde sind. Das sorgt dafür, dass alle Spieler im gesamten Spiel gleich oft dran waren. Wettlauf nach El Dorado ist hierfür ein Beispiel.

Nicht sehr beliebt sind bei vielen Spielern die Brettspiele, bei denen die Partie sofort endet, wenn ein Spieler die Siegbedingungen erfüllt hat.

Feste Rundenzahl

Nusfjord - Meine Top 10 Worker Placement BrettspieleDas zweite große Lager an Brettspielen kommt mir einer festen Rundenzahl daher. Hier gibt dann aber in der Regel keine feste Siegbedingung (z.B. eine bestimmte Siegpunktzahl), sondern der, der am Ende von irgendwas das meiste hat, gewinnt.

Man kann sich hier sehr gut auf das Ende der Partie einstellen, da klar ist, was genau das Spiel endet. Dafür ist oft unklar, wer es am Ende gewinnen wird. Viele Spiele haben zumindest teilweise verdeckte Siegpunkte oder es gibt zum Schluss noch ein paar End-Wertungen.

Beispiele für Brettspiele mit fester Rundenzahl

  • In Das Vermächtnis geht das Spiel über 3 Generationen und insgesamt 9 Runden. Dann ist Schluss.
  • Wer in Nusfjord nach 7 Runden die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt.
  • Newton läuft über insgesamt 6 Runden.
  • Das prämierte Spiel Die Quacksalber von Quedlinburg geht ebenfalls über 9 Runden.
  • Terra Mystica ist bereits nach 6 Spielrunden zu Ende.

Oft geht mit der festen Rundenzahl eine flexible Zug-Anzahl innerhalb der einzelnen Runden einher. Aber auch hier gibt es natürlich alle möglichen Varianten.

Oft anzutreffen ist die feste Rundenzahl in den Genres Tile Placement und Aktionswahl, denn hier gibt es oft eine feste Anzahl an Plättchen bzw. Aktionen, die genutzt werden können. Dennoch ist die Begrenzung auf eine feste Rundenzahl in der Regel unabhängig von der eigentlichen Spielmechanik.

Was gefällt mir daran und was eher nicht?

  • In Spielen mit fester Rundenzahl ist jede Aktion tendenziell sehr wichtig, da man nur eine begrenzte Zahl davon hat.
  • Dafür sind solche Spiele mit einem klaren Ende besser planbar. Gerade das Timing beim Endgame ist hier oft einfacher.
  • Teilweise fühlen sich solche Spiele aber abgeschnitten an. Sie enden oft, wenn man gerade die Maschine am Laufen hat.
  • Die Spielzeit ist hier oft sehr gut planbar, vorausgesetzt man hat keine Grübler dabei. ;-)

Was finde ich besser?

Das ist nicht so einfach zu sagen. Es kommt bei mir stark auf das jeweilige Spiel an. Ich habe Lieblingsspiele aus beiden Lagern.

Bei Brettspielen mit variabler Rundenzahl benötige ich nach meiner Erfahrung aber oft etwas länger, um reinzukommen. Neben den Regeln, Taktiken und der Strategie, muss man eben auch das Timing hinbekommen. Hier gilt es das Spiel gut zu lernen, um das Spielende kommen zu sehen und optimale letzte Züge vorauszuplanen.

Das ist bei Brettspielen mit einer festen Rundenzahl natürlich deutlich einfacher. Hier kann man auch über die Runden hinweg oft einfacher planen und wird nicht vom Ende überrascht.

Dennoch finde ich eine variable Rundenzahl auch spannend und ein gewisser Spielspaß ergibt sich allein aus dieser Ungewissheit heraus.

Unter dem Strich würde ich mich aber auf keine der beiden Varianten festlegen. Es muss zum jeweiligen Spiel passen und mir gefallen.

Was gefällt euch besser?

Ich habe auf Facebook vor einer Weile eine Umfrage gemacht. Diese lautete „Feste Rundenzahl vs. Variable Spielendebedingung“. Das ist zwar nicht ganz die Formulierung, die ich hier im Artikel verwende, aber damit war genau dasselbe gemeint.

73 Teilnehmer haben ihre Stimmen für die beiden Optionen abgegeben. Am Ende war es ein erstaunlich eindeutiges Ergebnis.

19% bevorzugen eine feste Rundenzahl, während 81% eine variable Spielendebedingung bevorzugen. Das hat mich in der Eindeutigkeit doch überrascht.

Deshalb möchte ich nochmal von euch wissen, wie ihr zu diesen beiden Rundenzahl-Varianten steht. Und hier habt ihr noch ein paar mehr Antwortmöglichkeiten. :-)

Sind dir Brettspiele mit einer festen oder variablen Rundenzahl lieber?

Ergebnis

Zudem freue ich mich über eure Kommentare. Was sind eure Erfahrungen mit der Rundenzahl und welche Lieblingsspiele habt ihr in diesen beiden Kategorien?

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