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Etwas verspätet küre ich mein Spiel des Monats Dezember und das ist Imperial Steam geworden.
Worum es in Imperial Steam geht, was mir daran gefällt und für wen sich das anspruchsvolle Eurogame eignet, erfahrt ihr im Folgenden.
Ich freue mich natürlich auch über eure Meinung zu meinem Spiel des Monats.
Worum geht es in Imperial Steam?
Imperial Steam war eines meiner Vorfreund-Highlights auf der SPIEL 21, denn thematisch holt es mich voll an. Ich habe es mir dort auf englisch gekauft, während es später ja von Frosted Games auf deutsch veröffentlicht wurde.
In dem Eisenbahn-Spiel geht nach Österreich in die Kaiserzeit. Dort bauen wir Eisenbahnstrecken, auch in benachbarte Länder und beliefern die Orte, was uns Geld bringt.
Dabei fangen wir alle in Wien an und breiten uns von da aus. Natürlich kommen wir uns dabei in die Quere und es gibt viele spannende Entscheidungen. So bauen wir z.B. unsere eigenen Züge aus.
Ziel des Spiels ist es Triest anzuschließen, dann nur dann bekommen wir für Aufträge überhaupt etwas. Das Spiel kann aber auch ohne Verbindung nach Triest enden, denn es ist spätestens nach 8 Runden vorbei.
Imperial Steam(Frosted Games) |
Zu Beginn der industriellen Revolution bauen wir Fabriken und ein Eisenbahnnetz auf. Zudem liefern wir Produkte in Städte und müssen öffentliche Aufträge erfüllen. |
Autor: Alexander Huemer Grafiker: Andreas Resch |
2 - 4 Spieler ab 12 Jahren ca. 120 Minuten 7.8 von 10 BGG Bewertung Pos. 1008 BGG Position |
Tolles Expertenspiel mit vielen Optionen und Möglichkeiten, so dass der Kopf qualmt. Gern mehr davon. |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Warum ist Imperial Steam mein Spiel des Monats?
Dafür gibt es eine Menge Gründe. So gefällt mir an Imperial Steam neben dem Thema und der Gestaltung zum Beispiel der Aktionswahl-Mechanismus sehr gut. Wir legen unsere kleinen Hand-Marker auf eines von 11 Aktionsplättchen und nutzen diese. Am Anfang hat man davon 2 und in den Runden 2, 3, und 4 gibt es jeweils eine Hand dazu.
Dabei müssen wir Einfluss zahlen, wenn schon jemand anderes auf der Aktion ist. Stichwort Einfluss. Das ist ebenfalls ein interessanter Mechanismus, denn daraus ergibt sich nicht nur die Spielerreihenfolge, sondern auch die Möglichkeiten beim Einstellen von Mitarbeitern.
Und weil wir gerade bei den Mitarbeitern sind. Diese brauchen wir für verschiedene Aktionen, können sie aber auch aussetzen lassen. Dann lernen sie hinzu und sind stärker. Alternativ müssen wir sie für Fabriken abgeben.
Verzahnung von Mechaniken
Das Legen der Strecken, das Bauen von Fabriken, das Produzieren von Gütern und das Verbessern unsere Züge gefällt mir sehr. Zudem können wir Aufträge bekommen, müssen aber aufpassen, dass wir sie auch erfüllen. Das wirkt sich aber wiederum auf unseren Aktienwert und Einfluss aus. Die Verzahnung der Aktionen ist sehr gut gelungen und faszinierend.
Imperial Steam ist allerdings auch sehr anspruchsvoll und erfordert eine gute Planung. Das sieht man z.b. daran, dass man Waren nicht sofort kaufen kann, sondern für die nächste Runde bestellt. Das ist nicht nur thematisch cool, sondern erfordert entsprechend gute Planung.
Es gibt zudem Staatsbahnen, Stadtschlüssel, immer besser werdende Lokomotiven, Bahnhofausbauten, Geschäftsmarker, 2 Arten von Arbeitern und mehr.
Abwechslung und Möglichkeiten
Durch variable Ortsplättchen, die nach Aufbaukarten gelegt werden, spielt sich jede Partie anders und das bringt Abwechslung.
Und auch der Aktienmarkt, auf dem wir Anteile an unserem Unternehmen verkaufen, um Geld zu bekommen, ist einfach, aber spannend. Schließlich müssen wir am Ende pro ausgegebener Aktie 10% des Gewinns an diese Aktionäre abgeben. Das sollte man sich als gut überlegen. Schließlich gewinnt am Ende derjenige mit dem meisten Geld.
Und auch das hier sehr gut gemachte variable Spielende, welches sich aber nicht ewig hinziehen kann, ist ein großer Pluspunkt.
Insgesamt mag ich die sehr gute Kombination der verschiedenen Mechaniken und Möglichkeiten sehr.
Spiel des Monats – Checkliste
Einstiegshürde | Die Einstiegshürde ich relativ hoch, denn es ist ein komplexes Eurogame mit einem 32 seitigen Regelheft, |
Anspruch | Sehr hoch, denn die Möglichkeiten sind vielfältig und eine gute Planung sehr wichtig. |
Besonderheiten | Auch wenn es nach einem typischen Eisenbahn-Spiel aussieht, ist es dennoch mehr. Gerade die Aufträge und die Produktion von Waren ist hier etwas besonderes. Es gibt Märkte mit Preisen für Fabriken, Arbeiter, Waren und Aktien. |
Qualität | Die Gestaltung gefällt mir sehr und das Spielmaterial ist qualitativ gut. Das Regelheft hätte etwas besser gestaltet werden können, aber es ist okay. |
Wiederspielwert | Der Wiederspielwert ist hoch, denn die vielen Möglichkeiten sorgen für Abwechslung. Zudem gibt es Ortsplättchen, die immer wieder andere Dinge enthalten. |
Spielzeit | Gerade in der ersten Partie wird man deutlich länger als 2 Stunden spielen. Danach pendelt es sich bei diesem Zeitraum ein, was für ein so anspruchsvolles Spiel in Ordnung ist. |
Lohnt sich Imperial Steam?
Das hängt natürlich sehr davon ab, welche Art Brettspiele man mag.
Bei Imperial Steam muss einem klar sein, dass es sich um ein sehr anspruchsvolles Brettspiel handelt. Für Bauchspieler ist das eher nichts.
Auch wenn es insgesamt nicht kompliziert ist, so ist es doch recht komplex. Wer gern „Züge“ (no pun intended) im Voraus plant, der ist hier richtig. Man hat viele Möglichkeiten und muss schon ein wenig vorausplanen, um effiziente Aktionen machen zu können.
Durch den variablen Spielaufbau (der auch ein wenig dauert) wird jede Partie durch die vielen Ortsplättchen etwas anders. Zudem muss man es mögen, dass es eine gewisse Interaktion auf dem Spielplan durch den Streckenbau, aber auch beim beim Liefern von Gütern gibt. Hier fand ich die Mechanik sehr gut, das man durch Business-Token entscheidet, wer zuerst dran ist.
Auch die verschiedenen Märkte für Arbeiter und Fabriken fand ich gut. Die sind zwar nicht dynamisch, aber die Preise verändern sich. Darauf muss man reagieren und die Einflussleiste im Auge behalten.
Unter dem Strich ist Imperial Steam ein tolles Expertenspiel, dass nicht nur sehr gut aussieht, sondern mir auch sehr viel Spaß macht. Wem gern der Kopf raucht, der ist hier genau richtig. Ich spiele Imperial Steam auf jeden Fall immer wieder gern.
Leider gibt es bisher keine Solo-Modus, aber es soll wohl daran gearbeitet werden. Ich bin gespannt.
Imperial Steam (Frosted Games)
Vorteile
- Thematisch sehr gute Umsetung
- Komplex und anspruchsvoll
- Viele Optionen und Strategien möglichen
- Intereressanter Spielende-Mechanismus
- Qualitativ hochwertig
Nachteile
- nichts für Wenigspieler
- man muss Eisenbahnen mögen
- die Aufbauzeit ist etwas länger
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