Werbung/Bild:Amazon
Erde ist mein Spiel des Monats Mai und im folgenden Review erfahrt ihr, warum es mir so gut gefällt.
Dabei gehe ich auf die wichtigsten Mechaniken ein, schildere meine Meinung zum Spielmaterial, gehe auf Vorteile und Nachteile und ihr erfahrt, für wen sich Erde meiner Meinung nach lohnt.
Ich freue mich sehr über eure Meinung zum Vielspielerspiel Erde in den Kommentaren.
(Hinweis: Das Spiel wurde mir vom Verlag kostenlos bereitgestellt.)
Worum geht es im Spiel Erde?
In Erde von Skellig Games geht es darum ein eigenes Ökosystem aufzubauen.
Dazu nutzen wir Aktionen und legen insgesamt 16 Flora/Terrain-Karten in einem 4×4 Raster aus. Diese Karten haben bestimmte Effekte, Boni und/oder Wertungen.

Viel Spielmaterial gibt es in Erde
Wir haben eigene Start-Voraussetzungen und Ziele auf unserem Spielertableau, die Punkte bringen, aber es gibt auch gemeinsame Meilenstein-Karten und Wertungen, die für alle gelten.
Erde(Skellig Games) |
Ein eigenes Ökosystem baut man in diesem Berttspiel auf. Dabei wird auf Engine Building mit Karten gesetzt, von denen mehr als 360 dabei sind. |
Autor: Maxime Tardif Grafiker: M81 Studio, Conor McGoey, Yulia Sozonik, Kenneth Spond |
1 - 5 Spieler ab 13 Jahren 45 - 90 Minuten 7.8 von 10 BGG Bewertung Pos. 199 BGG Position |
Sehr schönes Thema und hübsche Umsetzung. Zudem gibt es eine deutsche Version für insgesamt rund 50 Euro. Interessant. |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
In Erde gibt es 3 unterschiedliche Kartenarten:
- Die grünen Karten sind Flora-Karten (also Pflanzen).
- Die braunen sind Terrainkarten, die Effekte und/oder Wertungen bieten.
- Die weißen Karten sind einmalige Ereignisse.
Um eine grüne Karten auszuspielen muss man selbst (oder die Mitspieler) die grüne Aktion nutzen. Zudem muss man Erde bezahlen, da jede Karte Kosten hat.

Das Spielertableau mit Kartenplätzen und Erde
Die ausgespielten Karten bieten direkte Siegpunkte und zusätzlich durch das Wachstum der Pflanzen. Zudem erlauben viele Pflanzen das Sammeln von Sprossen, die Siegpunkte wert sind, aber auch als Ressource ausgegeben werden können.
Aktion wählen
Wenn man am Zug ist, kann man eine von vier Aktionen wählen. Man selbst nutzt dann die starke Variante der Aktion, alle anderen die schwache Variante. Man ist also in jedem Zug dran, so dass die Downtime sehr gering ist.
- Karten pflanzen + Karten ziehen
- Erde erhalten + Karten kompostieren
- Sprossen erhalten + Erde erhalten
- Karten ziehen + Pflanzen-Wachstum
(Symbole und Effekte werden übrigens auf dem Spielertableau erklärt, was ich sehr gut finde.)
Zusätzlich zur Aktion können alle Spieler die farbigen Effekte auf den eigenen Karten nutzen. Wird also die grüne Aktion gewählt, können alle Spieler die grünen Effekte auf ihren Karten aktivieren.
Das sorgt mit der Zeit dafür, dass man immer mehr machen kann, da ja mehr Karten in der eigenen Auslage sind.

Kartenauslage in Erde
Wertung
Eine Partie Erde endet, wenn jemand 16 Karten ausgelegt hat.
Dann folgt die Endwertung mit Punkten aus verschiedenen Quellen:
- Punkte von eigene Karten
- Punkte von eigene Wertungen
- Punkte durch erreichte Meilensteine im Spiel
- Punkte von den gemeinsamen Wertungskarten
- Punkte durch Kompost und Sprossen
- …
Warum ist Erde mein Spiel des Monats?
Erde hat mir wirklich sehr gut gefallen. Da war natürlich zuerst mal die Optik.
Die Karten sehen einfach sehr schön aus und es gibt sehr viele davon, über 300. Teilweise sind sie sogar doppelseitig. Ich bekomme auf jeden Fall Fernweh, wenn ich diese sehe und die kleinen Infotexte sind interessant.
Spielerisch wirken die 4 Aktionen erstmal wenig, aber durch die vielen Karten und deren Effekte bzw. Interaktion untereinander, wird aus Erde ein komplexes Vielspieler-Spiel.

Spielertableau mit Start-Karten
So muss man auch immer überlegen welche Aktion man wählt, da die Mitspieler ja dann ebenfalls eine schwächere Variante der Aktion bekommen.
Zudem ist ein gutes gutes Management der Ressourcen Erde und Sprossen wichtig. Hier immer neue Ressourcen zu bekommen, um optimale Aktionen machen zu können, ist entscheidend. Zumal die Sprossen ja auch Siegpunkte sind, was es immer wieder zu einer kniffligen Entscheidung macht, ob man diese ausgibt.

Sprossen wachsen auf unseren Karten
In der eigenen Auslage ist die Kombination aus passenden Karten sehr wichtig. Nur wenn man eine gute eigene Engine aufgebaut, kann man immer wieder Effekte triggern, die dann unter anderem auch anderen eigenen Karten helfen. Zudem fühlt sich der Aufbau der eigenen Engine gut an, da man im Spielverlauf immer mehr machen kann.
Mir gefällt an Erde außerdem, dass es viele Quellen für Siegpunkte gibt. Das erlaubt flexibles Vorgehen und immer wieder andere Strategien.
Dabei ist Erde durchaus interaktiv, durch die Aktionswahl, aber auch z.B. Wertungen, die sich auf Mitspielerkarten beziehen.
Insgesamt ist es dennoch ein recht solitäres Spiel. Man schaut meist nur wenig, was die anderen machen, gerade in den ersten Partien. Dabei lohnt es sich zum Beispiel darauf zu achten, welche Meilensteine die anderen verfolgen, damit man diese vor ihnen erreicht.

gemeinsame Meilensteine und Wertungen
Das Pflanzen-Wachstum auf den eignen Karten ist durch stapelbare Holzmarker anschaulich dargestellt. Die sind aber auch etwas wackelig und fummelig. Zudem hatten wir mit 4 Spielern irgendwann keine Holzmarker mehr.
Die vielen Karten sind ein großer Pluspunkt, aber leider gibt es keine Übersicht aller Karten mit Erklärung, wie diese funktionieren. Bei einigen Karten ist man sich da gerade in den ersten Partien unsicher.
Und ich mag die Ereigniskarten nicht so sehr. Diese geben zwar oft schöne Einmaleffekte, aber da man meist Siegpunkte abgeben muss, habe ich sie nicht so oft genutzt.
Ein digitales Let’s Play der BoardGameArena* Version könnt ihr euch hier anschauen:
Spiel des Monats – Checkliste
Einstiegshürde | Es dauert erstmal, sich die Informationen auf den Karten durchzulesen und zu erkennen, was Sinn macht. Die Regeln zwar einfach, aber durch die Karten dauert es dennoch, bis man gut reinkommt. Alle Symbole werden auf dem Spielertableau erklärt. |
Anspruch | Die einfachen Regeln bieten dennoch viele Möglichkeiten. Die mehr als 300 Karten, inkl. der vielen Wertungen, sorgen für die Komplexität und ermöglichen immer wieder andere Strategien. |
Besonderheiten | Sehr schöne Gestaltung der Karten, inkl. kurzer Infotexte. |
Qualität | Gute Kartenqualität und sehr schöne Gestaltung. Die Holzmarker sind in Ordnung. |
Wiederspielwert | Durch mehr als 300 Karten ist der Wiederspielwert sehr hoch. |
Spielzeit | Da man immer Aktionen machen kann, ist die Downtime sehr gering. Die Spielzeit insgesamt ist für die Komplexität sehr angenehm. |
Lohnt sich Erde?
Erde ist ein anspruchsvolles und komplexes Vielspieler-Brettspiel. Die Regeln sind an sich einfach, aber durch die große Zahl an Karten, die vielen Effekte und die spannenden Kombinationsmöglichkeiten wird es anspruchsvoll.
Das Thema gefällt mir sehr, denn die verschiedenen Pflanzen und deren Zusammenhänge, unter anderem auch mit den Terrainkarten, ist interessant und passend. Zudem gibt es eine Menge Insel-, Meilenstein- und Wertungskarten, so das es in jeder Partie eine andere Kombination gibt.
Ein gewisser Glücksfaktor ist durch das verdeckte Ziehen von Karten zwar gegeben, aber das ist nicht schlimm. Man zieht viel, hat kein Handkartenlimit und kann Karten immer wieder für Siegpunkte von der eigenen Hand kompostieren.
Der Solo-Modus und Team-Modus funktionieren gut, aber ich spiele lieber gegen andere. Dadurch, dass es keine Downtime gibt, spielt man mit erfahrenen Spielern eine Partie in rund einer Stunde. Das ist für so ein anspruchsvolles Brettspiel wirklich gut.
Mir gefällt Erde auf jeden Fall sehr gut und erinnert ein wenig an Flügelschlag, was natürlich vor allem dem Thema geschuldet ist. Spielerisch ist es deutlich was anderes.
Wer auf anspruchsvolle Enginebuilder und Hand Management Spiele steht, für den ist Erde auf jeden Fall spannend.
Erde (Skellig Games)
Vorteile
- einfache Regeln und schnell gespielt
- sehr schöne Gestaltung
- keine Downtime
- viele Strategien und Siegpunkte-Quellen
- viel Abwechslung durch mehr als 300 Karten
Nachteile
- Einstieg durch viele Karteneffekte und Symbole nicht so leicht
- relativ solitäres Spielgefühl
Schreibe einen Kommentar