Rajas of the Ganges – Review

Rajas of the Ganges - ReviewWerbung/Bild:Amazon

In das Indien des Mogulreiches verschlägt es uns beim neuen Spiel Rajas of the Ganges.

Als Rajas oder Ranis müssen wir unsere eigene Länderei aufbauen und dabei sowohl Geld, als auch Ruhm sammeln, um das neue Brettspiel von Inka und Markus Brand zu gewinnen.

In diesem ausführlichen Review stelle ich das Spiel genauer vor und blicke dabei sowohl auf die Regeln, als auch das Spielmaterial.

Natürlich erfahrt ihr, wie sich Rajas of the Ganges spielt und wie es mir gefallen hat.

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Wie gut ist Rajas of the Ganges? – Fazit

Mir hat Rajas of the Ganges sehr gut gefallen. Trotz des vollen Spielbrettes hatte es einen relativ leichten Einstieg. Es bringt bekannte Mechanismen mit, kombiniert diese aber mit ein paar interessanten Neuerungen.

Das Brettspiel ist schnell gespielt und oft war der Spielausgang sehr knapp. Dabei wurden immer wieder verschiedene Strategien und Möglichkeiten ausprobiert. Es gibt eine gewisse Interaktion auf dem Spielbrett, aber diese ist nicht zu stark. Man kann niemandem direkt schaden, auch wenn man andere schon mal ärgern kann, indem man diesen bestimmte Aktionen blockiert.

Unter dem Strich ist Rajas of the Ganges ein tolles gehobenes Familienspiel, das ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann und dessen Kauf ich auf der SPIEL in Essen nicht bereut habe.

Was ist Rajas of the Ganges?

Es ist eine gute Zeit für Indien. Naja, zumindest für die reichen Landbesitzer. Der wirtschaftliche Aufschwung durch den Handel mit Seide, Tee und Gewürzen lässt Ruhm und Reichtum der Landbesitzer wachsen.

Die Spieler verkörpern jeweils einen Herrscher über eine Provinz. Dies ist das eigene Spielertableau, welches außer unserem eigenen kleinem Palast noch nicht viel mehr enthält. Dies gilt es natürlich im Verlaufe des Spiels zu ändern.

Rajas of the Ganges - Spielmaterial

Das tolle Spielmaterial von Rajas of the Ganges.

Indem man Märkte und Gebäude auf seinem Tableau baut, bekommt man Siegpunkte und/oder Geld, was wiederum dafür sorgt, dass man dem Spielsieg näher kommt.

Allerdings gibt es bei Rajas of the Ganges eine Besonderheit. Statt nur einer Siegpunktleiste, gibt es hier gleich 2. Diese laufen entgegengesetzt. Die Ruhmespunktleiste im Uhrzeigersinn, die Geldleiste gegen den Uhrzeigersinn.

Bei wem sich als erstes die Marker der Ruhmespunktleiste und der Geldleiste begegnen, hat gewonnen. Das ist eine Sieg-Bedingung, wie ich sie so noch nicht gesehen habe.

Rajas of the Ganges

(HUCH!)
Das Autoren-Paar Brandt liefert mit Rajas of the Ganges ein etwas altmodisch wirkendes, aber interessantes Workerplacement-Spiel ab, das sich an etwas erfahrenere Spieler wendet. Dennoch ist die Spieldauer überschaubar und es gibt interessante Neuerungen.
Deutscher SpielePreis 2018 - 3.Platz
Autoren: Inka Brand, Markus Brand
Grafiker: Dennis Lohausen
2 - 4
Spieler
ab 12
Jahren
45 - 75
Minuten
7.7 von 10
BGG Bewertung
Pos. 141
BGG Position
Das Spiel gefällt mir sehr gut. Trotz des vollen Spielbrettes hat es einen leichten Einstieg. Es bringt bekannte Mechanismen mit, kombiniert diese aber mit ein paar interessanten Neuerungen.
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(Like)
2017

Was ist drin?

Als erstes springt einem natürlich die bunte Box ins Auge. Das Cover ist farbenfroh gestaltet und versucht gar nicht erst cool zu wirken, wie viele andere Cover heute.

Aber das ist sicher auch der Grund, warum sich die Geister daran scheiden. Es wirkt nicht gerade modern, aber ich mag es trotzdem sehr. Ein bisschen Retro, farbfroh und positiv. Es kommt einfach sehr gut das Spielgefühl rüber.

Das Spielbrett von Rajas of the Ganges steht dem in nichts nach. Auch das ist sehr farbig und es ist viel los auf dem Brett, wie ihr hier sehen könnt:

Rajas of the Ganges - Spielbrett

Das opulent gestaltete Spielbrett von Rajas of the Ganges.

Allerdings wirkt es deshalb gerade zu Anfang etwas unübersichtlich. Die einzelnen Einsetzbereiche/-felder hätte man sicher etwas klarer voneinander abgrenzen können. Allerdings kamen in meinen Spielrunden alle Mitspieler nach kurzer Orientierungsphase gut damit zurecht.

Das positive an dieser Gestaltung ist für mich, dass es thematisch passt, da die Einsetzfelder sehr schön in das Layout der Stadt eingebunden sind, inklusive des namensgebenden Ganges.

Eine Seite des Spielbrettes ist übrigens für 2 Spieler, die andere für 3 und 4 Spieler-Partien.

Jeder Spieler erhält eines der 4 Provinz-Tableaus, die erstmal vergleichsweise nüchtern aussehen, aber nach und nach bebaut werden:

Rajas of the Ganges - die eigene Provinz

Die eigene Provinz wächst und wächst. An den Rändern gibt es zudem Boni.

Hier bauen wir nämlich selber Gebäude und Plantagen, die uns Punkte und Geld geben. Zudem gibt es Bonusfelder am Rand des Tableaus, die beim Anschließen mittels Straßen zusätzliche Boni geben.

Die dazu verwendeten Provinzplättchen kommen in vier Gruppen und sind zudem nochmal in je 3 Stapel unterteilt. Diese Plättchen bezahlt man mit Würfeln einer bestimmten Farbe und baut diese dann auf dem eigenen Provinz-Tableau.

Rajas of the Ganges - Provinzplättchen

Mit diesen Plättchen baut man die eigene Provinz aus.

So entsteht die eigene Provinz und man bekommt Punkte, Geld und Boni.

Die Kali-Statue dagegen ist eher ein Gimmick, ohne wirklich spielerischen Mehrwert:

Rajas of the Ganges - Kali Statue als Würfelpool

Die Kali Statue funktioniert als eigener Würfelpool, um nicht den Überblick zu verlieren.

An die Arme der Kali legt man die eigenen Würfel an, so dass man hier auch gleich sieht, wenn man das Maximum erreicht ist.

Stichwort Würfel. Es gibt 48 Stück in 4 relativ knalligen Farben:

Rajas of the Ganges - Farbe ist Trumpf

Allerdings handelt es sich bei Rajas of the Ganges nicht um ein Würfelspiel, aber dennoch haben die Würfel eine wichtige Bedeutung, wie ich oben schon angedeutet habe. Dazu später mehr.

Die Würfel sind farblich sehr schön, besonders bei gutem Licht. Bei eher schwächerem Licht, wie es bei Spieleabenden oft so ist, kann man die blauen und grünen Würfel allerdings eher nicht so gut unterscheiden.

Die eigenen Arbeiter verwendet man, um Aktionen auf dem Spielbrett zu nutzen. Zudem gibt es jeweils ein Boot, welches auf dem Ganges unterwegs ist, um dort verschiedene Aktionen und Boni zu nutzen.

Rajas of the Ganges - Mit dem Schiff auf dem Ganges unterwegs

Mit dem Schiff sind wir auf dem Ganges unterwegs.

In der Box finden sich noch weitere Holz-Marker, unter anderem für die Ruhmes- und Geldleiste, Gebäude-Aufwertungen und Karma-Punkte. Zudem gibt es Boni-, Ertrags- und Abdeckplättchen, bei weniger als 4 Spielern.

Last but not least, der niedliche Startspieler-Elefant:

Rajas of the Ganges - First Player Marker

Der First Player Elefant ist wirklich niedlich.

Rajas of the Ganges enthält also eine Menge Material, das auch sehr schön gestaltet ist.

So funktioniert Rajas of the Ganges

Im Grunde ist Rajas of the Ganges ein klassisches Worker Placement Spiel, aber mit einem Twist. Neben dem Einsetzen von Arbeitern müssen in der Regel auch Würfel abgegeben werden, was ich so noch nicht kannte.

Zu Anfang hat jeder Spieler 3 Arbeiter, die man in den vier grundsätzlichen Bereichen einsetzen kann.

Im Steinbruch führen wir eine Bauaktion durch. Ggf. müssen wir zusätzlich Geld dafür bezahlen und dann mindestens so viele Augen auf eigenen Würfeln der passenden Farbe abgeben, wie das gewünschte Provinzplättchen kostet. Dann können wir dieses Plättchen in der eigenen Provinz anlegen und Einkommen und/oder Siegpunkte und ggf. Boni erhalten.

Im Marktplatz-Bereich können wir Geld für Marktfelder in der eigenen Provinz kassieren. Dafür müssen wir vorher natürlich die Provinz erstmal ausbauen.

Im Palast kann man unter diversen Aktionen wählen. So kann man z.B. Würfel bekommen bzw. tauschen, aber auch 6 verschiedene Berater nutzen. Diese bieten besondere Boni, wie z.B. 2 Siegpunkte, 2 neue Würfel für den eigenen Würfelpool, Karmapunkte, Startspieler werden und einiges mehr.

Zu guter Letzt gibt es noch den Fluss. Hier kann man gegen Einsetzen eines Arbeiters und Bezahlen eines Geldbetrages 1-3 Felder mit dem eigenen Boot vorrücken und den Bonus auf dem Zielfeld nutzen.

Für all diese Aktionen muss man aber nicht nur einen Arbeiter einsetzen, sondern meist auch Würfel abgeben. Entweder in einer bestimmten Farbe oder mit einer bestimmten Augenzahl. Teilweise sogar beides. Auf dem Markt dagegen kann man wählen, welche Würfel man abgibt, das bestimmt dann die „Ernte“.

Von zentraler Bedeutung ist es also, dass man genügend Würfel zur Verfügung hat. Diese bekommt man durch bestimmte Aktionen auf dem Spielbrett, genauer gesagt im Palast. Aber auch auf dem Fluss gibt es Felder, die neue Würfel bringen, ebenso wie auf dem eigenen Provinztableau und auf der Siegpunkt- und Geldleiste.

Während des Spiels kann man auf der Siegpunktleiste, der Geldleiste und dem Fluss bestimmte Punkte erreichen, wo man jeweils einen zusätzlichen Arbeiter bekommt. Neben den 3 Arbeitern vom Anfang kann man zusätzlich 2 weitere Arbeiter bekommen. Der sechste Arbeiter wird dann vom Spielbrett genommen, da nur maximal 5 Arbeiter im normalen Spiel möglich sind.

Es lohnt sich möglichst früh weitere Arbeiter zu bekommen, da man so natürlich mehr Aktionen pro Spielrunde durchführen kann. Und so geht es reihum, bis alle Arbeiter eingesetzt sind. Dann endet eine Runde und man bekommt die Arbeiter zurück, aber natürlich nicht die ausgegebenen Würfel.

Die Spieler bauen, ernten, sammeln Siegpunkte und scheffeln Geld, bis sich bei einem Spieler der Siegpunkt-Marker und der Geld-Marker begegnen. Beide Marker starten rechts unten, laufen aber in entgegengesetzer Richtung. Das ist ein sehr interessanter Mechanismus, da er unterschiedliche Strategien erlaubt.

Schaffen dies übrigens mehrere Spieler in der selben Runde, wird gezählt, um wie viel sich die eigenen Steine überholt haben. Bei uns gab es bisher schon häufiger sehr enge Ergebnisse.

Wie spielt sich Rajas of the Ganges?

Am Anfang muss man sich erstmal einen Überblick über die Aktionsmöglichkeiten verschaffen. Das ist bei vielen Spielen so, aber durch die Spielbrett-Gestaltung ist es hier vielleicht noch ein wenig schwerer. Es dauert am Anfang etwas, bis man alle Symbole auf dem Fluss und im Palast verstanden hat. Zudem mag der eine oder andere die Grafik nicht so schön finden, oder sie wird zumindest als unübersichtlich wahrgenommen. Aber das ist sicher auch Geschmackssache.

Dann aber ist der Spielablauf sehr flüssig: Arbeiter einsetzen, Geld und/oder Würfel „bezahlen“, Aktion durchführen, nächster Spieler.

Es hilft natürlich, wenn man die Aktionen besser kennt, aber durch die anderen Spieler werden auch manche Aktionen blockiert oder zumindest teurer. Zudem liegen die Provinzplättchen zufällig aus, was für ein wenig zusätzliche Abwechslung sorgt. Ein einsames „vor sich hin optimieren“ ist hier nicht möglich.

Insgesamt hat das Spiel aber einen immer relativ gleichen Ablauf, was ich gut finde. So wird man besser im Spiel und kann sich auf bestimmte Strategien konzentrieren und mal was anderes probieren. Es ist aber nicht so, dass es jedes mal wieder völlig andere Voraussetzungen im Spiel sind.

Rajas of the Ganges - Die bunten Würfel

Die bunten Würfel passen zum Gesamt-Design

Zudem finde ich sehr schön, dass nach dem Ende einer Runde nur die Arbeiter vom Spielfeld genommen werden müssen und schon kann man mit der nächsten Runde weitermachen.

Es gilt zudem eine gute Balance zu finden, zwischen dem Nutzen von Aktionen, bei denen man Würfel ausgibt und der Notwendigkeit neue Würfel zu beschaffen. Die Würfel werden übrigens nur einmal gewürfelt, nämlich dann, wenn man sie bekommt. Anschließend gibt man sie dann aus, um bestimmte Aktionen durchzuführen.

Es hat sich in unseren Spielen gezeigt, dass man einerseits nicht zu viele Würfel haben sollte, die man dann zum Ende hin nicht mehr nutzen kann, aber auch nicht zu wenige, um nicht am Ende ohne Aktionsmöglichkeiten dazustehen. Das bringt immer wieder interessante Entscheidungen mit sich, da meist auch mehrere Möglichkeiten auf dem Brett vorhanden sind und Sinn machen.

Abwechslung bietet zudem die Rückseite des Spieler-Tableau, auf dem es neue Boni gibt. In dieser Variante können wir diese Sondererträge am Rand aufwerten und mit bis zu 6 Arbeitern spielen. Dafür dürfen wir aber auch nur 8 Würfel bei Kali einlagern.

Rajas of the Ganges - Abenteuer Brettspiele Familien EmpfehlungInteressanterweise kann man in einem Spiel auch beide Seiten des Spieler-Tableaus kombinieren. Anfänger spielen mit der normalen Seite, während fortgeschrittene Spieler die Rückseite nutzen. Des Weiteren ist auch noch das Ganga Modul enthalten. Hier gibt es neue Flussfelder, mit denen per Zufall bestehende Flussfelder abgedeckt werden. Auch interessant.

Alles in allem ein sehr gutes Brettspiel.

Rajas of the Ganges (HUCH!)

Autor: Inka Brand, Markus Brand
Mechaniken: Dice Placement, Tile Placement, Worker Placement
Spielidee 8.5 / 10
Qualität 9.5 / 10
Zugänglichkeit 9 / 10
Spielspaß 10 / 10
Preis/Leistung 9 / 10
9.2

Vorteile

  • tolle Gestaltung
  • neuartige Siegbedingung mit 2 Leisten
  • interessante Kombination aus Arbeitern und Würfeln
  • schnell und flüssig spielbar
  • einfach zu lernen, hat aber Tiefe

Nachteile

  • Spielbrett etwas überladen
  • blaue und grüne Würfeln bei schlechtem Licht schwer unterscheidbar
Das Spiel gefällt mir sehr gut. Trotz des vollen Spielbrettes hat es einen leichten Einstieg. Es bringt bekannte Mechanismen mit, kombiniert diese aber mit ein paar interessanten Neuerungen.

1 Kommentar

  1. Marco

    „Rajas of the Ganges“ hat sich sofort bei der Erstpartie einen Platz in meinem Spielerherz ergattert. All das, was du als positiv hervorhebst, kann ich so 1:1 unterschreiben. Besonders gut gefällt mir außerdem das Inlay. Ich mag es, wenn alles schön aufgeräumt ist und seinen Platz hat.

    Grüße

    Marco

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