Nach einem langen Arbeitstag spielen wir in der Familie gern eher einfache Spiele, die dennoch einen gewissen taktischen Reiz haben.
Kingdomino geht augenscheinlich in diese Richtung und da es auch viele sehr positive Meinungen dazu gab, habe ich mir dieses „Brettspiel“ zugelegt.
Nach einer Reihe von Partien möchte ich im Folgenden meinen Ersteindruck von Kingdomino schildern.
Worum geht es in Kingdomino?
Ich denke, jeder kennt das Spiel Domino aus seiner Kindheit. Die kleinen Spielsteine mit jeweils 2 Punktewerte musste man passend aneinanderlegen, so dass immer die selben Zahlenwerte in Kontakt waren. Das war es auch schon.
Diese Mechanik hat Bruno Cathala aufgegriffen und in ein Fantasy Setting gesteckt.
Mit Legeplättchen, die wie 2 Landschaftfelder zeigen, muss man ein Königreich auslegen. Dabei muss man mindestens eine der Landschaften an einen gleiche vorhandene (oder den neutralen Startstein) legen. Auf diese Weise baut man sich um das mit einem mit Schloss versehene Startplättchen ein eigenes Reich auf.
Die Siegpunkte ergeben sich am Ende aus zusammenhängenden Feldern gleicher Landschaften mal die darin vorhandenen Kronen. Es gibt nämlich auch Landschaftsfelder, die 1, 2 oder sogar 3 Kronen zeigen.
Einfach nur viele Landschaftsteilchen zusammen auszulegen reicht also nicht. Aber umgekehrt sollte man nicht nur auf die Plättchen mit Kronen gehen, da man dann meist als letzter bei der Auswahl dran ist und nicht unbedingt das Plättchen in der nächsten Runde bekommt, das man braucht.
Man braucht also sowohl normale Landschaften, als auch welche mit Kronen. Hat man also z.B. 5 zusammenhängende Waldfelder und darauf sind insgesamt 2 Kronen zu sehen, gibt dieser Bereich am Ende 10 Punkte.
Neben diesem Puzzle- und Taktik-Mechanismus gibt es noch einen interessanten Plättchenauswahl-Mechanismus. Denn man kann nicht einfach das Plättchen nehmen, welches man haben möchte. Es werden immer soviele Plättchen für die aktuelle Auswahl ausgelegt, wie Spieler mitspielen (außer bei 2 Spieler, wo es auch 4 Plättchen sind) und ebensoviele Plättchen für die nächste Runde. Zudem haben diese Punktewerte auf der Rückseite. Je wertvoller (also seltener bzw. mit Kronen), je weiter am Ende liegt das Plättchen.
Und wer so ein teures Plättchen reseviert, der ist in der folgenden Runde dann halt als vorletzter oder gar letzter an der Reihe.
Zusammen mit den unterschiedlichen Häufigkeiten der einzelnen Landschaften, ergibt sich eine gewisse Spieltiefe.
Kingdomino(Pegasus Spiele) |
Die Spieler suchen sich nach und nach Landschaftsplättchen aus und legen diese nach Dominoregeln zu einem Königreich zusammen. Besonders viele Punkte gibt es für große Landschaften eines Typs mit möglichst vielen Kronen darin. |
Spiel des Jahres 2017 |
Autor: Bruno Cathala Grafiker: Cyril Bouquet, Hervine Galliou |
2 - 4 Spieler ab 8 Jahren 15 - 25 Minuten 7.3 von 10 BGG Bewertung Pos. 260 BGG Position |
2 Euro Rabatt-Code: RMTK35 |
Spielmaterial
Die recht kleine Kiste ist mit einem netten Cover ausgestattet, welches das Spielthema recht gut einfängt. Auch wenn es nun wirklich kein thematisches Spiel ist.
48 „Dominosteine“, also Plättchen mit je 2 Landschaftshälften, sind dabei. Teilweise sind 2 gleiche Landschaften darauf zu finden, aber meist sind es unterschiedliche.
Es gibt 4 Startplättchen mit kleinen 3D Schlössern, die völlig ohne Nutzen sind, aber nett anzuschauen. Na gut, sie erinnern einen daran, welche Meeple-Farbe man hat.
8 Meeples sind ebenfalls dabei. Damit markiert man die „Dominosteine“, die man haben möchte. Bei zwei Spielern braucht jeder 2 Meeple. Im Spiel zu dritt und zu viert hat jeder Spieler nur einen Meeple.
Der beiliegende Stoffbeutel ist dazu gedacht, um daraus die Legeplättchen blind zu ziehen, aber leider ist dieser viel zu klein. Mit allen Plättchen ist es darin so eng, dass man nicht mischen kann. Leider ein Fail.
Die Anleitung ist einfach und gut zu lesen. Kompliziert ist das Spiel ja auch nicht.
Mein erster Eindruck von Kingdomino
Bei Kingdomino handelt es sich um ein recht einfaches Spiel, was aber gerade bei Einsteigern gut ankommt. Es ist einfach genug, um schnell reinzukommen, dauert nicht lange und hat ein freundliches Thema mit schönen Illustrationen.
Auf der anderen Seite hat es aber auch einen interessanten Lege- und Auswahl-Mechanismus, der gewisse Taktik erfordert. Zudem gibt es Bonus-Punkte durch 2 weitere Varianten, die das Spiel etwas abwechslungsreicher machen.
Allerdings ist es dennoch sehr einfach und die Frage stellt sich schon, ob es auf Dauer motivierend ist. Selbst meine neunjährige Tochter hat nach einigen Partien gesagt, dass es ihr Spaß macht, aber noch etwas mehr Abwechslung bieten könnte.
Man reserviert Plättchen und legt sie an. Das ist alles
Von manchen wird Kingdomino als Spiel des Jahres Kandidat gehandelt. Vielleicht, aber es könnte für mich schon ein wenig mehr Möglichkeiten bieten, selbst für ein so einsteigerfreundliches Familienspiel.
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