Pandemic: Untergang Roms – Review

Pandemic: Untergang Roms - ReviewWerbung/Bild:Amazon

Der Untergang Roms beschäftigt seit langem Historiker und auch ich bin ein großer Fan des alten Roms. In Pandemic: Untergang Roms können wir nun gemeinsam versuchen genau das zu verhindern.

Diesmal kämpfen wir nicht gegen Seuchen, sondern versuchen einfallende Barbaren zurückzudrängen bzw. mit ihnen Frieden zu schließen.

Wie das genau funktioniert, wie sich Pandemic: Untergang Roms spielt und wie gut mir das Brettspiel gefällt, erfahrt ihr im Folgenden.

(Hinweis: Das Spiel wurde mir vom Verlag kostenlos bereitgestellt.)

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Wie gut ist Pandemic: Untergang Roms? – Fazit

Alles in allem ist Pandemic: Untergang Roms eine meiner liebsten Pandemic-Varianten, was unter anderem am Thema liegt, was bei mir genau einen Nerv trifft.

Aber auch das Spiel selbst gefällt mir sehr gut. Die beiden Autoren verändern die bekannten Grundmechanismen ein wenig, bringen neue Ideen ein und setzen das Thema damit gut um. Zudem muss man sagen, dass für viele das Thema „Rom“ vielleicht auch zugänglicher ist, als das Seuchen-Thema des Originals.

In der relativ kurzen Spielzeit erlebt man hier spannende und interessante Herausforderungen. Und so kann ich allen Spielern, die am Thema „Rom“ interessiert sind, kooperative Spiele mögen und Pandemic generell gut finden, Pandemic: Untergang Roms nur wärmstens ans Herz legen. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Kaufempfehlung.

Was ist Pandemic: Untergang Roms?

Matt Leacock kooperiert seit ein paar Jahren mit anderen Spiele-Autoren, um Ableger der Pandemic-Serie mit interessanten Themen und neuen Mechanismen zu veröffentlichen. Diesmal ist es Paolo Mori, der unter anderem für Ethnos und Vasco da Gama bekannt ist.

Natürlich ist auch Pandemic: Untergang Roms wieder kooperativ und die bekannten Grund-Mechanismen sind dabei. Thematisch dämmen wir diesmal aber keine Seuchen ein, sondern wehren uns am Beginn des 5.Jahrhunderts gegen einfallende Barbaren-Stämme.

Pandemic: Untergang Roms - Review

Diese nutzen die innere Schwäche des langsam zerfallenden römischen Reiches aus, um Gebiete zu erobern und auf Rom vorzurücken. Oder um ihr eigenes Land zurückerobern, alles nur eine Frage der Sichtweise.

Unsere Aufgabe als Spieler ist es mit unseren Charakteren durch Europa zu reisen, Legionen auszuheben, generische Armee zu bekämpfen und Bündnisse zu schließen.

Wie viel von der Pandemic-Serie hier drin steckt und wie viel Neues es zu entdecken gibt, erfahrt ihr im Folgenden.

Pandemic: Untergang Roms

(Z-Man Games)
Das römische Imperium ist am Anfang des 5.Jahrhunderts geschwächt und viele Feinde stehen an den Grenzen. Gemeinsam versuchen die Spieler Armee zu rekrutieren, Städte zu befestigen, Allianzen zu schmieden und natürlich zu kämpfen.
Autoren: Matt Leacock, Paolo Mori
Grafiker: Atha Kanaani, Olly Lawson, Antonio Maínez
1 - 5
Spieler
ab 8
Jahren
45 - 60
Minuten
7.6 von 10
BGG Bewertung
Pos. 389
BGG Position
Das Thema dieses Pandemic-Ablegers gefällt mir sehr und auch mechanisch bringt es frischen Wind mit.
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18

(Like)
2018

Was ist drin?

Schauen wir erstmal in die Box, bzw. auf das Box-Cover. Dieses ist sehr schön und fängt das Thema meiner Meinung nach gut ein.

Das Spielbrett zeigt eine Karte von Europa und verschiedenfarbige Wege und Städte darauf. Zudem gibt es große Bereiche, aus denen die Barbaren herausströmen und das alles ist farblich ansprechend gestaltet, wie ich finde. Zum einen ist es dadurch recht übersichtlich, aber die Farben passen auch gut zusammen und tragen zur Stimmung bei. Zudem mag ich einfach Spielbretter mit Landkarten.

Pandemic: Untergang Roms - Das Spielbrett

Das Spielbrett von Pandemic: Untergang Roms

Des Weiteren finden sich in der Box viele Karten. So z.B. 49 Stadtkarten, welche die Spieler nachziehen und unter anderem daraus Sets bilden müssen für Bündnisse mit den 5 Barbaren-Stämmen. Die Karten sind aber z.B. auch nutzbar zum Reisen und für andere Aktionen.

Spielerkarten von Pandemic: Untergang Roms

Die Spielerkarten von Pandemic: Untergang Roms müssen unter anderem in Sets gesammelt werden.

Die 49 Barbarenkarten zeigen an, wie sich diese auf der Karte bewegen und das ist ein interessanter Mechanismus, auf den ich weiter unten noch genauer eingehen werde.

Zudem gibt es 14 Ereigniskarten, die man selbst spielen kann und 7 Aufstandskarten, die uns während des Spiels ganz schön zu schaffen machen.

Zur Hilfe während des Spiels gibt es diverse Übersichtskarten mit den einzelnen Aktionen und wie sich die Gegner auf der Karte bewegen.

Die 7 Spielfiguren sind in der Tradition der Pandemic-Spiele aber thematisch echt nicht passend gestaltet. Es handelt sich einfach um Mensch ärgere dich nicht Pöppel in verschiedenen Farben. Da wären thematisch passender gestaltete Meeple (wie die kleinen Legionen-Meeple) schöner gewesen.

Dazu passend gibt es noch 7 Rollenkarten, auf denen die Spezial-Aktionen der Charaktere beschrieben sind.

Die 7 Charaktere - Pandemic: Untergang Roms

Die 7 Charaktere in Pandemic: Untergang Roms, mit ihren speziellen Fähigkeiten

Die angesprochenen Legionen-Meeple sind kleine Holz-Legionäre und sehen nett aus. Diese sind natürlich auch recht einfach gestaltet, aber wenigsten thematisch angepasst.

Die Gegner kommen in Form vieler Würfel daher. Diese sind in 5 verschiedenen Farben gehalten und repräsentieren die 5 Völker, die an unseren Grenzen stehen. Namentlich die Angelsachsen/Franken, Vandalen, Hunnen, Westgoten und Ostgoten. Dazu gibt es je einen schönen Marker je Volk, der zudem anzeigt, wie viele Karten man im Set benötigt, um mit dem jeweiligen Volk ein Bündnis zu schließen.

An Material sind noch 6 kleine weiße Holz-Kastelle und 3 Kampfwürfel dabei.

Kampf-Würfel - Pandemic: Untergang Roms

In Pandemic: Untergang Roms kommen Kampf-Würfel zum Einsatz.

Alles in allem eine gute Ausstattung, aber nicht überragend. Bis auf die Spieler-Pöppel ist das alles schon sehr passend.

In meinem Unboxing Video seht ihr nochmal alle Spielmaterialien in der Box:

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So funktioniert Pandemic: Untergang Roms

Die Grundmechaniken sind sicher vielen von Pandemic bekannt.

Ziel des Spiels ist es mit allen 5 Barbaren-Stämmen entweder ein Bündnis zu schließen oder deren Einheiten komplett vom Spielbrett zu fegen. Wenn eine beliebige Kombination dieser Ziele eintritt, dann haben die Spieler gewonnen.

Wenn man am Zug ist, hat man 4 Aktionen, wobei man aus insgesamt 8 verschiedenen Aktionen auswählen kann:

  • Beim Marschieren bewegt man seine Figur und bis zu 3 Legionen in einen angrenzenden Ort.
  • Das Segeln erlaubt es einem über das Meer in eine andere Hafenstadt zu reisen. Dafür muss man eine zum Zielort farblich passende Karte ausspielen.
  • Mit der Aktion Befestigen baut man im derzeitigen Ort ein Kastell, welches vor allem zur Sicherheit der Stadt beiträgt und das Ausheben von Legionen ermöglicht.
  • Die Aktion Armee ausheben erlaubt es neue Legionen in die aktuelle Stadt zu stellen, wenn dort ein Kastell vorhanden ist.
  • Die Aktion Kämpfen ist ein Sonderfall, denn hier kommen Würfel zum Einsatz. Diese zeigen verschiedene Symbole und geben damit an, wie viele Barbaren besiegt werden und ob eine eigene Legion dabei ebenfalls stirbt. Zudem kann hiermit die Sonderfähigkeit der Charaktere ausgelöst werden.
  • Beim Handeln tauscht man mit einem Spieler im selben Ort eine Karte.
  • Sehr wichtig für den Sieg ist die Aktion Bündnis schließen. Wenn man genug Karten einer bestimmten Farbe auf der Hand hat, kann man mit einem Barbaren-Stamm ein Bündnis schließen. Zudem erlaubt es einem die folgende Aktion.
  • Von Stämmen, mit denen man ein Bündnis hat, kann man Barbarensöldner anwerben.

Nach den 4 Aktionen muss man dann 2 Karten vom Spielerkarten-Stapel nachziehen. Zum einen sammelt man damit Stadtkarten für Sets. Aber in dem Stapel sind auch Aufstands-Karten. Diese sorgen dafür, dass die Angressionsstufe steigt und es kommt zu einem großen Überfall, indem 3 gegnerische Einheiten in eine Stadt gestellt werden.

Das kann eine Kettenreaktion verursachen, wie man sie von Pandemic kennt. Müsste eine vierte Gegner-Einheit in einen Ort gelegt werden, werden stattdessen Einheiten in die angrenzenden Orte gelegt. Dabei wird dann auch der Niedergangsmarker bewegt, welcher eine Möglichkeit ist, wie wir das Spiel verlieren. Es gilt also immer zu versuchen möglichst wenig gegnerische Einheiten auf der Karte zu haben. Kastelle und Legionen helfen dabei solche Überfälle zu verhindern.

Anschließend werden die Karten vom Barbarenkarten-Ablagestapel gemischt und wieder oben auf den Barbarenstapel gelegt. Auf diese Weise kommt es in jeder Partie zu einer Konzentration auf bestimmte Regionen.

Als letztes werden im eigenen Zug vom Barbaren-Nachziehstapel Karten entsprechend der Aggressionsstufe gezogen. Diese zeigen die Bewegung der Barbaren anhand einer Route an. Diese sind an Völkerwanderungsrouten angelehnt und bringen viel thematisches Flair mit rein.

Barbaren-Stämme - Pandemic: Untergang Roms

Die Barbaren-Stämme warten darauf ins römische Reich einzufallen.

Nach und nach bewegen sich die gegnerischen Einheiten auf diese Weise entlang der Routen auf Rom zu, was eine schöne Mechanik ist.

Ereigniskarten kann man übrigens auch ziehen. Deren Auspielen ist keine Aktion und sie bieten in der Regel Vorteile. Dabei gibt es eine normale und eine stäkere Option, aber durch letztere sinkt der Niedergangsmarker weiter. Hier steht man also oft vor der schwierigen Entscheidung, welche der beiden Optionen man nutzt.

Man gewinnt Pandemic: Untergang Roms, wie schon geschrieben, wenn alle Barbarenstämme vom Spielbrett entfernt und/oder mit diesen Bündnisse geschlossen wurden.

Die Spieler verlieren, wenn keine Würfel eines Barbarenstammes mehr im Vorrat sind, keine Spielerkarten mehr auf dem Nachziehstapel liegen, der Niedergangsmarker ganz unten ist oder Rom geplündert wird.

Natürlich gibt es im Spiel noch einige Details weiter, wie spezielle Fähigkeiten der Charaktere und Kastelle. Aber darauf muss ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen. Ihr findet die Regeln auf der Asmodee-Produktseite.

Wie spielt sich Pandemic: Untergang Roms?

Ich habe mich sehr auf Pandemic: Untergang Roms gefreut. Leider war es auf der SPIEL 2018 noch nicht verfügbar, sodass ich noch ein wenig länger warten musste.

Die Grundmechniken sind von Pandemic bekannt, nur dass hier alles in das Thema „Rom“ gekleidet wurde. Und das ist meiner Ansicht nach sehr gut gelungen.

Der Aufbau selbst geht recht schnell vonstatten und dann geht es schon los. Von Anfang an spüren wir die Bedrohungen auf dem Spielbrett. Durch die Europa-Karte ist der Einfall der Barbaren-Stämme sehr thematisch und nachvollziehbar.

Das Reisen unserer Charaktere durch Europa ist aufwändig, so dass man gut überlegen muss, wo man aktiv sein will. Dazu müssen sich die Spieler untereinander gut abstimmen.

Der Kampf gegen die Barbaren ist durch die Würfel immer spannend, aber dennoch ganz gut planbar. Ich finde den Einsatz der Würfel an dieser Stelle auch sehr passend, denn bei einem Kampf weiß man nie genau, wie dieser ausgehen wird.

Die Bewegung der Barbaren auf den Völkerwanderungsrouten ist eine tolle Idee. Auf diese Weise rücken sie auf Rom vor und wir müssen zeitig genug Gegenmaßnahmen einleiten.

Barbaren-Karten - Pandemic: Untergang Roms

Einige Barbaren-Karten, welche die Bewegung der Gegner steuern.

Mit dem Zurückdrängen der Gegner, der steigenden Bedrohung, den Erfolgen im Kampf, dem Kampf an verschiedenen Fronten und so weiter wurde das Thema sehr gut eingefangen.

Auch das Abwägen der normalen oder starken Aktion auf den Eventkarten sorgt immer wieder für Kopfzerbrechen.

Zu den Kritikpunkten zählt zum einen, dass auch hier Alpha-Spieler Problem möglich ist, wie man das von der Serie ja kennt. Es hängt aber stark von der Spielergruppe ab.

Zudem ist es thematisch nicht sehr passend, dass die Barbaren weiter angreifen und Städte plündern, auch wenn man ein Bündnis mit diesen geschlossen hat. Aber das war mechanisch sicher nicht anders machbar.

Und es gibt kaum Variantionen des Grundspiels. Es gibt nur eine Variante, bei der keine Legionen nach Rom dürfen. Das ist schon alles. Mehr Varianten oder zusätzliche Module wären schön gewesen.

Pandemic: Untergang Roms - Abenteuer Brettspiele Thematische EmpfehlungZu den schon genannten vielen positiven Aspekten kommt noch die gut gelungene Solo-Variante hinzu. Diese bedarf nur wenigen Änderungen beim Aufbau. Man führt selbst 3 Charaktere und diese teilen sich eine Kartenhand, was sehr gut funktioniert. Zudem gibt es einen zusätzlichen Bereich „Schatzkammer“, wo man neben dem Spielbrett Karten „lagern“ kann. Im Spiel kann man diese dann auch nutzen.

Unter dem Strich ist Pandemic: Untergang Roms eine sehr gute und thematisch dichte Pandemic-Variante, die bei mir gerade Solo immer wieder auf den Tisch kommt.

Pandemic: Untergang Roms (Z-Man Games)

Autor: Matt Leacock, Paolo Mori
Mechaniken: Hand Management, Kooperativ, Point to Point Movement, Set Collection
Spielidee 8.5 / 10
Qualität 9 / 10
Zugänglichkeit 9 / 10
Spielspaß 9.5 / 10
Preis/Leistung 8.5 / 10
8.9

Vorteile

  • gute thematische Umsetzung
  • optische Gestaltung gefällt mir sehr
  • interessanter Routen-Mechanismus
  • Solo-Modus gelungen
  • Schwierigkeitsgrad anpassbar und knackig

Nachteile

  • zu wenig Varianten
  • Spieler-Pöppel einfallslos
Das Thema dieses Pandemic-Ablegers gefällt mir sehr und auch mechanisch bringt es frischen Wind mit.

1 Kommentar

  1. Der Siedler

    Schöne Rezension. Das Spiel erinnert mich entfernt an den alten Catan-Ableger Kampf um Rom. Ein tolles Spiel mit demselben Thema, das aber leider in Vergessenheit geraten ist.

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