Abstrakte Spiele mit tollem Material haben in den letzten Jahren viele Fans gewonnen und auch bei Mandala Stones handelt es sich um solch ein abstraktes Brettspiel.
Wie Mandala Stones funktioniert, wie die Ausstattung ist und was mir daran gefällt und was nicht, erfahrt ihr in meinem heutigen Review.
(Hinweis: Das Spiel wurde mir vom Verlag kostenlos bereitgestellt.)
Wie gut ist Mandala Stones? – Fazit
Die Downtime kann mit vielen Spielern etwas hoch sein, aber die interessanten taktischen Entscheidungen beim Nehmen der Steine und bei den Wertungen gefallen mir.
Kein absolutes Must Have, aber Fans abstrakter gehobener Familienspiele sollten sich Mandala Stones auf jeden Fall anschauen.
Was ist Mandala Stones?
Bei Mandala Stones handelt es sich um ein abstraktes Spiel, in dem wir hübsche farbige Mandala-Steine aus einer Auslage nehmen und später diese nach bestimmten Kriterien werten, um Punkte zu machen.
Was alles bei diesem Spiel dabei ist, wie es funktioniert und wie es mir gefällt, erfahrt ihr in diesem Review.
Mandala Stones(Kobold Spieleverlag) |
Vielfarbige Steine gilt es in diesem Spiel in Türmen zu sammeln und dafür Punkte zu kassieren. Set Collection und Card Drafting sind dabei unter anderem die Mechaniken. |
Autor: Filip Głowacz Grafiker: Zbigniew Umgelter |
2 - 4 Spieler ab 10 Jahren ca. 30 Minuten 6.9 von 10 BGG Bewertung Pos. 2257 BGG Position |
Kein absolutes Must Have, aber Fans abstrakter abstrakter Familienspiele sollten sich Mandala Stones auf jeden Fall anschauen. |
2 Euro Rabatt-Code: SE2NK8 |
Was ist drin?
In der Box von Mandala Stones sind unter anderem 4 Spielerboards drin, die etwas dünn sind, aber dafür plan auf dem Tisch aufliegen.
Des Weiteren gibt es ein zentrales Spielbrett, auf dem die Steintürme stehen. Stichwort Spielsteine. 96 runde Kunststoff-Steine in 4 Farben sind dabei, die wertig wirken und schöne Farben haben. Diese bieten zudem 2 unterschiedliche aufgedruckte Muster.
Die Steine ziehen wir zu Spielbeginn aus einem Stoffbeutel.
Zudem gibt es noch ein Mandala-Spielbrett, auf dem die gewerteten Steine abgelegt werden. Dadurch wird auch das Spielende eingeläutet.
10 Zielkarten bieten noch jeweils eine Spielende-Wertung.
Zudem gibt es 4 Referenzkarten, 4 schwarze Holz-Zylinder, mit deren Hilfe wie die bunten Steine nehmen und einige Marker.
In meinem Unboxing-Video zeige ich, was hier alles dabei ist.
So funktioniert Mandala Stones
Mandala Stones hat relativ einfache Regeln und ist schnell erklärt.
Allerdings dauert der Aufbau ein wenig, denn die farbigen Steine müssen in Türmen aus je vier Steinen gelegt werden und werden dazu zufällig aus dem Stoffbeutel gezogen.
Dann werden die 4 schwarzer Holzzylinger auf ihre Plätze gestellt und jeder Spieler bekommt 2 Zielkarten, von denen man am Ende eine erfüllen kann, um die Punkte zu bekommen. Dann kann es logehen.
Wenn man am Zug ist, kann man als eine der beiden möglichen Aktionen einen der schwarzen Zylinder versetzen. Nach dem Versetzen kann man alle angrenzenden oben liegenden Steine, die passend zum Muster auf dem Zylinder sind, nehmen (also maximal 4), außer auf der anderen Seite steht auch so ein schwarzer Zylinder, denn dann ist dieser Stein blockiert.
Die verfügbaren Steine nimmt man im Uhrzeigersinn, wobei es einem frei steht, bei welchem Stein man damit beginnt. In dieser Reihenfolge werden sie dann aufeinander gestapelt und auf einen freien Ablageplatz (davon gibt es ingesamt 5) auf unserem Tableau gelegt.
Die zweite mögliche Aktion ist die Wertung. Dabei kann man entweder die einfache Kopfsteinwertung durchführen. Dazu entfernt man bis zu 5 der oben liegenden Steine (Kopfsteine) auf dem eigenen Tableau und bekommt jeweils einen Punkt. Die Farbe ist dabei egal.
Das ist an sich zwar nicht so lukrativ wie die zweite Wertungsmöglichkeit, aber oft kann man dabei die zweite Wertungsart gut vorbereiten.
Die zweite Wertungsmöglichkeit bringt meist mehr Punkte, aber hier darf man nur alle Kopfsteine einer Farbe nehmen (mindestens 2) und bekommt Punkte je nach Wertung, die unter diesem Stapel angezeigt ist. Das kann z.B. viele Punkte bei einem hohem Turm geben, oder bei einem niedrigem. Oder es gibt mehr Punkte, je mehr unterschiedliche Farben man in dem Turm hat.
Erst wenn ein Platz auf dem Tableau durch Wertungen wieder komplett leer ist, darf man dort wieder neue Steine platzieren.
Die gewehrteten Kopfsteine legt man auf das Mandala-Spielbrett. Das ergibt nicht nur eine schöne Spirale aus farbigen Steinen, sondern bringt auch ggf. Bonuspunkte.
Und auch das Spielende wird so eingeläutet. Überschreitet ein Spieler bei der Wertung die entsprechende Markierung für die Spieleranzahl, dann wird die aktuelle Runde noch zu Ende gespielt, so dass alle gleich oft am Zug waren.
Am Ende gibt es noch die Punkte von einer der zwei geheimen Spielende-Wertungen für jeden Spieler, wenn man diese denn erfüllt hat.
Die Spielerin mit den meisten Punkten gewinnt.
Wie spielt sich Mandala Stones?
Mandala Stones ist ein interessantes abstraktes Nimm- und Legespiel, welches relativ einfache Regeln bietet.
Das schöne Material und die tolle Haptik der Steine fällt hier natürlich als erstes ins Auge. Das Material trägt sicher dazu bei, dass es ein schönes Spielerlebnis ist und auch wenn es mit einem Mandala eigentlich gar nichts zu tun hat, sorgt zumindest die Optik dafür, dass man es schön findet.
Das entstehende Mandala, wo man gewertete Stein drauflegt, die gewertet wurden, ist aber nicht so interessant und wirkt etwas erzwungen. Aber es ist auch nicht störend und triggert das Spielende und gibt ein paar Bonuspunkte.
Die Steine müssen beim ersten mal gut gemischt werden und der Aufbau dauert zwar ein wenig, ist aber nicht besonders aufwändig.
Mandala Stones ist relativ schnell gespielt, auch wenn man immer mal wieder überlegt, welche Steine man nehmen soll und in welcher Reihenfolge man diese dann zu einem Turm stapelt. Wir fanden es allerdings etwas merkwürdig, dass es eine Spielende-Bedingung gibt, die eintritt, wenn man als Spieler weder etwas nehmen, noch werten kann. Das kam bei uns nie vor.
Taktisch ist das Spiel ebenfalls interessant. Zu Anfang versucht man immer viele Steine (idealerweise 4) zu nehmen, aber später merkt man, dass es durchaus sinnvoll sein kann, weniger Steine zu nehmen. Entweder, um eine umfangreiche Wertung vorzubereiten (alle Kopfsteine in der gleichen Farbe) oder um besonders viele Punkte zu bekommen (je nach Wertung gibt es bei wenigen Steinen mehr Punkte).
Die 2 geheimen Spielende-Wertungen haben wir erst falsch gespielt und beide gewertet. Man wertet davon am Ende aber nur maximal eine. Die Punkte für die Endwertung (meist 7 Punkte) sind relativ viel, so dass man darauf achten sollte. Das kann den Unterschied über Sieg oder Niederlage am Ende ausmachen.
Mandala Stones bietet also einige taktische Überlegungen, ist dadurch aber auch durchaus grübelanfällig. Die Downtime kann bei 4 Spielern schon relativ hoch sein und da die Züge der anderen Spieler oft Einfluss auf den eigenen Zug haben, kann man nicht immer schon im Vorfeld genau überlegen, was man machen will.
Man könnte zudem während der Partie die Gegner beobachten und überlegen, welches Steine sie benötigen und diesen einen Strich durch die Rechnung machen. Beim Zweispielerspiel ist das auch noch machbar, bei 4 Spielern aber kaum und sorgt dann für noch mehr Downtime durch AP-anfällige SpielerInnen.
Gut gefallen hat mir die Tatsache, dass am Ende die Punkte oft eng beieinander lagen.
Ingesamt ist Mandala Stones ein gutes abstraktes Brettspiel, bei dem ich das Gefühl habe, dass man es noch strategischer spielen kann, als ich das bisher als Bauchspieler mache. :-)
Es ist durch die Nehme-Mechanismen und Wertungen etwas anspruchsvoller als Azul und man hat meist die Auswahl aus einigen Optionen. Dadurch ist es aber auch nicht ganz so elegant wie Azul.
Mandala Stones (Kobold Spieleverlag)
Vorteile
- sehr schöne Spielsteine
- einfache Regeln
- taktische Entscheidungen
Nachteile
- Mandala Spielbrett wirkt etwas aufgesetzt
- grübelanfällig
Da wir das Newsletter Exemplar von dir gewonnen haben, wollte ich mich auch dazu äußern:
Postiv: Für 2 Spieler ist es in unter 30min gespielt, tolles Material, jede Partie anders aufgebaut, für uns war der Denk Anteil genau richtig ohne zu große Downtime für den inaktiven Spieler.
Negativ: die beiden Mandala Typen auf den Steinen hätten etwas deutlicher unterscheidbar sein können, trotz unterschiedlichem Setup doch jede Runde zu gleich.
Fazit: Tolles Material, nettes Denkspiel, werden wir zu zweit zwischendurch gerne Spielen, aber ehrlicherweise auch kein must-have Titel.