My City - Review des Stadtbau-FamilienspielsWerbung/Bild:Amazon

Puzzeln ist derzeit in vielen Brettspielen sehr angesagt und auch My City von Dr. Reiner Knizia schlägt in dieselbe Kerbe.

Allerdings handelt es sich um ein Legacy-Familienspiel und das ist dann schon etwas besonderes.

Worum es in My City geht, wie sich das zum Spiel des Jahres nominierte Brettspiel spielt und was ich davon halte, erfahrt ihr im Folgenden.

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Wie gut ist My City? – Fazit

Eigentlich dachte man schon, dass die Zeit der Legacy-Brettspiele vorbei ist, aber mit My City ist ein lupenreines Familienspiel erschienen, welches diesen Mechanismus einsteigerfreundlich macht.

Dass nach und nach neue Regeln eingeführt werden, macht es nicht nur ideal für Einsteiger, am Ende der 24 Partien hat man schon so viel kennengelernt, dass man weitere gute Brettspiele angehen kann.

Mit gefällt My City auf jeden Fall gut und auch in der Familie kam es gut an, auch wenn es sicher kein Klassiker werden wird. Wie das mit Legacy-Spielen so ist, ist das Erlebnis insgesamt eher das Spannende und weniger das Spiel an sich, auch wenn ich die vielen Puzzle-Entscheidungen wieder genossen habe.

Nach 24 Partien ist es dann auch gut und wir werden es sicher nicht mehr rausholen. Aber welches Spiel wird schon 24 mal gespielt? Deshalb ist es auf jeden Fall eine Empfehlung für Familien, die mal was anderes spielen wollen.

Was ist My City?

Bei My City von KOSMOS legen wir Puzzle-Stadtteile auf unserem Bauplan aus und versuchen damit nicht nur viele freie Stellen abzudecken, sondern auch immer wieder neue Aufgaben zu erfüllen, um möglichst viele Punkte zu machen.

Wie das hier genau funktioniert und wie der Legacy-Mechanismus umgesetzt wurde, darauf gehe ich gleich ein.

My City

(KOSMOS)
Ein Stadtbau-Spiel, bei dem wir gegeneinander um die schönste Stadt kämpfen. Dabei gibt es einen Legacy-Element, wo wir 24 Level durchspielen.
Autor: Reiner Knizia
Grafiker: Michael Menzel
2 - 4
Spieler
ab 10
Jahren
ca. 30
Minuten
7.7 von 10
BGG Bewertung
Pos. 220
BGG Position
Sehr schönes Stadtbau-Spiel, dass durch die immer weiter dazukommenden Regeln lange motiviert, aber auch einen leichten Einstieg bietet.
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72

(Like)
2020

Was ist drin?

Schauen wir erstmal kurz in die Box von My City. Diese finde ich übrigens sehr schön gestaltet und es ist sofort klar, worum es in diesem Brettspiel geht.

Es gibt 4 große Spielertableaus, welche die Baufläche darstellen und zudem Punkteleisten besitzen.

My City Spielertableaus

Ein Deck Karten zeigt die verschiedenen Gebäude-Tetris-Formen, die wir dann aufdecken und legen müssen. Von diesen Puzzleteilen gibt es 96 Stück, 24 für jeden Spieler.

My City Karten

Neben der Regel und ein paar Spielsteinen liegen noch 8 Umschläge in der Box, die das Kernelement des Spiels ausmachen. Darin findet sich neues Spielmaterial und vor allem neue Regeln, die nach und nach eingeführt werden. Zudem sind Aufkleber in jedem Umschlag enthalten.

So funktioniert My City

Alle Spieler legen die 24 Puzzleteile neben ihrem Spielplan aus und dann geht es los. Ein Spieler mischt das Kartendeck und deckt dann oberste Karte auf.

Nun müssen alle Spieler dieses Puzzleteil auf ihrem Spielplan anlegen, wobei es gewisse Legeregeln gibt. So muss das erste Teil am Fluss angelegt werden und die anderen dann daran anliegend. Auf diese Weise wird das eigene Spielertableau immer voller, bis man ein Plättchen nicht mehr legen kann oder will.

Das wird in den ersten Partien noch nicht so häufig passieren, aber wenn später neue Puzzleteile hinzukommen, dann schon häufiger. Man kann dann für dieses Puzzleteil aussetzen, was aber einen Siegpunkt kostet. Oder man steigt ganz aus der aktuellen Partie aus.

My City Brettspiel

Am Ende wird dann geschaut, wie viele normale Felder unbebaut sind, was Minuspunkte sind. Steine, die noch zu sehen sind, geben ebenfalls Minuspunkte. Sichtbare Bäume bringen dagegen Pluspunkte. Und zudem gibt es weitere Punkte am Spielende für Sonderregeln, die nach und nach ins Spiel kommen.

Und hier sind wir dann auch schon bei der Besonderheit von My City, denn bisher war es nicht ganz so aufregend. Immer nach 3 Partien dürfen wir einen neuen Umschlag öffen. Darin finden sich zusätzliche Regeln, aber auch neues Spielmaterial, welches dann genutzt wird. Mit der Zeit steigt die Komplexität also an, ohne kompliziert zu werden, denn es ist immer noch ein Familienspiel.

Der zweite wichtige Legacy-Faktor sind die Aufkleber, die man auf das eigene Spielertableau kleben muss. Der Gewinner der letzten Partie bekommt meist etwas negatives, während die schlechter Platzierten etwas positives bekommen, was ihnen später zusätzliche Siegpunkte bringen kann.

Auf diese Weise verändern sich die Spielertableaus mit der Zeit. Zudem wird so versucht führende Spieler in der Gesamtwertung etwas einzubremsen und zurückliegenden Spielern unter die Arme zu greifen.

Je nach Platzierung in einer Partie erhalten die Spieler Punkte in der Gesamtwertung für die ganze Kampagne, die 24 Partien geht.

Nach diesen 24 Partien ist dann der Legacy-Teil von My City durchgespielt, man kann aber mit einem Teil des Spielmaterials dann noch ganz normale Partien auf der Rückseite spielen.

Wie spielt sich My City?

Der Einstieg in My City fällt sehr einfach. Zu Beginn hat man nur ganz wenige Regeln und kann selbst mit Brettspiel-Einsteigern loslegen.

Und so puzzelt man dann parallel vor sich hin, es gibt also keine Downtime. Außer ein Spieler braucht ewig, sich für eine Platzierung zu entscheiden. Da habe ich mir hin und wieder schon mal eine Eieruhr gewünscht.

Der Reiz kommt zum einen durch das zufällige Aufdecken der Karten, denn selten kommt genau das, was man gerade am liebsten hätte. Und so muss man zwar etwas langfristig planen, um bestimmte Siegpunkte zu bekommen (Regeln, die später hinzukommen), aber auch immer wieder taktisch reagieren, je nachdem was aufgedeckt wurde.

Zudem gehen manche Siegpunkte-Bedingungen konträr, so dass man sich für einen Weg entscheiden muss.

Etwas schwerer fällt in den ersten Partien manch einem Spieler die Entscheidung, was er/sie mit dem erhaltenen Aufkleber machen soll. Schon nach der ersten Partie bekommt ein Teil der Spieler gute oder schlechte Aufkleber und muss diese einkleben. Die Entscheidung ist interessant, fällt aber nicht jedem so leicht.

Das wirkliche Highlight ist aber das Öffnen der Umschläge und dass es in jeder Partie neue Regeln gibt. Das sorgt für Abwechslung und Neugier, was denn nun wieder anders ist.

My City Umschläge

Man sollte aber alle 24 Partien in der gleichen Besetzung spielen. Ein- und Aussteigen ist nicht vorgesehen.

Am Ende kann man My City noch auf der Rückseite des Spielertableaus weiterspielen („Ewiges Spiel“), ohne neue Regeln oder Aufkleber. Das ist okay, aber leider ist der Stand bei dieser Variante ungefähr die Hälfte des Legacy-Modus. Es fehlen dann also einige der Dinge und Regeln, die man in der Legacy-Version schon kennengelernt hat. Das finde ich nicht so interessant.

My City (KOSMOS)

Autor: Reiner Knizia
Mechaniken: Aufträge, Tile Placement
Spielidee 8.5 / 10
Qualität 7.5 / 10
Zugänglichkeit 9.5 / 10
Spielspaß 8.5 / 10
Preis/Leistung 8 / 10
8.4

Vorteile

  • leichter Einstieg
  • schönes und schnelles Puzzle-Spiel
  • Öffnen der Umschläge macht Spaß
  • viele knifflige Entscheidungen
  • abwechslungsreich

Nachteile

  • optische Gestaltung eher dröge
  • das am Ende spielbare Spiel reizt mich nicht so sehr
  • nichts für wechselnde Spieler
Sehr schönes Stadtbau-Spiel, dass durch die immer weiter dazukommenden Regeln lange motiviert, aber auch einen leichten Einstieg bietet.
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