Mitspieler für Brettspiele zu finden klingt leichter, als es oft ist. Wer mal was anderes als die Brettspiel-Klassiker spielen will, der stößt oft auf verständnisloses Schulterzucken. Viele Menschen sehen Brettspiele noch immer als Kinderkram an.
Es gibt da draußen aber viele Gleichgesinnte und eine Gruppe zu finden, in der man moderne Brettspiele spielen kann, ist gar nicht so schwer.
In diesem Artikel liste ich Möglichkeiten und Websites auf, die euch dabei helfen neue Mitspieler zu finden. Zudem gibt es praktische Tipps und Erfahrungen.
Mitspieler finden für Brettspiele
Auch wenn es Solo ebenfalls Spaß macht Brettspiele zu spielen, sind Brettspiele vor allem ein Hobby, das Menschen zusammenbringt. Man sitzt gemeinsam am Tisch, unterhält sich und hat zusammen Spaß.
Doch das macht es für viele Spieler nicht unbedingt einfacher Mitspieler zu finden. Gerade wenn man recht neu im Hobby Brettspiele ist, kennt man oft keine anderen Brettspieler.
Oder man möchte auch mal andere Brettspiele spielen, als in der bisherigen Gruppe. Nicht jeder Brettspieler kann etwas mit Experten-Spielen oder Wargames anfangen.
Deshalb habe ich im Folgenden mal einige Tipps zusammengetragen, wie ihr neue Mitspieler finden könnt.
Brettspiel-Läden
Wer in größeren Städten (oder in deren Nähe) wohnt, sollte mal nachschauen, ob es dort Brettspiel-Läden gibt. Bei mir ist das leider nicht der Fall. Die nächste große Stadt mit Brettspiel-Läden wäre Leipzig, was aber knapp eine Stunde entfernt ist.
Dort werden oft regelmäßige Spieleabende veranstaltet, auf denen man andere Brettspieler kennenlernen kann. Das ist sicher die direkteste und einfachste Art auf andere Brettspieler zu treffen. Allerdings ist das aber eben nur für diejenigen eine Alternative, die sowas in der Nähe haben.
Spiele-Veranstaltungen in der Region
In ganz Deutschland sprießen die Spiele-Events aus dem Boden. Dabei gibt es viele selbstorganisierte Veranstaltungen, die teilweise sogar einen Messe-Charakter haben.
Aber auch Veranstaltung im Rahmen der Initiative Stadt-Land-Spielt! nehmen immer weiter zu.
Hört euch einfach mal in eurer Umgebung um. Die Wahrscheinlichkeit, dass es so etwas bei euch auch gibt, ist nicht schlecht.
Mitspieler finden per App
In der heutigen Zeit wäre es eigentlich naheliegend, dass man Mitspieler per App finden kann. Jeder hat ein Smartphone und da wäre doch eine Mitspieler-App was tolles.
Das haben sich auch die deutschen Spieleverlage gedacht und 2016 die App Twiddle an den Start gebracht.
Und die sah nicht schlecht aus. Auch wenn es durchaus Berichte über technische Probleme gab, war das ein guter Versuch. Leider ist diese App aber zwischenzeitlich eingeschlafen (letztes Update im August 2018) und so wirklich große Verbreitung hat sie anscheinend nicht gefunden.
Vielleicht wäre 2019 da mehr möglich, wenn man die vielen Blogger, Podcaster und YouTuber mit ins Boot holen würde. Dann würden sich wahrscheinlich weit mehr Menschen dort registrieren.
BoardGameGeek nutzen
Die weltgrößte Brettspiel-Website hat natürlich einen Schwerpunkt in den USA, aber es sind dort Nutzer aus der ganzen Welt aktiv.
Da verwundert es nicht, dass es z.B. ein Verzeichnis von Brettspiel-Gruppen in Europa gibt.
Und es gibt ein Suchformular, mit dem man andere BGG Nutzer im eigenen Umkreis finden kann.
Mitspieler finden auf Facebook und in Foren
Facebook hat viele Foren ersetzt und natürlich gibt es dort auch zum Thema Brettspiele viele Gruppen. Einfach mal nach Brettspiele suchen und einer der größeren Gruppen beitreten. Sicher gibt es dort die Möglichkeit aktiv nach Mitspielern zu suchen.
Ich selbst bin privat nicht wirklich aktiv auf Facebook und habe diese Möglichkeit bisher nicht genutzt.
Aktiver bin ich dagegen im Forum unknowns.de, wo man auch mal nach Mitspielern Ausschau halten kann. Einen eigenen Unterbereich zur Spielersuche hat das Forum von spielen.de.
Mitspieler-Verzeichnisse
Engagierte Brettspieler haben in der Vergangenheit einige Verzeichnisse aufgebaut, in denen man Mitspieler finden kann.
Dazu gehören unter anderem spielerverzeichnis.org, spielerzentrale.de und gesellschaftsspieler-gesucht.de.
Dort kann und sollte man selbst ein Profil erstellen. Anschließend kann man nach anderen Spielern in der Umgebung suchen. Oft kann man hier auch noch filtern, welche Spiele es genau sein sollen.
Bestehende Brettspiel-Gruppen kann man aber auch auf Plattformen wie groops.de (wo ich eine meiner beiden Gruppen gefunden habe) oder spontacts.com finden.
Google-Suche
Auf jeden Fall ausprobieren sollte man die normale Google-Suche. Indem ihr einfach nach „brettspielrunde Ort„, „brettspieltreff Ort“ oder „brettspielverein Ort“ sucht, werdet ihr ggf. fündig.
Meine zweite Brettspielrunde habe ich durch so eine Google-Suche gefunden. Ich bin dadurch auf einen Wochenplan eines Bürgerhauses in der Nachbarstadt gestoßen und dort war eine Brettspielrunde eingetragen.
Freunde und Familie zum Brettspiel-Hobby bringen
Sehr naheliegend, aber gar nicht so einfach, ist die „Missionierung“ von Freunden und Familie. Es ist eine tolle Sache, wenn man diese für das Hobby begeistern kann.
Doch das ist gar nicht so einfach, weshalb ich dazu einen separaten Artikel schreiben werde.
Was sind eure Erfahrungen bei der Mitspieler-Suche?
Das waren meine Tipps und Erfahrungen. Mich würde zum Abschluss interessieren, wie ihr eure Mitspieler bzw. Brettspielrunden gefunden habt.
Welche Tipps und Empfehlungen könnt ihr neuen Brettspielern geben, damit diese neue Mitspieler finden?
Hallo,
also es ist Arbeit. ;)
Alleine habe ich wieder die Begeisterung gefunden am Hobby Brettspiele. Da es nicht einfach ist, Mitspieler zu finden habe ich angefangen Solo zu spielen. Es gibt da eine Menge an Spielen, dank auch deiner Liste. ;) Es macht mir auch viel Spaß. Die Familie kann ich aktuell nicht damit begeistern und der Nachwuchs kommt so langsam in das Hobby hinnein. Meine Freunde habe ich nach und nach an das Brettspiel rangetastet, mit Door opener wie Catan z.B hat es funktioniert. Noch finden die treffen recht sporadisch statt, aber ich bin dabei eine Regelmäßigkeit zu etablieren. Als ich beim 3en treffen Terraforming Mars auf den Tisch gelegt habe, waren die Mitspieler neugierig, aber nach 3 STD Spielzeit zu viert, hat es für viele nach Arbeit angefühlt. So schnell kriege ich dieses Spiel nicht mehr auf den Tisch :( Deshlab habe ich mich im Umkreis in Bremen nach eine Alternative Umgeschaut. Da bin ich auf eine offenen Spielrunde aufmerksam geworden, die jeden Montag in Bremen stattfindet. Es hat nicht lange gedauert bis ich diese besucht habe und prompt war man drin und alle haben über dasselbe gesprochen, über Brettspiele. Als erstes Spiel kam Altiplano auf den Tisch. Hatte es dort zum ersten Mal gespielt und es hat mir Spaß gemacht. Eine weitere Spielrunde findet in der VHS statt alle 2 Wochen jeweils Mittwochs. Die werdenich auch demnächst besuchen. Und so langsam finden sich doch einige Mitspieler mit denen ich auch komplexe und anspruchsvolle Spiele spielen kann. An der Spielrunde mit dem Freundeskreis arbeite ich noch weiter daran :)
Hallo Dimi Ba, danke für deine Einblicke und Erfahrungen. Ja, in einer Großstadt ist es auf jeden Fall einfacher Anschluss an Brettspiel-Gruppen zu finden.
Und deine Erfahrungen mit Freunden kann ich bestätigen. Da muss man sehr vorsichtig sein, wenn man etwas komplexere Spiele auf den Tisch bringt.
Hallo Peer,
ich habe mir schon überlegt, diese Spieler-Verzeichnisse zu nutzen. Ich habe sogar schon mal in meiner Stadt geschaut. Da war auch eine potenzielle Person dabei, welche Spiele erwähnt hat, die mir auch zusagen. Aber dann begannen meine Überlegungen. Wo trifft man sich? Lade ich eine wildfremde Person zu mir ein? Gehe ich zu einer wildfremden Person, die mich einlädt? Lernt man sich erst mal bei einem Kaffee kennen? Spielt man in einer Kneipe (was ich nicht für optimal halte).
Vielleicht mache ich mir auch zu viel Gedanken.
Gruß
Andreas
Cool, danke für die Tipps. Das bei bgg wusste ich gar nicht. Echt toll!
Ich finde es auf jeden Fall auch schwierig, obwohl ich mit der Suche jetzt erst so richtig starten werde. Aber ich wohne ziemlich ländlich und bin dazu noch in einem Alter, wo anscheinend die meisten Leute keine Lust mehr auf Aktivitäten außerhalb der Familie haben. Das geht mir schon beim ausgehen, essen gehen etc. so, dass die meisten Bekannten kaum noch vor die Tür gehen. Und Brettspiele sind für die was für Kinder.
Zum Glück ist meine Tochter genauso begeistert von Brettspielen wie ich, aber manchmal möchte man dann doch etwas noch komplexeres oder mit Erwachsenen spielen…
Deine Tipps sind auf jeden Fall hilfreich – auch wenn ich eben gelernt habe, dass z.B. groops schon eingestellt wurde ;-) – und ich werde einiges davon testen, um meine Spielerunde zu finden bzw. zu gründen.
Dazu würde mich noch interessieren, wie da so die Rahmenbedingungen sind, wie groß sind die Gruppen in denen du/ihr spielt, wie liegen die Leute altersmäßig, trifft man sich in einer Kneipe, reihum oder immer beim gleichen, wie einigt man sich bei den Spielen, wie passt es, mit völlig fremden Leuten zusammenzukommen etc.
VG Bianca aus Minden
Hallo,
also ich persönlich bin auf ganz andere Probleme gestoßen. Also ich spiele furchtbar gern Videospiele und da mag ich es eigentlich gar nicht so sehr mit fremden zu spielen, da man meist einen anderen spielstil hat. Also manche rushen ja gerne einfach durch, andere durchsuchen stunden alles und wollen jedes geheimnis etc.
Und auf ein ähnliches Problem bin ich auch bei Brettspielen gestoßen. Also ich war da immer sehr offen, weil ich dachte man spielt halt das Spiel und die sind ja meistens nicht so „frei“ wie videospiele. Naja. Ich lag falsch. Manche sind super streng bei den Regeln, andere extrem relaxed.
Von daher finde ich es immer schwierig auf fremde zu stoßen. Und dann kommt da noch ein ganz anderer Aspekt, viele spiele sind ja extrem gesellschaftlich und wenn man nicht denselben humor hat oder „auf einer welle“ ist, fliegen viele spiele komplett raus.
Ich war auf einigen Spielveranstaltungen und muss sagen, dass man mit Ende 20 schon sehr Jung ist, gefühlt, bei diesen treffen und viele der Leute auch etwas, ich sag mal, eigen sind. Dadurch hatte ich viele coole spiele verschmäht, weil sie mit diesen Leuten nicht soviel Spaß gemacht haben, leider.
Also lange Story kurz:
ich fand es immer leichter, Freunde zum spielen zu bringen, als mit Leuten zu spielen die das gleiche Hobby haben.
Wobei ich sagen muss, dass ich keine Freunde habe, die nerven für spiele haben die Länger als 90 minuten gehen. Und schon gar keinen Bock haben Regeln zu lernen, deswegen liebe ich Andor, man hat so einen leichten einstieg und kann dadurch auch relativ gut „casuals“ dazu bringen.
Na gut, ich habe auch freunde die super gerne kompliziertere Spiele spielen und auch gerne mal 5 Stunden am stück (wo ich auch schon lange keinen bock mehr habe), aber nur wenn es deren Thema trifft. Beispielsweise habe ich zwei Freunde mit denen kann ich „die zwerge“ 5 mal hinterinenader spielen, aber kann sie einfach nicht für was anderes begeistern, auch wenn es sehr ähnlich ist.
Außer dieses eine mal, wo ich sie zu einem Partyspiel bekommen habe. Wo wir auch alle 300 Karten durchgespielt haben, anstatt wie sonst solange spielen bis einer 5 Karten gewonnen hat. Also maximal 15 runden bei 3 leuten.
Bin da eher derjenige der 1-2 Runden pro spiel spielt und dann das nächste.
Es hängt natürlich sehr davon ab, welche Mitspieler man hat. In meinen Spielerunden wollen die meisten eher nicht Ameritrash-Spiele spielen, sondern vor allem Euros.