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Im Brettspiel Crown of Emara geht es mal wieder darum möglichst viele Punkte zu sammeln, um der neue König eines Fantasy-Reiches zu werden.
Das klingt erstmal nicht so aufregend, aber Crown of Emara bietet einige interessante Mechanismen, von denen ich heute unter anderem berichten werde. Zudem erfahrt ihr in meinem Review, was mir an dem Brettspiel gut gefallen hat und was weniger gut.
Viel Spaß mit meinem Brettspiel-Review.
Wie gut ist Crown of Emara? – Fazit
Unter dem Strich kann ich Crown of Emara auf jeden Fall weiterempfehlen, wenn man nicht zu starke Grübler in der eigenen Gruppe hat. Das Thema (Nachfolger des Königs werden) ist zwar nicht wirklich vorhanden, aber spielerisch ist es durch die Rohstoffe und was man damit macht doch wieder recht thematisch.
Zudem reizen mich die interessanten Aktions- und Siegpunktemechanismen immer wieder. Hinzu kommt die angenehme Spieldauer.
Crown of Emara kommt bei uns auf jeden Fall wieder auf den Tisch.
Was ist Crown of Emara?
Bei Crown of Emara handelt es sich um ein Eurogame, in dem wir zum einen Rohstoffe sammeln und zum anderen diese wiederum für andere Aktionen nutzen, die uns Siegpunkte bringen.
Gesteuert werden die eigenen Aktionen dabei durch Karten, die wir ausspielen und immer wieder einiges an Überlegung erfordern.
Eine weitere Besonderheit ist, dass wir hier versuchen 2 Siegpunkte-Marker nach vorn zu bringen, denn am Ende zählt nur der Marker, der weiter hinten steht. Besonderheiten bietet das Spiel also schon. Mal schauen, ob es auch Spaß macht.
Crown of Emara(Pegasus Spiele) |
Das Königreich Emara blüht auf. Es gibt keinen Krieg und es wird sich mehr um das Volk, als um die Reichen gekümmert. Nun wird ein Nachfolger für den König gesucht. Genaue Infos zu den Spielmechaniken gibt es noch nicht, aber Worker Placement, Aktion Programming und Pick-up and Deliver hört sich gut an. |
Autor: Benjamin Schwer Grafiker: Dennis Lohausen |
1 - 4 Spieler ab 12 Jahren 45 - 75 Minuten 7.4 von 10 BGG Bewertung Pos. 792 BGG Position |
Interessante Aktions- und Siegpunktemechanismen. Hinzu kommt die angenehme Spieldauer. |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Was ist drin?
Als erstes fällt einem natürlich wieder die Box von Crown of Emara ins Auge. Das Coverbild wirkt doch sehr generisch und nichtssagend. Es ist schon schön, aber man hat Covers dieser Art schon so oft gesehen.
Die Anleitung enthält 12 Seiten und darin sind alle Regeln ausführlich erklärt. Es bleiben keine Fragen offen. Das Heft ist vorbildlich gestaltet und macht den Einstieg leicht.
Des Weiteren gibt es 8 Spielplanteile, je 4 für die beiden Spielbereiche. Diese sind mittelalterlich gestaltet und vermitteln eine Wohlfühl-Atmosphäre. Aber sie sind auch recht bunt und ein wenig unübersichtlich. Da ist es lobenswert, dass es auf der Rückseite jeweils eine bräunliche Sepia-Variante gibt, wo nur die Aktionen/Aktionsfelder farblich hervorgehoben sind. Das würde ich mir von mehr Brettspielen wünschen.

Crown of Emara – Die beiden Spielpläne bestehen aus jeweils vier Teilen
Die separate Siegpunkteleiste ist witzig gemacht, da diese sehr lang ist und beide Marker darauf unterwegs sind.
An Holz-Material gibt es die verschiedenen Spieler-Meeple, die Siegpunktemarker und die vier verschiedenen Rohstoffe.
Zudem gibt es viele Karten in der Box. Zum einen sind für jeden Spieler 9 Aktionskarten enthalten. Zudem gibt es Adelstitel-Karten (plus ein eigenes Ablagetableau), Ereigniskarten, Beraterkarten und 4 Spielzugübersichtkarten.

Crown of Emara – Die Adelstitel bringen viele Bevölkerungspunkte
Das kleine Spielertableau, wo man die eigenen Aktions-Karten ablegt, enthalten zudem Infos darüber, für was es am Ende noch Siegpunkte gibt. Auch das finde ich immer eine schöne Sache.
Darüber hinaus finden sich in der Box noch diverse Papp-Plättchen und ein schicker Startspieler-Marker.

Crown of Emara – Startspielermarker
Insgesamt hat Crown of Emara eine sehr gute Ausstattungs-Qualität und gefällt mir optisch gut.
So funktioniert Crown of Emara
Der Grundmechanismus von Crown of Emara ist sehr einfach. Wir spielen einer unserer Aktionskarten aus und machen dann 2 Aktionen.
Ausgespielt werden die eigenen Aktionskarten auf dem Spielertableau, wo es 3 Bereiche gibt, auf die man jeweils eine Aktionskarte ablegen kann. Diese 3 Bereiche erlauben 1 Schritt, 2 Schritte bzw. 3 Schritte auf einem der beiden Spielpläne.
Man legt also eine Aktionskarte in einen dieser 3 Bereiche, der noch nicht belegt ist. Dann führt man sowohl die Bewegungsaktion aus, die bei dem gewählten Bereich steht, als auch die Aktion der Karte, in beliebiger Reihenfolge.

Crown of Emara – Das Spielertableau mit 2 ausgespielten Aktionskarten
Die Bewegung muss auf einem der beiden Spielfelder passieren. Diese haben jeweils 4 Viertel und wir bewegen jeweils einen eigenen Berater im Uhrzeigersinn dort herum.

Crown of Emara – Unsere Ratgeber bewegen sich auf den beiden Spielfeldern
Auf dem Landplan gibt es 4 verschiedene Rohstoffe und man kann Getreide in Brot umwandeln. Auf dem Stadtplan gibt es vier Orte (Burg, Markt, Kirche und Baustelle), die jeweils 1-3 Aktionen ermöglichen, vor allem um die beiden Siegpunktarten zu generieren.
Man kann aber immer nur auf dem Feld die Aktion nutzen bzw. die Rohstoffe nehmen, wo man nach der Bewegung landet. Man darf dabei auch nicht stehenbleiben und eine Aktion nutzen.
Das Ziel des Spiels ist es, die beiden eigenen Siegpunktemarker möglichst weit zu bewegen. Am Ende zählt nämlich der niedrigere der beiden Werte als unsere Siegpunkte. Wir müssen uns also um beide Siegpunktarten kümmern.
Des Weiteren haben wir immer 3 Zusatzaktionen zur Verfügung. Wir können uns Adels-Titel kaufen (bringt Siegpunkte), Handwerker platzieren (bringt zusätzliche Rohstoffe) und Berater anwerben (die bieten uns gegen die Zahlung von Rohstoffen meist 2 Vorteile. Das können sofortige (Siegpunkte) und dauerhafte sein (z.B. Kostenreduktion).)

Crown of Emara – Berater kann man anwerben
Übrigens endet eine Runde, wenn man 3 Karten vor sich ausgeliegen hat und damit die 3 Plätze auf dem Spielertableau belegt hat. Dann wechselt der Startspieler, die 3 Karten werden zur Seite gelegt und es geht weiter.
Das Spiel geht insgesamt über 6 Runden. Man spielt also zweimal die 9 Aktionskarten durch. Dann ist das Spiel zu Ende und der Gewinner wird ermittelt.
Wie spielt sich Crown of Emara?
Der Kartenauslege-Mechanismus ist schon sehr interessant, aber insgesamt ist es doch recht einfach gehalten. Der Anspruch bei Crown of Emara kommt durch die Vorausplanungen zustande. Man muss einige Züge vorausdenken, da man erstmal Rohstoffe braucht, um dann in der Stadt bestimmte Aktionen durchzuführen.
Dabei muss man aber immer darauf achten, dass man die Lauf-Reichweite einberechnet, die sich durch die 3 Ablageplätze auf dem eigenen Spielertableau ergeben.
Hier ist es teilweise nicht so einfach genau da zu landen, wo man hin will. Das wird erschwert durch die Standard-Empfehlung für die Kartenauswahl. Die Spieler ziehen dabei immer 3 Karten und müssen mit diesen dann ihre Aktionen machen. Einerseits hat man dadurch weniger Auswahl, was es schwerer machen kann die richtigen Aktionen zu wählen.
Positiv ist dabei allerdings, dass dadurch die Zeit sinkt, die die Spieler zum Nachdenken brauchen. Aus 9 Karten auszuwählen dauert halt länger, als aus 3. Bei der Standard-Variante ist das Spiel taktischer, da man schauen muss, was man mit den 3 Karten macht, die man zieht.

Crown of Emara – Der Spielaufbau
Dafür kann man deutlich weiter vorausplanen, wenn alle Spieler ihre 9 Aktionskarten auf der Hand haben. Und man ist nicht vom Glück abhängig, welche Karten man zieht. Das Spiel wird durch diese Variante deutlich strategischer, aber auch grübelanfälliger.
Im Spiel selbst kommt man sich kaum in die Quere. Lediglich beim Einstellen der Handwerker kann man Hütten blockieren, beim Anwerben der Berater kann man sich diese wegschnappen und beim Kaufen von Adelstiteln kann man die Karten mit mehr Siegpunkten vor den anderen bekommen.
Ansonsten gibt es nur wenig Interaktion, was ich gut finde. Man kann höchstens mal eine Aktion einen Rohstoff teurer machen, was aber auch schon ärgerlich sein kann.
Mein Fazit
Crown of Emara hat mir doch recht viel Spaß gemacht. Vorausplanen ist hier auf jeden Fall notwendig, aber man muss das auch nicht unendlich weit, zumindest in der normalen Variante, wo man jeweils 3 Karten zieht.
Es ist ein sehr schönes Gefühl, wenn mehrere Aktionen hintereinandern zusammenpassen und man gut vorankommt. Nur am Ende des Spiels ist es mir immer mal wieder passiert, dass ich nicht ganz hingekommen bin. Entweder konnte ich mit der letzten Aktionskarte nichts sinnvolles mehr machen oder es fehlte mir noch eine Aktion. Das kann aber natürlich auch an meiner schlechten Planungsfähigkeit liegen. :-)
Im Spiel selbst sind unterschiedliche Strategien möglich, da es verschiedene Möglichkeiten gibt an die 2 Siegpunktarten heranzukommen. So muss man z.B. nicht unbedingt auf die Adelstitel gehen, sondern kann die Bevölkerungspunkte auch anders bekommen. Zumal es bei den Titeln fast nicht möglich ist jemanden einzuholen, der dort einen kleinen Vorsprung hat. So bekommt man immer die Titel-Karte mit etwas weniger Siegpunkten.
Dennoch sind die Siegpunkte-Pfade überschaubar. Im Grunde macht man in jedem Spiel doch sehr ähnliche Sachen, setzt nur etwas andere Schwerpunkte.
Die 2 Siegpunktemarker, der eine soll die Bevölkerung darstellen, der andere die Wohnhäuser, sind eine gute Idee. Allerdings hat der Mechanismus den Nachteil, dass man beide voranbringen muss, da der niedrigere am Ende die eigenen Siegpunkte bestimmt. Also macht man in jedem Spiel beides. Man kann sich nicht nur auf eine Sache konzentrieren. Andere Spiele haben da doch deutlich unterschiedlichere Möglichkeiten Punkte zu machen und zu gewinnen, z.B. Newton.
Sehr gut planbar wird das Spiel, wenn man mit der Variante spielt, dass man alle 9 Karten auf die Hand bekommt. Da gibt es keinen Zufall mehr, welche Karten man zieht, sodass man seine Strategie deutlich besser durchplanen kann.
Mir gefällt die Standard-Variante mit den jeweils 3 Karten dennoch besser. Diese ist taktischer und damit mir als „aus dem Bauch“-Spieler lieber. Wer lieber von Anfang an alles durchplant, der nutzt die 9 Karten Variante.
Abwechslung gibt es zudem durch die 4 Bereiche von Land und Stadt, die bei jeder Partie anders angeordnet sind. Zudem liegen die Berater woanders und es sind auch nicht immer alle im Spiel.
Die Ereigniskarten am Anfang jeder Runde bringen ebenfalls kleine Änderungen oder Boni mit, was der Abwechslung gut tut.
Übrigens gibt es in den Regeln auch die Variante, die 8 Spielplanteile zu mischen, also Stadt und Land zu mischen. Das macht es doch etwas unübersichtlich, aber auf jeden Fall bedeutet es mehr Abwechslung. Ich finde es gut, dass es diese Möglichkeit gibt.
Crown of Emara (Pegasus Spiele)
Vorteile
- schöne Aufmachung
- einfache Regeln, aber dennoch Tiefe in Spiel
- schöner Aktionswahl-Mechanismus
- angenehme Spieldauer
- zweite Spielplan-Seite für mehr Übersicht
Nachteile
- Grübler-anfällig
- wenig Abwechslung bei den Siegstrategien
Hallo Peer,
wie verhält es sich mit der Spieleranzahl? Spielt es sich mit allen angebenen Anzahlen gut?
Ich frage, weil ich gerne solo spiele, einen Kumpel habe mit dem ich oft zu Zweit spiele und eine Gruppe von vier Spielern habe, die sich etwas seltener trifft.
Aus Platzgründen im Regal stehen bei mir Spiele, die zumindest in zwei der drei Konstellationen gut funktionieren hoch im Kurs. :-)
Gruß
Andreas
Da habe ich keine großen Unterschiede bemerkt. Man kommt sich ja eher weniger in die Quere, bei weniger Spielern noch seltener.
Deshalb spielt es sich in allen Spielerzahlen ähnlich.
Der Solo-Modus weicht auch nur ganz wenig von Mehrspieler-Spiel ab. Der virtuelle Gegner ist sehr einfach zu steuern und deshalb spürt man auch hier kaum einen Unterschied. Man macht im Grunde dasselbe, wie im Mehrspielerspiel.
top Spiel bin froh eines erworben zu haben