Kooperative Brettspiele sind in den letzten Jahren sehr populär geworden. Doch was genau bedeutet kooperativ?

Dieser Frage gehe ich im heutigen Artikel nach. Ich stelle kooperative Brettspiele vor, gehe auf deren Besonderen und deren Vor- und Nachteile ein.

Zudem stelle ich natürlich passende Beispiele aus meiner Brettspiel-Sammlung vor.

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Definition – Was sind kooperative Brettspiele?

Bei Brettspielen sind wir es eigentlich gewohnt gegeneinander zu spielen. Früher waren alle Spiele so und wenn ich heute versuche neue Spieler an das Brettspiel-Hobby heranzuführen, dann reagieren die oft ablehnend, wenn ich ihnen ein kooperatives Brettspiel vorschlage.

Wie der Name „kooperative Brettspiele“ (oft auch als Koop-Spiele abgekürzt) schon vermuten lässt, geht es hier darum zusammen zu spielen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Bereit Ende der 70er Jahre gab es da erste Ansätze im pädagogischen Bereich. Damals erschienen dann auch die ersten kooperativen Brettspiele im Handel, wobei es zu Beginn vor allem Kinderspiele waren.

Erst in diesem Jahrtausend entdeckten viele Brettspiel-Verlage, das man auf diese Weise auch anspruchsvolle Spiele für Erwachsene machen kann.

In einem kooperativen Brettspiele versuchen die Spieler gemeinsam gegen das Spiel zu gewinnen. Dabei kann es einfach ein Punktewert sein, den man übertreffen muss, oder aber es gibt Mechaniken, die aktiv das Spiel gegen die Spieler agieren lässt.

Vor- und Nachteile

Kooperative Brettspiele funktionieren in Teilen natürlich anders, alle klassische Brettspiele, wo alle gegeneinandern spielen.

Es gibt einige Vorteile und dazu gehört unter anderem, dass man neuen Mitspielern helfen kann. Schließlich spielt man zusammen und da sind dann Tipps erfahrenerer Spieler meist okay.

Zudem bietet kooperative Brettspiele ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl. Wir gewinnen zusammen und verlieren zusammen. Das kann gerade mit Kindern besser sein, als gegeneinander zu spielen. Aber es gibt auch Erwachsene, die das besser finden.

Kooperative Spiele bieten zudem einfach eine andere Spielerfahrung. Hier wird z.B. oft mehr Wert auf die Story gelegt.

Allerdings gibt es auch Nachteile, die auftreten können. Das „Alpha-Spieler“ Problem tritt immer dann auf, wenn eine Person besonders dominant ist und allen anderen mehr oder weniger sagt, was sie machen sollten.

Das hängt natürlich stark von der Person ab und wie gut diese z.B. das Spiel kennt. Beim kooperativen Spielen hängt aber eben auch viel davon ab, ob man sich in eine Gemeinschaft einfügen kann.

Zudem kann es passieren, dass nach einer Niederlage gegen das Spiel einem Mitspieler die Schuld gegeben wird. Auch das hinterlässt natürlich kein postives Spielerlebnis.

Was haltet ihr von kooperativen Brettspielen?

Ergebnis

Beispiele für kooperative Brettspiele

Der großen Durchbruch für kooperative Brettspiele kam mit der Veröffentlichung von Pandemic (damals noch unter dem Namen Pandemie in Deutschland). Das Spiel löste einen Boom an Koop-Spielen aus und brachte selbst einige Nachfolger hervor. Unter anderem sind mit Pandemic Legacy: Season 1 und Season 2 auch 2 Legacy-Ableger dieses kooperativen Spiels sehr erfolgreich geworden.

Seitdem sind viele weitere kooperative Brettspiele erschienen und diese haben sich einen festen Platz in der Brettspiel-Welt gesichert.

Pandemic: Untergang Roms - Review

Von Schwergewichten, wie Gloomhaven, Spirit Island, Fortune and Glory und Mechs vs. Minions, über familientauglichere Spiele, wie Zombicide, Die verbotene Insel und Codenames Duet, bis hin zu einfachen und schnellen Spielen, wie The Mind, Just One, Hanabi oder Magic Maze. Es gibt für alle Geschmäcker passende Koop-Spiele.

Besondere Abwandlungen sind die sogenannten Escape Spiele, wie Exit oder auch sehr stark storygetriebene Spiele, wie T.I.M.E. Stories oder Komanauten.

Mechs vs Minions Miniatur bemalt

Abwandlung: Semi-Kooperativ

Eine Abwandlung sind die sogenannten semi-kooperativen Spiele. Diese sind nur zum Teil kooperativ, beinhalten aber auch einen konfrontativen Teil.

So müssen wir z.B. in Crisis gemeinsam dafür sorgen, dass die Wirtschaft nicht komplett zusammenbricht, aber jeder versucht dennoch der erfolgreichste Spieler zu werden.

Einige Spiele brechen den kooperativen Ansatz mit einem Verräter-Mechanismus auf. Eigentlich spielen alle zusammen, aber ein Spieler weiß von Anfang an (oder erfährt es während der Partie), dass er ein Verräter ist, der geheim gegen den Rest der Gruppe arbeiten muss.

Winter der Toten, Shadows over Camelot und Battlestar Galactica sind hierfür Beispiele.

Abwandlung: Einer gegen alle

Als eine weitere Abwandlung kann man viele Dungeon Crawler sehen, bei denen ein Spieler gegen die anderen spielt. Ein Spieler ist hier meist der Overload, der alle gegnerischen Figuren steuert und versucht gegen die restlichen Spieler mit ihren Helden zu gewinnen.

Umgedreht wird dieses Prinzip im neuen Alone, wo nur ein Spieler einen Helden führt, während die anderen Spieler gemeinsam die Monster und sonstigen Gegner steuern.

Meine Meinung über kooperative Brettspiele

Ich mag kooperative Brettspiele gern, aber möchte nicht nur diese spielen. Ich mag es mit anderen zusammen zu spielen, aber ich verstehe natürlich auch den Reiz, dass ich gegen die anderen gewinnen muss. Bei Koop-Spielen hängt es eben oft von den Mitspielern ab, wie gut das funktioniert.

Was ich an kooperativen Spielen aber besonders mag ist, dass sie oft als Solo-Spiele geeignet sind. Wenn es keine zwingend geheimen Informationen gibt, kann man selber einfach mehrere Spieler verkörpern. Das funktioniert oft recht gut.

Alles in allem finde ich es eine schöne Erweiterung des Brettspiel-Hobbys und ich mag gerade diese Vielfalt sehr.

Schöne Miniaturen sind auch in Zombicide: Green Horde wieder dabei

Fazit

Kooperative Brettspiele sind in meinen Augen ein schöner und wichtiger Teil unseres Hobbys.

Wie seht ihr das? Spielt ihr gern kooperative Brettspiele oder nicht?

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