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Mit Architects of the West Kingdom gibt es mal wieder eine sehr interessante Brettspiel-Kampagne auf Kickstarter.
Aktuell gibt es ja viele spannende Brettspiele auf Kickstarter und in der Spieleschmiede, aber dieses hier solltet ihr euch auf jeden Fall anschauen.
Im Folgenden werde ich Architects of the West Kingdom genauer vorstellen, darauf eingehen, was es mit einem anderen erfolgreichen Brettspiel gemeinsam hat und warum einem die Grafik so bekannt vorkommt.
Natürlich erfahrt ihr auch mehr über die Kampagne und ob ich als Backer dabei bin.
Architects of the West Kingdom
Das Brettspiel Architects of the West Kingdom entführt uns nach Westfranken ins Mittelalter. Die Karolinger-Herrschaft neigt sich um das Jahr 850 dem Ende entgegen.
Es geht um das Bauen von Gebäuden, was man wenig überraschend auch vom Titel ableiten kann. Schließlich heißt das Spiel auf deutsch Architekten des Westfrankenreichs. Als Architekten wollen wir den König mit unseren Leistungen beeindrucken.
Es ist der Start einer neuen Trilogie von Shem Phillips. Seine letzte Trilogie war ja die Nordsee-Saga, von der vor allem Räuber der Nordsee bekannt ist.
Architekten des Westfrankenreichs(Schwerkraft-Verlag) |
Am Ende des Karolinger Reiches versuchen wir als Baumeister die besten Gebäude zu bauen und zudem an der Kathedrale mitzubauen. Dafür brauchen wir Rohstoffe, aber auch Gehilfen. |
Autoren: S J Macdonald, Shem Phillips Grafiker: Mihajlo Dimitrievski |
1 - 5 Spieler ab 12 Jahren 60 - 80 Minuten 7.8 von 10 BGG Bewertung Pos. 93 BGG Position |
Zugängliches Kennerspiel, mit tollen Mechanismen und vielen Möglichkeiten. |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Das kommt einem doch bekannt vor
Wenn man das Spiel sieht, dann weiß man sofort, dass es ein Nachfolger von Räuber der Nordsee bzw. der Nordsee-Trilogie ist. Für die Grafik ist wieder ‚The Mico‘ zuständig. Sein ganz eigener Grafikstil prägt auch das neue Spiel und man erkennt diesen sofort wieder.
Allerdings ist dieser Stil auch bei vielen anderen Kickstarter-Spielen aktuell zu sehen, was dem einen oder anderen vielleicht ein wenig zu viel ist. Allerdings passt die Grafik hier wirklich gut, wie ich finde. Wie schon gesagt, ist auch der Designer dersselbe. Neben Shem Phillips hat aber diesmal S J Macdonald mitgearbeitet.
Die Verwandschaft erkennt man schon am Spielbrett. Es gibt dieselbe Art Einsetzfelder und die Symbole auf dem Brett sind uns auch schon recht bekannt.

Architects of the West Kingdom – Das Spielbrett, samt Tableaus und mehr
Alles in allem ist der Wiedererkennungswert hoch, aber dennoch sieht es spannend und interessant aus.
Diesmal geht es allerdings nicht um Plünderungen, sondern darum Gebäude und eine Kathedrale zu bauen. Es geht also deutlich friedlicher zu. Jeder Spieler verkörpert einen Charakter aus jener Zeit, der zudem besondere Fähigkeiten hat.
Und so geht es darum Ressourcen zu sammeln, Lehrlinge anzuheuern und Gebäude zu bauen.
Der Einsetzmechanismus der eigenen Arbeiter ist eher klassisch, aber es gibt den einen oder anderen besonderen Kniff.
Je mehr Arbeiter man auf den Ressourcenfeldern einsetzt, umso mehr bringen sie ein. 1 Arbeiter sorgt für eine Ressource, 2 Arbeiter für 3 Ressourcen, 3 Arbeiter gar für 6 Ressourcen und so weiter.
Aber auch andere Orte, wie das Lagerhaus des Königs, in dem man Holz und Stein z.B. in Marmor umtauschen kann, sind interessant. In der Werkstatt kann man Lehrlings-Karten bekommen, die einem Boni bringen.

Architects of the West Kingdom – Einige Lehrlinge
Im Stadtzentrum kann man die Arbeiter anderer Spieler gefangen nehmen und später ins Gefängnis werfen. Das bringt einem Geld und behindert die anderen Spieler. Natürlich kann man sich seine Arbeiter auch wieder zurückholen. Das ist ein weiterer interessanter Mechnismus und eine besondere Art der Interaktion, die vielleicht nicht jedem Fan klassischer Eurogames gefällt.
Es gibt auf dem sehr schön gestalteten Spielbrett noch einige weitere Einsetzfelder, um bestimmte Aktionen zu nutzen. Dennoch finde ich es sehr übersichtlich. Ganz anders, als das Spielbrett von „Robin Hood and the Merry Man“, welches ebenfall auf Kickstarter läuft und auch von „The Mico“ illustriert wurde.
Zudem gibt es Tugend-Punkte, die man sammeln kann und das bringt Extra-Siegpunkte am Ende. Hat man dagegen wenig Tugend-Punkte während des Spiels, spart das Steuern. Auch hier also ein interessanter Twist.
Die Kathedrale
Ein wichtiger Punkt im Spiel ist die Kathedrale. An dieser können alle Spieler bauen.
Es gibt Siegpunkte am Ende und Boni während des Spiels. Allerdings finden weiter oben immer weniger Spieler Platz, so dass es hier sicher einen heißen Wettstreit geben wird. Ganz oben passt nur ein Arbeiter hin, aber das bringt auch 20 Siegpunkte am Ende.
Arbeiter, die an Gebäuden oder der Kathedrale arbeiten, gehen in die Zunfthalle und bleiben dort dauerhaft. Man hat mit der Zeit also weniger Arbeiter zur Verfügung.
Zudem endet das Spiel, wenn die Zunfthalle voll ist. Das ist ein weiterer interessanter Mechnismus.

Architects of the West Kingdom – Einige der Gebäude
Die Kampagne
Es handelt sich mal wieder um eine Kickstarter-Kampagne, die mehr von einer Vorbesteller-Aktion hat, als von einem Crowdfunding. Das kann man durchaus kritisch sehen, zumal schon Verlage aus verschiedenen Ländern beteiligt sind, z.B. der Schwerkraft Verlag in Deutschland.
Zudem gibt es keine Stretch Goals, was eher untypisch für Kickstarter ist. Stattdessen ist von Anfang an ein Promo-Pack mit 5 Promos enthalten. Darunter weitere Spielerboards mit anderen Fähigkeiten, 3 weitere Lehrlinge, 3 neue Gebäude und sogar 3 neue Charaktere für Räuber der Nordsee.
Rund 50 Euro (nach dem aktuellen Umrechnungskurs des neuseeländischen Dollar) werden für das Spiel fällig, inklusive Versand. Das ist ein angemessener Preis, wie ich finde, wenn auch kein Schnäppchen. Als „Vorbesteller“, ähmm ich meine „Backer“ spart man wahrscheinlich nicht wirklich Geld, wobei nicht klar ist, was dann am Ende der Ladenpreis für das Spiel sein wird.
Rund 62 Euro inklusive Versand werden für das Grundspiel plus 50 Metallmünzen fällig.
Die umgerechneten Europreise auf der Kickstarter-Seite stimmen also nicht. Etwas teurer ist das Spiel nach aktuellem Umrechnungskurs.
Fazit
Ich habe mich schon länger auf das neue Brettspiel von Shem gefreut. Architekten des Westfrankenreichs geht etwas mehr in Richtung Euro, ohne dabei zu komplex zu werden. Das finde ich gut.
Zudem gibt es ein paar interessante Mechaniken und optisch ist das Spiel wieder toll. Was ich bisher vom Spiel gesehen (Videos) und gelesen (Regeln) habe, gefällt mir auch sehr gut. Nicht zuletzt ist das Brettspiel mit angegebenen 60-80 Minuten Spielzeit angenehm schnell und es verfügt über einen Solomodus. 1 bis 5 Spieler können hier mitmachen.
Kritisch hinterfragen kann man natürlich, ob es dafür einen Kickstarter gebraucht hätte, zumal es außer dem Promopack scheinbar keine Vorteile für die Backer gibt, die das Geld viele Monate vorher auf den Tisch legen, bevor sie das Spiel bekommen. Zudem wird es das Spiel danach sicher normal zu kaufen geben.
Aber Garphill Games ist ein kleiner Verlag und auch Partner wie der Schwerkraft Verlag sind keine großen Publisher. Da ist die Vorfinanzierung natürlich nachvollziehbar, auch wenn ich nicht hoffe, dass das nun der Normalfall werden wird.
Hoffentlich bekommen die Backer als erste ihr Spiel und es ist nicht so wie aktuell bei Hannibal & Hamilcar, wo der Feuerland Verlag das Spiel in Deutschland schon seit Wochen normal im Handel verkauft, aber die Kickstarter-Backer ihre Spiele noch nicht haben. Das ist ein Unding, scheint aber keinen wirklich zu stören.
Ich freue mich dennoch sehr auf Architects of the West Kingdom. Das Spiel ist schon locker finanziert und die Kampagne läuft noch knapp 3 Wochen.
Macht ihr hier mit oder wartet ihr, bis es das Spiel regulär zu kaufen gibt?
(Bildquelle: Kickstarter-Seite)
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