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Einen eigenen Themenpark bauen wir in meinem Spiel des Monats September Unfair auf und ärgern uns dabei auch gegenseitig.
Wie Unfair funktioniert, was ich daran gut finde, für wen es das passende Brettspiel ist und warum es mein Spiel des Monats geworden ist, erfährst du im folgenden Review.
(Hinweis: Das Spiel wurde mir vom Verlag kostenlos bereitgestellt.)
Worum geht es im Spiel Unfair?
Auf englisch gab es Unfair schon länger. Auf deutsch erschien es bei Corax Games im Jahr 2022.
2 bis 5 Spieler ab 14 Jahren bauen hier jeweils einen eigenen Freizeitpark bzw. Themenpark aus Karten auf und versuchen viele Besucher anzulocken, um Siegpunkte zu machen.
Das Kennerspiel besteht vor allem aus Karten und der Name ist hier Programm. Das Spiel ist sehr interaktiv und man kann den anderen Spielern in die Parade fahren und sie gut ärgern. Es kann sich also unfair anfühlen, aber das will es auch.
Unfair(Corax Games) |
Einen eigenen Themenpark bauen wir hier auf und per Engine Building nutzen wir unterschiedliche Themenwelten. Personal, Events, Ereignisse und mehr sorgen für Abwechslung. |
Autor: Joel Finch Grafiker: Nicole Castles, Lina Cossette, David Forest, Philippe Poirier |
2 - 5 Spieler ab 14 Jahren 50 - 125 Minuten 7.3 von 10 BGG Bewertung Pos. 834 BGG Position |
Sehr spannendes Setting und tolle Optik. Nur die direkte negative Interaktion gefällt nicht allen. |
Preis inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten | Preis-Info |
Vor der Partie mischen wir verschiedene Themendecks zusammen, je nach Spielerzahl. Es gibt Piraten, Roboter, Dschungel, Vampire, Ninjas und Gangster.
Die Decks haben unterschiedliche Karten für Attraktionen, Aufwertungen, Personal und vor allem Events. So hat das Gangster-Deck z.B. besonders interaktive Karten.
Ziel in Unfair ist es, die meisten Punkte am Spielende zu haben. Dazu errichten wir max. 5 verschiedene Attraktionen, können diese aber mit beliebig vielen verschiedenen Aufwertungen verbessern. Zudem können wir unter anderem Mitarbeiter einstellen und andere Karten nutzen.
Am Anfang jeder der 8 Runden zieht jeder Spieler eine neue Eventkarte (die enthält einen guten Effekt für einen selber und einen Schadenseffekt für Gegner). Danach wird eine Stadtkarte mit einem Rundeneffekt aufgedeckt. Zu Beginn sind das positive Effekte, später negative.
Anschließend können wir reihum eigene Eventkarten spielen.
Danach kommt die Hauptphase, in der wir 3 Aktionen durchführen, wie Attraktionen bauen, neue Karten nehmen, geheime Zielkarten nehmen und so weiter. Anschließend folgt das Rundenende.
Am Ende der Runde zählt man, wie viele Besucher man hat, also wie viele Siegpunkte man bekommt.
Nach 8 Runden steht der Sieger von Unfair fest.
Warum ist Unfair mein Spiel des Monats?
Unfair ist mein Spiel des Monats geworden und das hat verschiedene Gründe.
So gibt es tolle Illustrationen auf den Karten, die mir echt gefallen. Da kommt richtiges Themenpark-Feeling auf.
Des Weiteren gefällt mir das Engine Building. Durch den Ausbau des Parks bekommt man mehr Siegpunkte und ggf. sogar zusätzliche Aktionen.
Allerdings muss man interaktive Effekte vertragen können. So kann man Aufwertungen in anderen Parks abreißen oder gar eine Attraktion für eine komplette Runde schließen. Das sorgt aber dafür, dass man nicht einfach nebenbei herspielt, sondern miteinander. Ich mag das.
Zumal es Abwehrkarten gibt, die manche negativen Effekte verhindern und zudem kann man ja die Themendecks wählen, die weniger interaktiv sind.
Am Ende entsteht ein Themenpark, der individuelle Attraktionen und Verbesserungen hat und jedes mal anders aussieht. Die Karten sind optisch toll, aber der eigene Park ist am Ende nicht ganz so beeindruckend. Das liegt einfach daran, dass wirklich nur Karten ausliegen.
Mir gefällt zudem, dass die Abfolge der Runden-Phasen auf Spielbrett gezeigt wird und man dadurch nichts vergisst.
Ebenfalls eine tolle Sache sind die persönlichen geheime Ziele, von denen man sich während der Partie noch mehr holen kann. Die bieten Siegpunkte und sogar Bonus-Siegpunkte. Erfühlt man diese aber nicht, gibt es Minuspunkte.
Ein großer Pluspunkt sind die unterschiedlichen Themendecks. Diese sind sehr schön thematisch gestaltet und vor allem abwechslungsreich. Das macht jede Partie anders.
Das Personal mit den Sonderfähigkeiten gefällt mir ebenfalls und bringt eine weitere Ebene ins Spiel.
Kritikpunkte
Dass am Ende kein beeindruckender Freizeitpark entsteht, habe ich ja schon erwähnt. Das liegt einfach daran, dass hier Karten genutzt werden.
Die eine oder andere Karte bzw. deren Effekt ist nicht ganz eindeutig. Da mussten wir auch mal auf BGG nachschauen.
Die offene Kartenauslage ist manchmal einfach unattraktiv und ändert sich nicht. Da muss man dann vom verdeckten Stapel ziehen.
Insgesamt ist der Spielablauf zwar sehr flüssig, aber der Aufbau doch etwas aufwendiger, da man verschiedene Kartenstapel aus den div. Themendecks zusammenmischen muss. Entsprechend ist dann auch der Abbau nach der Partie etwas aufwändiger.
Spiel des Monats – Checkliste
Einstiegshürde | Grundregeln einfach, aber durch die vielen verschiedenen Karten und ihre Effekte braucht man eine Partie, um reinzukommen. |
Anspruch | Unfair liegt im Kennerspielbereich und bietet viele interessante Entscheidungen. |
Besonderheiten | Die starke Interaktion ist schon was besonderes und auch die verschiedenen Themendecks finde ich gut. |
Qualität | Die Qualität der Karten-Illustrationen ist großartig. |
Wiederspielwert | Durch die vielen Karten und Themendecks ist der Wiederspielwert hoch. |
Spielzeit | Zu dritt spielt man ungefähr 90 Minuten, was schon in Ordnung ist. |
Lohnt sich Unfair?
Insgesamt ist Unfair ein sehr schönes und endlich mal anspruchsvolleres Themenpark-Spiel. Ich mag es einfach an meinem Park zu feilen und das optimale rauszuholen.
Man muss aber die durchaus vorhandene negative Interaktion mögen, was bei mir der Fall ist, denn das lockert das Spiel sehr auf. Zudem ist es durch die Auswahl der Themensets beeinflussbar.
Ich freue mich schon auf die weiteren Themendecks, die bald in die Spieleschmiede kommen sollen.
Zudem ist ein kostenloser Strategieleitfaden zum Download (PDF) auf deutsch verfügbar.
Das war nun also mein Review von Unfair. Ich freue mich sehr über eure Meinung in den Kommentaren.
Unfair (Corax Games)
Vorteile
- tolles Thema
- sehr schön gestaltete Karten
- viel Abwechslung durch Themendecks
- Interaktion gefällt mir
Nachteile
- aufwändiger Aufbau und Abbau
- negative Interaktion nicht für jeden was
Und noch ein kurzer Hinweis, dass es ein anderes Spiel des Originalverlags gibt, nämlich „Funfair“. Da gibt es keine negative Interaktion, aber auch keine Erweiterungen.
Dennoch finde ich das ebenfalls spannend und es gibt sogar ein kostenloses Print and Play davon.
Funfair(Good Games Publishing) |
Den eigenen Themenpark bauen wir in diesem Spiel auf und versuchen so die meisten Besucher anzulocken. |
Autor: Joel Finch Grafiker: Lina Cossette, David Forest |
2 - 4 Spieler ab 14 Jahren 30 - 60 Minuten 7.4 von 10 BGG Bewertung Pos. 2075 BGG Position |
Interessantes Kartenspiel ohne negative Interaktion. Hiervon gibt es ein kostenloses Print and Play. |
Vielen Dank für den Review. Nun wird das Spiel auf den „demnächst zu spielen“-Stapel nach oben rutschen. Besonders hilfreich ist der Link zu dem Strategieleitfaden. Danke fürs raussuchen.
Beste Grüße
Tom
Viel Spaß damit Tom.