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In die USA zur Zeit der Besiedlung geht es mit dem Queen Games Brettspiel Pioneers.
Hier gilt es Pioniere (Siedler) in die passenden Orte mit der Pferdekutsche zu transportieren.
Was in der Box dabei ist, wie sich Pioneers spielt und wie es mir gefällt, erfahrt ihr im Folgenden.
(Hinweis: Das Spiel wurde mir vom Verlag kostenlos bereitgestellt.)
Wie gut ist Pioneers? – Fazit
Das wachsende Straßennetz der Spieler und die steigende Zahl der Meeple, die auf dem Spielbrett stehen, sorgen dafür, dass sich hier optisch einfach was Schönes entwickelt. Ich mag es, wenn man den Fortschritt direkt auf dem Spielbrett sieht.
Der Spielspaß war bei uns jedenfalls groß, so dass das Spiel gerade in meiner Familie in Zukunft sicher regelmäßig wieder auf den Tisch kommen wird. Dazu trägt auch die angenehme Spielzeit von rund einer Stunde bei.
Pioneers gehört auf jeden Fall zu meinen späten Highlights von der letzten SPIEL. Ein rundes Gateway-Game mit schönem Spielmaterial.
Was ist Pioneers?
Pioneers ist ein Familienspiel von Emanuele Ornella, der zwar schon einige Brettspiele gemacht hat, die mir aber größtenteils nichts sagen.
In diesem Spiel versuchen wir nicht die USA zu erschließen, sondern wir bringen Siedler in viele verschiedene Ort, von der Ostküste bis zur Westküste, wo ihre Fähigkeiten gebraucht werden.
Mit relativ übersichtlichen Regeln, die aber gut ineinandergreifen, ist es ein interessantes Familienspiel.
Pioneers(Queen Games) |
Den Westen der USA gilt es in diesem Familienspiel zu erobern. Dafür bauen wir Straßen und reisen mit der Kutsche durchs Land. Wir versuchen so viele Siedler in den richtigen Orte abzuliefern, wie möglich. |
Autor: Emanuele Ornella Grafiker: Markus Erdt |
2 - 4 Spieler ab 8 Jahren ca. 60 Minuten 7 von 10 BGG Bewertung Pos. 2616 BGG Position |
Das wachsende Straßennetz der Spieler und die steigende Zahl der Meeple, die auf dem Spielbrett stehen, sorgen dafür, dass sich hier optisch einfach was Schönes entwickelt. |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Was ist drin?
Schauen wir erstmal in die Box von Pioneers. Das Boxcover gefällt mir gut und erinnert an den Wilden Westen und die Besiedlung der USA. Ich finde, da kommt gleich die richtige Stimmung auf.
In den Box findet sich zunächst die Anleitung, in drei verschiedenen Sprachen. Pro Sprache sind es gerade mal 8 Seiten, wobei nur 4 davon die Spielregeln enthalten und eine weitere die Endwertung. Die Spielregeln sind also relativ übersichtlich und das zeigt schon, dass sich das Spiel eher an Einsteiger und Familienspieler richtet.
Der Spielplan ist beidseitig bedruckt. Eine Seite ist für 4 Spieler, während die andere Seite für 2 und 3 Spieler gedacht ist. Während der Spielplan an sich hübsch gestaltet ist, finde ich das eigentliche Streckennetz, welches wir nachher mit der Kutsche befahren und auf dem wir Straßen bauen, etwas dröge.

Auf dem Spielbrett von Pioneers sind alle Fähigkeiten der Pioniere abgebildet.
Natürlich ist es dadurch übersichtlicher und das finde ich gut, aber etwas schicker, als dicke schwarze Linien, hätte man es schon machen können. Zudem fällt mir auf, dass zumindest bei meiner Version die 2 und 3 Spieler Seite überklebt wurde. Hier scheint es einen Druckfehler gegeben zu haben. Aber das stört nicht und man sieht es kaum.
Des Weiteren finden sich in der Box eine Menge Kutschen-Plättchen (darunter die 4 etwas größeren Startkutschen der Spieler). Diese sind schön gestaltet und recht groß, denn sie müssen 2-5 Pioniere aufnehmen.

Auf den Kutschen-Plättchen stehen die eigenen Pioniere.
Neben dem Startspieler-Marker gibt es 49 Pioneerplättchen. Diese werden zufällig auf die Orte auf dem Spielbrett verteilt und zeigen an, welchen Spezialisten dieser Ort braucht.
Die 4 Spielertableaus sind einfach gehalten und zeigen die 3 Phasen des eigenen Zuges. Das ist schön übersichtlich und hilft beim Abhandeln der Aktionen.

Das Spielertableau von Pioneers ist einfach und übersichtlich.
80 Pionier-Meeples in den 4 Farben (je zwanzig) werden nach und nach von den Spielern in den Orten „abgeladen“.

Es sind viele Pioniere in Pioneers dabei.
Zudem gibt es 60 Holzstraßen (15 je Spieler), welche die Spieler bauen können.
Des Weiteren gibt es Goldnuggets mit Siegpunkten, Abdeckplättchen für das 2 Spieler Spiel, Punktemarker, Einkaufsmarker und eine Postkutsche aus Holz. Zudem sind 1 und 2 Dollar Münzen aus Pappe dabei.
Mehr Einblicke in den Boxinhalt erhaltet ihr in meinem Unboxing-Video:
So funktioniert Pioneers
Auf den ersten Blick erinnert Pioneers ein wenig an den Klassiker Zug um Zug, denn auch hier ist eine Mechanik enthalten, bei der wir Straßen bauen zwischen Orten. Aber insgesamt funktioniert es doch ganz anders.
Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Pioniere von den eigenen Kutschen auf das Spielbrett zu setzen. Für jede geleerte Kutsche erhält man eine bestimmte Anzahl Siegpunkte, abhängig davon, wie viele Pioniere auf der Kutsche stehen. Das bringt die meisten Siegpunkte im Spiel.
Zudem bringen die Goldnuggets, leere Kutschenplätze von noch nicht ganz geleerten Kutschen und das größte Straßennetz am Ende noch Punkte. Letzteres erinnert ebenfalls ein wenig an den Eisenbahn-Klassiker, aber hier bekommt jeder Spieler für seinen längste Straße Punkte. Dabei zählt aber nicht die Zahl der Orte, die vom größten eigenen Straßennetz verbunden sind, sondern die Zahl der eigenen Siedler, die auf dieser Straße stehen.
Am Anfang werden die Pionier-Plättchen zufällig auf die Orte der Karte verteilt. Das zeigt an, welchen der 6 verschiedenen Berufe man in diesen Orten jeweils braucht.
Zudem bekommen die Spieler jeweils eine Startkutsche, die 5 Pioniere fasst. Je nachdem auf welcher Pionier-Art ein eigener Meeple steht, nimmt er dessen Funktion an.
Die hölzerne Postkutsche wird auf das Startfeld im Nordosten der USA gesetzt und dann geht es los. Ein Spielzug besteht aus 3 Phasen.
In der ersten Phase erhält man Einkommen. Das sind am Anfang 3 Dollar. Durch bestimmte eingesetze Pioniere kann man das Einkommen auf 5 Dollar erhöhen.
In der zweiten Phase kann man Einkaufen. Es gibt die Möglichkeit eine Straße für 2 Dollar, zwei Straßen für 5 Dollar oder eine neue Kutsche zu kaufen (die je nach Auslage 1 bis 4 Dollar kosten). Zu Anfang kann man nur eine Einkaufsaktion pro Zug nutzen. Durch bestimmte Pioniere kann man später aber bis zu 3 pro Zug machen.
In der dritten Phase geht es ans Bewegen und Siedeln. Man muss die Postkutsche in einen Ort bewegen, den man erreichen kann und wo man den passenden Pionier besitzt. Man darf nicht über Orte hinwegfahren, die noch ein Pionierplättchen besitzen. Über Orte, wo die Plättchen schon entfernt wurden, darf man dagegen hinwegfahren.

In den Orten werden die Pioniere abgesetzt – Pioneers
Das Fahren kostet allerdings meist Geld. Ist noch keine Straße zwischen 2 Orten gebaut, kostet es 1 Dollar, dort langzufahren. Hat ein anderer Spieler dort eine Straße gebaut, muss man ihm das Geld geben. Hat man dagegen eine eigene Straße, ist das Reise darüber kostenlos.
Und so bewegen alle Spieler die Postkutsche und versuchen möglichst viele Pioniere abzusetzen. Das leert zum einen die Kutschen, was Siegpunkte bringt, aber die Pioniere haben auch Sonderfähigkeiten.
- Der Bankier erhöht das Einkommen um jeweils einen Dollar. Maximal kann man 5 Dollar Einkommen haben.
- Die Händlerin ermöglicht eine zusätzliche Einkaufsaktion. Insgesamt sind maximal 3 möglich.
- Der Sergeant erlaubt es kostenlos eine Straße zu setzen, selbst wenn dort schon die Straße eines Mitspielers liegt.
- Der Barkeeper sorgt dafür, dass man einen weiteren beliebigen Pionier von einer eigenen Kutsche in den persönlichen Vorrat zurücklegen kann.
- Beim Goldgräber darf man sich einen der ausliegenden Nuggets aussuchen, die zufällig zwischen 3 und 5 Siegpunkten bringen.
- Beim Farmer darf man 1-3 davon gleichzeitig in einen Ort setzen. Das ist natürlich für die Wertung der längsten eigenen Straße sehr interessant.
- Schließlich gibt es noch das Hotel, welches es erlaubt irgendeinen Siedler von den eigenen Kutschen anzusiedeln.
Die verschiedenen Pionier-Plättchen machen den großen Reiz des Spieles aus, denn man muss taktisch, aber auch strategisch überlegen, wen man wo platzieren kann, bevor es ein Gegner tut.
Nach dem Siedeln gibt es noch eine Bonusaktion. Man fragt die Mitspieler der Reihe nach, ob sie dort den gleichen Pionier für 2 Dollar platzieren möchten. Allerdings kann das nur ein Mitspieler machen. Den Bonus bekommt man nicht, sondern wird damit nur einen Pionier los, was aber auch sehr interessant sein kann.
Und das waren im Grunde schon die Regeln. Auf diese Weise reist man durch die USA mit der Postkutsche, setzt Pioniere ab, nutzt deren Aktion und versucht die eigenen Kutschen zu leeren.
Das Spiel endet am Ende der aktuellen Runde, wenn entweder ein Spieler alle seine Straßen gebaut hat oder der Nachzugstapel der Kutschen-Plättchen alle ist.
Wie spielt sich Pioneers?
Wie man an der Erklärung der Regeln erkennen kann, ist das Spiel relativ einfach. Die Möglichkeiten sind übersichtlich und dadurch schnell erlernt.
Durch das gemeinsame Reisen auf der Karte und dem Bau der eigenen Straßen ergibt sich jedoch eine taktische Tiefe, die ich so nicht erwartet hätte. Natürlich ist es immer noch ein Familienspiel, aber eines mit einem gewissen Anspruch.

Auf dem Spielbrett ist später eine Menge los.
Als ich das Spielbrett das erste Mal gesehen habe, fand ich es etwas langweilig und so richtig gereizt hat es mich nicht. Wenn man Pioneers dann aber spielt, erschließt sich einem der Reiz. Da ist es auch nicht so wild, dass Pioneers thematisch doch etwas dünn ist. Alle fahren mit einer Postkutsche durch die USA? Oder ist es ein Postkutschen-Convoi, da ja jeder Spieler nochmal eine oder mehrere Postkutschen mit Passagieren besitzt.
Die Züge gehen recht schnell und man fiebert immer mit, wohin die anderen wohl mit der Postkutsche ziehen. Da man immer auch potentiell das Siedeln des aktiven Spielers kopieren kann, ist man ebenfalls ständig aufmerksam.
Ist man dann wieder am Zug, muss man natürlich erstmal schauen, welchen Ort mit einem Pionierplättchzen man erreichen kann, zu dem man einen passenden Pionier auf einem eigenen Kutschen-Plättchen hat.
Die verschiedenen Fähigkeiten der Pioniere sind abwechslungsreich und bieten schöne Boni. Umso ärgerlicher ist es, wenn kein passendes Plättchen mehr ausliegt, weil alle schon angefahren wurden. Dann muss man den Barkeeper oder das Hotel nutzen, um diese Personen dennoch von der eigenen Kutsche runter zu bekommen.
Gleichzeitig muss man schauen, dass man eine möglichst lange Straße mit vielen eigenen Pionieren aufbaut, denn das bringt nochmal viele Punkte am Ende des Spiels.
Pioneers (Queen Games)
Vorteile
- einfache Mechanismen
- taktische Möglichkeiten
- gut für Einteiger und dennoch mit gewissem Anspruch
Nachteile
- etwas nüchternes Spielbrett
- etwas nüchternes Spielbrett
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