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Das kleine Brettspiel Little Town war einer dieser Titel, den ich überhaupt nicht auf dem Schirm hatte und der mich gerade deshalb sehr überrascht hat.
Am Ende ist es sogar mein Spiel des Monats September geworden.
Was genau man in Little Town macht, was das Besondere daran ist und warum es mir gefällt, erfahrt ihr im folgenden Review.
Worum geht es im Spiel Little Town?
In Little Town erschließen wir mit unseren Arbeiter-Figuren eine Landschaft, auf der Teiche, Bäume und Felsen zu finden sind, sowie viele freie Wiesen.
Wir setzten reihum einen Arbeiter auf einem freien Feld ein und können dann von den 8 angrenzenden Feldern die Ressourcen bekommen, wenn dort etwas vorhanden ist. So sammeln wir Ressourcen, das sind Fisch, Holz, und Steine. Getreide gibt es als vierte Ressource dann von Gebäuden.
Mit diesen Ressourcen bauen wir dann später Gebäude, von denen immer eine andere Auswahl bei jeder Partie zur Verfügung steht. Diese Gebäude bieten teilweise Ressourcen, andere erlauben es Ressourcen in andere Ressourcen oder in Siegpunkte umzuwandeln. Zudem bringt der Bau selbst Siegpunkte.
So entsteht nach und nach auf dem zentralen Spielbrett die namensgebende kleine Stadt und wir können nicht nur die eigenen, sondern gegen Geld auch Gebäude der Mitspieler nutzen.
Am Ende jeder der 4 Runden müssen wir die eigenen Arbeiter dann auch noch ernähren (oder zur Strafe Siegpunkte abgeben) und so versuchen wir am Ende der meisten Siegpunkte zu bekommen.
Little Town(IELLO) |
In diesem kleinen Stadtbau-Spiel sind wir Architekten und müssen mit Arbeitern Ressourcen sammeln und Gebäude bauen. Letzteres bringen Effekte mit, die Vorteile bringen. Zudem gilt es Ziele zu erfüllen. |
Autoren: Shun Taguchi, Aya Taguchi Grafiker: Sabrina Miramon, Aya Taguchi, たかみまこと (Makoto Takami) |
2 - 4 Spieler ab 10 Jahren 30 - 60 Minuten 7.2 von 10 BGG Bewertung Pos. 1030 BGG Position |
Taktisch interessantes und abwechslungsreiches Familien-Eurogame mit kurzer Spieldauer. |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Warum ist Little Town mein Spiel des Monats?
Das Spielprinzip ist relativ einfach und schnell erklärt. Dennoch steckt viel Taktik darin, denn nach und nach füllt sich der Spielplan und es muss gut überlegt sein, wo man eigene Gebäude platziert und wo man seine Arbeiter hinstellt.
Ich mag Worker Placement Brettspiele sehr, bei denen nach und nach neue Einsetzmöglichkeiten hinzukommen und das ist hier ja auch in gewisser Weise so. Da immer mehr Gebäude auf den Spielplan kommen, steigt die Zahl der möglichen Aktionen und man muss gut planen, wie man vor allem gegnerische Gebäude nutzt, da diese ja jeweils 1 Geld kosten.
Zudem wird die Zahl der freien Felder immer weniger, so dass es in den späteren Runden enger auf den Spielplan wird und man sich auch mal gern gegenseitig blockiert.
Für Abwechslung sorgen zum einen die 24 Gebäudekarten (neben den 5 Getreidefeldern, die immer dabei sind). Davon ist immer nur ein Teil im Spiel, so dass auch die darauf abgebildeten Aktionsmöglichkeiten in jeder Partie anders sind. Für die erste Partie werden bestimmte Plättchen empfohlen, aber später zieht man zufällig 12 Gebäude oder draftet diese.
Darunter gibt es auch ein paar Spezialgebäude, die Siegpunkte für bestimmte Platzierungen von anderen Gebäuden oder Arbeitern bringen.
Ebenfalls für Abwechslung sorgen die geheimen Zielkarten. Je nach Spielerzahl erhält man 2 bis 4 davon und bekommt dann sofort im Spiel Punkte, wenn man sie erfüllt hat. Dabei geht es z.B. darum ein Gebäude mit 2 unterschiedlichen Ressourcen zu bauen, eine bestimmte Anzahl Ressourcen oder Geld zu haben oder angrenzend an die Ressourcenfelder zu bauen.
Und auf der Rückseite des Spielplans sind die Ressourcen-Felder nochmal anders angeordnet.
Ein kleiner Kritikpunkt wäre, dass es bei wenigen Partien zu Geldmangel kam, weil die zufällig ausgewählten Gebäude kein Geld gebracht haben. Das sollte man beachten, denn sonst kann man schnell abgeschlagen sein. Für die ersten Partien sollte man deshalb darauf achten, dass solche Gebäude mit dabei sind.
Spiel des Monats – Checkliste
Einstiegshürde | Die Regeln sind einfach und schnell erklärt, so dass man sehr schnell loslegen kann. |
Anspruch | Interessantes Familienspiel, welches aber durchaus taktisch interessant ist. |
Besonderheiten | Die Platzierung neuer Gebäude und damit neuer Aktionsmöglichkeiten gefällt mir sehr gut. |
Qualität | Niedliche Arbeitermeeple und hübsche Illustrationen. |
Wiederspielwert | Durch die verschiedenen Gebäude, die immer anderen Platzierungen auf dem Spielplan und Zielkarten ist jede Partie anders. |
Spielzeit | Die Spielzeit liegt unter einer Stunde und das Spiel spielt sich sehr flott. |
Lohnt sich Little Town?
Günstiges und spielerisch interessantes Familien-Eurogame, dass mir sehr gut gefallen hat. Es kommt schnell auf den Tisch und eine Partie dauert nicht so lange mit wenig Downtime.
Die Interaktion auf dem Spielbrett ist spannend und man muss immer wieder taktisch überlegen, was man macht. Dennoch ist es nicht bestrafend, außer man achtet nicht darauf genug Nahrung zurückzuhalten. Dass man zudem die Gebäude der Mitspieler gegen 1 Geld nutzen kann, ist ein schöner Mechanismus.
Insgesamt auf jeden Fall ein wirklich gutes gehobenes Familienspiel, das mich sehr positiv überrascht hat und mein Spiel des Monats September geworden ist.
Little Town (IELLO)
Vorteile
- einfache Regeln
- taktisch interessant
- kurze Spieldauer und wenig Downtime
- Abwechslung durch Gebäude und Zielkarten
Nachteile
- Ernährung kann bestrafend sein
- Geldmangel bei bestimmter Gebäudeauswahl möglich
Wirklich gut geschrieben Empfehlung. Hat direkt Lust auf das Spiel gemacht und ich hab es mir direkt gekauft.
Danke für den Tipp
Das freut mich. Viel Spaß damit.
Hi Peer,
Danke für den tollen Beitrag. Insbesondere die Auflistungen sind ein schöner Zusatz und gibt nochmal Zusatzinformation ohne viel zusätzlichen Text.
Das mit dem „eine Partie dauert nicht so lange“ kann ich nicht bestätigen, aber das liegt auch sehr an der Spielerunde, würde ich sagen. :) sonst ein gutes Spiel.
LG Katharina
Hallo Katharina,
bei uns gingen die Partien alle sehr schnell, aber das hängt natürlich von den Mitspielern ab. Da hast du recht.
Schöne Grüße,
Peer