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Im Monat September warf die SPIEL ’21 natürlich schon ihre Schatten voraus, aber ein paar Herbst-Neuheiten konnte ich da bereits spielen, unter anderem Explorers.
Das Flip and Write Spiel von Ravensburger hat mich dabei besonders überrascht, weshalb es mein Spiel des Monats September geworden ist.
Wie Explorers funktioniert, was das Besondere daran ist, für wen es ideal ist und wie gut es mir gefällt, erfahrt ihr im folgenden Review.
(Hinweis: Das Spiel wurde mir vom Verlag kostenlos bereitgestellt.)
Worum geht es im Spiel Explorers?
Roll & Write bzw. Flip & Write Spiele haben in den letzten Jahren ja sehr an Popularität gewonnen, wobei mir da mit Sicherheit nicht alle Spiele gefallen. Oft sind diese doch recht ähnlich und durch das immer selbe Papier-Blatt als Grundlage, fühlen sich viele dieser Spiele immer gleich an.
Ganz anders ist das bei Explorers, was für mich ein erster großer Pluspunkt ist. Hier gibt es keinen Papier-Block, sondern in jeder Partie legt man eine andere Kombination aus abwischbaren Geländeplättchen in seinem Spielertableau aus.
In der Box sind acht solcher Gelängeplättchen drin, wovon jeweils 4 zum Einsatz kommen. Diese können zudem gedreht und in beliebiger Kombination im Spielertableau platziert werden. Wichtig ist nur, dass alle SpielerInnen den gleichen Aufbau haben, bevor es losgeht. Das sorgt für wirklich sehr viele mögliche Landschafts-Kombinationen, so dass keine Partie gleich sein wird.
Explorers(Ravensburger Spieleverlag GmbH) |
In diesem Flip & Write Spiel entdecken wir Landschaften und kreuzen diese ab. Aber dafür müssen wir die passenden Karten haben. So erweitern wir nach und nach unser Gebiet. Solo-Version und fortgeschrittene Plättchen sind dabei. |
Autor: Phil Walker-Harding Grafiker: Sabrina Miramon |
1 - 4 Spieler ab 8 Jahren ca. 20 Minuten 7.2 von 10 BGG Bewertung Pos. 2044 BGG Position |
Der Autor hat bisher nur gute Spiele veröffentlicht und dieses reiht sich da nahtlos ein. |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Das Spiel geht über 4 Runden und dabei deckt immer der aktive Spieler die oberste Landschafts-Karte von einem Stapel auf. Darauf sind in der Regel 2 Landschaften angebildet, wovon sich der aktive Spieler eine aussucht.
Nun kann er bzw. sie 3 Kreuze auf Feldern dieser Landschaft im eigenen Tableau machen. Dabei müssen diese angrenzend zu bereits angekreuzten Feldern gesetzt werden. (am Anfang startet man bei einem der vier Dörfer)
Die anderen SpielerInnen können nun entweder 3 Kreuze auf der nicht vom aktiven Spieler gewählten Landschaft machen, oder 2 Kreuze auf derselben Landschaft, wie der aktive Spieler.
So breitet man sich in seinem „Land“ immer weiter aus. Dabei ist es unser Ziel z.B. Äpfel, Möhren und Fische abzukreuzen, was für die Rundenwertung wichtig ist, aber auch Edelsteine bringen Punkte.
Zudem gibt es Tempel, die vor allem dann viele Punkte bringen, wenn man sie als erster entdeckt. Dafür braucht man aber Schlüssel, die man sich vorher holen muss. Weitere Felder bieten zum Beispiel Extra-Schritte oder einen Joker für später.
Nach vier Runden rechnen wir alle gemachten Punkte zusammen und die Spielerin mit den meisten Punkten gewinnt.
Warum ist Explorers mein Spiel des Monats?
Zu Roll & Write (bzw. hier ja Flip & Write, da man Karten aufdeckt, anstatt zu würfeln) habe ich, wie schon geschrieben, ein nicht so einfaches Verhältnis. An sich mag ich die Einfachheit. Es gibt nicht viel Material und man kann so viele verschiedene Themen darin behandeln.
Auf der anderen Seite fehlt dann doch oft die Abwechslung, da man immer auf dem selben Plan agiert.
Viel Abwechslung
Das ist bei Explorers aber ganz anders. Der Autor Phil Walker-Harding hat es hier genial gelöst, denn durch den modularen Aufbau des Spielertableaus gibt es viel Abwechslung. Nicht nur sieht der Landschaftsplan bei jeder Partie anders aus, auch die Wertungen und zusätzlich die Aufgaben sorgen dafür, dass man immer wieder umdenken muss.
Oben im Spieler-Tableau ist nämlich Platz für 3 Wertungsplättchen. Hier gibt es einen Standard-Aufbau, aber auf der Rückseite der Plättchen sind andere Wertungen, so dass diese unterschiedlich sein können, was ebenfalls für Abwechslung sorgt.
Zudem sind auf den Rückseiten der nicht genutzten Landschaftsplättchen zusätzliche Aufgaben drauf, für ein anspruchsvolleres Spiel. Damit kann man nochmal zusätzliche Punkte machen.
Selbst das Tableau kann auf die Rückseite gedreht werden, was die Wertung für die Tempel verändert.
Hier gibt es also eine große Abwechslung und da bin ich ja ein großer Fan von, wie man in meiner Podcast-Episode Was sorgt für Abwechslung in Brettspielen? hören kann.
Schnell gespielt
Zudem gefällt mir an Explorers, dass immer alle dran sind und es keine Downtime gibt. Nach dem Aufbau des Spiels geht es zudem sehr schnell und die vier Runden sind recht schnell vorbei, so dass man gleich noch eine Partie spielen möchte.
Eine gewisse Unsicherheit gibt es zudem dadurch, dass eine zufällige der 8 Landschaftskarten (wobei das ebenfalls dicke Plättchen sind) in jeder Runde nicht dabei ist. Es werden also nur 7 von 8 Karten pro Runde aufgedeckt. Darunter sind übrigens auch welche, die mehr als 2 Landschaften zur Auswahl stellen. Auf jeden Fall kann man sich nicht ganz sicher sein, welche Landschafts-Karten noch kommen in einer Runde.
Und es gibt hier natürlich auch einen Solo-Modus bei Explorers, wobei das bei großen deutschen Verlagen gar nicht unbedingt Standard ist. Dieser funktioniert sehr einfach und am Ende kann man in einer Tabelle schauen, wie gut die erreichte Punktezahl ist.
Spiel des Monats – Checkliste
In der folgenden Checkliste gehe ich die wichtigsten Punkte zu Explorers nochmal durch.
Einstiegshürde | Sehr gering, da das Spielprinzip bekannt und einfach ist. |
Anspruch | Durch die wechselnden Wertungen und zusäztlichen Aufgaben kommen auch Kennerspieler auf ihre Kosten. |
Besonderheiten | Das modulare (abwischbare) Spielbrett sorgt für große Abwechslung, was bei Roll & Write Spielen eher ungewöhnlich ist. |
Qualität | Hochwertiges Material und Abwischstifte sind hier dabei. Man sollte nur nicht während des Spiels das eigene Tableau bewegen/anheben, dann dann muss man alles neu einsortieren. |
Wiederspielwert | Der ist hier verhältnismäßig hoch, da der modulare Aufbau und die zusätzlichen Wertungen und Aufgaben dabei sind. |
Spielzeit | Mit rund 20 Minuten ist die Spielzeit sehr kompakt und meist bleibt es nicht bei einer Partie. |
Fazit – Explorers
Unter den Roll & Write Spielen ist Explorers eine sehr positive Überraschung. Die vielen Möglichkeiten und vor allem die große Abwechslung von Partie zu Partie hat mich überzeugt.
Aktuell spiele ich Explorers sehr gern und habe noch lange nicht alle Kombinationen ausprobiert. Dicke Empfehlung für alle, die ein einsteigerfeundliches Familienspiel suchen.
Explorers (Ravensburger Spieleverlag GmbH)
Vorteile
- Viel Abwechslung
- Schönes Material
- Aufgaben bringt mehr Anspruch rein
- keine Downtime
- schnell gespielt
Nachteile
- Aufbau des Tableaus dauert ein wenig
- ein wenig ruckelanfällig
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