Fallout: Das Brettspiel - ReviewWerbung/Bild:Amazon

In Fallout sind wir im Ödland der Postapokalypse unterwegs und kämpfen gegen Mutanten, Maschinen und andere Monster.

Diese Videospiel-Adaption, die unter Mitarbeit von Bethesda entstanden ist, habe ich gespielt und berichte hier über meine Erfahrungen.

Mal schauen, ob neben dem tollen Thema auch ein gutes Brettspiel in der Schachtel steckt.

(Hinweis: Das Spiel wurde mir vom Verlag kostenlos bereitgestellt.)

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Wie gut ist Fallout? – Fazit

Fallout ist ein unterhaltsames Abenteuer-Spiel, welches mir vor allem Solo Spaß gemacht hat. Hier ging es einfach flott voran und ich konnte mich sehr gut auf die Story konzentrieren, die durch die Quests entstanden ist. Leider bietet das Spiel keinen Koop-Modus, wobei man auch einfach miteinander spielen kann und wenn am Ende einer gewinnt, gewinnen halt alle. So schwer ist es nicht, da eine Hausregel einzuführen. Direkten Konflikt zwischen den Spielern gibt es hier ja eh nicht.

Das Spiel ist aber nicht für jeden das richtige. Es ist ein Ameri-Style Brettspiel, bei dem das Glück eine wichtige Rolle spielt und vor allem die Story im Vordergrund steht. Strategie ist hier nicht vonnöten. Und so wird man hier auch mit mehrmaligem Spielen nicht wirklich besser. Man kennt die Regeln zwar genauer und weiß besser, worauf man achten muss, aber siegbringende Taktiken und Strategien kann man hier nicht entwickeln, wie es in einem Euro-Game üblich ist. Deshalb wird Fallout vielen Brettspieler nicht gefallen.

Wer aber auf eine tolle Atmosphäre, eine spannende Welt und gutes Storytelling Lust hat, der sollte sich Fallout auf jeden Fall mal anschauen. Und wer die Computerspiele kennt und Lust auf ein thematisch sehr gut umgesetztes Brettspiel hat, für den ist das Spiel ebenfalls einen Blick wert.

Mir hat Fallout auf jeden Fall gut gefallen und ich freue mich schon auf die Erweiterung, die sicher nächstes Jahr auf deutsch erscheinen wird.

Was ist Fallout?

Basierend auf der erfolgreichen Video- bzw. Computerspielserie wurde dieses Abenteuer-Brettspiel entwickelt. Nach der Apokalypse sind wir mit 1 bis 4 Spielern im Ödland unterwegs und versuchen zu überleben.

Es gilt Einfluss durch Agendakarten zu sammeln, was über das Erfüllen von Quests geschieht. Quests sind hier auch das Stichwort, denn das Spiel ist sehr storygetrieben.

Doch im Ödland warten viele Gefahren, so dass wir uns ausrüsten und kämpfen müssen.

Fallout

(Asmodee)
Bestehende IPs aus anderen Medien in Brettspiele umzuwandeln, ist nicht neu. Mit Fallout kommt eine sehr beliebten Computerspiel-Serie als Brettspiel raus. Anscheinend kooperartiv geht es für 1 bis 4 Spieler durch missionsbasierte Szenarien in einer postapokalyptischen Welt.
Autoren: Andrew Fischer, Nathan I. Hajek
Grafiker: Andrew Fischer, Nathan I. Hajek, Brian Schomburg, Evan Simonet, Ben Zweifel
1 - 4
Spieler
ab 14
Jahren
120 - 180
Minuten
6.9 von 10
BGG Bewertung
Pos. 1185
BGG Position
Wer aber auf eine tolle Atmosphäre, eine spannende Welt und gutes Storytelling Lust hat, der sollte sich Fallout auf jeden Fall mal anschauen.
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(Like)
2017

Was ist drin?

In der schön gestalteten Box ist eine Menge Material drin.

So gibt es sechseckige Landschaftsplättchen, die jeweils in mehrere Bereiche aufgeteilt sind. Daraus setzt sich dann später die Welt zusammen.

Flexibler Aufbau des Spielfeldes - Fallout Brettspiel

Flexibler Aufbau des Spielfeldes – Fallout Brettspiel

Ebenfalls sehr schön anzuschauen sind die 5 Spieler-Miniaturen für die 5 möglichen Spieler-Charaktere. Diese sind wirklich gelungen und helfen beim Eintauchen in die Welt von Fallout.

Die schönen Miniaturen tragen zur Stimmung bei - Fallout Brettspiel

Die schönen Miniaturen tragen zur Stimmung bei – Fallout Brettspiel

Zudem findet sich ein großer Stapel an Karten mit Quests und Begegnungen in der Box. Diese enthalten die Story-Elemente und Proben, die bestanden werden müssen. Das sorgt für den Storytelling-Aspekt des Spiels, aber optisch sind diese Karten nicht toll. 2 kleinere Stapel mit Begegnungskarten sind am Anfang gleich verfügbar.

Zudem gibt es viele weitere kleine Karten, die Ausrüstung, Drogen, Kleidung, Waffen und besondere Gegenstände zeigen. Hier wurde zum Glück wieder in die optische Gestaltung investiert, so dass diese zum Flair der Welt beitragen. Zudem gibt es einen Stapel mit besonderen Aktionen.

Besondere Fähigkeiten, Ausrüstung und mehr - Fallout Brettspiel

Besondere Fähigkeiten, Ausrüstung und mehr – Fallout Brettspiel

Die Agendakarten sind etwas besonderes, da diese 2 Funktionen besitzen. Zum einem kann man diese als Belohnung bekommen. Dann bringen sie Einfluss, den man zum Gewinnen benötigt. Zudem werden die Karten für die Monsteraktionen genutzt und sind damit auch für das stete Näherkommen des Spielendes verantwortlich.

Die Special-Marker erweitern unsere Fähigkeiten, was sich vor allem in mehr Wiederholungswürfen auswirkt. Die Monster-Marker, von denen es 5 Arten gibt, sind ebenfalls schön illustriert und stellen die Gefahren im Ödland dar. Zudem gibt es weitere Marker für Quests und die Szenario-Fraktionen.

Auf dem eigenen kleinen Spielertableau werden die Special- und Zustandsmarker abgelegt. Zudem werden hier die Lebenspunkte und der Grad der Verseuchung angezeigt.

Für ein Ameristyle-Game wichtig sind natürlich die 3 Würfel, die sowohl im Kampf, als auch bei Proben zum Einsatz kommen.

Natürlich braucht man in dieser Welt auch Geld und das sind die aus dem Videospiel bekannten Cronkorken.

Zu guter Letzt finden sich in der Fallout-Box die gut gestalteten Regeln und ein umfangreiches Glossar als Nachschlagewerk während des Spiels. Letztes ist auch wirklich wichtig.

Das Material von Fallout ist auf jeden Fall sehr gut und hochwertig. Die Gestaltung gefällt mir (bis auf die Questkarten) sehr gut.

In meinem Unboxing-Video könnt ihr euch nochmal genauer anschauen, was alles in der Box drin ist:

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So funktioniert Fallout

Im Folgenden kann ich nur einen Überblick über die Spielmechaniken von Fallout geben. Es gibt viele Details in den Regeln, die dazu führen, dass man zu Beginn oft in den Regeln bzw. im Glossar nachschlagen muss.

Je nach Szenario werden die modularen Kartenstücke ausgelegt. Manche davon werden offen ausgelegt und die anderen verdeckt. Das ergibt bereits beim Szenario-Aufbau jedes mal eine Abwechslung. Diese müssen dann erstmal entdeckt werden.

Die Szenarien geben die Ausgangssituation vor - Fallout Brettspiel

Die Szenarien geben die Ausgangssituation vor – Fallout Brettspiel

Je nach Szenario wird eine Startkarte vom großen (nach Nummern sortierten) Stapel ausgelegt. Das ist der Start der Hauptquest.

Jeder Spieler hat nun 2 Aktionen pro Runde, wobei er aus 6 möglichen Aktionen auswählen kann. Man kann auch eine Aktion zweimal machen.

Hier die möglichen Aktionen:

  • Erkunden
    Steht man angrenzend an einem noch verdeckten Landschaftsplättchen, dann kann man dies mit dieser Aktion aufdecken. Darauf sind oft neue Orte, aber es kommen häufig auch neue Gegner ins Spiel.
  • Bewegen
    Pro Bewegen-Aktion kann man sich 2 normale Felder weit bewegen. Nur bei Bergfeldern verbraucht man beide Bewegungen auf dem einen Feld. Man kann die Bewegung übrigens aufteilen. Z.B. ein Feld bewegen, kämpfen und noch ein Feld weiter bewegen.
  • Quest erfüllen
    Viele Quests erfordern es, dass man zur Erfüllung an einem bestimmten Ort ist. Dort kann man dann, wenn kein Gegner da ist, diese Aktion ausführen und das Quest erfüllen.
  • Begegnung
    Auf den Ödland- und Siedlungs-Feldern kann man Begegnungen haben. Dafür zieht man eine Karte vom entsprechende Stapel und muss meist Proben bestehen. Als Belohung bekommt man z.B. Loot oder kann Handeln. Dabei hängt es oft von der Größe (Nummer) des Begegnungsfeldes ab, wie viel man bekommt oder wie oft man handeln darf. Später kommen neue Begegnungen während des Spiels hinzu.
  • Kampf
    Nicht zu vermeiden ist es, dass man kämpfen muss. Es gibt verschiedene Monsterarten, die zudem auch noch unterschiedlich stark sind. Während ein Stufe 1 Monster relativ leicht zu besiegen ist, sind vor allem Stufe 3 Monster schon sehr gefählich. Schließlich machen diese Schaden in Höhe ihre Stufe mal der Anzahl der gewürfelten Sterne. Man selbst trifft das Monster dagegen nur, wenn man die richtigen Körperpartien würfelt, an denen das Monster verletzbar ist. Bestimmte Waffen und Gegenstände erlauben aber Neuwürfe. Gewinnt man den Kampf, bekommt man Erfahrung und teilweise auch Loot.
  • Rasten
    Zu guter Letzt kann man rasten. Dabei regeneriert man Lebenspunkte, macht benutze Karten wieder bereit und kann mit anderen Spielern tauschen, die im selben Feld sind.

Und so versucht man in Fallout Quests zu erfüllen, da man dafür oft Agendakarten bekommt. Diese bringen Einfluss und sind damit notwendig, um zu gewinnen.

Meist gibt es 2 oder 3 Möglichkeiten eine Quest zu erfüllen. Man hat hier also eine Wahlmöglichkeit. Wenn eine Quest erfüllt wurde, dann bekommt man Belohnungen, u.a. Agendakarten, Erfahrung und Loot. Oft gibt es auch Geld, welches man unter anderem beim Handeln benötigt.

Zudem werden dadurch eine oder mehrere neue Quest-Karten aufgedeckt oder unter die beiden Begegnungsstapel gemischt. Auf diese Weise entwickelt sich die Story weiter und man kann mehr erleben. So versucht man die Quests zu erfüllen bzw. Begegnungen zu haben, um besser zu werden und Einfluss zu sammeln.

Besser werden ist auch das Stichwort für die S.P.E.C.I.A.L-Marker. Diese kann man durch Erfahrungspunkte bekommen und sie bieten Wiederholungswürfe bei Proben, wenn die jeweilige Probe mit den entsprechenden Buchstaben gekennzeichnet ist. Das ist schon wichtig, da es sonst schwer wird manche Proben zu schaffen.

Die Würfel kommen, wie schon geschrieben, auch im Kampf zum Einsatz, der recht gefährlich sein kann, denn die starken Gegner machen viel Schaden. Durch gute Ausrüstung, nützliches Investar und die Special-Marker kann man aber z.B. einen, zwei oder alle drei Würfel neu würfeln. Zudem bietet Kleidung Schutz bei Treffern.

Dennoch kann man in diesem Brettspiel sterben. Wenn sich der Lebenspunkte-Marker (am Anfang bei 16 Punkten) und der Verseucht/Verstrahlt-Marker (zu Beginn bei 0) treffen, stirbt man. Aber man kommt wieder (außer man ist zu stark verstrahlt (16), da dieser Wert nicht zurückgesetzt wird).

Man verliert sein Inventar, behält aber die Ausrüstung und bekommt wieder die vollen Lebenspunkte. Dann startet man im Ausgangsfeld und kann weiter das Ödland erkunden. Das ist eine gute Lösung gegen das Problem der Player Elimination.

Haben alle Spieler ihre 2 Aktionen durchgeführt, wird eine Agendakarte gezogen. Die unten angezeigten Symbole bestimmen, welche Monster sich bewegen bzw. angreifen. Dabei bewegen sich die Monster auf den am nächsten stehenden Gegner zu. Steht das Monster bereits im selben Feld oder hat es eine Fernwaffe und ist ein Feld entfernt, kommt es stattdessen zum Kampf.

Anschließend geht es in die nächste Runde. Ist der Agendakartenstapel aufgebraucht, wächst die Macht der beiden Szenario-Fraktionen um 1 und der Stapel wird neu gemischt.

Das Spiel endet, wenn ein Spieler genug Einfluss durch seine Agendakarten gesammelt hat (wobei der Wert zwischen 8 und 11 liegt, je nach Zahl der Spieler) oder eine der beiden Fraktionen am Ende der Einflussleiste angekommen ist. In letzterem Fall haben alle Spieler verloren.

Wie spielt sich Fallout?

Bei Fallout fühle ich mich wie im Ödland. Es ist meiner Meinung nach eine gute und komplexe Umsetzung des Computerspiels. Da haben wir in der Vergangenheit schon ganz andere „Umsetzungs-Gurken“ erlebt.

Die Welt und die Entscheidungen, die man dort treffen muss, sind sehr thematisch. Man weiß zum Beispiel nicht, was bei den verschiedenen Begegnungs-Proben als Ergebnis herauskommt. Man kann es zwar teilweise ahnen, aber es ist doch oft ungewiss.

Bei den Quests sind die Belohnungen bzw. Konsequenzen dagegen offen ausliegend, so dass man weiß, was da kommt. Aber wie die Quest-Story weitergeht, ist ebenfalls eine Überraschung. Wobei man sagen muss, dass man bei häufigem Spielen natürlich die Karten nach und nach kennenlernt und später dann immer seltener überrascht wird.

Dennoch besitzt Fallout trotz der lediglich 4 Szenarien einen guten Wiederspielwert. Die Landschaftplättchen sind in einem gewissen Rahmen zufällig, die Monster ebenso. Zudem verzweigt die Story, je nachdem auf welche Art man die Quests erfüllt. Man kann also ein und dasselbe Szenario mehrmals spielen und erlebt immer wieder einen anderen Ablauf der Geschichte.

Man gewinnt das Brettspiel aber leider nur durch das Sammeln von Einfluss, was ich nicht so toll finde. An diese Stelle bricht für mich die Stimmung und ich bin nicht mehr so in der Story drin. Das komplette Erfüllen einer Questreihe hätte ich zum Beispiel lieber als Siegbedingung gehabt. Oder bestimmte Missionen, die man erfüllen muss, wie z.B. eine bestimmte Anzahl an Monstern zu töten. Der Einfluss ist doch eine recht abstrakte Sieg-Bedingung, zumal der Einfluss im Spiel keinerlei Auswirkung hat.

Schöne Miniaturen für bis zu 4 Spieler - Fallout Brettspiel

Schöne Miniaturen für bis zu 4 Spieler – Fallout Brettspiel

Fallout (Asmodee)

Autor: Andrew Fischer, Nathan I. Hajek
Mechaniken: Aktions Auswahl, Area Movement, Aufträge, Hand Management
Spielidee 8.5 / 10
Qualität 9.5 / 10
Zugänglichkeit 7.5 / 10
Spielspaß 9 / 10
Preis/Leistung 8 / 10
8.5

Vorteile

  • viele interessante Geschichten durch Quests
  • jedes Spiel läuft anders
  • ausrüsten und leveln
  • schönes Solo-Brettspiel
  • thematisch stark

Nachteile

  • viele Detailregeln
  • Siegbedingung etwas unthematisch
  • Planung schwierig
  • kein Artwork auf Quest-Karten
Wer aber auf eine tolle Atmosphäre, eine spannende Welt und gutes Storytelling Lust hat, der sollte sich Fallout auf jeden Fall mal anschauen.
CoBo Con