Chicago Express entführt uns mal wieder in die Zeit der Erschließung Amerikas. Es geht um den Ausbau der Einsenbahnstrecken im Osten der USA, mit dem Ziel Chicago.
Dabei sind wir aber keine Eisenbahn-Mogule, sondern die Aktionäre dahinter, die im Grunde bestimmen, was die verschiedenen Eisenbahngesellschaften machen sollen.
Wie sich das Spiel spielt, welches Spielmaterial dabei ist und wie ich das Spiel finde, erfahrt ihr im Folgenden.
Wie gut ist Chicago Express? – Fazit
Das Spielbrett entwickelt sich sehr gut mit der Zeit und am Ende ist es dann meist spannend gewesen, wer nun am meisten verdient hat.
Für Liebhaber etwas anspruchsvollerer Brettspiele und Fans des Themas, kann ich Chicago Express auf jeden Fall empfehlen.
Was ist Chicago Express?
Bei Chicago Express handelt sich um ein Spiel aus der Gattung der Eisenbahn-Brettspiele. Das Spektrum reicht von einfachen Einsteiger-Spielen wie Zug um Zug, bis hin zu sehr komplexen Wirtschaftssimulationen wie der 18XX-Reihe.
Dabei geht es meist darum das Streckennetz auszubauen und auf diese Weise Einkommen und/oder irgendwelche Boni zu bekommen.
Das ist im Grunde auch bei Chicago Express so, nur dass wir hier nicht unsere eigene Eisenbahngesellschaft führen, sondern als reiche Investoren in verschiedene Gesellschaften einsteigen können, um zu bestimmten, wie es damit weitergeht.

Chicago Express – Spielbrett
Das Spielbrett zeigt den Osten der USA und ist dabei sehr schön gemacht. Man fühlt sich sehr gut in die Zeit versetzt, was durch die restlichen Illustrationen unterstützt wird.
Ziel des Spiels ist es am Ende das meiste Geld zu haben, welches man durch regelmäßige Dividenauszahlungen der Eisenbahngesellschaften bekommt.
Chicago Express(Queen Games) |
Autor: John Bohrer Grafiker: Michael Menzel, Todd Sanders |
2 - 6 Spieler ab 12 Jahren 30 - 60 Minuten 7.2 von 10 BGG Bewertung Pos. 554 BGG Position |
Für Liebhaber etwas anspruchsvollerer Brettspiele und Fans des Themas, kann ich Chicago Express auf jeden Fall empfehlen. |
Was ist drin?
Die Schachtel lässt pures Eisenbahn-Feeling aufkommen, auch wenn das Format der Box eher ungewöhnlich ist.
Das Spielmaterial von Chicago Express ist gut, aber nicht überragend. Es gibt für jede der 5 Eisenbahngesellschaften zwischen 20 und 26 Lokomotiven aus Holz, mit denen die gebauten Eisenbahnverbindungen dargestellt werden.
Zudem gibt es neben dem Spielbrett noch 4 Tableaus für die Eisenbahngesellschaften. Das Tableau für die 5. Gesellschaft, die später ins Spiel kommt, ist direkt auf dem Spielbrett.

Chicago Express – Eisenbahngesellschaften
Zudem gibt es Aktien, Geldscheine und Zählsteine.
Ebenfalls dabei sind 23 Häuschen aus Holz, mit denen Entwicklungen auf dem Spielbrett angezeigt werden (und 3 davon markieren die Entwicklung der 3 Industriestädte).

Chicago Express – Die Häuschen für die Entwicklungen
Alles in allem sind es gute Spielmaterialien, die wenig zu wünschen übrig lassen, ohne wirklich zu begeistern. Wenn man sich allerdings viele andere Eisenbahnspiele anschaut, dann ist die Ausstattung schon wirklich gut.
So funktioniert Chicago Express
Die Regeln sind nicht übermäßig kompliziert, aber der Spielablauf ist schon umfangreicher als bei Gateway-Games.
Im Grunde hat man nur 3 Aktionen, die man während eines Spielzuges ausführen kann.
Die erste Möglichkeit ist eine Aktie einer Eisenbahngesellschaft zu versteigern. Das ist auch der interessanteste Mechanismus des Spiels. Es geht darum das eigene Geld in Aktien zu investieren, um dann wieder durch die Dividenausschüttung gutes Geld zu verdienen.

Chicago Express – Wir ersteigern Aktien der Eisenbahngesellschaften
Also bieten alle Mitspieler um einzelne Aktien und wollen dabei weder zu wenig bezahlen, noch zu viel. Zu wenig wäre schlecht, da das bezahlte Geld direkt der Eisenbahngesellschaft für den Streckenausbau und Entwicklungen zur Verfügung steht. Zu viel will man aber auch nicht ausgeben, weil am Ende natürlich derjenige mit dem meisten Geld gewinnt.
Hat man dann Aktien einer Gesellschaft, kann man als zweite mögliche Aktion das Streckenetz ausbauen. Dabei darf man das Netz um bis zu 3 Felder ausbauen und dabei über Ebenen, Wald, Berge und natürlich Städte bauen. Allerdings kostet das natürlich Geld und auf Bergen und in Wäldern darf nur die Lok einer Gesellschaft stehen.

Chicago Express – Wir bauen das Streckennetz aus
Ohne hier zu sehr ins Detail zu gehen, geht es einfach darum clever das Streckennetz auszubauen und dadurch das Einkommen der Gesellschaft zu erhöhen.
Das kann man auch mit der dritten möglichen Aktion, der Entwicklung eines Spielfeldes. Felder in denen eine Lok einer Geellschaft steht, von der man mindestens eine Aktie besitzt, kann man ausbauen. Dorthin wird ein Häuschen gesetzt. Dadurch erhöht sich das Einkommen der betreffenden Eisenbahngesellschaften, was ebenfalls auf dem Einkommenstracker am Rand des Spielfeldes angezeigt wird.
Durch die Aktionen der Spieler werden die 3 Zeiger am Rand des Spielfeldes weiter bewegt. Befinden sich 2 davon nach einem Zug im roten Bereich, gibt es eine Dividendenphase. Je mehr Aktien man besitzt und je höher das Einkommen einer Eisenbahngesellschaft ist, um so mehr Geld bekommt man ausgezahlt.
Insgesamt sind maximal 8 dieser Dividendenphasen möglich, aber es gibt auch noch andere Spielende-Bedingungen. So z.B., wenn 3 oder mehr Gesellschaften keine Loks mehr haben.
Eine Besonderheit ist noch die Chicago-Phase, die jedes mal durchgeführt wird, wenn eine Gesellschaft Chicago erreicht. Beim ersten mal kommt übrigens auch die 5. Eisenbahngesellschaft ins Spiel.
Wie spielt sich Chicago Express?
Ich habe oben versucht den Spielablauf im Groben zu skizzieren. In der Praxis gibt es natürlich noch einige konkretere Regeln. Aber das klingt jetzt komplizierter, als es ist. Das zeigt sich auch an der angenehmen Spieldauer von rund einer Stunde.
Wir haben das Spiel in der Familie gespielt und selbst meine neunjährige Tochter hat das Chicago Express gern gespielt. Wenn man erstmal verstanden hat, dass man als Spieler nicht eine Eisenbahngesellschaft führt, sondern als Investor agiert, dann ist die größte Hürde genommen.
Die Aktionen selber sind recht einfach, man muss nur überlegen, was am sinnvollsten ist und natürlich ist die Auktion etwas, mit dem Jüngere sicher mehr Schwierigkeiten am Anfang haben.
Alles in allem fand ich aber, dass man recht schnell in das Spiel reinkommt und wenn man den Ablauf der Aktionen und der Dividendenphasen erstmal verstanden hat, ist ein sehr flüssiges Spiel möglich.
Es hat uns großen Spaß gemacht die richtige Balance zwischen investieren und es nicht zu übertreiben zu finden, ebenso wie die Entwicklung der Orte auf dem Spielplan und so weiter.
Chicago Express (Queen Games)
Vorteile
- beliebtes Thema
- interessanter Auktionsmechanismus
- schöne Illustrationen
Nachteile
- etwas schwieriger Einstieg
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