Council of Shadows - Spiel des MonatsWerbung/Bild:Amazon

In den Weltraum geht es in Council of Shadows von alea, wo wir Energie sammeln und ausgeben, um das Weltall zu besiedeln und am Ende in den Rat der Schatten aufgenommen zu werden.

Worum es in Council of Shadows genau geht, was das Besondere an diesem Brettspiel ist, welche Mechaniken enthalten sind und warum es mein Spiel des Monats November geworden ist, erfahrt ihr im folgenden Review.

Ich freue mich natürlich sehr über eure Spielerfahrungen und Meinungen zu diesem Spiel.

(Hinweis: Das Spiel wurde mir vom Verlag kostenlos bereitgestellt.)

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Worum geht es im Spiel Council of Shadows?

Zur SPIEL 2022 ist Council of Shadows von alea erschienen und ich habe freundlicherweise ein Rezensionsexemplar erhalten.

Mit den Autoren Martin Kallenborn und Jochen Scherer konnte ich auf der Messe sogar ein wenig über ihr neues Brettspiel sprechen und die beiden haben interessante Einblicke in die Entwicklung gegeben.

Deshalb war ich doch gespannt darauf, was alea hier als Neuheit herausbringt. alea hat unter Spielerinnen und Spieler einen sehr guten Ruf, aber in den letzten Jahren war da nicht alles Gold, was (nicht) glänzte. Nicht nur aus optischer Sicht, sondern auch spielerisch. Deswegen hat mich allein schon die bunte Gestaltung neugierig gemacht.

In Council of Shadows geht es für 1-4 SpielerInnen in den Weltraum, der bisher fast gänzlich unentdeckt ist. Der Rat der Schatten will eine Zivilisation in eben diesen aufnehmen und stellt uns dafür Technologien zur Verfügung.

Dazu müssen wir in 60-90 Minuten neue Galaxien und deren Sonnensysteme erkunden. Die entdeckten Planeten gilt es zu besiedeln, um Ressourcen zu schürfen und Energie zu sammeln.

Council of Shadows - Spielbrett mit Kolonien

Allerdings müssen wir für unsere Aktionen auch Energie ausgeben, so dass es nicht leicht ist am Ende ganz vorn zu stehen. Wer über 3 Phasen am besten Energie gesammelt hat, der gewinnt.

Council of Shadows

(alea)
Im Jahr 2200 führen wir unsere Zivilisation an und versuchen durch starke Aktionen und das Einnehmen von Gebieten die meiste Energie zu gewinnen, um einen Sitz im Rat der Schatten zu erhalten.
Autoren: Martin Kallenborn, Jochen Scherer
Grafiker: Armin Rangani
1 - 4
Spieler
ab 14
Jahren
60 - 90
Minuten
7.4 von 10
BGG Bewertung
Pos. 3377
BGG Position
Der interessante Mechanik-Mix, ein frischer Siegpunkte-Mechanismus und viel Abwechslung sorgen dafür, dass ich Kennerspiel sehr gern spiele.
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(Like)
2022

Nachdem man beim Spielaufbau das Spielbrett aus 6 Einzelteilen zusammensetzt hat (was sehr ungewöhnlich ist), sieht man darauf das Weltall mit verschiedenen Galaxien. Je nach Spielerzahl und damit Spielbrettseite befinden sich verschieden viele Galaxien darauf. Bei 3 Spielern muss man sogar noch ein wenig vom Spielbrett abdecken.

Durch bestimmte Aktionen decken wir Sonnensystem-Plättchen auf, die wiederum Planeten (Wasser-, Wüsten- und Vulkan-Planeten) enthalten. Diese kommen erst nach und nach ins Spiel und so steigen unsere Möglichkeiten zu siedeln mit der Zeit.

Council of Shadows - Galaxien mit Sonnensystemen

Jede Runde von Council of Shadows teilt sich in 3 Phasen.

In der ersten Phase kaufen wir in Spieler-Reihenfolge mit Edelsteinen bis zu 3 Verbesserungen für unser Tableau und/oder neue Handkarten. Die Verbesserungen auf dem Tableau erlauben es auf fernere Galaxien und bestimmte Planeten zu siedeln. Aber auch zusätzliche Energie oder bessere Siedlungsfähigkeiten können freigeschaltet werden.

Council of Shadows - Tableau

Neue Handkarten bieten entweder stärkere Aktionen als unsere Startkarten oder sie kosten weniger Energie. Das ist also Deckbau, wie ich ihn mag.

Council of Shadows - Deckbau mit Karten

In Phase 2 jeder Runde planen wir dann parallel durch einen Sichtschirm verdeckt unsere Aktionen auf unserem Tableau. Im Normalfall haben wir 3 Slots für Aktionskarten, wobei am Ende jeder Runde alle Karten einen Slot nach rechts rücken, also nur die Karte ganz rechts dann wieder auf die Hand kommt. Wir können aber auch bereits aus vorherigen Runden liegende Karten mit anderen überdecken.

Es gibt zudem die Möglichkeit einen weiteren Kartenslot im Spiel zu bekommen (oder sogar 2), was es uns erlaubt eine Aktionskarte mehr zu spielen, was aber natürlich auch mehr Energie verbraucht.

Haben alle Spielerinnen und Spieler ihre Aktionen geplant, wird geschaut, wer die meiste Energie auf seinen geplanten Aktionskarten ausgibt und diese Person wird Startspieler. Die anderen kommen entsprechend ihres Energieverbrauchs dahinter an die Reihe. Zudem tragen wir den Verbrauch auf der Verbrauchsleiste ab, die um das Spielbrett verläuft.

Und dann führen wir in Phase 3 wieder in Spieler-Reihenfolge die Aktionen auf unseren geplanten Karten von links nach rechts aus. So können wir z.B. eine Kolonie auf einen Planeten setzen, neue Sonnensystem entdecken, Ressourcen von kolonisierten Planeten schürfen und mehr.

Am Ende des eigenen Zuges kann man sich dann noch dafür entscheiden Galaxien zu werten. Dann bekommt man Energie abhängig von der Galaxie, die man wertet und der Tatsache, ob man mehr Kolonien als die Mitspieler hat oder gleich viele bzw. weniger. Es handelt sich hier also um eine Art Mehrheitenwertung. Allerdings muss man beim Werten einer Galaxie einen eigenen Kolonie-Stein aus der Galaxie zurück in den eigenen Vorrat nehmen.

Council of Shadows - Planeten in Sonnensystem in der Galaxie

Dieses Werten ist die Hauptmöglichkeit in Council of Shadows während der Partie Energie zu sammeln und diese gewonnene Energie tragen wir auf der zweiten Leiste ab, die um den Spielplan geht und parallel zur Energie-Verbrauchsleiste verläuft.

Und hier kommt der Kniff von Council of Shadows: Wenn der eigene Energiemarker (also die gewonnene Energie) den eigenen Verbrauchsmarker einholt oder überholt, dann steigen wir einen Dark Tech Rang auf. Dafür bekommen wir zum einen eine starke Bonus-Karte (mit Einmal. oder Dauer-Effekt), die wir uns aus einem Stapel aussuchen können.

Zum anderen setzen wir unseren Energiemarker (der auch das Dark Tech Level anzeigt) wieder auf den Anfang der Leiste zurück, wobei aber der Verbrauchsmarker da bleibt, wo er ist. Es wird also immer mehr Energie benötigt, um diesen wieder zu erreichen.

Wenn ein Spieler Dark Tech Level 3 erreicht (also 3 mal den eigenen Verbrauchsmarker mit seinem Energiemarker erreicht hat), dann wird Spielende eingeläutet. Am Ende werden noch die bis zu 4 eigenen Auftragskarten gewertet, von denen man am Anfang eine bekommt und im Verlaufe des Spiels weitere erhalten kann.

Und wer dann das höchste Dark Tech Level hat bzw. bei Gleichstand die meiste Energie gewonnen hat, der gewinnt Council of Shadows.

Warum ist Council of Shadows mein Spiel des Monats?

Neben dem positiven Thema und der schönen Ausstattung (gerade für alea Verhältnisse) gefällt mir an Council of Shadows auch der Mechanik-Mix sehr gut.

Die beiden Energieleisten (einmal für Verbrauch und einmal für die gewonnene Energie) ist wirklich gut gemacht und erlaubt unterschiedliche Taktiken. Es haben schon Spieler gewonnen, die sehr wenig Energie verbraucht haben, aber auch Spieler, die sehr viel Energie verbraucht haben.

Dass man das eigene Tableau verbessern kann, finde ich ebenfalls eine schöne Sache, genauso wie der Deckbau mit den neuen Aktionskarten, die stärker sind und/oder weniger Energie verbrauchen. Ich mag sehr solche Deckbau-Spiele, wo man damit dann aber auch was cooles macht.

Und es gibt neben den Endwertungskarten auch noch 2 Module in der Box, die wir mittlerweile immer dazu nehmen. Zum einen die Anführer, die starke individuelle Fähigkeiten haben und so eine gewisse Asymmetrie reinbringen. Ein wenig wie bei Auf den Spuren von Marco Polo. Zum anderen hat jeder Spieler 3 Raumstationen, die man in Galaxien setzen kann und die verschiedene Vorteile bringen.

Council of Shadows - Spielbrett

Dennoch ist Council of Shadows schnell gespielt und das Entdecken der Galaxie ist interessant und läuft jedes mal anders. Dabei kann man eben auch selbst unterschiedlich vorgehen und andere Strategie ausprobieren. Man kann z.B. früh schon werten, aber auch abwarten und erstmal viele Planeten kolonisieren, um dann später mehr Energie auf einmal zu machen.

Auch die Frage, welche Verbesserungen man auf dem Tableau freischaltet oder ob man lieber auf stärkere Karten setzt, ist immer wieder interessant.

Council of Shadows - Tableau

Die Dark Tech Karten sind stark und belohnen denjenigen, der eh vorn liegt. Dafür bekommen die anderen Spieler eine Kompensation in Form von Edelsteinen. Aber die Tatsache, dass man früh im Spiel vorn liegt, muss nicht unbedingt heißen, dass man im Spiel aktuell besser dasteht, da durch das häufigere Werten von Galaxien ja Kolonien runtergenommen werden vom Spielbrett. So steht oft die Person mit dem höchsten Tech Level auf dem Spielbrett eher schlechter da. Das ist schon gut ausbalanciert, wie ich nach diversen Partien festgestellt habe.

Und auch der Solo-Modus funktioniert sehr gut, ist aber gar nicht so leicht. Ich habe ein Solo Let’s Play von Council of Shadows aufgenommen, das ihr hier sehen könnt:

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Spiel des Monats – Checkliste

EinstiegshürdeDer Rundenablauf ist schon ungewohnt, so dass es ein wenig braucht, bis man da reinkommt. Dann aber flutscht es.
AnspruchEs handelt sich um ein Kennerspiel, dass aber sowohl strategisch, als auch taktisch interessant ist. Die Anführer erweitern nochmal den Anspruch.
BesonderheitenDie beiden Energie-Leisten und dass man mit der einen die andere überholen muss, ist schon kreativ. Die Anführer gefallen mir ebenfalls sehr gut.
QualitätGerade für alea-Verhältnisse ist die Ausstattung sehr gut. Aber auch generell ist die Qualität gut. Nur der Sichtschirm passt nicht so richtig, gerade wenn man das eigene Tableau um einen Slot erweitert. Und dass man das Spielbrett aus 6 Einzelteilen zusammenstecken muss, ist sehr selten und man fragt sich, warum man das gemacht hat.
WiederspielwertDurch die verschiedenen Strategien und die Fähigkeiten der Anführer ist der Wiederspielwert schon recht hoch. Dennoch hoffe ich auf eine Erweiterung.
SpielzeitDie 60 bis 90 Minuten auf der Packung passen schon nach 1-2 Partien, wenn man die Regeln kennt. Das Spiel hat einen sehr angenehmen Spielfluss.

Lohnt sich Council of Shadows?

Abenteuer Brettspiele EmpfehlungCouncil of Shadows hat mich vor allem durch das Thema und die Optik interessiert und ich wurde nicht enttäuscht.

Es ist ein sehr gutes Kennerspiel, welches bekannte Mechaniken verknüpft und das eine oder andere Neue reinbringt. So ist die Kombination aus Energie-Verbrauch und Energie sammeln schon echt gut gelungen und erlaubt interessante Strategien.

Dass es auf den Planeten, Sonnensystemen und Galaxien dann meist um Mehrheiten geht, funktioniert ebenfalls sehr gut. Das hat in meinen Spielrunden sogar Spielern gefallen, die auf Area Control sonst eigentlich nicht stehen. Durch das Werten und damit dem Entfernen von Kolonien ist der Status auf dem Spielbrett zudem sehr dynamisch, ohne dass man sich gegenseitig etwas zerstört. In die Quere kommt man sich dennoch.

Auch die Ermittlung der Spieler-Reihenfolge und deren Bedeutung ist hier spannend. Es gibt viele Spiele, da ist die erste Position besser, aber das ist hier nicht zwingend so. Manchmal will man eher später dran sein, damit die anderen z.B. vor einem werten und man dann selbst die Mehrheit in einer Galaxie hat. Und auch andere Überlegungen spielen da mit rein.

Die vielen Dark Tech Karten, die besseren Aktionskarten, die vielen Endwertungskarten und die Module sorgen dafür, dass genug Abwechslung drin ist und man nicht nach einer Partie alles gesehen hat.

Council of Shadows ist deshalb mein Spiel des Monats November und auf jeden Fall ein Highlight der SPIEL ’22.

Council of Shadows (alea)

Autor: Martin Kallenborn, Jochen Scherer
Mechaniken: Area Control, Aufträge, Deck Building, Tile Placement
Spielidee 9 / 10
Qualität 9 / 10
Zugänglichkeit 8.5 / 10
Spielspaß 10 / 10
Preis/Leistung 9 / 10
9.1

Vorteile

  • Spannende Siegpunkte-Mechanik
  • Interessantes Area Control
  • Deckbau und Tableau-Building
  • Unterschiedliche Strategien möglich
  • Besondere Fähigkeiten der Anführer

Nachteile

  • Spielbrett muss zusammengesteckt werden
  • Ungewöhnlicher Rundenablauf am Anfang etwas verwirrend
Der interessante Mechanik-Mix, ein frischer Siegpunkte-Mechanismus und viel Abwechslung sorgen dafür, dass ich Kennerspiel sehr gern spiele.
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