Mit Fleet: The Dice Game hat Skellig Games ein interessantes Roll & Write Spiel auf deutsch veröffentlicht und ich habe es gespielt.
Wie Fleet: The Dice Game funktioniert, welche Besonderheiten es bietet und welche Vor- und Nachteile ich sehe, erfahrt ihr im Folgenden.
Zudem gehe ich natürlich darauf ein, wie es mir gefallen hat und für wen dieses anspruchsvolle Roll & Write Spiel geeignet ist.
Was ist Fleet: The Dice Game?
Die auf deutsch erschienene Version von Fleet: The Dice Game ist schon die Second Edition, was auf jeden Fall dafür spricht, dass es sich um ein ausgereiftes Spiel handelt.
In diesem komplexen Roll & Write Spiel bauen wir uns eine eigene Fangflotte aus und versuchen damit nicht nur viele Meerestiere zu fangen, sondern wir investieren auch in Gebäude im Hafen.
Dass es sich um ein anspruchsvolleres Spiel handelt erkennt man schon daran, dass hier 2 A5 Blätter den Spielplan ergeben. Hier gilt es dann, wie bei Roll & Write Spielen üblich, Kombos auszulösen und effizient Punkte zu machen.
Fleet: The Dice Game(Skellig Games) |
In diesem Roll-and-Write Spiel bauen wir unsere Fangflotte aus und versuchen mehr Fische zu fangen, als unsere Mitspieler. |
Autoren: Ben Pinchback, Matt Riddle Grafiker: Marius Janusonis, Nolan Nasser |
1 - 4 Spieler ab 8 Jahren 30 - 45 Minuten 7.7 von 10 BGG Bewertung Pos. 546 BGG Position |
Was ist drin?
Bei Roll & Write Spielen ist ja nicht so viel in der Packung, denn am Ende machen wir Kreuze auf einem Blatt Papier.
Hier liegen allerdings 2 Zettel-Blöcke bei, denn die Aktionsmöglichkeiten sind bei Fleet: The Dice Game sehr umfangreich. Deshalb gibt es neben dem Meeres-Bereich mit unseren Schiffen und 5 Meerestieren auch noch einen Hafen- und Orts-Bereich.
Insgesamt gibt es 6 verschiedene Meerestiere, auf die wir uns spezialisieren können. Je besser wir beim Fangen einer bestimmten Tierart werden, umso mehr Boni schalten wir frei, wie Lizenzen und weitere Fang-Boote.
Der Hafen-/Orts-Bereich bietet viele verschiedene Geschäfte und Möglichkeiten, um weitere Punkte zu machen. Aber auch weitere Bonusaktionen sind dadurch z.B. möglich.
Zudem liegen dem Spiel schöne Würfel mit Symbolen bei und in der deutschen Version sind auch gleich noch die Kapitäns- und Trophäenkarten dabei. Dabei bieten die Kapitänskarten Startboni und einen Spielende-Bonus. Die Trophäenkarten bringen Ziele für alle Spieler und Spielerinnen rein. Beide Module sind natürlich optional.
Obwohl im Plastik-Inlay vorgesehen, liegen leider keine Bleistifte dem Spiel bei, was aber auch nicht ganz so tragisch ist. Bei dem doch recht ordentlichen Preis wäre das aber schön gewesen.
In meinem Unboxing-Video schaue ich mir an, was alles drin ist und werfe dabei auch einen Blick auf die kleine Zusatzerweiterung.
So funktioniert Fleet: The Dice Game
Roll & Write Spiele funktionieren ja in der Regel recht einfach.
Der/die StartspielerIn würfel alle Meeres-Würfel (Anzahl an Spielern plus 1) und dann beginnt er oder sie damit sich einen Würfel zu nehmen. Je nach Symbol auf diesem Würfel kann man dann an einer Stelle des eigenen Spielplans ein Kreuz machen. Werden dadurch weitere Boni ausgelöst, nutzt man diese auch gleich.
Reihum nehmen sich alle einen weiteren Würfel und nutzen diesen. Der letzte übrig bleibende Würfel kann dann von allen genutzt werden, was eine interessante Mechanik ist, die durchaus zum Taktieren einlädt.
Anschließend kommt die Einnahmenphase, bei der man je nach freigeschalteten Boni Einnahmen bekommt.
In geraden Runden gibt es dann eine Fischen-Phase. Jedes Boot fängt genau einen Fisch, bis auf die Austernboote.
Die vierte und letzte Phase jeder Runde ist die Stadt-Phase. Dazu gibt es wieder eigene Würfel und auch hier nimmt jeder einen Würfel und am Ende nutzen alle den letzten verbliebenen Würfel.
Und so bekommt man nach und nach neue Boote, Lizenzen (Boni), Siegpunkte, Wertungen am Ende, Münzen und mehr.
So geht es 10 Runden lang und am Ende zählt man die Siegpunkte zusammen, die sich aus den gefangenen Fischen, den Booten, die Lizenzen, Gebäuden und weitere Boni ergeben.
Wie spielt sich Fleet: The Dice Game?
Einfache Roll & Write Spiele sind mal ganz nett, aber ich möchte schon etwas mehr Anspruch und deshalb habe ich mich auf Fleet: The Dice Game sehr gefreut.
Dieses Spiel ist anspruchsvoll und bietet viele Möglichkeiten, so dass man nie alles machen kann. Die Schwierigkeit der Second Edition wird bei BGG mit 2,2 von 5 angegeben, was ich etwas zu niedrig finde. Die Originalversion hat die Schwierigkeit von 2,62 von 5, was ich schon eher passend finde. Ein Kennerspiel eben.
Zum einen liegt das an den vielen Möglichkeiten und die Herausforderung die Übersicht zu behalten, aber auch den gewissen Glücksfaktor durch die Würfel zu managen. Aus diesem Grund sollte man nicht zu einseitig aufgestellt sein.
Zum anderen ist es aber auch durch die schiere Menge an Bereichen so, dass Einsteiger hier sicher etwas überfordert sein werden.
Fleet: The Dice Game bietet neben dem interessanten und passenden Thema, was mir ebenfalls wichtig ist, vor allem schöne Kombimöglichkeiten, was ja für ein Roll & Write Spiel essenziell ist. Jedes mal gefällt mir die Herausforderung möglichst gute Kombos aufzubauen und mich dabei nicht zu verzetteln.
Erfahrenere Spieler und Spielerinnen finden hier auf jeden Fall eine gute Herausforderung und auch wenn der Einstieg nach meinem Empfinden nicht ganz so einfach ist, läuft die Partie nach ein paar Runden sehr flott. Man muss allerdings immer aufpassen auch wirklich alle Boni zu nutzen und nichts zu übersehen. Durch die sehr kleine Schrift und die schiere Menge an Ankreuzmöglichkeiten kann das schon mal passieren.
Hier hätte ich mir 2 etwas größere Blätter gewünscht, um es etwas übersichtlicher zu machen.
Fleet: The Dice Game kann man natürlich auch solo spielen, wobei ich die Solo-Regeln nicht ganz so einfach fand. Da musste ich mir doch noch ein Video anschauen, um reinzukommen. Da half es auch nicht, dass sich in der deutschen Anleitung ein kleiner Fehler eingeschlichen hat, der sich beim Blick auf die englische Anleitung aber schnell geklärt hat.
Sehr gut finde ich wiederum, dass alle Bereiche in der Anleitung extra erklärt werden, allerdings in sehr kleiner Schrift.
Insgesamt hat mitr Fleet: The Dice Game aber echt gut gefallen und macht mir immer wieder Spaß. Es ist kein Nebenbei-Spiel, sondern erfordert schon einiges an Aufmerksamkeit, aber dafür bietet es eben auch immer wieder eine Herausforderung. Ich persönlich habe es gern solo gespielt, bevorzuge aber das Spiel gegen andere.
Die kleine Erweiterung Dices Waters (welche ebenfalls auf deutsch verfügbar ist), fügt ein kleines Dorf hinzu, welches weitere Gebäude mitbringt, die Boni bieten.
Wie gut ist Fleet: The Dice Game? – Fazit
Anspruchsvollere Roll & Write Spiele gibt es in letzter Zeit immer mehr und Fleet: The Dice Game gehört da zu den Vorreitern.
Das Thema wurde hier schön umgesetzt und jede Partie ist eine Herausforderung, um viele Punkte herauszuholen.
Auch wenn die Gestaltung schön ist, so sind mir die Blätter etwas zu klein, genauso wie der Text in der Anleitung.
Insgesamt ein empfehlenswertes Spiel für Roll & Write Fans, die mehr Anspruch suchen.
Fleet: The Dice Game (Skellig Games)
Vorteile
- guter Würfel-Mechanismus
- verschiedene Strategien möglich
- anspruchsvolles Roll & Write
- schönes Thema
- Abwechslung durch Module
Nachteile
- Anleitung nicht perfekt
- etwas kleine Blätter
- am Anfang etwas unübersichtlich
Vielen Dank für das Review. Kannst du etwas dazu sagen, wie sich das Spiel zu zweit spielt?
Ein Kenner Roll&Write würde meiner Frau und mir sicher gefallen. Mir macht etwas sorgen, dass der Würfelauswahlmechanismus zu zweit nicht so spannend ist.
Liebe Grüße
Lukas
Ich fand den Mechanismus in allen Spielerzahlen gut. Es ist ja immer die gleiche Ausgangslage: Würfel = Anzahl SpielerInnen + 1
Am Ende bleibt halt immer ein Würfel für alle übrig und was finde ich gut.