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Strategiespiele gibt es viele, aber deren Komplexität unterscheidet sich stark. Auf eine Reise ins alte Ägypten nimmt uns das Brettspiel Imhotep mit.
Dabei handelt sich sich auch um ein Strategiespiel, welches 2 bis 4 Spieler in diese faszinierende Zeit mitnimmt.
Wie komplex dieses Brettspiel ist und wie gut ich es fand, erfahrt ihr in meinem Review.
Wie gut ist Imhotep? – Fazit
Ich halte Imhotep für ein sehr gutes Familiespiel, dass zu Recht für den Preis „Spiel des Jahres 2016“ nominiert war. Natürlich gibt es durch die Interaktion einen gewissen Glücksfaktor, aber man hat auch immer noch viel Einfluss und kann verschiedene Strategien fahren.
Es ist auf jeden Fall kurzweilig und hat mir und meiner Familie sehr gefallen.
Was ist Imhotep?
Imhoptep war der Name des ersten großen Baumeisters des Alten Reichs in Ägypten. Er war ca. 2700 v.Chr. ein hoher Würdenträger unter König Djoser und schuf unter anderem die Djoser-Pyramide.
Genaue Informationen aus dieser Zeit gibt es aber kaum und so wird davon ausgegangen, dass viele weitere ihm zugeschriebene Leistungen eher ins Reich der Mythen gehören.
Im Brettspiel Imhotep vom KOSMOS Verlag schlüpfen wir selber in die Rolle von Baumeistern im alten Ägypten. Uns wurde die Aufgabe übertragen große Bauwerke zu errichten.

Imhotep – Das Spielmaterial im Überblick
Imhotep(KOSMOS) |
Wie beliefern Schiffe mit Steinen, um verschiedene ägyptische Bauten zu errichten. Doch nicht immer kommen die Steine dort an, wo man sie eigentlich haben möchte. |
Autor: Phil Walker-Harding Grafiker: Miguel Coimbra, Michaela Kienle |
2 - 4 Spieler ab 10 Jahren ca. 40 Minuten 7.2 von 10 BGG Bewertung Pos. 503 BGG Position |
Imhotep lebt vor allem von dem einfachen, aber cleverer Mechanismus der Beladung der Boote und deren Ablegen. Durch die Interaktion gibt es einen gewissen Glücksfaktor, aber man hat auch Einfluss und kann verschiedene Strategien fahren. |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Was ist drin?
In der schön gestalteten Schachtel finden sich unter anderem fünf Teile für das Spielbrett. Dieses setzt sich neben einem Markt, auf dem es 4 zufällige Karten mit besonderen Aktionen und Boni gibt, noch aus insgesamt 4 „Baustellen“ zusammen.

Imhotep – Karten mit Aktionen und Boni bringen Abwechslung und zusätzliche Möglichkeiten
Das sind eine Pyramide, eine Grabkammer, Obelisken und ein Tempel. Diese 4 Orte haben auch noch eine Rückseite, auf der eine Variation mit etwas anderen Punkte-Mechanismen enthalten ist. Dies sorgt für Abwechslung.

Imhotep – Die Teile des Spielbretts
Auf diese Baustellen werden im Verlaufe des Spiels Holzsteine in 4 verschiedenen Farben gelegt, für jeden Spieler eine Farbe. Diese Steinchen sind recht groß und fühlen sich wertig an.

Imhotep – Die Boote mit den Steinen landen an den verschiedenen Bauplätzen
Zu den Baustellen transportiert werden die Steine mittels kleiner Schiffe, die beladen werden und dann zu einem der fünf Orte fahren. Zudem gibt es noch Rundenkarten, die anzeigen, welche Schiffe (diese haben Platzt für 1-4 Steine) in der jeweiligen Runde zur Verfügung stehen.

Imhotep – Die Transport-Boote und die Rundenkarten
Auf 4 kleinen Lagerplätzen lagen die Spieler ihre aktuell vorrätigen Steine.
Auf auf dem Siegpunkte-Tableau werden die erreichten Punktzahlen markiert. Wer dort am Ende vorn liegt, hat wenig überraschend gewonnen.
Zu guter Letzt gibt es natürlich noch eine Spielanleitung mit 12 Seiten.
So funktioniert Imhotep
Ziel des Spiels ist es, so viele Siegpunkte wie möglich anzusammeln. So weit, so gewöhnlich.
Diese Siegpunkte erhalten die Spieler durch das Verbauen eigener Steine in ägyptischen Bauwerken. Alle Spieler bauen also zusammen die Bauwerke auf, außer bei den Obelisken, wo jeder einen eigenen baut.
Insgesamt läuft das Spiel über 6 Runden. Eine Runde ist zu Ende, wenn alle 4 Boote zu den Orten gefahren sind. Ein Ort wird pro Runde also nicht angefahren, da es ja 5 sind.
Im eigenen Zug kann man eine von 4 Aktionen nutzen:
- Man kann 3 Steine aus dem „Steinbruch“ nehmen und ins eigene Lagen legen.
- Aus dem eigenen Lager kann man einen Stein auf ein noch nicht losgefahrenes Boot legen.
- Man kann eines der Boote zu einem der 5 Orte fahren.
- Oder man spielt eine blaue Karte aus, die man vom Markt erhalten hat.
Bei diesem Spiel muss man interessante und schwierige Entscheidungen treffen. Setze ich noch einen Stein auf ein Boot oder lasse ich lieber eines der Boote dorthin fahren, wo ich es haben will?
Man kann jedes Boot bewegen, welches noch in keinem Ort angekommen ist. Das heißt zum Beispiel, man fährt gern auch mal ein Boot, auf dem viele Steine der Mitspieler sind, zu einem Ort, wo diese gar nicht hinwollten. Dasselbe machen die Mitspieler aber auch gern mit Booten, auf denen man selbst den einen oder anderen Stein hat.
Denn die Steine werden auf den Baustellen in derselben Reihenfolge abgelegt, wie sie in den Booten ankommen. Da es unterschiedlich viele Punkte für verschiedene Plätze auf den Baustellen gibt, ist Vorausplanung also wichtig, aber es hilft auch ein Quäntchen Glück.

Imhotep – Während des Spiels wachsen die Bauwerke
Zudem werden diese Bauwerke unterschiedlich gewertet. Manche sofort beim Setzen eines Steins, manche zum Rundenende und manche gar erst beim Spielende.
Insgesamt gibt es also einen Glücksfaktor, der aber durch die Aktionen der Mitspieler bestimmt wird und man hat schon noch ausreichend Steuerungsmöglichkeiten. Aber man hat eben nicht alles in der eigenen Hand, was beinharte Euro-Game-Spieler sicher stören wird.
Wie spielt sich Imhotep?
Imhotep lebt vor allem von dem einfachen, aber cleverer Mechanismus der Beladung der Boote und deren Ablegen.
Das ist für Einsteiger recht schnell zu verstehen, aber es bringt dennoch eine gewisse Tiefe in die Überlegung, was man machen soll. Eine Planung ist deshalb möglich, aber Gegner durchkreuzen diese auch immer wieder. Interaktion mit den Mitspielern ist also gegeben.
Dennoch ist es ein tolles Gefühl, wenn der eigene Plan klappt oder wenn man die Pläne eines Gegners durchkreuzt hat.
Dieses Durchkreuzen sorgt zwar immer wieder für lebhafte Kommunikation am Spieltisch, aber es entsteht keine Frustration, da die Steine ja nicht komplett verloren sind. Sie bringen an anderer Stelle auch etwas, nur meist eben nicht so viel bzw. nicht das eigentlich Gewünschte.
Für Kinder ist das Spiel genauso geeignet, wie auch für Erwachsene. Ich habe es mit meiner Tochter schon gespielt, als sie 9 Jahre alt war und das hat gut funktioniert.

Imhotep – Das Spielmaterial ist optisch schön und thematisch
Mittlerweile ist die Erweiterung Imhotep: Eine neue Dynastie erschienen.
Imhotep (KOSMOS)
Vorteile
- schönes Thema
- interessante Entscheidungen
- Abwechslung durch Rückseiten der Bauplätze
- wertige Holzwürfel
Nachteile
- nur bedingt planbar
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