W. Eric Martin (CC3.0)
Die Mafia hält in der 50er Jahren New York genauso fest in ihren Klauen, wie der Hochsommer gerade Deutschland. Mit dem Film Der Pate hat Francis Ford Coppola ein Meisterwerk geschaffen und das kann man nun nachspielen.
In Der Pate – Corleones Imperium schlüpfen 2 bis 5 Spieler in die Rolle von Mafia-Familien und versuchen das meiste Geld zu verdienen.
Wie das Brettspiel von Eric M. Lang aussieht, wie es sich spielt und was mein Ersteindruck ist, erfahrt ihr im Folgenden.
UPDATE: Hier geht es zum Review von Der Pate: Corleones Imperium.
(Hinweis: Das Spiel wurde mir vom Verlag kostenlos bereitgestellt.)
Worum geht es in Der Pate – Corleones Imperium?
In Der Pate – Corleones Imperium sind gleich diverse Spiel-Mechanismen vertreten, die eine gute Mischung ergeben, ohne kompliziert zu werden.
Es geht um Area Control (Gebietskontrolle) in den 7 Bezirken von New York, um Worker Placement der Familienmitglieder und Ganoven, um Set Collection für die Jobs und um das Bieten für Verbündete.
Auf diese Weise gilt es Ressourcen zu sammen, Jobs zu erledigen und vor allem Geld anzuhäufen. Dieses muss man aber erst in den eigenen Koffer bekommen, damit es relativ sicher ist. Zwar gibt es Jobs, die wieder Geld aus dem Koffer holen können, aber da ist es zumindest vor Don Corleone sicher, der am Ende jeder der 4 Runden Tribut einfordert.
Spielmaterial
Die Box kommt mit einem tollen Cover daher, dass einen sofort in die richtige Stimmung versetzt. Darauf ist Marlon Brando als der Pate Don Corleone zu sehen. Allerdings spielen wir hier nicht die Story aus dem Film nach, sondern bewegen uns in dieser Welt.
Das Regelheft hat zwar einige Seiten, aber das Spiel ist nicht kompliziert. Es ist relativ großer Text darin, ausführliche Erklärungen mit Beispielen und wirklich schöne Illustrationen.
Das Spielbrett zeigt New York mit insgesamt 7 Bezirken, wie Queens, Chelsea und Wall Street. Zudem ist auch der Central Park darauf zu sehen und der Hudson River. In den 7 Bezirken sind teilweise bereits dort zu findende Geschäfte zu sehen, aber auch leere Bauplätze, wo später dann neue Geschäfte hinkommen.

Der Pate – Corleones Imperium – Das Spielmaterial ist wirklich gut
Zudem finden sich Einsetzfelder für Familienmitglieder (rund) und Ganoven (viereckig).
Die Gewerbeplättchen sind ein Element, was etwas Abwechslung in das Spiel bringt. Dadurch, dass insgesamt 4 zufällige Gewerbe am Anfang der 4 Runden auf den Spielplan gelegt werden, ist das immer etwas anders.
Zudem gibt es natürlich Miniaturen, wie man es von einem CMON bzw. Eric M. Lang Brettspiel erwarten kann. Es gibt insgesamt 5 Mafia-Familien mit je 6 Figuren, plus 4 weitere Figuren, die Don Corleone bzw. 3 Verbündete darstellen.

Der Pate – Corleones Imperium – Familienmitglieder und eigene Ganoven als Miniaturen
Die Qualität der Minuaturen ist gut und sie erhöhen die Stimmung auf jeden Fall. Man darf hier aber auch keine Miniaturen ala Blood Rage oder Rising Sun erwarten. Die Miniaturen sind hier kleiner und nicht ganz so detailliert.
Des Weiteren gibt es einen Startspielermarker aus Plastik, der passenderweise ein Pferdekopf ist. Und es gibt es kleines Auto als Phasenanzeiger.
Zudem gibt es in jeder der 5 Farben Kontrollmarker und einen Geldkoffer aus Metall. In letzterem muss man Geld in Sicherheit bringen („waschen“) und man legt hier auch erledigte Jobs hinein, die am Ende für die Endwertung wichtig sind.

Der Pate – Corleones Imperium – Jeder Spieler muss sein Geld in den eigenen Koffer in Sicherheit bringen
Zur Erfüllung der Jobs benötigt man illegale Waren. Dafür gibt es Karten mit Waffen, Alkohol, Blut-Geld und Drogen. Letzteres ist ein Joker für die anderen drei.

Der Pate – Corleones Imperium – Karten für illegale Waren und Geld
Zudem gibt es Geldkarten zwischen 1 und 5. Diese sind am Ende wichtig, denn der Spieler mit dem meisten gesammelten Geld gewinnt. Dabei ist der Mechanimus sehr schön, dass man genau die Geldkarten bekommt, die auf den Jobs stehen und man auch nicht wechseln darf. Schließlich muss man wiederum Aktionen nutzen, um Geldkarten von der eigenen Hand in den Geldkoffer zu legen.
Zu guter Letzt gibt es noch Verbündete-Karten, die man ersteigern muss und dann dauerhaft auf der Hand hat und nutzen kann.
In meinem Unboxing-Video seht ihr nochmal die Spielmaterialien:
Mein erster Eindruck von Der Pate – Corleones Imperium
Als erstes muss man bei Der Pate – Corleones Imperium natürlich die Lizenz nennen. Diese ist großartig und kommt im Spiel gut rüber. Auch das Spielgefühl kommt dem Film schon recht nahe.
Das Spiel selbst ist toll ausgestattet. Vor allem die Miniaturen sind für ein reines Brettspiel wirklich gut und tragen ebenfalls viel zur Atmosphäre bei. Aber auch die Metall-Geldkoffer sind schon was besonderes. All das zusammen hat aber sicher auch dazu beigetragen, dass der Preis für das Spiel etwas höher als gewohnt ist, zumindest für ein gehobenes Familienspiel.
Das Spiel selber macht viel Spaß. Es ist im Grunde ein Euro-Game, obwohl es auf den ersten Blick (und vom Thema her) wie ein Ameristyle-Game aussieht. Die schönen Workerplacement und Area Control Mechanismen machen Spaß. Der Einfluss der Familienmitglieder auf verschiedene Bezirke ist z.B. sehr gut gelöst.
Auch der Mechanismus, wie man das Geld zur Seite schafft, gefällt mir. Es muss in den Koffer, da man sonst wahrscheinlich etwas an Don Corleone am Ende der Runde abgeben muss.
Die Verbündeten sind ebenfalls interessant, da sie besondere Fähigkeiten mitbrinden und immer andere zu Anheuern ausliegen.

Der Pate – Corleones Imperium – Verbündete kann man später ggf. auch einsetzen
Das Spiel läuft recht flüssig und dauert gar nicht so lange, wenn man erstmal drin ist. Es ist, wie schon geschrieben, ein gehobenes Familienspiel. Mir hat es vor allem ab 3 Spielern Spaß gemacht. Zu zweit geht es auch, aber da ist doch weniger Hauen und Stechen im Spiel.
Den Ärgerfaktor sollte man nicht unterschätzen. Man kann zwar anderen nicht alles kaputtmachen, aber man kann andere Ganoven und Familienmitglieder z.B. umbringen. Die sind dann in der nächsten Runde wieder verfügbar, aber für die Mehrheitenwertung der aktuellen Runde erstmal weg.

Der Pate – Corleones Imperium – Durch die Erledigung von Jobs bekommt man Boni und Geld
Etwas schade finde ich, dass die Familien alle gleich sind. Hier hätte man sicher noch individuelle Fahigkeiten oder ähnliches einbauen können. So ist es egal, welche Familie man spielt. Das hätte noch etwas mehr Abwechslung und Identifikation gebracht.
Insgesamt hinterlässt Der Pate – Corleones Imperium aber einen sehr guten Ersteindruck. Ich werde es auf jeden Fall noch öfter spielen, um herauszufinden, wie es mit dem Langzeit-Spaß aussieht.
Habt ihr schon Der Pate – Corleones Imperium gespielt und wenn ja, was haltet ihr davon?
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