Cóatl - Brettspiel ReviewW. Eric Martin (CC3.0)

Cóatl führt uns in die Welt der Azteken, denn wir erschaffen hier mythische gefiederte Schlangen.

Wie dieses Brettspiel von HeidelBÄR Games funktioniert, wie es mir gefällt und für welche Spielergruppen es ideal ist, erfahrt ihr in meinem folgenden Review.

(Hinweis: Das Spiel wurde mir vom Verlag kostenlos bereitgestellt.)

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Wie gut ist Cóatl? – Fazit

Das abstrakte Set Collection Spiel Cóatl gefällt mir sehr gut und kam sowohl in der Familie, als auch bei Vielspielern gut an.

Das Material ist toll und die taktischen Möglichkeiten sorgen für genug Herausforderung, ohne zu überfordern. Natürlich ist das Thema hier nur wegen der schönen Optik dabei, aber das macht es zu einem Hingucker auf dem Spieltisch und passt einfach gut.

Alles in allem ist Cóatl ein sehr schönes gehobenes Familienspiel mit taktischen Möglichkeiten, welches sicher auch optisch in diesem Herbst für Aufmerksamkeit sorgt.

Was ist Cóatl?

Bei Cóatl handelt es sich um ein Set Collection Spiel, bei dem wir aus verschiedenen Plastikteilen bunte geflügelte Schlangen legen.

Dabei versuchen wir bestimmte Muster zu puzzlen, um Prophezeiungskarten und Tempelkarten zu erfüllen. Wenn uns das besonders gut gelingt, machen wir viele Punkte.

Spielmaterial - Coatl Review

Doch wehe wir schaffen es nicht Kopf und Schwanz unserer bis zu drei Schlangen fertig zu bekommen, dann erhalten wir nämlich gar keine Punkte.

Cóatl

(HeidelBÄR Games)
Skulpturen geflügelter Schlangen gilt es in diesem farbenfrohen Spiel zu erschaffen. Dabei müssen wir Voraussetzungen von Prophezeiungskarten erfüllen.
Autoren: Pascale Brassard, Etienne Dubois-Roy
Grafiker: SillyJellie
1 - 4
Spieler
ab 10
Jahren
30 - 60
Minuten
7 von 10
BGG Bewertung
Pos. 1717
BGG Position
Das abstrakte Set Collection Spiel gefällt mir sehr gut und kam sowohl in der Familie, als auch bei Vielspielern gut an.
zur Spiele-Offensive*

Was ist drin?

Schauen wir zuerst mal in die Box von Cóatl. Das Cover gefällt mir sehr gut.

In der Box findet sich in einem Plastikinlay vor allem viel weiteres Plastik. 15 Köpfe, 15 Schwänze und 120 Körpersegmente sind in insgesamt 5 Farben enthalten.

Zudem gibt es dünne Spielertableaus, auf denen wir genommene Plastikteile ablegen und ein zentrales Board, auf dem die verfügbare Auslage liegt (und deren Rückseite am Ende für die Wertung genutzt wird). Die Plastikteile zieht man übrigens zufällig aus drei wirklich hübschen Stoffbeuteln.

Zudem gibt es 54 Prophezeiungskarten und 15 Tempelkarten, die sehr schön illustriert sind (vor allem die Prophezeiungskarten) und verschiedene Anforderungen an Muster stellen, damit es Punkte gibt. Beides sind also Wertungskarten, die teilweise sogar mehr Punkte bringen, je öfter man ein Muster in einer Schlange hat.

Prophezeiungskarten

Sehr schönes Detail bei den Prophezeiungskarten: Die geforderten Muster sind nicht nur unten auf der Karte angegeben, sondern auch links an der Seite. Hält man die Karten auf der Hand, sieht man die Muster dadurch immer. Sehr schön.

Zu guter Letzt gibt es noch einen Papp-Startspielermarker und 12 sogenannte Opfermarker (3 pro Spieler), die Sonderfähigkeiten ins Spiel bringen.

Hier kannst du dir den Inhalt von Cóatl nochmal in meinem Unboxing-Video anschauen:

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So funktioniert Cóatl

Ziel von Cóatl ist es, die meisten Punkte mit bis zu drei dieser gefiederten Schlangen zu machen. Dazu können wir, wenn wir am Zug sind, eine von 3 Aktionen nutzen.

  1. Von der Auslage der Plastikteile können wir einen Kopf, einen Schwanz oder 2 Körperteile nehmen und auf unserem Tableau platzieren.

    Auslage - Coatl Review

  2. Auf unserem Tableau ist aber nur Platz für 8 Plastikteile, so dass wir als zweite Aktion diese zusammenpuzzlen können. Dazu legen wir die Teile aneinander. Wichtig ist hier, dass wir versuchen die Mustervorgaben unserer Prophezeiungskarten zu erfüllen (von denen wir bis zu 5 auf der Hand haben können). Gleichzeitig dürfen wir nur an 2 Schlangen gleichzeitig „bauen“.

    Als Teil dieses Zuges können wir auch ein Cóatl abschließen, so dass es sowohl Kopf, als auch Schwanz hat. Dann können wir noch ein letztes mal Prophezeiungskarten anlegen (max. 4 pro Schlange) und maximal eine Tempelkarte, wobei diese von unserer Hand sein kann oder aus der Auslage der 2 offenen Tempelkarten.

  3. Die dritte Aktionsmöglichkeit ist es neue Prophezeiungskarten aus der Auslage auf die Hand zu nehmen, wobei wir es da ein Handkartenlimit von 5 gibt. Wir müssen also erst solche Karten an eine unserer Schlangen legen, um neue Prophezeiungskarten aufzunehmen.

Eine fertige Schlange mit Wertungskarten

Und so sind die Spieler reihum mit jeweils einer Aktion dran und sammeln Schlangenteile, nehmen neue Karten auf die Hand und versuchen die Schlangen so zu puzzlen, dass die Wertungskarten viele Punkte bringen.

Opfermarker

Etwas mehr Möglichkeiten bringen die 3 Opfermarker mit ins Spiel. Damit kann man einmalige Sonderaktionen nutzen, wenn man dran ist.

So kann man sich mit einem Marker z.B. einen Kopf, einen Schwanz und 2 Körperteile aus den Beuteln raussuchen, also genau die, die man braucht.

Mit einem anderen Opfermarker kann man die Auslage der Prophezeiungskarten neu auslegen und auch welche abwerfen, was man sonst nicht darf. Und dann kann man wieder auf bis zu 5 Karten nachziehen.

Die Opfermarker sind kleine Sonderaktionen, die etwas mehr Würze ins Spiel bringen.

Wie spielt sich Cóatl?

Die Regeln von Cóatl sind relativ schnell erklärt, so dass man bei diesem farbenfrohen Familienspiel zeitnah loslegen kann.

Alle SpielerInnen sammeln Teile, die sie für ihre Wertungskarten brauchen und fluchen, wenn es nichts passendes in der Auslage gibt. Was man beim Nachfüllen der Auslage (wenn entweder alle Kopf/Schwanzteile oder alle Körperteile genommen wurden) aus den Beuteln zieht, ist natürlich Glückssache, aber das macht hier auch einen gewissen Reiz aus.

Ein eigener Zug geht recht schnell, auch wenn die Aktion „Bauen“, bei der man die Plastikteile vom eigenen Tableau nimmt und zu Schlagen zusammensetzt, etwas länger dauert. Aber diese Aktion kann man sich schon überlegen, wenn die anderen noch ihre Züge machen, so dass auch das recht schnell geht. Die Downtime ist also relativ gering.

Das Spieletableau

Schön finde ich, dass man trotz des Familienspiel-Charakters von Cóatl durchaus sehr taktisch spielen kann, um möglichst viele Prophezeiungskarten und auch noch eine Tempelkarte zu erfüllen. Dadurch kann man mit einer einzigen Schlange sehr viele Punkte machen.

Genauso kann man aber auch auf die Tube drücken und während andere noch versuchen eine lange Schlange mit vielen Mustern (entsprechend vielen Wertungen) zu bauen, versucht man schnell die 3 Schlangen fertig zu bekommen und das Spiel zu beenden. Das ist eine mögliche Strategie, denn Punkte gibt es für eine Schlange nur, wenn Kopf und Schwanz dran sind. Das Ende der Partie kann deshalb schneller kommen, als man denkt.

Die taktische Entscheidung, wann ich eine Prophezeiungskarte an ein unfertiges Cóatl anlege, um weitere Wertungskarten auf die Hand nehmen zu können, ist ebenfalls interessant. Schließlich wissen dadurch die Gegner, auf welche Muster ich es abgesehen habe und welche Teile ich brauche.

Alles in allem hat mir Cóatl sehr gut gefallen, weil es angenehm taktisch ist, ohne kompliziert zu sein. Die Opfermarker bringen ein wenig mehr Möglichkeiten ins Spiel.

Abenteuer Brettspiele Empfehlung für FamilienDas Material gefällt mir sehr, auch wenn es sicher SpielerInnen gibt, die sich stattdessen Holzteile gewünscht hätte. Ich finde aber gerade die knalligen Farben sehr angenehm und das Plastik ist zudem recht leicht. 150 Holzteile wären sicher deutlich schwerer gewesen.

Negativpunkte gibt es wenige. Beim Ziehen der Körperteile aus dem Beutel sind hin und wieder Teile verhakt und die Spielertableaus passen leider nur auf eine Art in das Inlay. Auch ein paar Spielerhilfen mit Symbol-Erklärungen wären schön gewesen, aber das steht auch alles im Regelheft.

Aber das sind Kleinigkeiten, die den Gesamteindruck nicht schmälern. Cóatl ist für Familien und Kennerspieler auf jeden Fall ein Blick wert.

Cóatl (HeidelBÄR Games)

Autor: Pascale Brassard, Etienne Dubois-Roy
Mechaniken: Aufträge, Hand Management, Set Collection
Spielidee 7.5 / 10
Qualität 9.5 / 10
Zugänglichkeit 9 / 10
Spielspaß 9 / 10
Preis/Leistung 8.5 / 10
8.7

Vorteile

  • sehr schöne Gestaltung
  • taktisch interessant
  • Sonderfähigkeiten gut

Nachteile

  • aufgesetztes Thema
Das abstrakte Set Collection Spiel gefällt mir sehr gut und kam sowohl in der Familie, als auch bei Vielspielern gut an.
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